"Symptome auch ohne Infektion"

Interessante Studie:

mit Verweis auf:

"… suggest that persistent physical symptoms after … infection may be associated more with the belief in having been infected with … than with having laboratory-confirmed … infection. Further research in this area should consider underlying mechanisms that may not be specific to the … virus. A medical evaluation of these patients may be needed to prevent symptoms due to another disease being erroneously attributed to “… .”

Anderes Thema und wie jeder CoV-Bezug im Risikofall ein Pulverfass. Nun gibt es da wenigstens den Vorteil von Biomarkern zum Beenden des Diagnose-(Selbst)-Zweifel-Karussells. Nicht nur wegen gewisser Parallelen der mit Long Covid assoziierten Symptomen zu von vielen hier empfundenen Symptomen finde ich die Studie einen Blick wert.

Am Ende gabelt sich der News-Beitrag in die eine Richtung „psychosomatisch“ und Verweis auf Psychotherapie und die andere Richtung „auch andere Viren möglich“, u.a. EBV. (Letzteres wiederum scheint mir wieder ein Fass und eine Blase für sich. In meinem Umfeld empfehlen Anhänger der EBV-Verbreitung meist auch täglichen Sellerie-Saft zur Ausleitung von „Schlacken“, etc.)

Spannend wäre ja eine Folgestudie. Wie konnte denn der nicht infizierten Gruppe geholfen werden? Sind sie symptomfrei, nur weil man ihnen sagt, dass sie nicht infiziert sind? Und wie muss man ihnen das ggf. sagen? Oder suchen sie weiter? Und wann werden sie fündig?

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Das ist der Grund, warum es bei jeder Studie eine Kontrollgruppe geben soll. Wenn eine Anzahl Menschen ein bestimmtes Medikament ausprobiert (oder hier: Wenn eine Anzahl Menschen eine bestimmte Krankheit bekommen), und hinterher wird untersucht, welche Folgen das hatte, kann man das nur bewerten, wenn man sieht ob es überrepräsentativ vorkam.

Leider kapiere ich nichts! Will die Studie beweisen, dass es Long COVID gar nicht gibt und alle Symptome psychosomatisch sind?

Ich lese es in die Richtung, dass manche Symptome eben sehr unspezifisch sind und verschiedene Ursachen haben können.

Vielleicht führt die größere Zahl Betroffener seit der Pandemie immerhin zu mehr Forschung, Chancen auf bessere Bildgebung, etc. Betroffene von Chronic Fatigue-Syndrom (CFS / ME) schlagen sich wohl auch häufig damit rum, dass das Krankheitsbild insgesamt noch angezweifelt wird, Diagnosen schwierig sind, viele Vorurteile bloßer Faulheit und Willensschwäche entgegenschlagen und der Leidensdruck trotzdem sehr hoch ist.

M.E. können gerade solche Zweifel dazu führen, dass man in das andere Extrem einer Überidentifikation mit dem Störungsbild kippt, bis man gehört wird.

Ich habe es nur wegen solcher Parallelen hier gebracht, nicht wegen Long Covid selbst.

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