Seit ich Medikamente gegen ADHS nehme … hat sich folgendes verändert (alle mitmachen) 💊

Hallo Katz,

Konntest du diese Wahrnehmung auch in der Einstellphase am Anfang schon was feststellen?
Ich nehme jetzt die achte Woche Medikinet und würde mir auch wünschen dass ich von den ersten fünf Verbesserung sprechen könnte aber es noch nicht so wahrnehme.

Ist doch ein bisschen frustrierend. Vielleicht erwarte ich auch zuviel…?

Ich habe von Anfang an direkt eine deutlich Wirkung gespürt. Sowohl bei Medikinet, als auch bei Elvanse.

Was sagt denn dein/e Ärzt/in dazu? @biene1

Hallo @Passiflora
Der alte Psychologe hat letzte Woche die Praxis gewechselt . Und der Neue, sehr junge Psychiater kann mir in Sachen Dosierung der Medikamente , und Einschätzung der Situation, ein bisschen unwissend vor. Oder ist einfach nicht auf meine Wünsche eingegangen. Ich sagte , dass ich keine große Wirkung verspüre… und ich habe noch ein zweites Medikament, bupropion… durch welches ich zu viel Antrieb verspüre.
Das würde ich gern weglassen… weil der Antrieb spät abends noch zu stark war.
Dazu meinte er, ich sollte lieber weniger von den medikinet nehmen… also von 20 mg auf zehn mg runter pro dosis.

Mit der Einschätzung des Arztes bin ich irgendwie nicht zufrieden… er ist sehr jung habe mich irgendwie nicht verstanden gefühlt…

vielleicht habe ich ihn auch komisch Zuge quasselt und er hat mich falsch verstanden.
Mir gefällt es auch hier schwierig mir auszudrücken…

Jetzt habe ich die Dosis doch mit dem Arzt abgesprochen und erhöht auf 30 mg morgens und 20 mittags. Könnte eventuell eine 10 mg noch mal am Nachmittag nehmen . Das habe ich mich aber noch nicht getraut.
Da hat sich dann doch irgendwas getan am ersten Tag nach der Dosis Erhöhung.
Viel klarer vom Kopf, ich hoffe das hält jetzt weiter so an. Und die Wahrnehmung war irgendwie entspannter von der ganzen Umgebung… zb im sportstudio an dem Tag.

Und einen Äußerung des Arztes war auch noch merkwürdig… ich sagte dass ich Probleme habe im Job die letzten zwei , drei Jahre und ich bin jetzt 54, ist es verstärkt geworden, immer zu langsame Arbeitsweise und schlechter die Konzentration war das Problem. Und er meinte dazu:
Der vorherige Arbeitgeber, war lange ca 14 Jahre , da hat es doch ohne Probleme funktioniert . Dann suchen sie sich einfach einen Job der zu ihm passt . Aber dass ich die letzten zwei Jahre dreimal den Arbeitgeber gewechselt hab. Na ja sonst wäre ich ja nicht da wo ich jetzt bin mit der Diagnose ADHS…

Meine Freundin meinte am besten sofort den Arzt wechseln.
Der ist beim nächsten gesprächstermin im Urlaub und da habe ich dann wieder einen anderen Psychologen…

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Das klingt, als wenn der Arzt nicht wirklich viel Ahnung hat. Auf seine laienhaften Argumente bzgl. Arbeit würde ich gar nicht eingehen und versuchen, das möglichst nicht allzu sehr an mich ran zu lassen. Leicht gesagt, umso schwerer getan – ich weiß.

Ich würde auch wechseln. Mehr kann ich dir leider auch nicht raten, denn ich bin leider in einer ähnlichen Lage, was die ärztliche Betreuung angeht.

Es ist so schlimm, dass man mit all dem so auf sich allein gestellt ist. Noch schlimmer, wenn einem dann noch Vorurteile und Ammenmärchen von vermeintlichen Fachmedizinern entgegen gebracht werden. Das ist alles andere als hilfreich und belastet einen leider nur noch mehr, als man eh schon zu kämpfen hat… :pensive:

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Dann wünsche ich dir auch alles gute und dass du jemanden findest der dich ernst nimmt.:blush:

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Hast du auch Bruxismus?

