Ja, das klingt alles logisch. Ich hab’s auch damals genutzt um meinen Alltag zu schaffen, mein Abi zu machen, aber auch zum feiern. Ich war Dauerkonsumentin und habe mehrmals Phasen gehabt mit täglichem Konsum bis hin zu einem Jahr. Daher verstehe ich die Skepsis da schon. Zumal ich halt angegeben habe, dass der letzte Konsum Anfang des Jahres war, wobei das bei mir schon seit über 6 Jahren (!) bei reinem Party Konsum bleibt und das niemals in meinem Alltag wieder drin war.
Dieses „drogige“ Körpergefühl hatte ich bei Elvanse anfangs auch. Ist aber verschwunden. Ich bin jetzt eher einfach ruhig innerlich und teilweise schon fast antriebslos. Wenn ich vergesse zu essen oder den Abend vorher was getrunken hab (was von der Menge auch einfach weniger geworden ist), dann bin ich fahrig. Und wenn ich aufgeregt / nervös bin, dann sehr zerstreut. Kann’s voll verstehen, dass du dadurch unangenehme Flashbacks hattest. Ich fand’s halt nur bei der Eindosierung bisschen komisch vom Gefühl und jetzt merk ich die Wirkung ja kaum, so subtil soll es ja sein. Ich bin letztens sogar erstmal schlafen gegangen, ne Stunde nachdem ich Elvanse genommen hatte. Das war ein sehr guter Schlaf
Gut, die ganzen Details kannte ich natürlich nicht. Aber auch hier sieht man, gleiche Bezeichnung, sehr unterschiedliche Vergangenheit (du/ich). Deswegen werfe ich das nicht gerne alles in einen Topf.
Ich finde trotzdem, du klingst reflektiert und gehst durchdacht an die Sache ran. Letztendlich weiß ich nicht, ob da das Risiko automatisch höher ist, in „eine Abhängigkeit zu geraten“ als bei jemandem, der vielleicht schon länger weg davon ist.
Wie lange nimmst du denn schon Elvanse?
Ich kenne das mit dem „unruhig/zerstreut“ auch und wollte mich da mal ein bisschen einlesen, was man noch so zusätzlich probieren kann (Ashwaganda, Kräutertees, etc.). Als ich meinen Psychiater letztens gefragt habe ob er Tipps von anderen Patient*innen hat hat er nur gesagt, er hat gehört, dass Zitronenmelisse helfen soll. Vielleicht probieren wir das mal aus, wenns so einfach ist
Hm also da erschließt sich etwas logisch nicht: wenn doch alle immer darauf bestehen, dass ADHS Medikamente nicht abhängig machen können, warum soll es dann bei Menschen mit Vorgeschichte anders sein also ich wüsste nicht, wie ich davon „abhängig“ werden könnte. Zumal ich das auch nie von irgendwas war. Es hat damals ein Missbrauch stattgefunden. Und alle paar Monate mal ein Party Konsum (Wurde auch von therapeutischer Seite so bestätigt, dass keine richtige Abhängigkeit vorlag). Auch das kann ich locker sein lassen und habe ich, seit ich Elvanse nehme (2 1/2 Monate), auch. Denn meine Gesundheit ist mir da wirklich wichtig. Außerdem habe ich, seit ich Elvanse nehme, sowieso das Gefühl besser auf meine Grenzen hören zu können. Früher schlafen zu gehen, gar nicht mehr überall lang dabei sein wollen. Also es ist einfach nur positiv.
Zitronenmelisse ist ein guter Tip, da hab ich noch selbst getrocknete Blätter hier für Tee, das teste ich mal
Ashwaganda hab ich auch da und nutze ich gelegentlich. hilft mir auch immer super.
Oh man hatte ich auch durch, aber ich mit meiner Ärztin gesprochen, anvertraut und war etwas sachlicher unterwegs, aber das hat dann dazu geführt das wir besser zusammenarbeiten, das sowas nicht mehr vorkommt. Ich Kindskopf!
