30Minuten. Dann wären von den 5 Radiosendern in meinem Kopf 4 plötzlich stumm.
Plötzlich konnte ich wieder längere Texte lesen und mich unterhalten ohne zwischen den Themen herumzuspringen.
Manche Veränderungen habe ich sofort gemerkt (weniger Müdigkeit, klare Wahrnehmung, Zuckersucht), bei anderen Dingen hat es länger gedauert bis ich mir sicher war, dass es einen Zusammenhang gibt (Migräne, Selbstbild)
Hi @mvtom
meine Liste ist weiter oben zu lesen. Erstellt habe ich sie am 22.Dezember. mit der Einnahme von Ritalin habe ich Mitte September begonnen. Meine damalige Dosierung 10-10-0. Ich habe über den Jahreswechsel auf 15-10-0 erhöht.
Ich hatte sofort eine veränderte Wahrnehmung gehabt. Das hat sich zuerst auch auf Negatives gerichtet: warum sagt er denn sowas? Gleichzeitig war ich emotional deutlich relaxter. Vor allem auf Arbeit konnte ich mich besser von Tratscherei entfernt halten. Mittlerweile halte ich mich komplett raus und kümmere mich nur noch um meine eigenen Angelegenheiten.
Auch ganz klar zu spüren war das Nachlassen von Verpeiltheit.
Vorher: Das kopflose Huhn. Schlüssel, Portmonnaie, Handy, Mittagsbrot, Brille, Termine…bis ich morgens losgekommen bin gingen 30 Minuten Stress ins Land
Das war direkt besser. Auch heute lasse ich vieles liegen, doch in deutlich geringerem Ausmaß.
Welche Dosis nimmst du denn?
Dankeschön an Euch. Das klingt interessant.
Bei mir ist es allerdings nicht so krass, dass „5 Radiosender“ gleichzeitig in meinem Kopf laufen oder ich täglich 30min Stress beim Suchen von Gegenständen hab. Eher das nicht-Erfassen von (vermeintlich komplexen) logischen Dingen (betrifft Lesen oder wenn mir jemand am Telefon oder persönlich was erklärt), weil ich es nicht gleich sinnhaft verknüpfen mit Infos/ Wissen, was eigentlich vorhanden sein müsste…
@Nono : nachdem ich erfolglos von 10 auf 70mg gegangen bin, versuche ich jetzt diese „fragmentierten“ Dosierungen, also letzte Woche war ich bei 20-10-0, kommende Woche versuche ich mal 20-20-0 oder 30-10-0
… kann ich endlich Dinge auch mal zuende bringen, wenn ich sie anfange
… kann ich länger gezielt bei einer Sache bleiben
… ist meine Impulsivität um einiges besser
… bin ich in stressigen Situationen nicht mehr so schnell überfordert
… bin ich beim einkaufen um einiges strukturierter
… habe ich schritte besser im kopf und kann sie nach und nach angehen
… ist meine handschrift besser geworden
… bin ich grundsätzlich entspannter
… habe ich nicht 500 mögliche auswege auf eine Situation im kopf und kann mich dann nicht entscheiden
… kann ich besser priorisieren
… bin ich nicht mehr so stark von meinen eigenen gedanken abgelenkt
… lasse ich mich nicht mehr so oft von anderen sachen ablenken
… merke ich echt heftig, wie zeitblind ich eigentlich bin
… versuche ich mich besser vorzubereiten und mir gezielter zeit für längere Aufgaben zu nehmen, damit ich sie auch ordentlich mache
… bin ich immer noch oft vergesslich, kann mich aber schneller an bestimmte sachen erinnern
… fällt mir sehr krass auf, dass ich eine eigentlich richtig gute auffassungsgabe habe
… merke ich, wie ich einfach dinge anpacke und nicht mehr einfach aufschiebe
… kann ich mich besser auf neues einlassen
… kann ich neu gelerntes viel besser behalten
… bin ich nicht mehr ganz so schnell gereizt
… konnte ich mir eine gewisse Resilienz aufbauen
… habe ich keine krassen filterschwächen mehr
… merke ich viel besser, wo meine grenzen sind
… merke ich viel besser, wann ich besser nichts sage
… kann ich nen superguten Hyperfokus haben, ohne mich darin zu verrnarren und trotzdem pausen einzulegen
… ist mein arbeitstempo um einiges gestiegen
… bin ich immer weniger total erschöpft
… fühle ich mich nicht mehr so krass angegriffen
… gehe ich nicht mehr hin und halte mittagsschlaf, weil ich so erschöpft und müde bin
… bin ich in meiner tagesstruktur besser geworden, auch wenn ich oft noch kreuz und quer mich durcharbeite
… mache ich weniger fehler beim schreiben, rechnen und dergleichen
… merke ich recht deutlich, wie sehr dinge im leben schief gelaufen sind, weil ich so hilflos war, und ich doch noch diesbezüglich oft in meine gedanken abdrifte
… gebe ich nicht so schnell auf, wenn etwas nicht gleich sofort klappt
… starre ich weniger doof in der gegend rum
… bin ich din allen dingen geduldiger, besonders mit mir selbst
… kriege ich zuweilen die krise, weil ich oft genug noch Heißhunger kriege, besonders am abend. Haribo muss da sein
… je länger ich die medis nehme, desto mehr stört mich die Unordnung
… nehme ich mich besser wahr und konnte ein wesentlich besseres Gefühl für eigene körperhygiene entwickeln
… empfinde ich mich eigentlich als ziemlich okay
… flappse ich leute weniger oft für kleinigkeiten an
… will ich umso mehr den blöden Jojo Effekt los werden
… kann ich besser routinen entwickeln, dran halten ist trotzdem noch so ne sache
… renne ich nicht mehr ständig gegen irgendwas vor, genug macken und schrammen habe ich trotzdem noch
… kann ich sagen, dass die echt helfen, aber noch genug Potenzial für Verbesserung ist. Da ist noch luft nach oben.
