Schwebe-Zustand wegen Therapeutin

Da stellt sich mir nach wie vor die Frage ob bei manchen Betroffenen es gerade eine Komorbidität (z.B. Angst ) ist, die die Initiative verhindert aktiv an der Therapie Teilzunhemen und wäre es da dann nicht angebracht erstmal ebendiese zu behandeln damit der Betroffene die Initiative ergreifen kann. Vielleicht mit „herausfordernden Verhalten“ Seitens des Therapeuten, was aber erstmal zu einer Missinterpretation vom Betroffenen selbst führen könnte und diese dazu noch von anderen bestätigt wird? Ist nun reine Spekulation, sage ich mal lieber dazu. Dieser Gedanke beschäftigt mich schon länger, schon allein wegen meiner eigenen Therapieerfahrung.

Hi,

ohne die Ursachen zu kennen, fände ich ein herausforderndes Verhalten seitens des Therapeuten doch eher schwierig.

Über mögliche Schäden einer Therapie ist nur wenig bekannt.

In der Medizin wird dies iatrogen genannt, gibt es ein ähnlichen Begriff im psychologischen / psychotherapeutischen Bereich?

VG

Das ist die Frage, ich vermute jetzt einfach mal das man aber Angst recht schnell erkennt als Therapeut, Psychologe wenn einem das ganze schon bekannt ist in Verbindung mit Neurodivergenz. Das Problem wäre aber dann das Umfeld, dass die Missinterpretation unterstützt und somit die „Arbeit“ des Therapeuten Torpediert. Das wäre ein anderer Blickwinkel den man in Betracht ziehen könnte, denke ich.

Hallo noch mal @schlingelprinz ,

Ich muss sagen, dass ich deine Kommentare und deinen differenzierten Blick sehr schätze. Damit meine ich auch die, die nicht direkt an mich gerichtet sind.

Ich habe zwei von den Tests eben gemacht - es kommt tatsächlich Hochsensibilität raus und eine ADHS-Symptom-Wahrscheinlichkeit von 80 %. Dabei habe ich einige Fragen sogar extra neutral beantwortet, damit es wirklich kein „einreden“ darstellt - bei dem Rest war es zu eindeutig, um da noch „entgegen zu kommen“.
Der Test deutet eher auf ADS hin. Aber er berücksichtigt auch kein ständiges An-der-Zunge knabbern, was ja auch körperliche Unruhe zeigt.

Ich bin wie du der Meinung, dass ich meine jetzige Therapeutin nicht verteufeln sollte. Ja, sie könnte mir mehr Glauben und Vertrauen schenken und sich engagierter vorbereiten. Aber ich denke eben auch, dass ich nicht wissen kann, was sie vielleicht unterschwellig in die Sitzungen einarbeitet, um Dinge auszuschließen oder auf eine Diagnose hinzuarbeiten. Borderline hat sie auch „abgefragt“, ohne dass ich es gemerkt habe.

Wahrscheinlich muss ich einfach riskieren, dass ich ihr „auf die Nerven gehe“ mit meinem Wunsch nach der Diagnose.

Du, sag mal: was ist eine „subsyndromale Neurodivergenz“? Über den Begriff bin ich bisher noch nicht gestolpert.

Hey @jpads ,

Es tut mir leid, dass du auch so einen langen Leidensweg hinter dir hast.
Und genau das tut mir bei mir selbst ja auch so weh: dass man es früher hätte erkennen und mir mein Leben hätte leichter machen können.
Es war mir immer ein Rätsel, weshalb ich bei jedem Arzt-Termin kurz vorm Weinen war, selbst wenn es nur im eine Erkältung ging.
Ich glaube, jetzt weiß ich warum:
Etwas in mir wusste, da ist etwas, bei ein Arzt mir helfen könnte, ich wusste nur nicht was. Innerlich habe ich immer um Hilfe gerufen, wusste aber nicht, wobei. Jetzt weiß ich es, und trotzdem fühl ich mir (noch) nicht geholfen.

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Hi @Kopania,

damit hat sich der „Schwebezustand“ wohl erübrigt. Dann gutes Gelingen

VG

Hey @DerSuchende ,

Klar, in mir gab es auch dir Reaktion:
„Die blöde Kuh - ich sollte da nicht mehr hin!“
Das dann der spontane Teil in mir.
Aber dann kommt die Reflektion und kommen ähnliche Gedanken, wie schlingelprinz sie hat.
Bis jetzt steht es unentschieden:
Als ich das Thema das erste Mal angesprochen habe, hat sie gut reagiert. Beim zweiten Mal war ich arg enttäuscht. Aller guten Dinge sind dann wohl Drei.

Ich hoffe halt, dass ich drum rum komme, mindestens ein Jahr auf einen Termin beim Experten warten zu müssen. Sie war ja nicht grundsätzlich abgeneigt, mir auf meinem ADHS-Weg zu helfen.

Danke, @Friedaline ,

Es tut mir natürlich leid, dass dein Weg ebenfalls nicht frei von einem gewissen Kampf gegen Widerstände war. Aber er macht mir auch Hoffnung. Vielleicht braucht meine Therapeutin ein bisschen Zeit zum Umdenken.

Du und die anderen schreibt viel, dass man auch einen Psychiater und nicht nur eine Therapeutin braucht. Ich habe in meinem Leben öfter Erfahrungen mit Therapeuten gemacht, aber noch mit Psychiatern. Ob ich meine Therapeutin mal fragen soll, ob ich da noch einen Psychiater bräuchte?

