Ich bin zurzeit auf medikinet und es hilft mir schon. Ich würde es einfach mal ausprobieren auch wenn meine Symptome gar nicht sooooo krass sind auf die Höchstdosis zu kommen. Wiege so ungefähr 55kg und mein Psychiater meint die höchstdosis liegt bei 1 mg pro kg also bei mir 55mg. Mein Psychischer hat mir aber davon abgewiesen und ich würde auch eher sagen, dass ich das nicht so nötig habe einfach weil die Medikinet Menge jetzt wirkt und in Ordnung ist. Aus Neugier will ich aber einmal hoch um es einfach ausprobieren. Denkt ihr das ist eine schlechte Idee ? Habe eben nur Sorge, dass ich dann gegen geringere Dosen immun werde
Aaaalso… schreib doch mal noch ein paar Infos rein.
- Welches Medikinet hast du erhalten? Ich nehme an ein retardiertes (steht auf der Packung „mit verlängerter Wirkung“ oder „mit veränderter Wirkstofffreisetzung“ oder so).
- Welche Dosis nimmst du aktuell, 1x pro Tag oder mehrmals?
- Wie lange nimmst du diese Dosis schon?
Du solltest auf keinen Fall von einer kleinen Dosis gleich auf eine grosse wechseln, das gibt starke Nebenwirkungen und ist sehr unangenehm.
Was du natürlich machen kannst, ist, in Absprache mit dem Arzt die Dosis noch ein bisschen zu erhöhen um zu schauen ob die Wirkung besser wird oder schlechter.
Aber du musst dir bewusst sein, bei Medikinet bedeutet nicht eine höhere Dosis eine bessere Wirkung. Sondern die Wirkung wird mit steigender Dosis besser bis zu einem gewissen Punkt, und dann wird sie wieder schlechter (einfach gesagt).
Also im grossen und ganzen würde ich sagen, wenn die Wirkung im Moment gut ist, und du keine grossen Nebenwirkungen hast, kannst du dich einfach glücklich schätzen und ich würde eigentlich gar nicht mehr viel rumprobieren.
Hallo,
also bei MPH gilt nicht Viel hilft viel, das ist dir vermutlich klar.
Wenn du an einem Punkt bist, wo es gut wirkt, könntest du durchaus nochmal ein paar Tage eine (!) Stufe höher gehen, um zu gucken, ob es vielleicht sogar noch besser wird - oder auch schlechter, dann gehst du eben wieder herunter.
Und genau so wichtig sind der richtige Abstand und die Abdeckung bis abends. Also dass tagsüber keine Lücke entsteht, aber auch keine Überdosierung durch Überschneidung. Ich selbst nehme am frühen Abend noch eine Dosis unretardiertes MPH.
Bei Medikinet Retard/Adult kommt noch hinzu, dass man bei der ersten und bei der Folgedosis immer etwas dazu essen muss, das macht die Sache etwas unflexibel.
Dass man morgens die höhere Dosis und nachmittags und abends immer geringere Dosen nimmt, hast du auch schon mitgekriegt?
Es kann durchaus sein, dass du hinterher bei etwas mehr als 55 mg/Tag landest. Oder auch weit darunter bleibst, das ist sehr individuell.
Das ist sehr interessant. Ich erhielt am Anfang auch Medikinet Retard, was besser funktioniert hat als Medikinet Adult. Meine Ärztin besteht darauf, dass Retard nicht mehr verschrieben werden darf und ich nur Adult bekommen kann. Obwohl das angeblich das selbe ist, habe ich extrem starke Nebenwirkungen bei Adult und kann es nur in einer kleinen Dosis nehmen
Medikinet Adult ist auch „retardiert“. Retardiert bedeutet einfach, dass nicht der gesamte Wirkstoff auf einmal freigegeben wird.
Wenn aber Medikinet Adult für dich nicht gut passt, frag doch mal nach Ritalin oder Concerta? Ist alles der gleiche Wirkstoff, wird aber unterschiedlich gut vertragen, d.h. mit einem kannst du starke Nebenwirkungen haben, die bei einem anderen gar nicht auftreten.
Hallo,
wir sammeln hier ja Erfahrungsberichte und bekommen oft zurückgemeldet, dass derselbe Wirkstoff von Infectopharm, Aliud oder Ratiopharm keineswegs bei Jedem oder Jeder gleich wirkt.
Bei Medikinet kannst du aber davon ausgehen, dass ganz sicher x mg Medikinet Adult identisch mit x mg Medikinet Retard ist.
