Hallo zusammen
Ich bin aktuell in der Klausurenphase und fühle mich wieder sehr gestresst und überfordert. Ich habe das Gefühl den Anforderungen dieser Welt einfach nicht gerecht werden zu können und auch dass ich die wichtigsten Fähigkeiten für ein erfolgreiches Leben einfach nie gelernt habe bzw. nicht entwickeln konnte.
Alles kommt mir so mühsam vor und ich brauche soviel länger als andere um Dinge zu schaffen und bin dabei soviel langsamer. Es ist wirklich anstrengend weil wir in dieser Leistungsgesellschaft leben und einem vermittelt wird, dass der eigene Wert u.a. von der Leistung abhängt und irgendwie wird mich dieses Gefühl auch nicht los egal wie sehr ich reflektiere, mich entwickele, an mir arbeite und mir bewusst mache, dass das natürlich nicht stimmt…
Ich bin eine sehr starke Person und habe bereits viel gemeistert aber ich mache das Studium in meinem eigenen Kopf viel zu wichtige und mache viel zu viel davon abhängig, dass ich es schaffen muss damit ich endlich auf eigenen Beinen stehen kann und finanziell unabhängig sein kann.
Mein Studium zu beenden wäre also nicht nur wichtig für meine finanzielle Zukunft sondern natürlich auch für meinen eigenen Selbstwert aber obwohl ich diese ganzen Dinge doch „weiß“ ist es trotzdem so präsent und das eigene Wissen darüber, gerät weiterhin so weit in den Hintergrund, das ich meistens wieder in diesem depressiven Modus bin.
Ich schlage mich zwar gut durch aber brauche sooooooviel länger als andere und bin natürlich so frustriert. Das ich dabei natürlich extrem selbstkritisch werde und die „Schuld“ bei mir suche, tut dementsprechend den Rest.
Diese heutige Welt ist für ADHSler einfach anstrengend und es ist eher Normalität zu arbeiten bis zum Burnout, das nennt man dann wohl „erfolgreich“ sein.
Also rational weiß ich das es der größte Bull*shit ist aber irgendwie bekomme ich diese Tatsache noch nicht ganz verinnerlicht. Mir fehlt es massiv an Selbstmitgefühl und das ich ruhig stolz sein kann auf alles was ich bisher geleistet habe unter diesen Umständen.
Habt ihr Selbstmitgefühl mit euch selbst?
Wie genau erinnert Ihr euch daran, das der eigene Wert nicht von einem Studium, Arbeit, Erfolg etc. abhängt.?
Einen schönen Abend