Hey @Nelumba_Nucifera ,

Ich werde mir die Videos bestimmt später ansehen, wenn ich nicht mehr im Zug sitze. Danke für die Aufheiterung!

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Reine Therapeuten (also keine Ärztliche Therapeuten) verschreiben keine Medikamente.

Psychiater, Neurologen und Ärztliche Therapeuten schon. Nach einer ADHS Diagnostik und wenn Medikamente gewünscht sind, bräuchtest du also jemanden fürs Rezept :slight_smile:

Rezeptpflichtige Medikamente dürfen ausschließlich Ärzte verschreiben. Weder Psychologen noch Heilpraktikern oder Angehörigen anderer Gesundheitsberufe ist das Ausstellen von Rezepten erlaubt.

Alle anderen Heilberufe haben nur begrenzten oder gar keinen Zugriff auf Medikamente. So dürfen Psychologen keine Psychopharmaka verschreiben – auch wenn sie den Patienten besser und länger kennen als der mitbehandelnde Neurologe oder Psychiater.

Nicht Klinisch Relevant, Neurodivergent ist man dann trotzdem, dies kann sich aber aufgrund von anderen Problemen zu einem Problem Akzentuieren, sind die anderen Probleme aber behandelt, geht die Akzentuierung wieder zurück. Quasi ganz leichtes ADxS das man nicht behandeln bräuchte aber wenn als Beispiel eine Depression oder sonstiges schlimmes dazu kommt Akzentuiert sich das ADxS und wird zu einem Problem in dieser Zeit, dies sollte der oder die Behandelnde natürlich wissen, kann vermutlich sein, dass man dies zusätzlich behandeln müsste für die Zeit, das übersteigt aber gerade mein Halbwissen. Bei ASS hat man als Beispiel von Autistischen Zügen gesprochen, wenn ich mich recht entsinne.

Die wird dafür relativ gut bezahlt damit du einen Sicheren Raum hast um ebendieses zu tun. Es geht um dich, nicht um deine Therapeutin, du suchst keinen Partner fürs Leben sondern Hilfe. Wer weiß vielleicht ist man nach einer Gewissen Zeit doch recht zufrieden mit seiner Therapeutin, muss man natürlich rausfinden.
Für „Flasches Verhalten“ kann man sich im übrigen im nachhinein auch entschuldigen und trotzdem wieder zur Therapie gehen ( Sicherer Raum ). Ehrlich zu sich selbst sein und zur Therapeutin. Wenn es in deiner eigentlichen Natur liegen sollte, alles zu hinterfragen, wenn möglich klar kommunizieren mit ebendieser.

Ein Verdacht den, wie obig schon angesprochen wurde, man dringend nachgehen sollte, könnte was dran sein… :+1:

Ich würde schon aus Prinzip ein 4tes und 5tes mal hingehen wenn ich mich im recht fühle und keine klare Antwort bekomme und irgendwann sogar mal auf den „Tisch hauen“.

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Ach da würde ich die Therapeutin gar nicht fragen. Über das Forum kannst du dir eine Liste schicken lassen,welcher Psychiater in deiner Gegend Adhs diagnostiziert. Manche Neurologen machen das auch. Oder du telefonierst mal die Fachärzte ab. Aber letztendlich brauchst du eh einen Psychiater, falls du dich auf Medikamente einstellen lassen möchtest. Das kann die Therapeutin nicht verschreiben

Guck mal hier :slight_smile:

Mir fiel noch ein, @DerSuchende , dass ich noch unbedingt was zu dem Punkt schreiben wollte, dass Hypersensibilität nur ein Symptom und die Frage ist: woher kommt es. Den Gedanken hatte ich bei der Anpassungsstörung, aber noch nicht darauf bezogen. Du hast so recht! Und es fühlt sich wichtig an, das im Hinterkopf zu behalten. Danke!

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Da hast du natürlich Recht, @SneedleDeeDoo - früher oder später brauche ich sowieso einen Psychiater oder Neurologen an meiner Seite. Und ich sollte mich am besten jetzt schon mal darum bemühen - egal ob sie die Diagnose stellen wird oder nicht. Ich habe mich bisher noch nicht dafür hoch gekriegt …

@schlingelprinz
Das wäre dann wohl bei mir die Akzentuierung Anpassungsstörung. Wobei ich da nach wie vor nicht so richtig einig mit ihr bin. Im der Regel geht einer Anpassungsstörung ein klares Ereignis zuvor. Danach entwickelt man innerhalb von ca. 4 Wochen die Anpassungsstörung, die dann nach ungefähr 6 Monaten wieder abklingt.
Bei mir bezieht sich die Therapeutin auf das Ende meiner Ausbildung, was jetzt schon 15 Jahre zurück liegt. Nich dazu spitzte sich das maladaptive Träumen ein halbes Jahr vor Abschluss meiner Ausbildung wieder zu.
Das ergibt ja dann kein schlüssiges Bild.

Bei der Aufzählung der Termine mit meiner jetzigen Therapeutin kam das falsch rüber. Ich war schon 5 Mal bei ihr - wir reden nur erst seit 2 Sitzungen über ADHS. Von 5 Sitzungen waren 2 nicht so cool und 3 gut.

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Danke, @Friedaline ,

Ich habe soeben eine Email verschickt. Es fällt echt leichter, wenn man von Gleichgesinnten gepusht wird.

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