Hallo zusammen,

gestern wollte ich jemandem hier im Forum einen Thread zeigen, der sich genau mit diesem Thema beschäftigt, um die Angst vor den Medikamenten zu nehmen – leider habe ich nichts Passendes gefunden. Deshalb habe ich beschlossen, selbst einen zu erstellen.

Ich möchte diesen Thread nutzen, um positive Erfahrungen mit ADHS-Medikamenten zu sammeln. Oft liest oder hört man vor allem über die Nebenwirkungen oder Herausforderungen bei der Einstellung, was verständlicherweise Ängste auslösen kann – besonders bei denen, die gerade erst mit einer Behandlung beginnen oder darüber nachdenken.

Dieser Thread soll zeigen, dass es auch viele positive Seiten gibt! Vielleicht hat ein Medikament euch geholfen, euch besser zu konzentrieren, klarer zu denken oder alltägliche Aufgaben mit weniger Stress zu bewältigen? Vielleicht gab es einen Effekt mit dem ihr gar nicht gerechnet habt?

:bangbang: Natürlich sollte allen bewusst sein, dass jeder Körper unterschiedlich auf Medikamente reagiert. Nebenwirkungen (besonders zu Beginn) auftreten können und es Zeit und Geduld erfordern kann, bis man das richtige Medikament und die passende Dosis gefunden hat.
Lasst euch nicht entmutigen – es ist oft ein Prozess, der sich lohnt

Teilt gerne eure positiven Erlebnisse – sei es im Beruf, Studium, Alltag oder bei den Beziehungen zu euren Mitmenschen. Ihr müsst hierbei keinen Roman schreiben, es reichen auch kurze knackige Stichpunkte. Vielleicht hilft eure Geschichte jemandem, der noch unsicher ist oder gerade mit der Behandlung beginnt.

Vielen Dank fürs Mitmachen! :adxs_woo:

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Ich würde ja gerne helfen diesen Thread in Gange zu bringen, aber ich habe keine Erfahrungen, die ich äußern kann. :frowning:

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Hi,
Dann will ich mal anfangen

Medikinet 30-20-0-0 (noch nicht fertig eindosiert)

-Wahnsinnige Antriebssteigerung
-Gefühlt alles geordnet und klar
-Flink wie ein Wiesel und dabei Präzise
-Der Arbeitstag ist gefühlt nur noch halb so lang
-Konversationen aufmerksam verfolgen und sich einbringen

MfG Molimo

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Ich glaube, dass das der Thread ist, von dem ich damals sprach :see_no_evil:

https://adhs-forum.adxs.org/t/seit-ich-medikamente-gegen-adhs-nehme-hat-sich-folgendes-veraendert-alle-mitmachen/

Ich hab die Beiträge genau dort mal reingehängt.

Hallo, das ist ein schöner Thread.
Nehme jetzt seit 1,5 Monaten MPH. Bisher Ritalin Adult, jetzt gab es leider was anderes in der Apotheke. Aber das ist ein Thema für einen anderen Thread.

Seit ich MPH nehme,

  • fällt mir das Aufräumen und Ordnung halten wieder viel leichter
  • habe ich weniger Angst und Probleme vor Anrufen
  • kriege ich den ganzen Orgascheiß einfach besser hin
  • habe ich an meinem Roman weitergeschrieben
  • hab ich endlich wieder Antrieb für Dinge, die ich gerne mache
  • fühlt es sich nicht mehr so an, als müsste ich bei jeder kleinen Aufgabe den Mount Everest besteigen
  • fällt es mir leichter, aus den negativen Gedankenspiralen auszusteigen
  • bin ich reizlich nicht mehr so komplett überfordert
  • fällt es mir leichter, pünktlich los zu kommen (klappt nicht immer, aber mehr als davor)
  • krieg ich im Großen und Ganzen einfach viel mehr auf die Reihe…

