Termin bei einem Psychiater mit AD(H)S Erfahrung erhalten

Das könnt was sein…

Na das ist ein bisschen sehr schwarzer Humor, sowohl bei Goethe als auch bei Plenzdorf endet die Geschichte tödlich.

Das stimmt, da habe ich trotz meiner Liebe zur Literatur nicht dran gedacht, ich war auf dem Film, Wortspiele zu finden.

Da überleg ich nun seit Ewigkeiten. Die Idee kam ja, glaub ich, immer wieder mal im Forum.
Könnt n Tretminenfeld sein, aber wenn von von 10 immerhin eine dann doch keine Mine ist, könnte es gut sein.
Klingt für mich jedenfalls wie ne Mischung aus Graswurzel- und eventueller Sisyphosarbeit bzw. David gegen Goliath im weißen Kittel, weil es für mich ein dermaßen systemisches Problem ist.

Kann mir gut vorstellen, dass manche Ärzt:innen es nicht wirklich lesen werden oder wir nie wissen werden, was damit geschieht.
Da müsste man schon große Tiere mit ins Boot holen und vllt ein, zwei Standardschreiben verfassen.

Anschreiben an Ärzte und Therapeuten:

@AWOL: ganz genau, dahin denke ich auch.
Die Idee, den Dialog mit Ärzten und Therapeuten zu suchen und Aufklärungsarbeit zu leisten, halte ich für wertvoll. Abgesehen davon, dass wir dafür erst unser Budget aufstocken müssen, und das erst umsetzen können, wenn das durch Spenden auch reinkommt (2023?), sollten wir einen entsprechend besetzten Fachbeirat haben, damit die Diskussion auf der Sachebene bleibt. Falls jemand jemanden wüsste, der sich da einbringen wollen würde, wäre das wunderbar.
Bis dahin könnten wir uns schon mal überlegen, wie man das so diplomatisch verpackt, dass es von den Angesprochenen als konstruktiv und hilfreich wahrgenommen wird.

Sammelthread „Skurriles aus den Praxen“:

Das sehe ich davon unabhängig.

Einerseits finde ich es richtig, zu kommunizieren: Hallo, wenn Euch so was begegnet, solltet Ihr wissen, was das bedeutet.

  • um nochmal nachfragen zu können, ob das richtig verstanden wurde und
  • um es richtig einzusortieren, falls es tatsächlich genau so gemeint war.

Andererseits sollte auch hier deutlich dazugesagt werden, dass manche Patienten ja auch nicht richtig verstehen, was ihnen gesagt wird, gerade auch bei AD(H)S, wo doch schon die ganz normale stille Post immer Fehlweitergaben beinhaltet. Die Sammlung sollte daher nicht auf konkrete Aussagen einzelner Ärzte / Therapeuten abzielen (namentlich oder erkennbar wird da ohnehin nie jemand genannt werden) sondern eher eine Art „Meme-Sammlung“ darstellen, was kein Betroffener von Ärzten oder Therapeuten zu hören bekommen sollte.
Vielleicht wäre als Thread-Name „Was kein AD(H)S-Betroffener von Ärzten/Therapeuten hören will“ geeignet.

Auch hier: jede (noch so witzige) Provokation könnte mehr Reaktanz erzeugen (innere Abwehr) als Nutzen bringen. Ein Arzt, der (wenn er was bringt, was in der Meme-Liste steht) wäre ja im dem Moment noch davon überzeugt. Wen wir Scham erzeugen, führt das zu Ablehnung und einem „Pah, von Euch lasse ich mir doch nichts sagen“, mit der leider viel zu häufigen Reaktion von „Dann ich suche eben mir eine andere Begründung warum ich dabei bleiben kann. Ich verlier doch nicht mein Gesicht, nur weil ich unrecht habe!“.
Das wollen wir nicht.

Soviel für jetzt aus dem Think-Tank „Politik für Angefangene und Hinfortschreitende.“

Und ich glaub, das sollte in einen eigenen Thread… Mach ich mal…

3 „Gefällt mir“

Yes @ Reaktanz, da seh ich das größte Hindernis. Gutes Schlagwort.

Ganz ehrlich Meme und Comedy ect. würde ich auf keinen Fall wählen um Mediziner* und Therapeuten* seriös und ernstgemeint anzusprechen.
Ich persönlich könnte mir ehr vorstellen das gut geführte Interviews von Betroffenen mit Betroffen, entweder in schriftlicher Form oder Filmischer Form, oder beides, eventuell Interesse wecken könnte.
Allerdings dürften dabei keine Worte fallen die das Gesundheitssystem anklagen oder gar verurteilen, schlecht beurteilen oder schlimmeres.
Sowas wäre Öl ins Feuer giessen, da ja weithin bekannt ist wie gross der Personalnotstand und auch die horrenden Kosten im Gesundheitswesen sind, ausserdem unter welch hohem Druck alle die im medizinischen Bereich tätig sind, täglich und rund um die Uhr, ihre Arbeit leisten müssen.
Wenn dann eine Gruppe von Adhs’lern* auftaucht und womöglich als „rum stänkernd“ wahrgenommen wird, dann wäre sowas am Schluss ein Schuss in den Ofen und für niemand gut.
Eventuell könnte man versuchen sich mit einem Facharzt wo selbst von Adhs betroffen ist erst mal in Verbindung zu setzen um sehr höflich nachzufragen was er oder sie darüber denkt, vielleicht hätte er/sie sogar eine gute Idee wie sowas umzusetzen wäre.