Wow, das sind deutliche Verbesserungen! Toll, das freut mich wirklich sehr @anon45431701
Ich unterschreibe deine aufgezählten Punkte ebenfalls und absolut. Die Verbesserungen durch Elvanse (aber zuvor auch bereits durch Medikinet) sind so deutlich und überragend, dass ich es manchmal kaum glauben kann.
Seid 1 Jahr nehme ich nun Elvanse und es gehört zu mir wie Schuhe anziehen morgens, es ist so integriert, dass ich es nicht mehr missen möchte.
Ich leite ein Team und bin seid Elvanse noch näher an den Menschen, weil ich sehr viel mehr wahrnehme, was das Team braucht. Es war schlimm, als ich das noch prokrastiniert habe. Gut, dass das der Vergangenheit angehört mein Team kann jetzt noch mehr auf eine voll aufmerksame und engagierte Teamleiteriin zählen. Das ist so viel wert!
Einen schönen Sonntag wünsche ich dir & noch viele neue schöne Erfahrungen
Tatsächlich merke ich gerade wo ich es lese, dass ich seit drei Monaten ( seitdem nehme ich Medis ) keine Migräne mehr hatte
Ist mir bisher gar nicht aufgefallen.
Bei mir hat die Verspannung im Kiefer nachgelassen. Sobald ich merke, dass diese wiederkommt, nehme ich MPH und weg ist´s.
Leider habe ich bisher nicht mehr nennenswerte Vor/ Nachteile zu bieten, da ich noch in der Findungsphase bin
Ja. Die Migräne… bei mir auch quasi weg.
Kiefer ist manchmal noch sehr angespannt. Ich muss aber nochmal mit dem Zahnarzt reden, ob eine Aufbissschiene eine Lösung wäre. Ich knirsche immer noch mit den Zähnen nachts. Nicht immer, aber immer mal wieder. So lange habe ich das auch nicht.
So ungefähr nen Jahr. Also noch vor den Medis. Habe das Gefühl, es ist ein bisschen besser jetzt.
Was mir auffällt… meine Verspannungen.
Ja, die merke ich eindeutig heftiger und ich muss da echt was gegen machen.
Aber alles in einem sind es echt gute Verbesserungen.
Wow, all das geschriebene läßt mich wirklich hoffen , dass ein großer Teil der genannten Verbesserungen sich auch bei mir einstellen wird.
Ich bekomme erst seit einer Woche Concerta 18mg, ich bin also noch ganz am Anfang.
Hoffentlich bleibe ich Geduldig.
Wünsche allen einen Sonntag wie Ihr ihn euch wünscht.
Hallo, das ist mein ersten Beitrag hier. 34m, Verdacht ADHS im August, Diagnose bekommen anfang November, nehme 7,25 Medikinet unretardiert. Zum Glück habe ich fast keine Nebenwirkung. Ich kann nur positives Berichten:
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Ich schaffe es den kompletten Arbeitstag ohne Erschöpfung durchzuarbeiten. Meine Fähigkeiten entfalten sind extrem. Das führen des Teams ist um ein vielfaches einfacher geworden.
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Arbeitskollegen, Freunde und Familie merken einen starken Unterschied in meinem ganzen Auftreten. Meine Mitmenschen wollen mich um sich haben. Der Grund dafür ist die deutlich zufriedenere Ausstrahlung, weil ich endlich alles erledigt bekomme in sämtlichen Bereichen des Alltags. Das steigert mein Selbstwertgefühl sehr stark. Ich kann endlich an meine Fähigkeiten und das ich etwas zu Ende bringen kann glauben.
