Hi,
ich bin 25 Jahre alt, männlich und habe arge Probleme mit einer Verhaltenssucht.
TRIGGERWARNUNG
Ich leide seit meinem 10. Lebensjahr unter Grenzen suchendem Verhalten. Damals war es verhaltensmäßig harmlos, aber mit zunehmendem Alter wurde es immer gefährlicher. Vor zwei Jahren habe ich, als ich gemerkt habe, dass mein Job nicht die Erfüllung ist und depressiv wurde, angefangen, mich zu würgen. Es ging immer weiter und endete in Strangulation an Heizung etc… Ich hatte zwischenzeitlich meine Freundin kennengelernt und möchte meinen, dass die Symptomatik für ein paar Wochen/Monate besser war, dann aber wieder zunahm. Hinzu kamen Lippenkauen (extrem) und andere Spielereien, die ein Risiko bargen, aber vermutlich nur, weil ich sie da erst entdeckt hatte.
Auf Grund der Strangulation habe ich meine Freundin verloren und bin vor 12 Wochen in eine Klinik gekommen. Es ist nicht die erste, aber die erste, die wirklich gut ist. Hier habe ich mit der Strangulation aufgehört, da der Duschschlauch entfernt wurde und ich somit keine Möglichkeit mehr hatte. Hier habe ich die Diagnose ADxS bekommen und erst 150, dann 300mg Bupropion bekommen. Nach der Dosiserhöhung habe ich gemerkt, dass der Drang, etwas zu tun, weniger wurde. Auch das Verlangen nach Nikotin nahm ab.
Nun ist der Duschschlauch wieder da und ich habe gemerkt, dass sich die Sucht wieder einschleicht und ich in diesem Bezug wenig Impulskontrolle habe. Vermutlich, weil der Kick, den dieses lebensgefährliche Verhalten, zu groß ist.
Nächste Woche steht meine Entlassung an und ich habe große Sorgen, dass ich zu Hause rückfällig werde.
Aktuell nehme ich seit drei Tagen zusätzlich 20mg Medikinet Adult, bei dem ich aber gar nichts merke.
Ich liebe das Leben leider nicht mehr, aber sterben möchte ich auch nicht.
Kein Therpeut, bei dem ich bisher war, kannte so eine stark ausgeprägte Symptomatik, die eher an Borderline erinnert.
Da ich nicht mehr lange rumprobieren will, wollte ich fragen, ob jemand Erfahrung diesbezüglich gemacht hat und sagen kann, welches Medikament am ehesten wirken würde. Bestimmt sehe ich das zu schwarz-weiß, aber ich habe einfach riesen Angst vor diesem Verhalten. Ich habe meine Freundin verloren, die mir alles bedeutet hat und trage seit vielen Jahren Schuld und Scham mit mir herum, aber ich fühle mich nach wie vor einfach nicht in der Lage, dagegen anzukommen. Ich habe einfach naiverweise die Hoffnung, dass ein Medikament mich unabhängig davon macht und ich mich nicht mehr, falls es so sein sollte, selbst mediziere.
LG