Guten Morgen Zusammen,
zunächst einmal lieben Dank für eure Reaktionen!
Ich habe mich sicherlich nicht vergalloppiert, sondern bin einfach getriggert, da ich jeden Tag in meinem Job mitbekomme, wohin es führt, wenn schlecht kommuniziert und Verantwortung nicht übernommen wird.
Wir mussten erst letzte Woche zwei Mitarbeiter mit Pauken und Trompeten entlassen, weil die Führungskraft aufgrund von „Harmoniesucht“ mal wieder nicht den Hintern in der Hose hatte, klar und direkt zu kommunizieren und so das gesamte Team in Schieflage geraten war und der Rest des Teams auffangen mussten, was die anderen beiden verbockt haben… Soviel zu meiner Motivation.
Konfrontation und Provkokation müssen manchmal einfach sein, weil sie oftmals „Knoten“ lösen und wachrütteln. Harmoniesucht sorgt immer dafür, dass Probleme nicht angesprochen, klärende Konfrontationen vermieden werden und es dann „unter der Decke“ gährt. Irgendwann kommt es dann doch immer zur Explosion und dann sind die Fronten meistens derart verhärtet, dass kaum noch etwas zu retten ist bzw. man sehr viel mehr Kraft aufwenden muss, um alles wieder ins Lot zu bringen, als wenn man früher eingegriffen hätte…
Und was die Auseinandersetzung mit Hibbelanna betrifft, so muss ich erwähnen, dass meine beste Freundin eine sehr sozial eingestellte Sozialarbeiterin ist, die aber immer mehr verzweifelt, weil selbst sie einsieht, dass die „Rundgruppen“ unser Sozialsystem so sehr belasten, dass die Kommunen schon jetzt nicht mehr wissen, wie sie das alles bezahlen sollen, aber das darf ja nicht offen ausesprochen werden, ohne dass die Verantwortlichen in die rechte Ecke verortet werden. Darum sagt auch niemand mehr etwas, sondern man überlässt es den wirklich Rechten und spielt denen mit diesem Schweigen in die Karten.
Auch das ist wieder ein Beispiel, wie fatal sich Harmoniesucht auswirken kann. Unter diesen Auswirkungen haben wir gerade alle schon zu leiden.
Ich weiß, dass DAS hier eigentlich nicht hingehört, aber ich möchte erklären, warum mich dieser Thread so getriggert hat.
@Anders
Ich habe mich nicht vergalloppiert, sondern habe deinen Appell, sich nicht einzumischen und sich um die eigenen Probleme zu kümmern, einfach weitergesponnen. Und so ist es ja leider oft auch.
Ich frage mich immer noch, wie man jemanden, der in einem Gewissenskonflikt Rat sucht, aufgrund eigener Mutmaßungen einfach raten kann, sich um die eigenen Probleme zu kümmern.
Es mag sein, dass es so aussieht, als würde ich mich vergalloppieren, aber ich fühle mich eher wie auf einem altersmüden Gaul.
Und nein, ich bin nicht beleidigt, sondern ich bin in mich gegangen und habe wirklich erkannt, dass mein Diskussionsstil hier einfach nicht passt, weil sich dann zu viele angegriffen fühlen. In einem Face-to-Face-Gespräch läßt sich das eher klären, in einem Thread dagegen nicht. Seit wir hier unsere virtuelle Selbsthilfegruppe haben, merke ich, dass diese für mich besser passt, weil man die Gestik und die Mimik sieht und dann erkennt, dass ich es gar nicht böse meine, wenn ich jemanden etwas „härter angehe“. Und aus Einsichten sollte man die Konsequenzen ziehen.
@allmighty
Ganz lieben Dank für deinen Kommentar, denn er beweist, dass Konfrontation ja nicht automatisch Konflikt bedeuten muss, wenn eine Diskussion reflektiert geführt wird und man einen verbalen Battle nicht sofort persönlich nimmt. Ich wollte dich im Rahmen unserer Konfrontation auch nie persönlich angreifen.
@Elementary
Ich schätze dich und deine Beiträge hier sehr, aber dein „Friede, Freude, Eiersuchen“-Kommentar hat mich einfach zu sehr getriggert, als das ich den so stehen lassen konnte. Wie gesagt, Harmonie ist nicht immer die beste Wahl der Mittel, Konfrontationen führen zumindest bei reflektierten Menschen dazu, sich mal mit anderen Positionen auseinanderzusetzen und die eigenen zu überdenken…nur so können wir uns entwickeln.
Und nun beende ich meinen missionarischen Beitrag zum Thema „verbale Konflikte“ und wünsche euch wunderschöne, entspannte und gesunde Ostertage!
Liebe Grüße
Andromache