Stimulanzien / Angststörung Panikattacken

Hallo Ihr lieben,

ich habe bereits ALLE Stimulanzien und nicht Stimulanzien in Sachen ADHS durch.
Bei ALLEN hatte ich während oder nach der Wirkung wieder Panikattacken und Angstzustände.
Das beste was mir aber hilft ist Medikinet, jedoch habe ich dann oft Angstzustände und Panikattacken, während oder nach der Wirkung. Auch die sonstigen Symptome, wie Muskelverspannungen usw habe ich.
Es würde mir so total helfen, doch wieso reagiert mein Körper auf alle Medikamente so :confused:.
Kann es auch sein, dass sich das ganze noch Einspielen würde, wenn ich es mal wirklich länger durchnehmen würde und nicht nach paar Tagen wieder aufgebe ?

Hat jemand einen Tip ?

Ich danke euch :slightly_smiling_face:

Hallo Maxxle,

ich bin zwar noch ganz neu, was Erfahrungen mit Medikamenten betritt. Aber…

Auch ich ordne jedes kleine zwicken, zucken und sonstige Gefühl immer dem Medikinet zu :sweat_smile:
Und dann bekomme ich manchmal Panik, kann mich schnell davon ablenken, aber die Gedanken ihren immer wieder da hin. Ich habe das Gefühl, dass ich durchweg einen Hypherfokus auf die Wirkung des Medikaments habe.

Bei mir liegt es daran, dass ich noch keine EKG hatte bzw Blutdruck noch nicht kontrolliert wird, - ich schätze, mich wird es beruhigen wenn das seinen Gang geht und ordnungsgemäß überwacht wird.

Ich schätze, auch bei dir liegt es nicht am jeweiligen Präparat, sondern daran, dass du unsicher bist und zu Angst neigst. Kann das sein?
Dann wird es sicher besser, wenn es zur Routine wird. Vllt entdeckst du noch ein paar Atemtechniken oder andere Entspannungsmöglichkeiten, das kann wirklich helfen, gerade das atmen o Meditieren.

Eventuell nimmst du erstmal ne kleinere Dosis, bis du der Dosis „vertraust“ und erhöhst in möglichst kleinen Schritten, ganz in deinem eigenen Tempo.

Liebe Grüße, Jos

Hallo Jos,

vielen Dank für deine Antwort :blush:
Gaaaaaanz genau, du sagst es. Genau so ist es.
Der ganze Tag dreht sich um das Medikament und wie es wirkt usw. Ich beobachte mich unbewusst selbst die ganze Zeit und die Wirkung.
Und dadurch entstehen wohl auch die Nebenwirkungen :confused:
Leider durch meine Angststörung.
Komme aber aus der Angstspirale irgendwie nicht raus.
Hoffe das mein Körper bzw Psyche irgendwann sich nicht mehr auf das Medikament und die Wirkung fixiert.

Wünsche dir auf deinem weiteren wege, alles gute :slightly_smiling_face::blush:

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Behandlungsleitfäden bei spezifischen Komorbiditäten: ADHS und Angst

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UlBre, vielen Dank für den Hinweis :slightly_smiling_face:

Beziehen sich die Panickattacken und Ängste auf schon bekannte Ängst oder auf eine Angst was die Medikation mit dir machen könnte?

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Nelumba_Nucifera, manchmal gibt es auch ohne Medikamente Ängste, jedoch selten, zum größten Teil, lösen eingenommene Medikamente sie aus, was in körperliche Angstsymptome dann endet.

Hi, ich leide neben ADHS an chronischer Depression und habe eine generalisierte Angststörung. Beide Komorbitäten versuche ich mit Unterstützung durch Antidepressiva durch Verhaltensthrrapie in den Griff zu bekommen. Die Hemmung durch die unterschwellige Angst wird durch die Depression befeuert, Vermeidungsverhalten, auch bzgl. völlig einfachen Herausforderungen.

Angst- und Panikattaken habe ich dagegen sehr gut dank Therapie in den Griff bekommen. Ich habe Methoden eingeübt, mit denen ich mich nicht mehr diesen Attaken ausgeliefert fühle. Nebeneffekt, die Attaken werden seltener und ich kann sehr frühzeitig dafür sorgen, dass sie zu Beginn direkt entschärft werden

Allerdings waren meine Attaken unabhängig von den Medikamenten. Ich habe nie den Tabletten die Schuld gegeben. Ich habe und glaube immer noch, durch die Wirkung des Medikinets habe ich die Attaken mehr wahrgenommen. Vorher war ich entweder zu depressiv oder durch das ADHS so hyperaktiv, dass selbst eine Panikattake gegen das Chaos keine Chance hatte.

