Sich ständig ärgern

Meckert ihr?

Also, mir fällt auf, dass das viele Menschen ziemlich oft machen.

Mein Freund schimpft wie ein Rohrspatz beim Autofahren, beim Einkaufen.

Viele Kollegen meckern über die Eigenarten der Patienten.
Also ich rede von diesem Getutter. Über alltagliche Dinge, die morgen genauso sein werden wie heute.
Sich richtig ärgern ist für mich etwas anderes. Das ist verbunden mit einer Wut und empfundener Hilflosigkeit. Das meine ich hier nicht.

Ist das ein soziales Ritual was an mir vorbeigeht?
Ich habe eine Kollegin, die ist genauso wie ich…Ruhig und regt sich nicht auf über banales Zeug.

Eine andere Kollegin meinte dann, dass sie das anstrengend findet, wenn man sich nie aufregt…
Wenn sie sich aufregt, möchte sie dann gerne Bestätigung vom Gegenüber im Sinne vom Mitmeckern.

Kriegt sie bei vielen, aber nicht bei mir. Ich fühle da nichts. Da kommt auch nichts von mir…
Ich habe mir vor Jahren angewöhnt mich nicht über Sachen aufzuregen, die ich ncihz ändern kann.
Das gelingt ganz gut…natürlich rege ich mich auch manchmal auf und motze rum…Aber eben wesentlich seltener.

Wie gesagt, ich habe manchmal das Gefühl, dass das zum guten Ton gehört??
Bzw die Peergroupmember suchen dadurch Anklang bei den Mitmenschen?

Da ist es übrigens wieder: mein Aliengefühl…

Ich kann es nicht leiden. Meckern nur um zu meckern.
Wenns ihnen hilft, sollen sie machen. Aber von mir gibt es da eben kein Feedback.

Ich finde nämlich eins: es macht die Menschen, so hübsch wie sie sind, äusserst hässlich.

Kennt ihr das auch?

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Also ja, ich kenne das auch, ich fühle mich unter chronischen Meckerern extrem unwohl, vor allem wenn es so ein gemeckere um des meckern Willens ist, dass stresst mich extrem.

Ist ja nicht so, dass ich selbst total „Mecker resistent“ bin, ich meckere z. B. beim Auto fahren.

Da mich andere, z. B. total rücksichtslose Verkehrsteilnehmer, mit eingebauter Vorfahrt, Raser, Drängler, oder auch lahme Enten, echt extrem nerven können, dann meckere ich gelegentlich auch mal rum wie ein Rohrspatz.

Aber andernorts, z. B. am Arbeitsplatz kann ich dauergenörgle, gemeckere und getratsche über andere nicht ausstehen.

Besonders weil das immer hinter dem Rücken von den betroffenen Personen passiert, und ich mich bei solchem Gelästere nicht mit einreihen möchte.

Ich kann diese fiesen, hinterhältigen, feigen Attacken nicht ausstehen, und verachte solches Verhalten.

Wer was zu sagen hat soll gefälligst auch hin stehen und den Mut dazu aufbringen, die Person an der sie was auszusetzen hat, direkt ansprechen.

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Ohne Medis wäre ich auch so. Meine Frau sagt, ich sei früher (also vor Diagnose und Behandlung) viel negativer gewesen.

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Ich meckere schon.

Aber nicht aus geselligen Gründen :relieved:

Meistens geht es darum, dass mir Situationen so unangenehm sind. Z.B. in einer Schlange warten :face_vomiting:

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Ich weiß gar nicht, ich glaube innerlich ärgere ich mich schon sehr häufig.

Mir fällt aber auf, dass ich mich an allgemeinem Gemeckere nicht beteilige und schon gar nicht, wenn hinter dem Rücken anderer schlecht geredet wird.
Ich versuche dann auszugleichen und das Thema zu wechseln etc.

Vermutlich liegt das an meinem allgemeinen Hamoniebedürfnis. Und dass ich es nicht aushalte, wenn ich darüber grübeln könnte, wer eventuell etwas von mir Schlechtes über andere Gesagtes dann doch über Ecken zugetragen bekommen könnte. Meine „reine Weste“ ist also vielleicht nur Selbstschutz :wink:

Wenn es so Mecker- und Über-andere-(schlecht)-reden-Kreise gibt, dann denke ich oft, dass die halt einfach keine andere Kommunikationsform kennen. Die tun mir dann eher leid.

Wenn ich einem Gemeckere zuhören und bestätigen soll, dann lehne ich das ab bzw. entziehe mich. Vor allem wenn jemand seine Wut über jemand anderen in meiner Anwesenheit lautstark kundgibt und ich die Wut dann praktisch stellvertretend abbekomme und vielleicht auch noch irgendwie darauf reagieren soll.
Ich möchte kein Blitzableiter sein. Es ist ja so, dass man von der unguten Stimmung von jemand anderen immer was übernimmt, wenn man damit konfrontiert wird. Sind das Spiegelneuronen?

Also ich glaube, es ist gesund sich sowas zu entziehen.

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Ich fluche manchmal arg vor mich hin (insbesondere wenn ich durch meine unpünktlichkeit extrem gestresst bin) und wenn ich mich wirklich über etwas ärgere, muss ich jemandem davon erzählen, aber das sind zwei absolut unterschiedliche Sachen. Also beim Autofahren fluche ich wie ein Kutscher, aber sobald die Fahrt vorbei ist, ist das Thema absolut belanglos. Zudem ist das wirklich nur ein mit mir selbst reden - ich bin total irritiert (bis hin zu genervt), wenn andere darauf reagieren. Meine Familie weiß das Gott sei Dank und geht mir dann einfach aus dem Weg, wenn ich so rummotzend durch die Gegend rumpel…

Das andere ist, wenn ich wirklich wegen etwas oder jemandem wütend bin - dann brauche ich dieses erzählen und so eine Art Bestätigung oder aber auch „ich sehe das anders“. Das ist für mich notwendig, um Situationen richtig einschätzen und in späteren ähnlichen Situationen adäquat reagieren zu können… Da geht es um Eigen- und Fremdwahrnehmung und das Abgleichen, ob ich „normal“ bin/reagiere.

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