Starker Rebound bei Eindosierung

Das ist mir klar, daher habe ich im Idealfall geschrieben. Bei mir selbst hat Ritalin nur 6 Stunden gewirkt. Ich gebe dir 100% Recht, bin der selben Meinung.

Hui das klingt erstmal,um es vorsichtig zu formulieren, abenteuerlich…

Fühlt sich für mich so an als ob du da einfach nur abgespeist wurdest.

Aber empfinde es schon mal als positiv dass von dem Arzt Elvanse überhaupt erwähnt wurde (ist leider nicht selbstverständlich da es scheinbar immer noch jede Menge Vorurteile dagegen gibt).

Ganz allgemein würde ich dir vorschlagen zu versuchen über den Arzt (alternativ Hausarzt) an ein 10mg Rezept zu kommen.

Und bitte beobachte (und dokumentiere) entsprechend Dinge wie Wirkdauer, empfinden, Einnahme- / Essenszeiten, evtl Nebenwirkungen und so weiter.

Ist grade in der Eindosierung sehr wichtig.
Sonst kannst du hinterher nicht mehr zuverlässig nachvollziehen was wann (und evtl warum) war :wink:

Bitte halte uns auf dem laufenden :slight_smile:

Ich habe heute mit meiner Hausärztin gesprochen und sie möchte mir erstmal kein Ritalin oder Elvanse verschreiben, hat aber nochmal für mich in der Ambulanz angerufen und für Freitag für mich einen Termin ausgemacht.
Bin mal gespannt, wie es dort am Freitag läuft, ist ja bei wem anders als meinem Psychiater.

Gestern und heute ging und geht es mir mit dem Ritalin schon deutlich besser, habe weniger Nebenwirkungen und kann wenigstens konzentriert lernen. Gestern hat nur leider die halbe Kapsel kaum gewirkt, sodass ich ab 17:30 Uhr (die erste Kapsel, also die ganze, habe ich um 10 genommen und die halbe um 13:15 Uhr) keine Wirkung mehr hatte und mir das Lernen wieder sehr schwer gefallen ist

Ich merke sowieso gerade, wie einfach vieles ist, wenn man Ritalin nimmt. Bin echt verwundert, wie ich es in meinem Leben bisher ohne ausgehalten habe. Ich denke mir aber auch, wie viel besser z.B. mein Abi oder auch wie viel erfolgreicher mein Klavierunterricht hätte sein können, wenn ich es früher bekommen hätte.

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Okay, heute ist ja schon Freitag :open_mouth:

Da drücke ich dir ganz fest die Daumen!

Halte uns bitte auf dem laufenden :wink:

Das ist eigentlich genau die richtige Beschreibung, wie ein AD(H)S-Medikament wirken soll. Man selbst wird mehr man selbst, und alles wird leichter, die Wahrnehmung klarer. So sollte es sein.
Der Unterschied ist eher, was leichter fällt - das ist für jeden was anderes…

Liebe Menschen,
mein Termin wurde leider von Freitag auf heute verschoben und ich bin gerade von der Ambulanz nach Hause gekommen. Leider ohne Rezept. Ich habe dem Psychiater meine Nebenwirkungen geschildert und er meinte, dass das bei Elvanse sehr ähnlich sei (also Rebound und starkes Sodbrennen und so). Ich solle das Ritalin auf jeden Fall absetzen und mir bis zum nächsten Termin (der am 29.03. ist) überlegen, ob ich Elvanse ausprobieren möchte und soll mich über den genauen Wirkmechanismus (er meinte irgendwas mit in der Blutzelle) informieren. In der Zwischenzeit überlegt er auch nochmal, ob er es verschreiben wird (moralisch vertreten kann zu verschreiben). Bei meiner Hausärztin war ich gestern, aber die Ärztin (es war eine andere Ärztin der Praxis als die, die mich sonst behandelt) meinte, sie würden kein Elvanse als Erstverschreibung verschreiben. Weiterverschreiben sähe bei Elvanse auch schlecht aus, bei Ritalin würde das aber gehen.

