Und wieder mal ist es so weit - eine Zeitlang hatte ich das Gefühl alles läuft gut, ich hab alles im Griff. Hab jetzt 2 Jahre keine Medikamente benötigt, oder dachte halt ich brauch keine, alles halbwegs gut etc.
Nun ja. Lügt man sich halt so vor. In Wirklichkeit, gemessen an den Rückmeldungen aus meinem Umfeld bin ich über impulsiv bis agressiv, ständig gestresst und was weiß ich.
Also hab ich mir wieder mal den Mut zusammengekratzt, wieder mal zum Facharzt zu gehen. Dort mal brav gezahlt (Wahlarzt, weil einen anderen gibts in der Gegend einfach nicht), erfahren mein altes Medikament Concerta ist nicht lieferbar, sei kein Problem ich bekäme einfach Medikinet.
Tja, einfach…Krankenkasse lehnt natürlich ab. Fachärztin schreibt so quasi, ja Pech gehabt machen wir einen neuen Termin. Also dann in über einem Monat noch mal hin, wieder zahlen ohne zu wissen ob es überhaupt einen Sinn macht, ob da überhaupt was rauskommt.
Gleichzeitig stürzen alle „Säulen“ im Leben wieder ein. Mit dem Partner nur Streit, natürlich immer meine Schuld, wird wohl auch stimmen denk ich. Mit den Kindern das selbe.
In der Arbeit nur Druck und Stress und Mitarbeiterinnen, die eine wohl „stärkere Führung“ bräuchten, als ich bieten kann. So entgleitet mir dort auch langsam alles (hab mir da selber was aufgebaut, nicht ganz selbstständig, lange Geschichte, aber trage dort das volle Risiko und die volle Verantwortung).
Freunde…welche Freunde? Ich bin sehr anstrengend für andere Menschen, war ich immer schon und deswegen will ich es niemanden böse nehmen wenn man sich distanziert, vor allem wenn ich tatsächlich, wie mein direktes Umfeld behauptet, so wertend, so anstrengend, so agressiv, so viel redent bin. Aber weh tut s trotzdem. Wenn sich Leute, mit denen man sich sonst als Gruppe getroffen hat, ohne einen treffen und dann voll peinlich berührt sind, wenn man das zufällig mitbekommt.
Oder wenn keine nach einem fragt, das Telefon nur klingelt wenns um die Arbeit geht oder jemand was braucht von einem.
Und schuld bin ich selbst. Das weiß ich. Ich stoße Menschen oft weg, ich bin eine schlechte Freundin weil ich mich oft nicht melde und mir oft schwer tue dran zu bleiben an Freundschaften. Weil ich wohl egoistisch auf andere wirke, ohne es wirklich zu sein, ich dreh mich halt nur oft um mich selbst ohne es zu wollen, weil es eben so viel KRaft kostet den Alltag zu leben.
Ja, das ist ein Mimimi Post. Ja, ich weiß wird alles besser, wird schon werden etc.
Aber grad jetzt heul ich einfach und es geht mir beschissen. Danke, dass ich hier wenigstens einen Ort habe, wo ich ab und an mal abladen kann. Wo ich weiß, dass der ein oder andere fühlt was ich fühle: Verzweiflung Trauer und Hass darauf, dass wir sind wie wir sind und dass es manchmal einfach Tage gibt, die nur schwarz sind.
Setback. Zurück auf Anfang. Wieder von vorn. So oft schon. Und wer weiß wie oft noch in diesem Leben.