Hallo zusammen,
unser Sohn , 15 Jahre alt, ist Asperger Autist mit ADS. Er ist überdurchschnittlich intelligent und kämpft sich durch die Welt da draußen. Die Welt der Anderen, wie er so nett sagt.
Da er eben mit ADS schwer kämpft, wobei wir immer eher das Gefühl haben, es ist einfach ein starker Nebeneffekt vom Asperger Autistmus und der anderen Wahrnehmung.
Weil, wenn es um Themen geht, die ihn interessieren und die er für sinnvoll hält, dann kann er auch viel bis alles ohne jegliches Medikament.
Er hatte vor Jahren Medikinet 20 mg - das wirkte gut, die Konzentration war top, der Kopf klar bei der Sache Schule, er erledigt alle Aufgaben, Hausaufgaben, usw.
Nur war das Problem, das Kind war wie eine Marionette, keine Mimik, keine Regungen, kein Lachen, keine Gefühle, kein gar nix. Das war fast gespenstisch. Und die Rebound ab Nachmittags waren heftig und übel. Schreien, heulen, Zusammenbruch, totale Überforderung, Panikanfall, usw.
Wir sind dann gewechselt auf Elvanse 30 mg. Das war bisher echt super !!! Kind gut bei der Sache, er konnte die „schreckliche Klasse“ einigermaßen ausblenden, er konnte sich klar auf den Lehrer fokusieren, er war strukturiert und bei der Sache. Er macht zackig Hausaufgaben. Und was und wichtig war, er war er selbst. Er lachte, er erzählte, er redet, er machte Blödsinn, usw. Er blieb der Mensch der er ist. Das war uns wichtig.
Nun ging das einige Jahre echt gut - er ist nun ein Teenager.
So und nicht passt mehr und wir sind etwas ratlos.
Er nimmt weiterhin Elvanse 30 mg.
Nur ist er eher fast depressiv, antriebslos. Er ist zwar in der Schule konzentriert, aber nur noch alles doof und scheisse und es hat alles keine Sinn. Er ist nicht wert, usw.
Aber späten Nachmittags dann zunehmend völlig antriebslos und ab Abends, nachts und vorallem am nächsten Morgen beim Aufstehen - völlig aggressiv und extrem depressiv.
Der Arzt meinte evtl erhöhen auf 40 mg - ja haben wir.
Die Poblematik mit aggressiven und depressiv verschiebt sich zeitlich mehr in die Nacht und trotz Melatonin schläft das Kind bis 1 Uhr nachts NICHT !!! Teilweise noch länger wach.
Morgens dann totales chaos und noch mehr depressiv.
Wenn dann Elvanse wirkt - ist es besser.
Mittags oder nach dem Nachmittagsunterricht ist er völlig down, weil er nachts und in der früh immer so ekelhaft ist und das doch gar nicht will.
Wir sind nicht sauer - wir machen ihm auch keine Vorwürfe.
Scheinbar passt nun als Teenager das Elvanse nicht mehr ???
Hat wer Erfahrungen hier?
Der Arzt meinte man könnte dann abends noch Intuiv dazu geben, das würde dann die agressiven Schübe reduzieren und bessern.
Auch würde Intuiv die Zwangshandlungen wie Wimpern zupfen reduzieren. Dieses Stimming beim Sohn ist leider mit 40 mg Elvanse wieder verstärkt worden. Auch nicht gut, noch dazu als Teenager, er leidet noch mehr ohne Wimpern.
Auch ist das Problem seit gut 1 Jahr, dass nun plötzlich die Nebenwirkung -kein Apettit ein Problem ist. Er muss sich regelrecht zum Essen zwingen. Meist isst er nur abends.
Das Problem hatten wir die letzten Jahre auch nicht. Er ist aktuell mit 48 kg bei 171 cm doch untergewichtig und das ist nicht gut.
Wir haben es auch immer wieder versucht ohne Medikamente, aber das schafft er nicht in der Schule. Das Chaos mit den anderen ist zu groß.
Er geht auf das Gymnasium 10 Klasse und möchte aktuell die 11 Klasse überspringen um das Drama Schule eher beenden zu können. Dann will er auch ohne Medikamente studieren.
Aber er sagt selber, ohne schafft er es nicht den Alltag zu bewältigen und das Chaos mit den Mitschülern und Pausenhof im Kopf sortiert zu bekommen.
Nun wollten wir mal Erfahrungsberichte Meinungen lesen.
DANKE
Gruß vom Steinhase