Sie war heilfroh, das ich es ihr gesagt habe, und hat gesagt, es ist nicht der Segen, weil du bist nicht ADHS, sondern ein Mensch mit ADHS. Bringt individuelle Herausforderungen mit sich…
Ich glaube nicht das es um Abhängigkeit unbedingt geht, ich denke, daß es je nach dem was du hast schon wie beim Alkohol passieren kann, daß du einen Rückfall erleiden könntest und niemand den Nutzen diesem Risiko vertretbar hält und wahrscheinlich geht es auch um das Thema Verantwortung, wenn du vorher Substanzen missbraucht hadt und der Arzt dir diese Stimulanzien verordnet und du diese missbrauchst trägt der verordnende Arzt die Verantwort und ich denke das möchten sie nicht, weil sie einen oft gar nicht so lange und gut kennen um das auch sicher beurteilen zu können aber alle rechtlichen Konsequenzen, Regresse etc tragen müssten/im Gefahr für diese Forderungen dann ständig haben
Ärzte sind es gewohnt angelogen zu werden, sie lassen es sich nicht anmerken.
Offenheit und Aufrichtigkeit kann das Arzt-Patienten-Verhältnis stärken und eine gute Basis für die Zukunft bilden.
Ich gehe zum Arzt weil ich Probleme habe und Hilfe benötige. Er kann nur helfen wenn ich kommuniziere.
Der Arzt ist kein Schuldirektor zu dem ich geschickt werde, weil ich Blödsinn gemacht habe.
Natürlich sagt der Arzt dann seines. Das kann unangenehm sein, aber es ist dann die Konsequenz des eigenen Handelns mit der ich leben muss. Das gehört zum Erwachsensein.
Ja das sehe ich schon. Aber wie gesagt, logisch versteh ich es nicht. Die sind so niedrig dosiert, und außerdem nicht mit illegalen Substanzen vergleichbar.
Ich seh da zumindest kein Missbrauchspotential bei mir. Möchte ja, dass es mir besser geht im Alltag und das tut es. Da hab ich einfach Angst gehabt, dass ich das jetzt wieder „verliere“.
Völlig verständlich, wenn man einmal weiß, wie gut die Medis wirken können.
Aber Du kennst Dich länger als Dein Arzt und nur Du weißt, ob Du wirklich alles erzählt hast. Ärzte werden tagtäglich belogen oder Unangenehmes „weggelassen“. Gerade beim Thema Substanzkonsum. Jeder Hausarzt wird regelmäßig angelogen, wenn es um die Zahl der täglichen Zigaretten oder die Häufigkeit des „Feierabendbierchens“ geht. Das wird beim Psychiater eher nicht besser sein.
Nach zwei Terminen kann Dein Arzt Dich noch nicht richtig einschätzen. Und auch wenn die Medis nicht mit illegalen Substanzen vergleichbar sind, ist ein Missbrauch halt nicht generell ausgeschlossen. Das Vertrauen Deines Arztes musst Du Dir erst erarbeiten. Nach meiner Erfahrung kommt man da mit Ehrlichkeit am weitesten.
Ich bin mit meinem Psychiater beim dritten Termin heftig aneinander geraten, als es nach der Diagnose um die erste Medikation ging. Bin dann stocksauer aus der Praxis und wollte sofort den Arzt wechseln - haha…
Bin dann notgedrungen doch wieder hin (ich wollte ja die Medis ) und wir konnten das klären. Er hat mir ganz direkt gesagt, dass er lieber vorsichtig ist, weil er mich erst mal besser kennen lernen muss, um einschätzen zu können, inwieweit er mir vertrauen kann und wie weit er kontrollieren muss.
Inzwischen kommen wir gut miteinander aus und er vertraut mir so weit, dass ich jetzt ein Rezept für ne 3-Monats-Ration Elvanse einlösen kann.