Ich hoffe, dass du durch die Ratschläge des Forums siehe oben Hilfe bekommst. Aber ich bin mit meinen 57 Jahren ein Beispiel, es gibt für vieles individuelle Lösungen. Wir müssen leider etwas herumprobieren, aber die Mühe lohnt sich.

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Jesse67, danke fürs teilen deiner Erfahrung. Ich wünsche dir alles gute auf deinem weiteren Weg :slightly_smiling_face:

Bei mir hat die Medikamenteneinnahme an sich keine Ängste ausgelöst. Ich hatte aber einige Zeit Ängste und Panik und das war dann unter der Medikation etwas unangenehm und verstärkte die Stressymptome. Andersherum half mir die Medikation besser auf meine Techniken zur Reduzierung der Stresssymromatik zurückgreifen zu können.

Ich vermute dass deine Angst wegen der Medikation zugleich in der Symptomatik sich etwas hochschaukelt und durch die Medikation spürbarer ist.

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Weiß einer von euch, ob die Medikamentation zumindest nach der Eindosierphase oder in der Eindosierpase solche Symptome verstärkt und diese dann wieder gehen?

So ist es ja auch zu Beginn mit der Schlaflosigkeit, dem Zähneknirschen, Muskelspannung bei mir und lt. Beipackzettel und gehen oft wieder/schwächen sich deutlich ab?

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Bei mir ist es besser geworden allerdings auch weil ich die anderen Dinge be- und verarbeiten konnte.
Es ist aber immer noch mal so , wenn bestimmte Stressfaktoren auftreten , dass dann die Medikation schlechter/kontra wirkt. Das ist für mich aber eher hilfreich , weil ich dann weiß an welcher Stellschraube ich drehen muss.

Bis sich alles eingependelt und man ein Gespür dafür gefunden hat dauert manchmal .

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Hi,

Ich hatte ähnliche Probleme mit generalisierten Ängsten. Alem bisher Geposteten würde ich zustimmen. Die Ängste kommen nicht durch die Medikamente, aber bekommen dadurch vielleicht einen neuen Ankerpunkt. Zudem muss man auch mit Medikamenten seinen erhöhten Fokus bewusst ausrichten, denn ansonsten bekommt das die gesteigerte Aufmerksamkeit, was die größte Dringlichkeit zu haben scheint - und das sind dann wieder die Ängste.

Ohne begleitende Therapie kommt man dagegen nicht besonders gut an, zumal auch die Erkenntnis, dass die eigenen Ängste meist unbegründet sind, sich mit ADHS im Gehirn nicht gut durchsetzt. Denn unser Verstand sitzt im frontalen Kortex und der ist bei ADHS bekanntermaßen weniger aktiv und „wirkmächtig“, so dass wir eben unseren Impulsen, intrusiven Gedanken und hochkochenden Gefühlen wie Ängsten sehr viel stärker ausgeliefert sind.

Du schriebst zwar, Du hättest bereits alle Stimulanzien und Nicht-Stimulanzien durch, aber ich würde trotzdem nochmal Atomoxetin ins Spiel bringen, denn damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und es hat gegenüber Simulanzien einige Vorteile:

  • Das An/Aus-Geknipst-Sein und der anschließende Renound der Stimulanzien findet nicht statt.
  • Die Einnahme ist von der unmittelbaren Wirkung entkoppelt. Der kontraproduktive Rückschluss „Ich muss die Tablette nehmen, damit ich funktionieren kann - und was, wenn sie nicht wirkt???“ fällt weg.
  • Durch das erhöhte Noradrenalin im synaptischen Spalt hat Atomoxetin meist die Wirkung, dass es das Selbstbewusstsein steigert und so Ängste vertreibt.
  • Man erlebt sich und seine Umwelt sehr viel realistischer und klarer, so dass man Situationen und Herausforderungen besser einschätzen kann, anstatt in ungerichteten Ängsten zu versinken.

Atomoxetin ist aber auch ein Spiegelmedikament, so dass die Wirkung erst nach einiger Zeit eintritt. Bei mir hat sich die Wirkung im Positiven erst nach sechs Monaten dauerhaft konsolidiert. Davor war es ein Auf und Ab, zumal sich die Wahrnehmung und Interpretation seines Selbst und seiner Umwelt in Richtung mehr Realismus verändert und dieser neue Blickwinkel zunächst sehr ungewohnt sein kann, aber sich letztlich auszahlt.