Was sich nicht verändert hat:

  • da muss ich mich ClumsyC anschließen: am Sachen verlegen hat sich nix geändert XD
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… habe ich schwächere Allergie-Symptome
… kann ich meine körperlichen Bedürfnisse besser interpretieren
… nehme ich aktiver an Gruppengesprächen teil
… schaue ich gern mal einfach nur aus dem Fenster
… kann ich spontane Umarmungen/Zärtlichkeiten genießen
… kann ich jemandem zuhören während ich auf mein Handy gucke
… gehe ich gerne lange spazieren
… habe das Gefühl Musik wirklich zu hören anstatt mich nur damit zu beschallen
… bin ich manchmal überwältigt von Emotionen & Ängsten, da ich sie direkter wahrnehme
… bekomme ich zwar nicht unbedingt mehr auf die Reihe, aber bin auch nicht mehr so gestresst davon. Kann es dann irgendwie besser akzeptieren Dinge nicht zu schaffen.

Habe an manchen Tagen aber auch das Gefühl, dass die Wirkung der Medikamente von Depressionen überlagert wird. Oder auch von Stress, v.a. bei der Arbeit. Merke dann eigentlich nichts von den Medis und denke ich hätte sie genauso gut nicht nehmen können. Kennt das jemand?

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Seit ich wieder Medikamente nehme, heisst Venlafaxin gegen meine Depressionen und Concerta gegen meine Konzentrations Schwierigkeiten und meine Impulsivität, geht es mir persönlich tatsächlich wieder besser.

Und zwar was die Wirkung von Venlafaxin betrifft, dass ich tatsächlich zum Glück seit längerem nicht mehr in meinem endlosen negativen Gedankenschlaufen über mich selbst gefangen bin.

Was das Concerta betrifft, dass ich während der Wirkungsdauer konzentrierter bin und z.B. wieder dazu fähig bin längere Texte zu lesen, oder mir sogar mal wieder zutraue ein Buch in die Hand zu nehmen, ohne total verzweifeln zu müssen, weil ich ständig wieder nachschlagen muss, weil ich den Anfang vergessen habe bevor ich es geschafft habe ein Buch überhaupt bis zur Mitte lesen zu können, ohne die Einleitung und die vorhergehende Geschichte bereits schon wieder vergessen zu haben, sondern mich sogar noch an alles was ich zuvor gelesen hatte noch gut erinnern kann.

Und für mich persönlich ist das ein grosser Fortschritt, da ich ohne Concerta oft so aufgeschmissen war, dass ich Texte immer wieder mehrmals lesen musste, was natürlich sehr Zeitintensiv ist, ganz abgesehen davon wieviel Nerven einen so was kostet.

Und ich nun, dank Concerta dazu fähig bin, dass einfach viel mehr in meinem Gedächtnis hängen bleibt, und mir das Concerta deshalb hilft das ich weniger Zeit zum Lesen und Abspeichern aufbringen muss, als das ohne Concerta bei mir der Fall ist.

Ausserdem bin ich total ruhig, heisst ich rege mich eigentlich über nichts und niemand mehr auf, was wahrscheinlich der Wirkung von beiden Medikamenten in ihrer jeweiligen Wirkung geschuldet ist.

Von daher, es geht mir gut, ich vermisse weder meine Impulsivität noch meine Konzentrationsschwäche, sondern im Gegenteil, ich bin froh darüber das ich mich besser im Griff habe.

Bin ich deshalb irgendwie gefühlskalt geworden?, Nein das bin ich nicht.

Was ich aber bin, ist das ich mich meinen Gefühlen nicht mehr so ausgeliefert fühle als ohne Medikamente, was wirklich nicht gut für mich war.

Von daher kann ich persönlich über meine persönliche Medikation sagen das ich froh bin das mir meine Medikation jetzt in meinem Leben hilft.

