Solches macht es schwierig: Arbeit in meinem Homebüro... Beleg nicht gefunden und Verzettelung

Es gibt Lebensituationen, wo es manchmal noch schwieriger ist, und jetzt wo ich mich woweit - von Tagesablauf recht konstant fühle - Also Aufstehen, am Morgen etwas mehr Energie als am Nachmittag - spüre ich auch, dass ich gewisse „Horror“-Vorstellungen aufgebaut hatte…
Wenn es einem dann ein paar mal hintereinander gelingt gewisse Standard-Tasks ziemlich einfach hinzubekommen - dann baut sich er Horror auch etwas ab.

Bei mir sowieso merkwürdig - irgendwie besteht eine Grundangst, wunde wenn ich mal bei der Sachen bin geht’s eigentlich (oft) ganz gut. Aber eben, es bleibt eine Grundangst, besonders bei Sachen die ich eben nicht tägliich mache.
Kommt in letzere Zeit die Digitalisierung dazu, was die Sachen nicht immer einfacher macht - mit Zugängen, Passwörtern, Dokumente im EBanking, Umstellungen von einer Bank von SMS zu Pushtan, und mein Handy hat eine zu alte Android-Version…
Es gibt eben schon vieles, dass ein reibungsloser Ablauf stört (besonders, wenn man so störanfällig ist).
Und an einem guten Tag, schafft man dann eben gerade einen Beleg bereitzustellen…

Ich hatte eine Weile das Problem, dass ich kaum 1/4 im Büro was machen konnte, ich verfiel wirkich in Verstimmungen depressiver Att, die mich stunden lang lähmten.
Ich schaffte es alle Boxen so zu sortieren, dass ich das „wichtige nun habe“, also es sah vorher noch viel schlimmer aus, mein Büro :face_vomiting:

Wenn man sich seiner Probleme mal bewusst ist, nützt es schon, gewisse Abäufe zu ändern, und das hilft auf jeden FAll, geht halt eine Weile - und die Altlasten sind halt da und es ist viel…

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oh ja, wie bekannt sich das anhört und anfühlt! Vor allem der innere Druck, das doch irgendwie in den Griff kriegen zu wollen, andere schaffen das ja schließlich auch und wie viel Geld und mühe es kostet, diese dinge nicht oder zu spät zu machen. wie schön wäre es, wenn diese kosten motivieren würden :slight_smile:

Ich habe für mich zwei konzepte entdeckt, die mir aktuell helfen, zumindest nicht zu versinken:

  1. mäuseschritte oder „baby steps“ und je nach energielevel zeiten zu begrenzen, in denen ich etwas tun kann. das wechselt zwischen 10 min und einem abend. es gibt wochen, da probiere ich, alles, was wichtig ist, eine halbe stunde zu machen, in anderen wochen oder an anderen tagen gebe ich mir 10 minuten. mit wecker, damit ich weiß, dass ich dann wirklich wieder aufhören darf, und zwar egal, wie weit ich gekommen bin. das gibt mir das gefühl von „zumindest ein bisschen produktiv“. varianz ist dabei mein schlüssel zum glück, meine ablaufpläne, zeitlimits, reihenfolgen, etc. ändere ich immer wieder, so dass es experimentell bleibt. das macht die tätigkeit nicht spannender, aber gibt mir die illusion, dass ich IRGENDWANN eine dauerhafte lösung finde :smiley:

  2. eine variante vom body doubling ist das bearbeiten von post oder komplexeren emails außerhalb meiner wohnung. wenn ich mit dem laptop im cafe bin oder dinge im büro in der pause oder nach feierabend mache, bin ich konzentrierter. warum auch immer.

die erklärung dafür hab ich nicht, mal klappen auch diese techniken nicht, aber sie sind bisher auf lange sicht einigermaßen praktikabel. und immer - und das ist wahrscheinlich das wichtigste - lieb zu sich sein und bleiben. akzeptieren, wenn es nicht geht. auf morgen hoffen. einen tag nach dem anderen, einatmen, ausatmen.

aber ok, ist vielleicht leicht gesagt, ich komme mittlerweile ok zurecht und richtige katastrophen kommen nicht mehr/selten vor.

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Danke für Dein Posting
Ich identifiziere mich SEHR mit dem Inhalt des Postings.
Es ist ja merkwürdig, aber ausserhalb meiner 4Wände fühle ich mich oft auch ruhiger und somit motivierter.
Was mich betrifft, so denke ich dass die diffuse unmotiviertheit, oder der Unlust, irgendwie von Störungen ausgelöst wird. (Zu Hause - Angst vor Telefonen, Besuchen, sonstigen Störungen, wie Trigger, z.B. Unordnung),
Vor einer Weile schöpfte ich für mich den Begriff „erwartungsfeier Raum“ - damit meine ich, dass ich NULL-Erwartungsdruck ausgesetzt bin. In dem Kontext verstehe ich nun auch viel besser, dass es Zeiten gab, wo ich mich einfach an Orte begab, wo ich nicht erreichbar war.