Gerade in der langen Anlaufphase geben viele meiner Erfahrung nach zu früh auf. Denn man hat davor meist Erfahrungen mit Stimulanzien gemacht und erwartet dann einen ähnlich raschen Wirkungseintritt bei Atomoxetin. Aber wie gesagt: bei mir hatte sich erst nach sechs Monaten alles vollständig eingespielt - aber so gut, dass ich damit sehr zufrieden bin, vor allem, weil meine Ängste völlig verschwunden sind und ich aus der Richtung keinen Leidensdruck mehr habe.

Das sind wie gesagt meine Erfahrungen und keine Garantie, dass es bei dir oder anderen auch so gut wirkt. Nur um das festzustelken, muss man es wirklich länger einnehmen. Du kannst das ja nochmal mit deinem Arzt oder deiner Ärztin thematisieren, wenn du magst. Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute <3

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Wieso meinst du hilft dir Medikinet am meisten bzw. welche positiven Effekte schätzt du so von Medikinet?

Hattest du Ritalin ausprobiert und ist dir das halbwegs bekommen bzw. was hat dir ggf. zu Medikinet gefehlt?

Hattest du bei Ritalin auch einen deutlichen Rebound?

Lt. meiner Psychiaterin ist Medikinet durch die spezielle Retardierung schnell freisetzend und recht abrupt endend, was diese Probleme auslöst.
Ich bin nur mit Medikinet nicht zurecht gekommen, denn Während der Übergänge 1.Phase und 2. Phase und gegen Wirkende abends hatte ich extreme Benehmens- und Verhaltensauffälligkeiten, die ich Sprach- und Verhaltenstourette genannt hatre, denn das war nicht kontrollierbar, ich hab much geschämt für das schlechte Benehmen und die ganze Schimpfworte und Kraftausdrücke und hatte absolut keine Impulskontrolle über Stunden (ständig essen, extrem impulsiv etc).
Mit Ritalin hatte ich das nicht, ich werde damit sehr ruhig, bin sehr bei mir, genüge mir muß und möchte oft nicht reden - der Kopf arbeitet perfekt,
aber
ich fühle mich wie mit Blei an Armen und Beinen, bin sehr bequem, trödele (nicht aufschieben → ich komme einfach nicht in die Puschen quasi wie ultra Slomo) das hatte mich so sehr genervt, daß ich irgendwann noch Medikinet rauskramte und 5 mg Medikinet auf das Ritalin gab und siehe da ich habe genug Antrieb, bin wie zu guten Zeiten ohne Medikamente (einfach ich) konzentriert ohne Zähneknirschen, ohne Muskelspannung/Verspannung/Muskelverkrampungen.

Habe ein pasr Wochen später die Schwermut, den Weltschmerz, Panikmomente, Depressive Verstimmungen etc. verloren (Nach ein pasr Wochen - irgendwas war anders, aber ich brauchte fast 14 Tage zum Realisieren was es war)

Das was weg ist fällt oft nicht so bewußt auf, aber fühlte sich gut an - dann stellte ich fest das es weg/ besser war.

Vielleicht findest du ein Stimulanz was keinen Rebound hatte und mit etwas Medikinet dann ggf eine gute Wirkung hat und mit etwas Gedult sich dann einfügt.

Durch die Praxis/Psychiaterin wirdbei mir Ritalin mit Medikinet verordnet (30 mg Ritalin. + 5 mg Medikinet Adult in 1 - 1 - 0 - 0 / 30 + 5 - 30 + 5 - 0 - 0)

Ich muß sagen Das das Thema Depressionen, Panikattacken etc. sich auch mit Methylfinidat Aluid, Medikinet, Ritalin und der Kombi mit und mit verändert haben. (Mitte/ Ende März 2024 bis Ende April für Panikattacken weg und schwere Depris ins Schwermut/deoresdiv verstimmt - dann wurde diese Depressiven Verstimmungen milder bis Ende Mai und schwankte dann immer etwas auch durch die Wechsel)
Das würde ich nicht auf einen Spiegel sondern wohl auf eine Art austarieren im Körper und sich verändernd anpassend verändern. Ich war ja auch nicht von heute auf morgen schwerst depressiv es kam und schlich sich ran und so habe ich das nur viel kürzer beim Rausschleichen von Depressionen und Ängsten/Panik verhalten. Irgendwie war das von Woche zu Woche weniger.

Vielleicht hast du das Glück und findest ein Kombination für dich, die sowas bewirken kann

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