Telefonieren - eine Qual

Wie ist das bei Euch?
Ich babe diesbezüglich zu Beginn des Jahres einge Behördentelefonate zu erledigen. Durch die Vorsorgebevollmächtigung, die ich nun für meinej Vater habe wird es nochmal mehr werden
Und ich merke, ich habe damit Probleme…
Ich frage mich woran das liegt.
Ich hatte früher Angst solche Gespräche zu führen, habe mir immer überlegt wie ich etwas ausdrücken sollte. Aber ich muss sagen, sass das wesentlich besser geworden ist.
Behördliche Telefonate sind gar nicht mehr so das Problem
Eher das soziale: meld dich doch mal Telefonat.
Boaaah, ich hasse es wie die Pest, schon immer.
Das ist auch nicht besser geworden. Ich frage mich woran das lieht? Smalltalk und dann wird von mir noch Geduld verlangt. Das ist mein Endgegner.
Dabei tut mir das weh und ich will mich ja auch gerne melden…aber ich struggle damit wirklich.

Kennt ihr das auch? Wie geht ihr damit um?
Wenn ich telefonieren muss, dann laufe ich entweder wild durch die Wohnung oder ich kritzel Zettel voll (eigentlich für Notizen).

Grüße, Irrlicht

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Liebe @Irrlicht mir geht’s genauso. Private Telefonate führe ich nur draussen beim Spaziergang, bummeln, einkaufen. So bin ich abgelenkt und kann das Hibbelige beim Gespräch ohne meinen eigenen Gesprächsanteil (also das reine zuhören) besser kanalisieren. Bevor meine Mutter an Krebs gestorben ist musste ich wahnsinnig viel mit Ärzten und offiziellen Stellen telefonieren. Ohne dabei draussen rum zu laufen, wäre das garnicht gegangen. Wenn ich indoor telefonieren muss, dann laufe ich auch herum wie ein Tiger im Käfig. Ich versuche das aber immer zu vermeiden :slightly_smiling_face:

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Ich hasse telefonieren, ich habe richtig angst davor. Ich kann es aber auch nicht erklären. Es ist total anstrengend für mich. Das war aber schon immer so.
Ich habe auf der Arbeit 12 Jahrelang jeden Tag telefoniert. Trotzdem ist es nicht besser geworden. Es ist also keine gewöhnungssache.

Ich kann nicht genau erklären, wieso es so schlimm ist, weil ich ja keinen vergleich habe. Ich finde es unglaublich schwer, die Menschen am Telefon zu verstehen. Es gibt so viele Störgeräusche und am Telefon hören sich Stimmen immer viel metalischer an. Es fällt mir richtig schwer, die Töne in Worte umzuwandeln im Kopf. Wenn dann auch noch Geräusche dazu kommen (autos, Wind, Menschen) dann verstehe ich garnichts mehr. Außerdem fehlt mir der visuelle Aspekt. Ich kann nicht die Körpersprache des anderen lesen. Mir fehlt auch irgendwie der Abstand, schließlich redet jemand direkt 2 Zentimeter neben meinem Ohr, statt 2 Meter entfernt.
Ich bin bei Telefonaten immer völlig gestresst. Ich laufe auf und ab, schwitze und kann mich nicht konzentrieren. Besonders schlimm ist es, wenn es emotional wird, dann bin ich völlig überfordert.

Auch behördliche Telefonate oder ähnliches sind furchtbar. Ich vergesse die hälfte und merke auch, dass ich hektisch werde, weil ich das Telefonat nur schnell beenden will. Das ist so, als wäre ich plötzlich auf einem 200 Meter hohem Haus und hänge an der Außenwand an einem Seil, und soll dann über Formulare reden.

Aber auch bei Freunden ist das so, oder meiner Frau. Wenn das telefon klingelt, gehe ich meist garnicht ran und schaue erst, wer es ist. Aber selbst dann lasse ich es meist ausklingeln. Mir fehlt auch die Vorbereitung, wenn jemand anruft. Das ist so, als wäre jemand plötzlich vor der Tür ohne sich anzumelden.

