Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung

Liebe Leute,

bin gut eindosiert, aber trotzdem will ich mehr Disziplin lernen. Ja ja ich weiss, eines unserer Lieblingsthemen: in einem Ohr rein und im anderen wieder raus….

Trotzdem: das Jahr ist zu Ende und ich bin frohen Mutes:

Bin über ein Buch gestolpert: Die 7 Säulen der Selbstdisziplin, habs nicht gekauft, liegt möglicherweise in ein zwei Tagen unter irgendeinem Stapel.

Wie macht Ihr es? Was für Tipps nutzt Ihr? Es geht auch um Routinen und Rituale.

Euch allen ein klareres 2024

Interessantes Vorhaben. Viel Erfolg.

Auch mich interessiert vor allem: Was ist diesmal anders?

Inzwischen versuche ich vor allem, aus dem Scheitern der Vergangenheit Konsequenzen zu ziehen.

Aus der Außenperspektive ist da mehr Gelingen als Scheitern, aber ich kenne ja die Innenschau.

Vielleicht ähnlich, wie es bei Dir durchklingt: Es soll nicht einfach den Stapel der gescheiterten Pläne und ungelesenen Bücher wachsen lassen.

Es fehlte ja bisher auch nicht am Willen oder nach dem Wunsch nach Disziplin. Ich habe zig Notizbücher damit (halb oder 2/3) vollgeschrieben. To-do-Listen und Selbstanklageschriften im Wechsel. Gern um Neujahr herum, klar.

Für mich bleibt es ein Nadelöhr. Nicht anfangen ist dabei eng verbunden mit nicht aufhören können. Blockade und Erschöpfung die Kehrseite von Hochstress.

Eine Maschine, bei der man den Ausschalter nicht kennt, schaltet man aus guten Gründen ungern an.

Ich würde gern Aufschlussreicheres schreiben. Ich denke, dass bisher wenig Rückmeldung kam, liegt nicht an mangelndem Interesse am Thema, sondern daran, dass es für uns alle größtes Rätsel und Aufgabe ist.

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Ich habe zig Notizbücher damit (halb oder 2/3) vollgeschrieben. To-do-Listen und Selbstanklageschriften im Wechsel. Gern um Neujahr herum, klar.

Funktioniert bei mir nicht. Ich finde die Listen entweder nicht wieder, oder ich prokastiniere und gucke nicht rein.

Irgendwie muss ich gute Gefühle, Lust und vor allem Entspannung in meine Vorsätze reinpacken. Ich verschaffe mir ja auch gute Gefühle beim Prokastinieren, zumindest kurzfristig.

Habe manchmal das Gefühl, ich laufe vor ne Wand, will die aber auch nicht einreissen - vieleicht aus Angst, dass dahinter wieder was wartet……

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Hallo @Bewegungslehrer ja also der Wille ist ja „eigentlich“ da, Naja zwar auch nicht mehr so wie früher, und das weil ich jetzt halt weiss das ich bin wie ich bin, und das ich so wie ich bin bleiben werde, und zwar solange bis ich irgendwann ins Gras beissen werde.
Und ja?, wenn schon?, c’est la vie, es gibt ja trotzdem Menschen die mich mögen, Sch… egal wie chaotisch ich Leuten erscheinen muss die nach dem perfekten Leben streben.
Mit Sachbüchern, Videos ect. zum Thema Selbstdisziplin, Selbstmotivation ect. bin ich persönlich ehrlich gesagt schon lange durch, ich habe echt keinen Bock mehr darauf mich selbst mit solchen Sachen selbst zu quälen.
Auch to do Listen, Wochen Pläne, oder womöglich Monats Pläne, vor allem auch keine Jahres Ziele und solche für mich persönlich viiiel zu hochgesteckten Anforderungen an mich selbst, habe ich mir seit meinem Burnout total abgewöhnt.
Ich bin es Leid mich selbst Tag für Tag immer wieder selbst zu enttäuschen, Ne ehrlich, dass habe ich viel zu lange gemacht.
Ich hänge mir nur noch Zettel für wichtige Termine an meiner Wohnungstüre auf, oder Rechnungen die ich unbedingt bezahlen muss, alles andere?, kommt wie’s kommt, ich nehme mein Leben jedenfalls inzwischen viel gechillter.
Was mir aber trotz allem tatsächlich wirklich gut hilft, dass ist ein möglichst minimalistischer Lebensstil, heisst möglichst keinen Plunder mehr horten den man nachher dann wieder wegschmeisst.
Ich wünsche Dir was Du Dir wünscht und auf jeden Fall alles Gute im neuen Jahr. :+1::four_leaf_clover::grinning:

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Ja das ist eine gute Idee, das Minimalisieren! Wir sind ja keine Messies. Und das mit den Selbsthilfebüchern - ja Deine Worte könnten von mir sein!

Zettel an die Tür und weniger sammeln, das nehme ich mit. Und ich muss sagen, nach anfänglichem zum Teil massiven inneren Widerständen was aus meinem Leben rauszuwerfen, tat mir immer sehr gut!

Euch auch allen, die das lesen, ein tolles Neues Jahr!

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Kommt immer darauf an was diszipliniert getan werden soll.

Für konzentrierte Arbeiten brauche ich einen räumlichen Wechsel und diesen Vorgang des „sich für den Tag fertigmachen“. Jeden Tag zur selben Zeit aufstehen (außer am Wochenende vielleicht) hilft mir.

Beispielsweise kann ich zuhause nicht lernen. Also stehe ich jeden Tag zur selben Zeit auf, richte mich und fahr an die Uni. Durch die Intialzündung das Haus zu verlassen und an der Uni anzukommen schalte ich (natürlich medikamentös unterstützt) in einen disziplinierten Arbeitsmodus. Ebenso, wenn ich meinem Nebenjob nachgehe. Da muss ich auch auf jeden Fall ins Büro, weil Homeoffice nicht klappt.

Haushalt? Hab keine Lust auf Ärger mit meiner Frau also mach ich das schon allein deshalb, damit sie sich auch wohl fühlt im gemeinsamen Heim. Den Unterschied merke ich immer extrem, wenn sie mal ein paar Tage nicht da ist und die Wohnung dann entsprechend meiner eigenen Prioritäten aussieht :smiley:

Rechnungen? Da habe ich mir angewöhnt die entweder sofort zu zahlen oder sie so hinzulegen, dass ich sie immer wieder physisch sehe. „Aus den Augen aus dem Sinn usw.“

Sport:? Mit anderen bzw im Verein zu festen Terminen. Beugt dem Aufschieben vor.

Finanzen? Eine quasi-Bilanz in Excel in der alle Einnahmen und Ausgaben stehen die mir automatisch ausrechnet wie viel ich abzüglich „Spaßgeld“ auf die Seite legen kann. Das wandert dann direkt auf ein Tagesgeldkonto. Da ist dann dieses „aus den Augen aus dem Sinn“ Problem ausnahmsweise mal nützlich.

Essen? Keinen „Müll“ kaufen. Essen vorbereiten damit man sich nicht verleitet fühlt auswärts zu essen.

Ansonsten nutze ich gern meinen Perfektionismus bei leidigen Dingen wie beispielsweise putzen. Ganz Videospieltypisch wäre die Quest dann: Bad putzen mit 100% „Spielstand“. Oder einen „Schlachtplan“ ausarbeiten (weil ich gerne Planungs- und Organisationssysteme entwickle) bei dem ich die Wohnung in verschiedene Quadranten mit unterschiedlichen „Herausforderungen“ aufteile.

Repetitive und dadurch langweilige Dinge versuche ich weitestgehend und so weit möglich zu automatisieren. Kann mittlerweile echt gut mit Excel umgehen :smiley:

Hilfreich ist es für mich auch an allem das vielleicht nervt eine spaßige Komponente zu finden. Dinge die einem zumindest ein wenig Spaß machen gehen leichter von der Hand.

Was ich grundsätzlich vermeide ist mich selbst durch „aber du musst doch jetzt diszipliniert sein“ unter Druck zu setzen. Ich mag sowas gar nicht. Zumindest nicht im privaten Rahmen. Im Job werde ich für xy bezahlt und das reicht dann meist.