Vermutlich wird Dein Arzt nicht begeistert sein von Deinem „Alleingang“. Wenn er kein totaler Arsch ist und Dir helfen will, wird er das mit Dir besprechen und ihr werdet eine Lösung finden.
Hi zusammen, vielen Dank auf jeden Fall an alle, die hier geantwortet haben ich war heute einfach ehrlich und hab gesagt, dass ich 1 1/2 nehme und herausgefunden habe, dass das die richtige Dosierung war (auch mithilfe vom Forum). Er meinte ich hab alles richtig gemacht und hat mir einfach mehr verschrieben, weil ich die 50er nicht wollte. Bin total erleichtert. Nur bei den Nebenwirkungen die ich hatte (Sehstörungen, Schleier vor den Augen), meinte er das müssen wir im Auge behalten. Und regelmäßig EKG machen hat er mir empfohlen, da hab ich aber auch ne Garmin Smartwatch die das alles überwacht.
So super ist ja auch ne Arbeitserleichterung für die Psychiater, wenn man da wenig fragen hat und mit seiner Idealdosis zum nächsten Termin kommt
Ich denke, die freuen sich einfach, wenn sich jemand damit auseinandersetzt. Nicht, weil sie dann weniger Arbeit haben, sondern weil immer noch der Mensch der Experte für dich selbst ist. Der Arzt kann uns mit seinem Fachwissen weiterhelfen. Ob sich das gut anfühlt, wissen aber nur wir selbst.
Ich grüße euch „Leidensgenossen“.
Ich möchte mich hier gerne einklinken da das ein sehr interessantes Thema ist.
So wie vermutlich sehr viele hier, habe ich eine lange Odyssee an Arztterminen und Medikamenten hinter mir bis endlich was geholfen hat.
Im ADHS Lotto habe ich noch eine Dysthimie bzw. Bipolar II gewonnen. Aber nicht extrem stark ausgeprägt und natürlich gab es eine Ängststörung als Hauptgewinn dazu.
Im Moment also folgende Medikamente :
30mg Elvanse
20mg Fluoxetin
200mg Lamotrigin
Okay bevor ich noch mehr abschweife.
Ich hab riesen Glück mit meinem Psychiater. Das ist wie so ein alter Onkel. Der kriegt dann von mir auch mal n Teilchen vom Bäcker
Mein Psychiater ist da echt super entspannt. Ich darf Vorschläge machen und testen was mir am besten hilft solange er der Meinung ist es ist es wert auszuprobieren.
Aktuell habe ich mal 30mg und nach ca 6 bis 7 Stunden noch mal 30mg probiert,da Konzentration in meinen Beruf essentiell ist.
Oder eben 40mg und später 20mg. Da muss ich mal schauen was besser ist aber bei mir wirkt Elvanse gar keinen Fall 14 Std wobei glaube ich offiziell steht „bis zu 14 Std“ oder ?
Dazu muss ich sagen der Arzt ist einer der wenigen Spezialisten auf dem Gebiet. Da sieht man nur die BTM Rezepten im Minutentakt
Gestern habe ich von Ihm eine 100er Packung 70mg von Ratiopharm bekommen. Ich darf also tatsächlich etwas experimentieren. Also Feinwaage und Leerkapseln gekauft die auch für sowas geeignet sind.
Das wird zwar einiges an Fummelarbeit aber so muss ich nicht gefühlt alle 2 Wochen zum Psychiater rennen und Nachschub holen.
Und so kann ich mir meine Standart Dosis zusammenstellen und entsprechend je nach dem wie stressig der Tag ist etwas nachlegen wobei ich möglichst im unteren Dosis Bereich bleiben will wenn es dann schon hilft.
So jetzt hoffe ich ihr habt mein verwirrendes Gesabbel irgendwie verstanden.