Straight Talk oder kein Blatt vor den Mund nehmen bei ADHS Erfahrungsberichte

Da fallen mir sofort Schulz von Thuns 4 Ohrenkanäle und Watzlawicks Axiome ein. :hot_face: Oder die Transaktionsanalyse mit den Ich-Zuständen und Transaktionsarten (Kommunikation auf Augenhöhe, verdecktes Rumgemaunze etc.),…
Ja, es gibt einfach viele mögliche Kommunikations-Ebenen. Zum Glück nicht immer relevant. Und ich denk „Norm“ ist auch nochmal stark umfeld-/kontextabhängig. Man kann es lang theoretisieren oder einfach reden, trial and error. Irgendwas bleibt hängen. Ist bei vielen von uns nicht so einiges trial and error? Hier ist ja schon mal ne ganze Bandbreite an Möglichkeiten und Auslebungen zu sehen. Inklusive wohlgewählten verbalen Arschbomben und salopper Brillanz, beides kombiniert oder der ganze Glanz dazwischen.

Da simma dann wieder mehr beim Ursprungsthema. Nicht nur Kritik ausprechen, sondern ansprechen wenn Blödsinn geschieht, wenn Bullshit toleriert wird. Natürlich ist das stark subjektiv und kann auch anmaßend sein, aber stellen wir das mal dahin und gehen davon aus, dass jemand von uns Bullshit Verhalten oder Dynamiken oder sonst was sieht und anspricht. Wie auch immer Person x das tut, geraderaus oder diplomatisch. Und wenn es andere stört, sie es verdrängen, sich wehren - es ändert dennoch was. Nach einer Reibung ist es nicht gleich wie vorher, zumindest nicht für beide Seiten. Und sei es, dass Person x merkt, dass sie weniger Umgang mit den Leuten haben will oder man sich anders arrangiert. Dass man sich einen anderen tribe sucht. Notfalls ne andere Arbeit oder nen anderen Bereich in der Firma. Oder es kommt ganz anders, es bewegt sich was und man kommt in einen Dialog, weil manche doch nicht so kuschend waren oder weil etwas falsch verstanden wurde oder oder oder. Ob die Veränderung im großen Außen oder bei einem selbst ist, es macht was.
Ist die Frage was es wert ist angesprochen zu werden, aber wenn mich etwas beschäftigt oder mir Bauchschmerzen bereitet, ist Aussprechen besser als Schlucken.

(ja ja, hohe Töne, ich weiß, und hab damit teils auch meine Schwierigkeiten, denn Anecken macht was mit einem und kann große Probleme bereiten, aber ich glaub da lernt man einfach lebenslang und im Endeffekt ist ne möglichst authentische Kommunikationsart doch gesünder auf lange Sicht.)

P.S. Der junge Jean Paul Belmondo… :kissing_smiling_eyes: :pinched_fingers:

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Bei straight talk ist halt heutzutage das Eis je nach dem viel dünner als vielleicht noch vor dreissig Jahren. Heisst wie bewiesen sind die Argumente die ich anführe, oder folge ich bei einem Thema einfach meiner jeweiligen Stimmung oder meiner eigenen Überzeugung, oder kann ich meine Argumente auch wirklich glaubhaft begründen.
Diese Umstände werden heutzutage viel mehr hinterfragt, als zum Beispiel noch in meiner Jugend.
Ich denke das es deshalb heutzutage viel schwieriger ist straight talk zu führen, da es zwar einfach ist irgendetwas „rauszuhauen“, aber es damit ja nicht einfach getan ist, denn normalerweise wird heutzutage auch viel schneller eine plausible Erklärung erwartet, was meiner Meinung nach auch richtig ist. Jedenfalls denke ich, dass man heutzutage deshalb auch ehr zwei oder drei mal nachdenkt, bevor man sich zu etwas äussern mag, statt einfach mit seiner Meinung herraus zu platzen.

P.s. habe einen Fehler gemacht!, nicht „man“ überlegt zwei oder drei mal bevor „man“ etwas raushaut, sondern „ich“ überlege heute zwei oder drei mal bevor „ich“ etwas raushaue.
So schnell kann es gehen das ich selbst auch wieder in die verallgemeinernte Sprechweise verfalle. :wink:

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