Eine Lösung dafür habe ich leider nciht. Wie gesagt, auch 12 Jahre tägliches telefonieren haben da nicht geholfen. Ich weiß nicht, ob es eine Körperliche sache ist (vielleicht höre ich einfach schlecht auf bestimmten Frequenzen?) oder ob es vom Autismus kommt (dass die unterschiedlichen Reize meinen Kopf in diesem Moment überfordern) oder ob es irgendwas ganz anderes ist.

Dabei ist es auch egal, wie wichtig mir der Mensch ist. Selbst bei Menschen die ich Liebe und wirklich sehr mag, kann ich am Telefon nicht ertragen.

Aber schreiben oder von Angesicht zu Angesicht reden ist garkein Problem.

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So geht es mir auch. Längere Telefonate machen mich extrem nervös bis aggressiv. Ich schalte sowieso meistens ab. Ganz schlimm wenn man sich irgendwas merken muss.
Das gleiche bei Videokonferenzen, wo man stundenlang gefesselt ist und sich nicht bewegen darf.

Horror pur!

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Telefonate sind das was ich am meisten aufschiebe.
Irgendwo hingehen und Dinge klären ist kein Problem.
Aber anrufen und erklären wer ich bin ist Kackack.
Habe auch Probleme Leute an der Stimme zu erkennen.
Und dann noch einen Wunsch äußern? Argh!
Da lasse ich mir lieber vor Ort ins Gesicht lügen…

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Hallo @Irrlicht Super das Du das ansprichst.

Früher als ich jung war, es noch keine Handys oder PC’s im alltäglichen Leben gab, man also Briefe noch von Hand oder Schreibmaschine schrieb, die Telefone noch Wählscheiben hatten.
Später dann WOW „Tasten“, und dann noch etwas später SOGAR „schnurlos“ waren und das war dann SUPER WOW, „fast“ schon wie in Raumschiff Enterprise.
Obwohl: DAS war dann eigentlich erst als die ersten MEGA SUPER ULTRA WOW „Nokia Handys“ rauskamen, besonders die zum aufklappen, da fühlte man sich fast schon wie Captain Kirk.
Jedenfalls: da MUSSTE man noch telefonieren, wenn es „schnell“ gehen sollte.

Aber ich habe dort schon, äusserst UNGERN telefoniert, ausserdem war es verdammt teuer, zumindest wenn man stundenlang gequatscht hatte, Okay DAS ist zwar auch heute, immer noch teuer.

Aber um zum Punkt zu kommen, ich habe noch NIE gerne telefoniert, und werde es auch in Zukunft nicht gerne machen. :joy:

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Und @Irrlicht , das mit dem rum laufen, bei mir genau gleich, Sch**ss Egal mit wem ich telefonieren muss.
Ich kann beim telefonieren nicht still sitzen, laufe hin und her, wie ein Tiger im Gehege, wenn mich dabei jemand sehen könnte, wüsste die Person gleich noch wie es bei mir zuhause aussieht.
Könnte sehen das das Bett noch nicht gemacht ist, oder der Fussboden mal wieder nass gewischt werden müsste, oder das Geschirr noch nicht in den Geschirrspüler eingeräumt ist.
Deshalb ist zum Beispiel „Video Telefonie“ der absolute HORROR für mich, weil ich dabei still sitzen muss und ausserdem während dem Gespräch auch noch Lächeln muss, oder einen ruhigen, entspannten Eindruck vortäuschen muss.
Und DAS, obwohl ich Höllenqualen leide, mich dann wie fest getackert fühle, und mich dann versuche an der Stuhllehne fest zu krallen, oder an einem Kugelschreiber, um ja ruhig sitzen zu bleiben.
Gott sei Dank, muss ich kein Homeoffice per Video Call machen, jedenfalls bis jetzt nie. :sweat_smile:
Obwohl es natürlich in Anbetracht der Pandemie „gesünder“ ist wenn man so arbeiten kann, das sehe ich ein, aber wie gesagt, Video Call, HORROR pur für mich. :scream:

@Dokma , Lügner lasse ich generell im Regen stehen. Sch**ss Egal ob am Telefon oder von Angesicht zu Angesicht, lasse mir nichts aufschwatzen, von niemandem, egal um was es geht.

Telefonallergie ? Spannend.

Kannst Du abschätzen, wie viel davon unter

  • Sozialphobie
  • Smalltalkallergie
    verbucht werden könnte, und was ein eigenes Konto braucht ?