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Normalerweise konnte ich kaum Zuhören, weils so anstrengend war. Intensiven Workshop über 2 stunden? Ich war nach 45 Minuten komplett im Brainfog und brauchte eine lange Pause. Mit Medikinet ist es komplett weg. Ich führe die Workshops und bin danach nach einer kleinen Pause Fit für die nächste Aufgabe im Tag.
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Ich kann meine Hobbies nach der Arbeit ausleben. Das war vor Erschöpfung nicht möglich. Selbst meine größten Leidenschaften, die ich in Jugend noch ausleben konnte, waren nicht mehr möglich.
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Klavier üben und lernen funktioniert soo viel besser, weil ich deutlicher mehr wahrnehme was ich tue. Daher speichert sich das bewusster ins Langzeitgedächtnis. Ich bin einfach viel mehr in der Gegenwart.
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Ich rede immer noch gerne, aber ich kann jetzt bewusst innerlich stop machen. Das war mir kaum möglich. Ich registriere zum ersten Mal deutlich die Körpersprache und Mimik meines Gegenüber ohne mich anstrengen zu müssen. Und kann daher viel mehr Empathie zeigen.
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Ich kann meine Gedanken endlich in 3 Stichpunkten zusammenfassen. Das war nie möglich. Es ist schön, dass ich so viele Ideen habe und bekannt dafür bin, das Big Picture im Kopf zu haben. Leider habe ich es sehr häufig nicht geschafft meinen Mitmenschen dieses Bild mitzuteilen. Also habe ich oft einfach gemacht und mit Ergebnissen überzeugt. Kann man machen, man ist aber dann immer ein Stück weit Einzelkämpfer und dazu ist es anstrengend, überhaut das Ergebnis zu liefern, Stichwort Motivation und Execution.
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Ich weiss, was ich vorhabe und vergesse nicht alle 20 Sekunden, warum ich z.b. in die Küche gelaufen bin. Wenn der Gedanke mal weg ist, schaffe ich es ihn mir mit bewussten Nachdenken wiederzuholen.
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Ich hab sogar richtig Lust auf Sport nach der Arbeit
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Ich greife nicht bei jedem vorbeilaufen an die Naschkiste.
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Ich trinke keinen Kaffee mehr.
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Ich fühle mich nicht mehr getrieben, um im Leben mitzuhalten. Ich bin deutlich entspannter und bewusster, was ich mit meiner Zeit anfangen will. Ahja, die Zeit. Da ich nun merke, wie lange ich für eine Aufgabe ohne Unterbrechung brauche, kann ich besser abschätzen, wie viel Zeit ich für etwas brauche.
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Ich schaue auf die „Ideen und Projekteliste“ und auf meine Ziele, die ich mir immer gesetzt habe und muss anfangen zu lachen. Das ist unmöglich alles zu schaffen, selbst wenn man kein ADHS hat. Ich reduziere nun deutlich und kann auch loslassen, weil das Gefühl des getriebenen weg ist, da ich ja nichts zuende schaffe.
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Nacken und Kiefer besonders, aber auch Rest vom Körper scheinen zu entspannen. Es ist alles geschmeidiger und Probleme mit Blockaden sind von täglich auf wenige Male in der Woche reduziert.
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Und vieles mehr. Die Liste ist so lang, dass ich zusammenfassen kann: ein Lifechanger.
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Dieser Text wurde in unter 10 Minuten geschrieben. Ich hätte normalerweise locker ein Stunde, wenn nicht sogar mehr gebraucht. Und ich habe ihn 8 mal editiert. Aber ich hab sogar spaß daran, kaum zu glauben.
Hallo @cconnection und herzlich willkommen bei uns,
das liest sich ja wirklich klasse. Schön dass es so gut wirkt.
Ich habe auch mit Mitte 30 meine Diagnose bekommen und nehme seitdem Methylphenidat, und die ersten Jahre auch unretardiertes, weil es damals nichts Anderes gab, und wenn dann sehr teuer.
Aber du nimmst sie nicht einmal am Tag, oder? Ich kam damals auf fünfmal. Beim vorletzten Mal etwas weniger, beim letzten Mal noch weniger. Seit 2015 nehme ich morgens eine Kapsel, mittags eine Kapsel und abends nach wie vor 5 mg unretardiertes MPH, d. h. die letzte Dosis ist noch ganz genauso wie 2004.
