Hallo zusammen
Ich bin randy, 29 Jahre alt, M.
Ich habe mich während der Wartezeit auf meine Diagnose, sowie den darauffolgenden Termin beim Neurologen als nicht-Mitglied hier im Forum belesen und versucht, mich möglichst gut zu informieren. Die Diagnose habe ich nun seit März 2025 (ADHS-I).
Letzte Woche hatte ich dann endlich meinen ersehnten Termin beim Neurologen.
Grundsätzlich war der Termin gut. Der Arzt war nett und er hat sich für mich und meine Fragen Zeit genommen. Nach einigen Fragen, stellte der Arzt mir mehr oder weniger frei, ob ich mit Ritalin, Atomoxetin oder Bupropion starten will. Letzteres würde er allerdings eher einsetzen, wenn Patienten auch depressive Verstimmungen hätten. Das fiel für mich dann auch raus. Auch weil ich da noch nicht viel zu gelesen hatte.
Ich hatte gesagt, dass ich generell offen für die beiden übrigen Medikamente bin. Ich hatte mich im Vorfeld zwar primär mit Methyphenidat und Elvanse beschäftigt, da dies nun mal die „Haupt“ ADHS-Medikamente sind. Ich wollte Atomoxetin aber nicht ausschließen.
Er sagte, dass Stimulanzien wie Ritalin (oder Elvanse) einen gewissen gewöhnungseffekt haben können. Atomoxetin hätte das nicht so sehr, daher schlug er vor, dass wir zunächst damit starten (40mg, 28 Stück). Er hätte noch gerne schnellstmöglich ein EKG von mir. OK, bekommt er. Wir haben für in 28 Tagen einen neuen Termin ausgemacht.
Nach dem Termin habe ich recherchiert und erst dann festgestellt, dass es ein Spiegelmedikament ist, was erstmal noch ein bisschen brauch, bis es überhaupt irgendwie zu wirken beginnt. Ich bin sowieso schon extrem ungeduldig - da passt mir das (eigentlich) auch schon gar nicht. Nun gut. Noch dazu habe ich erst danach bemerkt, dass es sogar „nur“ die Dritte-Wahl bei ADHS ist und öfter Nebenwirkungen auftreten (wobei ich schätze, dass das ganz unterschiedlich ist).
Ich habe gestern die allererste Tablette eingenommen und natürlich wirklich nichts bemerkt. Heute genau so. Nach meinen recherchen bin ich ehrlicherweise auch etwas genervt von mir selbst, dass ich nicht zumindest auf Ritalin gepocht habe, wobei mir Elvanse eigentlich lieber gewesen wäre, da ich sehr viele gute Erfahrungsberichte gelesen habe.
Ich fühle mich jetzt so, als würde ich mit Atomoxetin meine Zeit verschwenden, weil es erstmal noch braucht, bis man überhaupt irgendwas merkt und dann erst feststellt, ob es überhaupt hilft. Noch dazu deckt es dann nicht mal unbedingt die größtmöglichen Symptomatiken ab. Und dann soll man die Einnahme noch möglichst ausschleichen
Ich bin nun etwas hin und her gerissen, wie ich hier weitermachen soll. Ich kann ja schlecht einfach wieder zum Arzt und sagen, ich möchte jetzt doch Ritalin. Ich kann meine Tabletten jetzt nehmen und die Zeit abwarten, aber da ich so ungeduldig bin (und sich die Einnahme sinnlos anfühlt), fällt mir das schwer.
Vielleicht bin ich durch meine Recherche bzgl. Atomoxetin einfach negativ voreingenommen.
Mich würde interessieren, was ihr dazu denkt und ob vielleicht jemand einen Rat für mich hat.
LG
randy