Ich denke bei mir ist es mehr die Smalltalkallergie.
Als Sozialphobikerin sehe ich mich eigentlich nicht.

Ich mag es einfach nicht, wenn in einem Gespräch keine Informationen fließen und es einfach nur Geblubber ist.

Kurzer Smalltalk ist ok, den Sinn sehe ich da inzwischen (Danke Herr Lachenmeier).
Aber ewige Gespräche am Telefon…bäh…

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Mhmm, vllt doch ein bisschen. Aber nicht beim telefonieren.

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Also ich sehe mich schon irgendwie wie jemand mit Sozialphobie, obwohl ich diese Bezeichnung, oder dieses Wort, auch irgendwie ablehne, Ach keine Ahnung, kann’s nicht genau in Worte fassen, ich tue mich einfach schwer damit den Hörer in die Hand zu nehmen und locker flockig drauf los zu reden, ich war einfach fremden gegenüber immer ehr schüchtern.

Frohes Neues Jahr Euch allen! :slightly_smiling_face:

Telefonieren ist für mich gelinde gesagt auch eine sehr unliebsame Angelegenheit. Selbst mit meinen (großen) Kindern telefoniere ich nicht gerne, natürlich erst recht nicht mit fremden Menschen. Früher, als Kind, Jugendliche und später junge Erwachsene, hatte ich kein Problem damit und habe auch teilweise (stunden-)lange Telefonate geführt. Irgendwann hat sich das völlig erledigt, ich kann nicht einmal sagen wann und warum. Ebenso verhält es sich mit sozialen Interaktionen allgemein, egal wo und wie ob lockere Freizeitveranstaltung oder offizieller Termin, Arztbesuch oder dergleichen. In jungen Jahren (als auch Telefonieren noch ok war), ging ich extrem gerne und viel raus.
Heute würde ich mich womöglich ebenfalls als Sozialphobikerin bezeichnen, wobei ich nicht wirklich Angst oder gar Panik habe. Ich mag einfach den Kontakt mit anderen Menschen nicht, egal wie nett sie sind. Überhaupt: aus dem Haus gehen, auf Leute treffen … furchtbar unangenehm.
Zurück zum Telefonieren: ich habe ebenfalls weniger ein Problem mit zielgerichteten Telefonaten (Terminabstimmung, Behördenangelegenheiten etc.). Es sind diese „wie geht es Dir? Wie ist das Wetter? Hast Du schon gehört …?“ Telefonate die ich nicht leiden kann und vor denen ich mich immer versuche zu drücken. :smirk:
Manchmal komme ich nicht drum herum und wenn dann der Empfang schlecht ist, es Stör- oder Nebengeräusche gibt, ich bemerke, dass „man“ am anderen Ende auch noch nebenbei mit anderen Menschen spricht, wird die Geschichte geradezu zur Qual. Mir ist natürlich im Laufe der Zeit selbst aufgefallen, dass ich in Bezug auf Sozialkontakte inzwischen anders ticke als viele andere Menschen. Einen Grund oder Auslöser kann ich nicht erkennen, möglicherweise bin ich in den letzten Jahrzehnten einfach immer dünnhäutiger geworden und der soziale Rückzug ist eine Art Präventivmaßnahme? Sind private Telefonate so schwer zu ertragen, weil Emotionen mit im Spiel sind?
Ich weiß es nicht.

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Es ist zwar schon viel, viel besser geworden, aber telefonieren wird nie mein Ding werden.

Deshalb kurz, knapp und ohne Gelaber. Schnell was besprechen und dann tschüss. Das mache ich genauso wie mein Großvater es tat. So lange es dabei bleibt ist alles gut und meine Freunde kommen damit klar.

Ein Qual wird es beim Telefonieren mit Institutionen, Ämter, Personen usw. die macht über mich ausüben können. Kommt schon mal vor das ich der Tag danach abschreiben kann. Aber da arbeite ich grade dran :wink:

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Großartige Darstellung passend zum Thread bei :heart: und :brain::

„Technologie ist zu weit gegangen“

(Ich fürchte trotzdem, es ist zu einem großen Teil Übungssache…)

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Dadurch, dass meine Eltern selbstständig sind, musste ich als Kind oft ans Telefon, daher kenne ich das Medium sehr gut und beherrsche sämtliche Grundregeln. Schwierig wird es bei mir mit der Verstehen im Sinne von Hören udn Aufnehmen können und dem Verstehen im Sinne von sofort den Inhalt verstehen.

