Sehstörungen und Schwindel bei Methylphenidat

Hallo zusammen :blush:

Ich bin noch ganz neu im Club der Diagnostizierten und dieses Forum und das Kompendium sind wirklich Gold wert, vielen Dank dafür :growing_heart:

Ich habe vor 4 Wochen mit der Eindosierung von MPH begonnen, zunächst unretardiert.

  1. Woche 2x 5mg
  2. Woche 2x 10mg
    Bis dahin lief es super. Die Wirkung war ein Traum, der Rebound aushaltbar und bis auf ein bisschen Mundtrockenheit und die Appetitminderung (die mir ganz gelegen kommt) hatte ich keine Probleme.

In der 3. Woche habe ich 1x am Tag (weil ich mir die Tabletten bis zum nächsten Termin bei der Doc einteilen muss) 15 mg genommen.
Nach drei Tagen mit dieser Dosis bekam ich am nächsten Morgen im Liegen urplötzlich extrem starke Sehstörungen (vermutlich ein sehr starker spontaner Nystagmus) und konnte meine Umgebung nicht mehr erkennen, bis ich mich aufgesetzt habe. Die Sehstörungen hörten dann auf, aber es blieb ein diffuser Schwindel und ich habe das Gefühl, dass Konvergenz und Akkomodation noch etwas schlechter funktionieren als sonst (die waren auch noch nie optimal). Ich hab die Dosis erstmal brav beibehalten. Der diffuse Schwindel und die Schwierigkeiten mit Konvergenz und Akkomodation blieben. Als dann mit 20mg die nächste Dosiserhöhung anstand, bekam ich einige Stunden nach dem Abklingen der Wirkung wieder so einen extremen Sehstörungsanfall.
Ich habe dann die nächsten 2 Tage wieder auf 10 MG reduziert und weil der diffuse Schwindel und die leichteren Probleme anhielten dann für 2 Tage auf 5 mg. Die 5mg wirkten dann leider kaum, evtl. auch, weil inzwischen die üblichen Probleme der Lutealphase in der zweiten Zyklushälfte dazu kamen.
Auch nach einem Tag auslassen des MPH bleiben Schwindel & Co. bestehen.

Jetzt stellen sich für mich 2 konkrete Fragen:
Wenn es sich um eine Nebenwirkung handeln sollte, kann die tatsächlich so lange anhalten?
Und wie lange müsste ich die Tabletten weglassen, um abschätzen zu können, ob da ein Zusammenhang besteht?

Grundsätzlich kommen auch diverse andere möglich Ursachen in Frage.
Meine Hausärztin hat mich wegen des Schwindels zum HNO geschickt. Der vermutet eine chronische Gleichgewichtserkrankung (Morbus Menière). Ein HWS-Syndrom macht mir auch gerne mal Ärger in Sachen Augen und Schwindel, die Hormone könnten Schuld sein, ich könnte meine Augen in der Zeit davor überlastet haben (Hyperfokus funktioniert ja mit den Medis noch besser :see_no_evil_monkey:)…
Was mich aber irritiert ist, dass ich diese Form der Sehstörung vorher noch nie hatte und sie in relativer Nähe zur Dosiserhöhung aufgetreten sind…

Habt Ihr evtl. ähnliche Erfahrungen gemacht und könnt dazu etwas sagen?

(Meine Psychiaterin sehe ich nächste Woche und Augenarzt und Physiotherapie sind auch schon angefragt)

Liebe Grüße
Tess

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Hey du.

Der Schwindel ergibt sich wohlmöglich aus der Kreislaufveränderung. Aber iwie hört sich das auch nach Lagerungsschwindel an. Also da evtl auch mal an den HNO Arzt denken.

Die Akkomodationsstörung nehme ich auch war. Ist jetzt nach 6 Wochen auch nicht besser geworden.
Ist bei mir aber im Rahmen und stört nicht weiter. Setze ich halt die Brille ab.
Allerdings habe ich diese Akkomoadtionsstörung schon bei Bupropion entwickelt und mit Medikinet ist sie Gefühl deutlicher geworden. Deswegen war ich schon beim Augenarzt. Ist soweit aber alles OK.
Ich hatte auch den HNO, und ach noch den NC wegen HWS drüber schauen lassen. Dort keine Auffälligkeiten. Also die Verbindung erhärtet sich zu den Medikamenten.

Für mich sind diese Sehstörungen erträglich und hin nehmbar. Da sie mich echt nur beim Lesen stört

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Ich hab das mit dem Schwindel und der Sehstörung gehabt wenn mein MPH zu hoch dosiert war aber das ging nach ein paar Stunden wieder weg. Vor allem in Kombination mit essen und Kaffee kann das häufiger mal auftreten, nach meiner eigenen Erfahrung. Mir sagte mein HNO das mein Nervensystem überreizt ist und das eine Recht normale Reaktion ist in dem Zusammenhang. Koffein und die Dosierung sollte ich reduzieren und dann war es bei mir weg.

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Mir hatte man damals nahegelegt die Dosierung nicht zu schnell zu erhöhen, dein Gehirn muss sich an den Wechsel erst gewöhnen. Vor allem von 25 mg und dann auf 210 ist schon viel, für mich war das damals ein starker Anstieg. Mit 20mg bin ich zum Beispiel schlecht gefahren und 15mg waren dann super. Meist kann ein Unterschied von 5mg sehr viel ausmachen, vor allem wenn es die morgendliche Dosis ist

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Hallo @WildesGewusel

Zu den Sehstörungen kann ich leider nichts sagen, aber:

Warum wurde dann weiter gesteigert?

Die Eindosierung scheint mir sehr schnell zu sein. Du warst in Woche 4 schon bei 20mg unret. Einzeldosis, wenn man das auf den Tag ausrechnet bist du damit schon ziemlich bei der Tageshöchstdosis angelangt…

Je nach Empfehlung des Arztes würde ich entweder…

  • mal eine Woche gar keine Medis nehmen, und dann beginnend bei 5mg unret oder 10mg ret. in 2.5mg Schritten (unret) oder 5mg Schritten (ret) nochmals langsam eindosieren, oder…
  • zurück auf 10mg unret (die ja offenbar gut waren) und diese dann mal für 1-2 Wochen konstant durchnehmen.
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Vielen Dank für Deine Einschätzung :blush:

Weitergesteigert hatte ich, weil es im Kompendium an einer Stelle so empfohlen wurde:

" Es ist nachdrücklich davor zu warnen, das erste Eintreten einer Verbesserung bereits als Marke für eine passende Dosishöhe oder willkürliche Dosen als Zieldosen misszuverstehen.Es sollte so lange geduldig weiter gesteigert werden, bis zwei aufeinander folgende Dosen Verschlechterungen gezeigt haben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine höhere Dosis schlechter wirkt als die nächstniedrigere Dosis, während die noch eine Stufe höhere Dosis wieder eine deutliche Verbesserung erbringt."

Vielleicht war es unklug, gleich mit 2 Tagesdosen zu beginnen. Meine Ärztin war da leider nicht sehr hilfreich, ich sollte es „einfach ausprobieren“…

Donnerstag hab ich den nächsten Termin, da werde ich mit ihr besprechen, wie ein Neustart aussehen könnte…

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