N’Abend,
vorweg, an diesen Thread ist nicht unbedingt eine Frage gebunden, eher eine Angst, die ich mal versuchen möchte auszudrücken.
Ich bin ja nun recht frisch hier und offiziell in Behandlung mit Fokus auf ADHS.
Das Vergleichen mit Anderen hat mich hierher und zu meiner Lösung geführt (mir geholfen zu erkennen, dass „ADHS“ das Wort ist was ich seit Jahrzehnten suche).
Jetzt kommen in mir langsam diese unschönen Gedanken hoch, ob ich „wirklich ‚krank‘ genug bin“. Mal abgesehen davon, dass ich zu der wenig einsichtigen Gruppe Menschen gehöre, die den Zeitpunkt, sich AU zu melden, maximal herauszögern obwohl sie es besser wüssten, weiß ich jetzt gerade mit den Gedanken und Gefühlen wenig anzufangen.
Ich nehme jetzt seit 2 Wochen Medikinet Adult 5mg, morgens.
Ich hatte mich mental darauf eingestellt (und sehr viel rechechiert), weiter hochdosieren zu müssen bis ich einen Wohlfühlpunkt erreiche aber…der ist bereits da.
Mein Kopf spielt mir Streiche in Richtung „sag das bloß nicht deinem Arzt, das sieht sonst so aus als würdest du simulieren“.
Dass das Objektiv gesehen Schwachsinn ist, weiß ich. Ich bin nur so verwirrt von der schnellen Wirkung nach so viel Leid, denn der Leidensdruck war WIRKLICH hoch.
Auf der anderen Seite haben schon die Anti-Depressiva in sehr geringen Dosen gut gewirkt, bei denen das Ziel eigentlich auch die 4fache Dosis war (Venlafaxin, sind bei 75mg geblieben). Andere, hoch-wirksame Medikamente dagegen hatten null bzw eine paradoxe Wirkung. All das weiß mein Psychiater übrigens, deswegen meinte ich auch, dass ich hier nciht primär um Rat suche.
Ich habe die Nebenwirkungen letzte Woche ziemlich schnell in den Griff bekommen (sehr genau aufs Essen schauen, Traubenzucker wenn ich hochkonzentriert Arbeite und möglichst genug trinken), meine Ernährung umgestellt (da ich sehr schnell gewisse Dinge ausschließen konnte die ich jetzt nicht mehr essen kann) kann den Punkt, an dem die Wirkung wirklich nachlässt, deutlich spüren.
Heute habe ich meine Tablette um 8.15 genommen und bin nach der Schule um 15Uhr noch weiter zur Arbeit gefahren (eigentlich hätte ich da Feierabend), weil ich das Gefühl hatte, dass da noch so viel Treibstoff im Kopf übrig ist, dass ich den nicht verschwenden will.
Es fühlt sich alles einfach ZU gut an und je besser es läuft desto mehr irrationale Zweifel udn Gedanken klopfen an.
P.S.: Natürlich versuche ich einen schnellen Termin bei meinem Psychiater zu kriegen. Ist nicht so easy. Vor allem die telefonische Erreichbarkeit