Daher kommt es bei mir sehr darauf an, um was es geht. danach wähle ich aus, ob ich schreibe oder telefoniere. Ist auch so eine Art Trick 17, weil wenn ich telefoniere, kann ich schlecht prokrastinieren. Also treffe ich bei telefonieren tatsächlich Entscheidungen, handle Dinge schnell und bündig ab.

Bei „sozialen“ Telefonaten hängt es von der Person ab. Mit meiner Mama und meinen Geschwistern kann ich stundenlang telefonieren, mit anderen wird es schwierig, das Telefonat überhaupt am laufen zu halten.

Die Katastrophe für mich ist, wenn ich den Gesprächpartner am anderen Ende akustisch kaum verstehe, weil er undeutlich, leise oder zu schnell spricht oder (Reizfilter) zu viele Hintergrundgeräusche dabei sind.

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Ich kenne das leider auch. Bei behördlichen Gesprächen schreib ich mir alles vorher schon auf. Allerdings ist das so ein Kopfding, ich gehe das gesamte Gespräch in meinem Kopf in diversen Variationen durch und es braucht viel Überwindung überhaupt anzurufen. Solange es geht, zögere ich es heraus.

Private Telefonate gehen eigentlich fast gar nicht. Aber meine Freunde wissen das und sie akzeptieren das auch. Es gab Situationen, in denen ich am Telefon so gut wie nix gesagt habe, weil ich einfach nicht wusste, was ich sagen sollte. Danach hab ich mich echt geschämt, aber ich konnte es ja nicht ändern, ich war innerlich dann auch ziemlich angespannt. Der einzige, mit dem ich lange telefonieren kann, ist mein Freund. Aber auch da ist mir Videocall lieber, wenn ich die Mimik und Gestik habe.

Zettel bemalen ist auch immer meine Aktion, allerdings bin ich dann manchmal auch sehr abwesend, beim Telefonat. Manchmal kannst du mich danach fragen, was gesagt wurde und ich weiß es nicht.

LIebe Grüße
Lemon

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Früher, in den Phasen in denen man um die Gunst einer Frau buhlte oder frisch verliebt war, konnte ich auch stundenlang telefonieren, aber seit 10 Jahren geht es stetig bergab.
Zum einen weil ich die Frau zu meiner Partnerin machen konnte, zum anderen weil man sich immer weniger zu sagen hatte.

Naja, demnächst bin ich wieder als Single auf der Suche und mir graust es jetzt schon davor ohne Blickkontakt zu flirten…

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Ja! Kann deine Problematik vollkommen Nachvollziehen.

Ich verabscheue Smalltalk ebenfalls abgrundtief, genau wie Telefonieren. Dauert mir einfach viel zu lang, dazu empfinde ich Smalltalk als unglaublich unangenehm, langweilig, informativ und zeitfressend.

Telefonieren tue ich nur wenn es unausweichlich ist, dann aber auch nur um gezielt an die benötigten Informationen zu gelangen. Telefonate mit Bekannten, Freunden oder Verwandten umgehe ich - so weit es geht - im großen Bogen.
Gerade diese unglaublich langen Gespräche am Telefon - nun auch Facetime - kann ich leider überhaut nicht nachvollziehen, diese Telefonate wobei sich Freunde anrufen, stundenlang am Hörer sitzen, aber dann auch GAR NICHTS machen?!

Oder diese Treffen, wobei NICHTS aktiv unternommen wird, lediglich „gechillt“, ich meine, was macht man denn GENAU, das muss doch unglaublich langweilig sein!

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Kenne ich! Behördentelefonate sind leider immer noch der reinste Horror für mich.
Ich denke immer mich durch irgendeinen Fehler oder behördliche Willkür in eine missliche Situation gebracht zu haben und fühle mich wie Kafka vor den Toren des Gesetzes.
Soziale Telefonate finde ich allerdings nicht so schlimm. Smalltalk ist zwar nicht gerade meine
Lieblingsbeschäftigung, aber mit alten Freunden die mich anrufen rede ich eh nur zusammenhang-
losen Trash-Talk mit vielen Insidern. Und Geduld gehört mittlerweile tatsächlich zu meinen Stärken.

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