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Nachtrag: Eventuell bin ich doch etwas gefühlskalt geworden, was mich aber nicht stört, ist jedenfalls besser statt ständig auf einer Gefühlsachterbahn zu sitzen und so durch sein Leben düsen zu müssen, denn wenn ich heute auf mein Leben zurück schaue, dann war mein Leben die meiste Zeit eigentlich irgendwie immer total überdreht, ein ständiges hin und her taumeln zwischen Extremen, heisst wie von Himmel hoch jauchzend bis zu Tode betrübt.

Und dann dieses ewige Grübeln, was für total verschwendete Zeit!, nichts von all dem Gegrüble hat mir geholfen oder mich irgendwie weiter gebracht, im Gegenteil, denn die meiste Zeit war ich depressiv, und deshalb unfähig ernsthaft etwas zu unternehmen damit es wieder besser geht, oder damit ich meine Situation definitiv aus eigener Kraft verändern oder verbessern könnte, oder wenn dann meistens nicht lange, heisst 100 Sachen angefangen, manchmal auch nur im Kopf, aber fast nichts davon je voll bis zum Schluss durchgezogen, weder real, noch im Kopf.

Von daher bin ich dankbar wenn ich jetzt vielleicht etwas gefühlskalt geworden bin und mir das meiste, und die meisten, eigentlich sogar immer mehr egal sind, da die Welt und die Menschheit krank ist, und deshalb eigentlich früher oder später sowieso nur noch den Bach runter gehen kann.

Von daher, es gefällt mir wirklich gut das ich nicht mehr auf der Gefühlsachterbahn sitze und mich meinen Gefühlen ausgeliefert fühle, sondern jetzt dazu fähig bin anderen von unten dabei zuzusehen wie sie bei jeder Abwärtsfahrt Schreien und Kreischen, während ich seelenruhig bin. :+1: :robot:

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Meinst du die ADHS Medis haben dir geholfen deine Emotionen abzudämpfen oder eher das andere Medikament?

Lg

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Hallo @Milchshakedöner ich glaube sowohl als auch, dass Venlafaxin (Antidepressiva) sorgt vor allem Stimmungsaufhellend und Antriebssteigernd, während das Concerta meine Impulsivität Quasi irgendwie in meinem Gehirn „ausschaltet“ und dafür sorgt das ich während der Zeit eines sogenannten „Arbeitstages“ während dieser Zeit besser und länger konzentrieren kann, oder eben z.B. auch besser dazu fähig bin um die tägliche Reizüberflutung im Alltag besser überstehen zu können.

Doch ausserdem würde ich sagen das dass alles wahrscheinlich nichts nützen würde wenn ich mich z.B. in Wahrheit sozusagen „innerlich gegen meine Medikamente sträuben würde, oder vielleicht sogar zutiefst negativ gegenüber meinen Medikamenten eingestellt wäre“.

Denn ich persönlich bin aufgrund meiner eigenen, langjährigen Erfahrungen definitiv überzeugt davon, dass sich eine „generelle Negativität“ leider tatsächlich und höchstwahrscheinlich auf sehr vieles im Leben eines Menschen dann eben auch negativ auswirken wird, weil man dann im Prinzip automatisch alles negative wie ein Magnet anziehen wird.

Während dies im umgekehrten Sinne, heisst wenn ein Mensch generell ehr positiv eingestellt ist, ebenso funktioniert, heisst je positiver und zuversichtlich ich eingestellt bin, desto besser wird sich das auf meine Gesundheit und auf meine Sicht auf die Welt in der ich lebe auswirken.

Jedenfalls sozusagen das Fazit in meinem Fall ist, dass ich in Wahrheit nicht gefühlskälter geworden bin, sondern vielmehr einfach ruhiger und ausgeglichener, und ausserdem definitiv weniger „gestresst“ oder emotional „aufgewühlt“.

Jedenfalls Danke das Du noch mal nachgefragt hast, denn ich würde sagen das ich meine positive persönliche Veränderung gut beschreiben konnte.

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