Hallo Jenny,
da hast du genau dieselben Eckdaten wie ich: 55kg, Medikinet retard, „leichtes“ ADHS (laut meiner Diagnose)
Nachdem 10mg ganz gut gewirkt haben, hat meine Psychiaterin gesagt ich soll wöchentlich 10mg hoch gehen, bis es sich „zu viel“ anfühlt, maximal aber bis zur Höchstdosis von 50mg. Ich bin bis 50mg (30/20/0) gegangen und habe mich nicht überdosiert gefühlt. Jetzt bin ich trotzdem wieder auf 20/10mg zurück gegangen, weil mir die Höchstdosis irgendwie übertrieben vorkommt. Ich merke keinen riesen Unterschied, wahrscheinlich wirkt es bei mir einfach nicht so stark.
Ich finde das Vorgehen meiner Psychiaterin ganz vernünftig. Man selbst merkt ja am besten, ob es hilft und wie viel genau richtig ist.
Ich wüsste auch nicht, was daran schadet 10mg mehr zu testen - im schlimmsten Fall hat man ein paar unangenehme Stunden und macht es dann nicht noch mal… Oder ist das naiv?
Eigentlich verrückt, dass man sich bei Alkohol vorher nicht so ne Platte macht, obwohl das so heftige Nebenwirkungen hat … Also ich meine, da wäre ein verantwortungsvoller Umgang ja auch angebracht, nicht, dass man sich Medikamente deswegen genauso rein ballern sollte
Ha, das hat sie mir auch gesagt, dass beide das selbe sind. Ist aber nicht so. Das Medikinet auf dem “nur” Retard steht hat unten einen Verweis. Sowas wie “veränderte Wirkstoffeinsetzung.” Damit habe ich tatsächlich weniger Nebenwirkungen wie bei dem Adult.
Man kann nun die Fachinformationen vom Retard und Adult vergleichen, die identische Angaben beinhalten, oder aber im Netz etwas dazu finden.
Retard = veränderte Freisetzung, da in der Kapsel 50:50 Pellets mit sofortiger Freisetzung als auch Pellets retardiert enthalten sind
Im ersten Teil unten ging es mal um Zulassungskram und Festbetragsgruppen und es wurde geklagt.
Da wird es auch vom Hersteller selbst so angegeben. Laut denen ist es jedenfalls das gleiche, nur in einer anderen Verpackung mit anderer PZN.
Warum du es damals unterschiedlich empfunden hast
Auszug
Der Wirkstoff Methylphenidat sei zutreffend in die Festgruppe „Methylphenidat 1“ nach § 35 Abs 1 S 2 Nr 1 SGB V eingeordnet worden. Das Arzneimittel sei mit Bekanntmachung des Beschlusses des beigeladenen GBA zur Festbetragsgruppenbildung erfasst worden.
Dessen Beschlüsse entfalteten als untergesetzliche Rechtsnormen generelle Wirkung (§ 91 Abs 6 SGB V iVm § 92 Abs 1 S 2 Nr 6 SGB V) . In der Festbetragsgruppe „Methylphenidat 1“ seien Arzneimittel mit diesem Wirkstoff zusammengefasst worden.
Das Arzneimittel Medikinet®adult enthalte als einzigen Wirkstoff Methylphenidat. Entgegen der Ansicht der Klägerin habe dieses Arzneimittel keine therapierelevante bedeutsame Bioverfügbarkeit, die eine Einbeziehung in die Festbetragsgruppe ausschließe.
Auch das mit Medikinet®adult völlig identische Arzneimittel Medikinet®retard werde von dieser Festbetragsgruppe erfasst. Medikinet®adult sei nach erfolgter Zulassung lediglich unter einem anderen Namen vertrieben worden.
https://www.bsg.bund.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2018/2018_05_03_B_03_KR_07_17_R.html
Warum willst du das? Willst du unbedingt unangenehme bis gefährliche Nebenwirkungen austesten?
Jeder verstoffwechselt Medikamente etwas anders, die x per Körpergewicht sind nur ein Durchschnitt, deshalb gibt es so unterschiedliche Dosierungen bei verschiedenen Personen.
Lies dir einfach mal die seltenen Nebenwirkungen durch, du kannst davon ausgehen, dass die meist bei Leuten auftraten, die Probleme in der Verstoffwechslung hatten und dadurch überdosiert waren. Und ist auch meine eigene Erfahrung. Meine Urteilskraft war sogar so beeinflusst, so dass ich einige Zeit gebraucht habe, überhaupt zu registrieren, wie daneben (voll drauf - aber nicht angenehm!) ich war. Tachykardieanfall und massiv hoher Blutdruck kam dann noch dazu. Hatte die Ambulanz da, EKG war aber dann zum Glück unauffällig und Bluttest auch okay.
Sei froh, wenn du eine Dosis gefunden hast, die wirkt wie sie soll.
Ja. Schlechte Idee.
Weil:
und
Das:
besprich bitte mit Deinem Arzt.