Meine derzeitige Situation ist folgendermaßen: ich habe morgens 20mg Ritalin adult genommen und mittags eine halbe Kapsel. Wenn ich genug gegessen und getrunken habe, ging es mir relativ gut. Letzten Donnerstag habe ich allerdings so starkes Sodbrennen den ganzen Tag über gehabt, dass ich nichts machen konnte. Habe daraufhin eins meiner Medikamente (Pantoprazol) erhöht, jetzt geht es wieder besser. Ich möchte das Ritalin auf jeden Fall bis zum nächsten Termin weiternehmen, da ich diese Woche und in zwei Wochen mehrere Klausuren schreibe und dafür lernen muss. Ohne Ritalin geht es einfach nicht (also das Lernen).
Am liebsten würde ich meine Hausärztin (also die richtige) bitten, mir 10mg Kapseln zu verschreiben. Dann würde mein „Vorrat” nämlich bis zum Termin mit der Psychiaterin außerhalb der Ambulanz reichen. Ich überlege noch, wie ich das begründen könnte. Vor allem habe ich Angst, dass der Psychiater in der Ambulanz mir am 29.03. kein Elvanse verschreibt.

Das verstehe ich nicht. Du kommst generell mit Stimulanzien klar. Du hast eine Klausurenphase.
Was soll das?

Der Wirkmechanismus von Medikinet wurde mir von meiner Psychiaterin erklärt. Warum sollst du das machen? Würdest du doch eh, ich verstehe es nicht. Ist seine Aufgabe. Will er überprüfen, wie ernst es dir ist? Hä?

Was zum absoluten F…ahradschlauch? Woher kommt die Moral? Du hast eine Diagnose. Er tut dir da keinen „Gefallen“, er macht seine Arbeit.

Nach meinem Eindruck aber nicht besonders gut.

Tut mir echt leid für dich.

Danke für deine Antwort! Mich regt das einfach echt auf…
ich meine irgendwie kann ich die Argumentation schon verstehen, so nach dem Motto „vorher hat es ja auch irgendwie geklappt und bevor Nebenwirkungen da sind, hören wir lieber ganz auf damit“
Aber genau diese Argumentation höre ich andauernd… ich sitze im Rollstuhl und das verunsichert scheinbar alle Ärzte:Ärztinnen… deswegen wahrscheinlich auch das mit der Moral.

Ich bin schon die ganze Zeit am überlegen, was ich meiner Hausärztin sagen kann, damit sie mir die 10mg Kapseln verschreibt, denn die ist echt die einzige, die mich ernst nimmt.

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Das Problem könntest du mit Elvanse auch haben. Da spielt das Essen und Trinken auch eine bedeutende Rolle auf die Wirkung. Und Sodbrennen habe ich persönlich sowohl bei Ritalin gehabt als auch jetzt bei Elvanse. Nehme auch Magenschütztabletten, sonst kann ich es nicht aushalten.

Was ist denn das für ein Bullshit?
Wenn er das wirklich so gesagt hat, würde ich den Arzt wechseln - sofort.
Wer so was von sich gibt, hat keinen Plan von AD(H)S-Medikation.

Elvanse und MPH haben völlig unterschiedliche Responder-/Nonresponder-Kreise.
Elvanse wirkt sehr viel milder und langsamer und hat daher SEHR viel weniger Rebound-Potenzial als MPH.
Die Wirkung von AD(H)S-Medikamenten ist sehr viel individueller als bei anderen Störungsbildern. Das so zu verallgemeinern ist unhaltbar.

Au weia, ich lese hier jetzt erst mit.

Das tut mir echt leid zu lesen.

Ungünstig erscheint mir rückwirkend, dass Du von einem Arzt, der Dich persönlich nicht kennt, ein anderes Präparat haben wolltest.

An Deiner Stelle würde ich mich da nochmal melden und um 10mg Kapseln bitten.

Das müsste er eigentlich vertreten können.

Ab die Post! … würde ich jetzt sagen - ruf da nochmal an oder schreib ne Mail oder geh am besten gleich morgen wenn die Praxis aufmacht, hin und geh nicht wieder weg bis du ein Rezept über 10er hast… und steck Deine Lernsachen ein, falls Du warten musst.