Mir aber selbst Deadlines zu setzen funktioniert überhaupt nicht, da ich kein Problem damit habe meine eigenen Regel zu brechen.

Für mich ist grundlegend wichtig das nicht zu streng zu sehen bzw nicht zu streng mit mir selbst zu sein, weil das alles ein Prozess ist. Man entwickelt sich weiter und fängt erstmal klein an. Wir sind keine 0/I Roboter, sondern Menschen. Mal ist man diszipliniert und mal nicht und vor allem nie allumfänglich. Es gibt zwar viele Dinge im Alltag die man machen muss aber der überwiegende Teil sind Dinge die man machen soll oder lediglich kann. Da muss man dann auch ehrlich zu sich selbst sein. Um das „Muss“ kommt man nicht herum. Um den Rest schon. Deshalb habe ich mir ebenfalls angewöhnt beispielsweise neue Hobbies und dergleichen erstmal für mich zu behalten, um zu schauen wie es mir selbst gefällt, weil ich mich automatisch unter Druck gesetzt fühle, wenn ich jemandem zu früh davon erzählt habe. Völlig irrational aber so ist eben oftmals die persönliche Wahrnehmung.

Zu viel und zu schnell schafft Druck, schafft Überwältigung und Überforderung, schafft letztlich Lähmung. Nichts gewonnen aber unter Umständen sehr viel verloren, weil andere bereits etablierte Mechanismen automatisch auch darunter leiden.

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Einfach nur ein zufälliger Punkt als Zitat aus deinem Text, weil du exakt das beschreibst wie ich ebenfalls empfinde. Vielen Dank :slight_smile: Blöde Selbstoptimierungsfanatiker mit ihren to do Listen und minutiös durchgetaktetem Alltag. Ein Leben ohne Lebensfreude kann ich auch einfacher und mit weniger Aufwand haben.

Minimalismus der nicht in diese „fanatische“ Richtung geht ist auf jeden Fall hilfreich, weil dieser auch Selbstzufriedenheit bedeutet. Ein interessanter Kreislauf. Je zufriedener man mit sich selbst ist desto weniger ist man auf äußere Komsumimpulse angewiesen was einen wiederum zufriedener werden lässt, weil man weiss was man hat und dies auch zu schätzen weiß. Dabei soll das gar keine ultimative Kritik an Konsum sein oder die Aufforderung alles bis auf einen Stuhl und eine Matratze loszuwerden damit man endlich glücklich ist. Nicht gezwungen genügsam, sondern bedacht leben mit positivem Blick auf das was man bereits hat.

Der Gedanke ist auf der einen Seite beruhigend , bedeutet aber für mich auch aufgeben. Soweit um mich ganz zu akzeptieren bin ich noch nicht.

Kann ich nur zustimmen. Mein Scheitern verursache ich genau aus diesem Problem auch selbst.

Oh wie sehr ich dich verstehe und auch beneide, dass du schon so eine Einstellung hast, mein Weg dauert wohl noch.

Ich habe hier sehr oft Probleme mit den ellenlangen Texten. Bei dir ist das nicht so, irgendwie sprichst du meine Wellenlänge und ich kann/will verfolgen. Ich kann nicht sagen woran das liegt, aber es fällt mir einfach auf, dass ich nicht alles hier durchlesen kann.

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Ich selbst nutze mein Handy, in das alles, jede Kleinigkeit notiert wird. Jeder Termin, alles was ich tun möchte bzw. getan habe.
Ich nutze den Outlook Kalender und schreibe in diesen täglich hinein was ich gemacht und erlebt habe. Erfolge und Misserfolge.
Dadurch vergesse ich keine Termine und ich beschäftige mich diese Zeit mit mir selbst. Normalerweise will ich mit mir nichts zu tun haben :wink:

Ich taste mich jetzt vor, mit einem ersten Tipp von Dir.

Ansonsten bin ich froh, mich Euch nicht erklären zu müssen, das fördert schon meine Selbstliebe. Echt!

Von welchem Autor ist das Buch. Ich habe gegoogelt und da gibt es einige.
Ich möchte meinen Bücherstapel auch anwachsen lassen :wink:

Hi Jutta,

ist von Neil Cooper, gibt es nur bei Amazon.

Herzlich

Peter