Vielen Dank! Ich nehme 3 x 7,25mg am Tag. Unretardiertes zum Einstellen. Ich habe aber das Gefühl bereits genau die richtige Menge gefunden zu haben. Danach könnte ich laut Ärztin auf retardiertes umsteigen. Aktuell halte ich mich an ihre Vorgabe von 4 Stunden, ich merke aber nun in der 4. Woche, dass ich nicht ganz auf 4 Stunden komme, eher so auf 3 - 3,5 Std. Zum Glück ist der Rebound sehr selten da, ich merke ihn eher nur am Abend beim abklingen und da ist es auch total okay.
Bei mir waren es eher knapp drei Stunden, d. h. ich muss (bei unretardiertem MPH) nach spätestens zweieinviertel Stunden nachnehmen. Daher wurden es eben fünf Einnahmen am Tag.
Bei Retardkapseln muss man meistens etwas reichlicher dosieren, d. h. einfach mal zwei und dann halb so oft reicht nicht immer. Aber das siehst du dann ja.
Auch wenn der letzte Eintrag schon eine Weile her ist: Danke! Ich habe diesen Thread echt gebraucht.
Wirklich spannend zu lesen, welche Veränderungen da gespürt werden
Ich bin mit meinen 40mg Elvanse noch in der Eindosierung, aber überhaupt dankbar, momentan nicht bei den Nebenwirkungen zuzugreifen.
Owohl, insgeheim habe ich auf diesen Appetitverlust gehofft habe
Gefühlt hält sich meine Freindin DepriBitch sehr zurück, ohne extra Medi, was wirklich sehr angenehm ist. Schlafen klappt auch ohne extra Medi. Da habe ich tatsächlich 2 gegen 1 ausgetauscht was sehr erfreulich ist.
Sozusagen jetzt bereits ein Gewinn für mich.
Ich hatte zeitlebens Schwierigkeiten, mich zu entscheiden, im Sinne, was ich möchte. Es war immer leichter zu sagen, was ich nicht möchte
Da verschiebt sich wohl gerade etwas…
Jedenfalls sind die Antennen um einiges feiner eingestellt.
Vielen Dank allen, die hier so genau berichten können, was sich tut, oder auch nicht. Mir hilft es sehr zur Orientierung so wie ein Kompass, in welcher Region ich Veränderungen feststellen könnte.
-Habe ich das Gefühl, ich habe tatsächlich die Chance auf ein „normales“ Leben
-Kann ich endlich einfach Mal Inne halten und bin weniger auf Achse
-Schaffe ich es, Dinge zutun, die ich mir vornehme
-habe ich fast keine Migräne mehr
-habe weniger Reizüberflutungen
Oder auch einfach gefasst:
Habe ich mich wiedergefunden, mich schätzen gelernt und glaube nicht mehr, „dass ich es nicht schaffe zu Leben“
- Kann ich mich bei der Arbeit viiiel besser konzentrieren - vor allem bei Meetings kann ich dabei bleiben und weiss nachher sogar noch, was besprochen wurde.
- Kann ich auch grosse und/oder mühsame Arbeiten anpacken ohne auf einen „good brain day“ warten zu müssen
- bin ich nach einer Ablenkung schneller wieder an dem Punkt, wo ich vorher war
- bin ich nicht die Hälfte des Arbeitstag komplett geschlissen und krieg zu Hause auch nix auf die Reihe
- snacke ich weniger sinnlos
- trinke ich weniger Alkohol - und vor allem nicht aus den „falschen“ Gründen
- kann ich auch zu Hause mehr von meinen to-dos erledigen
- sind die Ängste zwar nicht komplett verschwunden, aber ich bleibe kaum noch lang in einem negativ-Gedanken-Karussell hängen
Was sich leider nicht verändert hat:
- bin immer noch maximal ungeschickt (sh. Username…)
- vergesse/verlege/verliere immer noch oft Dinge
Toller Thread
Ich bin ja auch noch in der Eindosierung (Elvanse + Clonidin), aber es gibt trotzdem schon sehr viel Positives:
- ich bin psychisch stabiler, belastbarer
- ich habe körperlich mehr Energie, bin am Ende des Tages nicht mehr so fertig
- mein Schlaf ist erholsamer
- mein Reizdarmsyndrom ist weg
- ich habe weniger chronische Schmerzen
- ich habe weniger Heißhunger, schaffe es besser, mich gesund zu ernähren
- meine Zündschnur ist nicht mehr so kurz
- ich nehme meine Bedürfnisse besser wahr
- mein Reizfilter ist nicht mehr so offen
- meine innere Unruhe ist deutlich weniger
Und bestimmt noch viel mehr, was mir gerade nicht einfällt
Mit der Eindosierung von Medikiniet adult hat sich bei mir vor allem diese unbändige innere Unruhe und Hyperaktivität gelegt.
Durch den Wechsel zu Elvanse wurden dann auch noch die Stimmungsschwankungen bessern, die Stressresistenz größer und der Nebel im Kopf besser.