Lass Dir den Bericht oder zumindest eine Kurzdiagnose ausdrucken für die Hausärztin.

Falls du noch kein Rezept bekommen hast, geh direkt zur Hausärztin („gehe nicht über LOS und ziehe keine 1000 DM ein…) und frag dort nach den 10mg Kapseln Ritalin.

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Ok, ich verstehe oder kann begreifen, dass Ärztinnen verunsichert sein mögen. Wie kommt da jetzt aber die Moral des Arztes ins Spiel? Das verstehe ich nicht, vielleicht magst du es mir erklären?

Moral??

Also wenn du im Rollstuhl sitzt, hast du es (im Vergleich zu Gehenden) noch zusätzlich schwer im Leben, daher ist es moralisch, wenn man schon mit dem Wort anfängt, eher noch weniger zu vertreten, dir einfach einen halben Monat das wichtige Medikament vorzuenthalten. :adxs_ai:

Sry aber dir da mit der Moralkeule zu kommen ist absolut unterste Schublade und einfach nur grob fahrlässig.

Damit wurde grandios bewiesen dass er / sie keine Ahnung hat von dem was er / sie da macht…

Das tut einfach nur weh zu lesen :no_mouth:

Ich weiß leider nicht wie einfach es ist so ein Verhalten an die Ärztekammer oder eine vergleichbare Stelle zu melden geschweige denn wie die Voraussetzungen dafür sind.

Wäre aber generell mal interessant zu wissen :thinking:

Ich verstehe auch den Zusammenhang einfach immer noch nicht.

Viele Ärzte:Ärztinnen denken einfach, dass, wenn man im Rollstuhl sitzt, man ein völlig anderes Wesen, kein Mensch mehr, wäre und alles anders funktionieren würde.
Den Termin Ende März in der Ambulanz habe ich heute abgesagt; hoffe einfach, dass die niedergelassene Psychiaterin besser drauf ist. Der Termin bei ihr ist auch eh nur ne Woche später.
Gestern war ich bei meiner Hausärztin und die hat mir Ritalin adult 10 mg und Ritalin adult 20 mg verschrieben (und die Apotheke hat es mir auch gestern noch geliefert). Als ich ihr das von dem Psychiater in der Ambulanz erzählt habe, war sie auch ganz erschrocken. Bin jetzt einfach froh, die Kapseln zu haben (und auch, dass das beim Hausarzt so unkompliziert geht). Meine Hausärztin sagte auch, die 3-monatlichen Blutuntersuchungen kann ich auch in der Praxis machen.

Der Wow-Effekt vom Anfang ist leider weg und momentan muss ich mich ziemlich überwinden zu lernen, aber der Unterschied in der Konzentration zwischen Ritalin und kein Ritalin ist echt gewaltig. Seit der Einnahme habe ich leider einen Tinnitus, der aber auch manchmal weg ist und der schlimmer wird, je weniger ich trinke, aber das ist als einzige Nebenwirkung, die bis jetzt (und nicht nur am Anfang) besteht, für mich okay.

Melden ist ziemlich schwierig. Ich habe früher mal im Rettungsdienst gearbeitet und habe da ein paar Ärzte:Ärztinnen (die im hausärztlichen Notdienst gearbeitet haben) getroffen, die entweder komplett falsch behandelt haben (das falsche Medikament gegeben haben) oder einfach nichts gemacht haben und wenn wir das versucht haben zu melden hieß es bloß, dass wir das als Nicht-ärztliches Personal ja gar nicht einschätzen könnten. Man kann also quasi nur dann einen Arzt:eine Ärztin melden, wenn man selbst Arzt:Ärztin ist.

Man kann sich doch auch als nicht - MedizinerIn an die Ärztekammer wenden?

Dankeschön für die Erklärung. Das kann man sich so schwer vorstellen, wenn man selbst nicht im Rolli sitzt, dass die Perspektive sogar von ÄrztInnen sich da so sehr verschiebt. Absurd!
Vielen Dank für die Erklärung und den Einblick!