Das „fixe Empfinden“, dass erwartungen an mich gestellt werden, passiert natürlich in meinem Kopf - aber in einem Restaurant, kann mich niemand niemand stören, also ich kann mich allen Erwartungen, denen ich mich ev. aussetzen muss, entfliehen.
Meist bin ich diesem Erwartungsstress ja besonders ausgesetzt, wenn meine Leistungsfähigkeit begrenzt ist, ich sehr störanfällig bin, oder gar in einem Zustand wo eine Leistung quasi unmöglich ist.
An dem sehe ich deutlich, dass der Haupterwartende eigentlich ICH bin, der etwas „solle“, was er eben „nicht kann“ oder „nicht bereit ist zu geben“.
Ich finde es sehr demütigend, wenn etwas von mir erwartete wird, was ich dann nicht oder nur unter äusserster Mühe geben kann. Das Hauptproblen ist, dass ich mich nicht abgrenzen kann, im eigenen Glauben, es sei eigentlich fast eine Lüge, weil es doch so einfach wäre…

Nun bin ich schon einen Schritt weiter in der Selbstakzeptanz, vor allem sehe ich, dass es ein Problem der Selbstakeptanz ist… diese tiefsten Glaubesätze so umzupolen, dass man zum einem DAS RECHT HAT, mal eine Pause zu machen, sich mal schlechte zu fühlen. (ABer kommt immer dazu, dass ich ja nie weiss, wann die Stimmung ins energetische ändert, uns selbst bei einer Abgrenzung - vergisse es die nächsten 2 Wochen - oder so, einfach schwierig die Schwankungen gegen aussen zu erklären, muss man vieleicht auch nicht, aber selbst zu akzeptieren).

Der Punkt 1. erinnert mich an mein tägliches Vorhaben, am Morgen zu „Energie“ zu kommen, und dann mit der Energie „etwas zu machen, was wichtig ist, was mir wichtig ist“.
Ich komme mir vor, als würde ich gegenüber einem unsichtbaren Gegner Schach spielen. Hat durchaus was interessantes… aber eben ein täglicher Kampf, nie easy - oder ganz selten jedenfalls.

Genau! ich beobachte immer meine Gedanken.
Es trifft eben zu, dass „negativ sein“, hyperkritisch" sein, unterstellen, werten - eben auch die eigene Person betrifft. Wenn ich mich ab einer Situation aufrege, irgendwie ist man dann zusehr in der Situation verwickelt - und hätte gerne einen Einfluss darauf, den man eben nicht hat, un somit bin ich latent schon wieder in der Schuld.
Seit mir das augefallen ist, versuche ich mich gegen die „illegalen Mülldeponien“ auf der Strasse zu distanzieren, ich bin weder Polizist, es ist nich meine Aufgabe zu werten.
Ich versuche jedenfalls alles so zu formulieren, dass es mich selbst nicht „involviert“ (WEnn ich sage, es wäre mir egal, das wäre eine Lüge, und somit wieder unangenehm).
Das Denken IST AUF JEDEN FALL, die Ursache von allen schlechten GEfühlen, nur abstellen kann man es kaum, und schon gar nicht wenn man sich scheisse fühlt. Also versuche ich die aufkommenden Gedanken so umzuformulieren, dass den Pot aller Probleme nicht noch mehr füllt.

Ist ja merkwüdig, effektiv ist man auf einem Weg, man macht viel Erkenntnisse, immer etwas im Frust, dass die Fortschritte grösser sein könnten :crazy_face:
Immer schön im übrigen, wenn man dann auf der Bibliothek oder so ist, seine Mails machen kann, uns sich schön ruhig fühlt… Ich hatte immer die Erfahrung gemacht, dass mich der Besuch von Museen, Kirchen, und intressanten Orte mich oft in andere „Gedankenkontexte“ brauchte, und das Gefühl von „Freiheit“ konnte vielleicht wieder aufkommen. O.k. am Abend kam ich nach Hause, kaum was erledigt - halt auch ein Prokrastinationsmuster.
Wirklich schwierig mit der Energie zu haussieren.
Auch wenn das Leben durchaus „o.k.“ ist, besonders aus den negativen Energien ist es oft sehr frustrierend, dass man nicht vorankommt… oder das meint, falsche Erwartungen hat…
Es hat mir geholfen, wo ich mich mit Buddhismus, Tolle u.s.w. erfahren habe, dass es eigentlich völlig irrelevant ist, was man tut.
Das sieht man ja auch in so Geschichten, wie im Allchemist, wo jemand um die Halbe Erde reist,um dann zu sehen, dass der Schatz zu Hause unter seinem Stuhl ist.
ZUFRIEDEN SEIN!
Es sind ja die schlechte Gefühle, die uns auch schlecht bewerten lassen, die eine Unzufriedenheit aufkommen lassen, das stimmt eben schon. UND die schlechten Gefühlen kommen eben immer von unserem Denken.

Dennoch, wie Depressive durchaus Anitdepressiva nehmen, sind wir halt auf eine andere Art in einer ähnlichen Situation - und Medis können vielleicht auch uns helfen, in konstantere positve Phasen zu kommen.

orrrr, das mit den gefühlen. meine offizielle Diagnose hilft zwar grad schon SEHR, diese einzuordnen (zB: „das IST NUR DAS DOPAMIN, DAS DICH GRAD IRRE MACHT!!“) , aber trotzdem sind sie ja da. und gleich nach dem positiven post von oben bin ich mal wieder zu spät dran gewesen für die arbeit, wollte auf dem weg ins büro noch beim arzt rein, ein rezept abholen, kurz vor der sbahn noch schnell in den supermarkt hüpfen, an der kasse bemerkt, dass ich mein portemonnaie vergessen habe (ooohhhh, wie stolz ich kurz vorher zuhause war, dass ich mir eine minute zeit genommen habe, meinen rucksack zu prüfen, ob ich an alles gedacht habe!!), wieder zurück nach hause gelaufen, geldbörse gesucht, wieder zum supermarkt, zum arzt war es schon viel zu spät, gleich ins büro, insgesamt 1,5 stunden zu spät. hab unterwegs fast geheult, tag ist gelaufen, ich bin immer noch ganz erschöpft.

solche dinge hab ich in der therapie nie erzählt, weil ich mich so geschämt habe für meine verlorenheit. ich kann das jetzt einordnen und meinen intellekt beruhigt das, aber heulen vor frust will ich trotzdem :-/

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