2 „Gefällt mir“

Es geht um einen Thread hier im Forum, der sich also nicht an Ärzte und Therapeuten wendet, sondern an Betroffene. Ziel ist, Aussagen zu sammeln, die man als Betroffener nicht hinnehmen sollte. Das ist die erste Linie: Infos für Betroffene, welche Ärzteaussagen nicht haltbar sind.
Dieser Thread würde vermutlich auch von Ärzten und Therapeuten gelesen. Die wollen wir nicht ärgern, auch wenn wir informieren müssen, was nicht ok ist.
Deshalb überlegen wird, wie wir den Thread so gestalten können, dass er für Betroffene informativ (gerne auch unterhaltsam) ist, ohne das auf Kosten einer Berufsgruppe zu erreichen, die auch noch was anders um die Ohren hat als nur AD(H)S. Das ist die zweite Linie.

2 „Gefällt mir“

Meinst du wirklich, dass die eigentliche Zielgruppe hier mitliest?

Das glaube ich kaum, denn nur uninformierte Ignoranten verzapfen den Mist, mit dem sie Betroffene derart vor den Kopf stoßen.

Hier lesen doch nur die mit, die sich im Interesse ihrer Patienten aus erster Hand informieren wollen. Und die verhalten sich dann gar nicht erst so.

Und wenn die Dilettanten doch mitlesen, dann wohl eher unter dem Aspekt "Feind liest mit’.

2 „Gefällt mir“

Da ist was dran…

Ich habe nun mit einer weiteren Psychiaterin gesprochen. Bei der Terminvergabe habe ich explizit gesagt, dass es um eine ADHS Diagnostik bei Erwachsenen ginge. Das erste Gespräch war allerdings auch ernüchternd. Sie kenne sich damit nicht aus und möchte daher keine Diagnose stellen. Immerhin hat sie nicht direkt gesagt, dass es das nicht gibt und mir einen Arzt herausgesucht, der sich darauf spezialisiert hätte. Allerdings ist dieser 150Km entfernt, hat keine Kassenzulassung und daher müsste ich die Diagnose selbst bezahlen. Zur Höhe der Gesamtkosten konnte man keine Auskunft geben, lediglich, dass jeder Termin in etwa 100Eur koste. Wäre so etwas überhaupt sinnvoll? Wie oft müsste man vorstellig werden, damit eine Diagnose gestellt werden kann und wie oft müsste man für eine Eindosierung vorstellig werden?

Hallo rcd,

es ist natürlich etwas ärgerlich, dass du bei der Terminverabredung ausdrücklich nach einer ADHS-Diagnostik gefragt hast und die Psychiaterin das dann doch nicht anbietet. Aber immerhin ist sie sehr fair und hat dir den anderen Arzt empfohlen.

Wie oft du zu dem anderen Arzt für die Diagnostik hinmusst, kannst du nur von dort erfahren, das ist sehr unterschiedlich. Vielleicht ist das in zwei oder drei Terminen erledigt, das bleibt dann im Rahmen, und du kannst nach Erhalten eines schriftlichen Berichtes die Medikamente an anderer Stelle bekommen - eventuell sogar von der erwähnten Ärztin?

Hinweise für die Eindosierung kannst du dir hier anlesen. Wenn die Ärztin (oder sogar dein/e Hausärz/tin) sich zwar damit nicht auskennt, aber dir vertraut, wäre das vielleicht ein Weg?

Also wenn sie Psychiaterin ist und noch keine 60 - weglaufen kann sie vor dem Thema nicht, es wird immer normaler werden dass jeder Arzt seine paar erwachsenen ADHS-ler hat, also warum sollte sie dich nicht behandeln, nachdem ein kundiger Kollege die Diagnostik gemacht hat?

Es ist durchaus üblich, die Diagnostik privat zu zahlen, weil die, die es auf Kasse machen, auf Jahre ausgebucht sind. Ich vermute, dass sie auch die Vergabe der Diagnostiktetmine stark begrenzen.

Was die Kasse für die Disagnostik zahlt, deckt offenbar nicht ansatzweise den Aufwand.

So kommt man, indem man in diesen sauren Apfel beißt, viel schneller und evtl auch angenehmer ans Ziel.

Ich denke, meist ist es im Bereich 300-500 Euro.

Und von den Ärzten, die es sich privat bezahlen lassen, können einige durchaus auch danach alles andere über die Kasse abrechnen und einen weiterbehandeln.

Dr. Gougleris in Saarbrücken macht noch Diagnostik, wenn du Glück hast. Der hört im März auf ( geht in Rente) Versuch es mal dort. Ich wurde dort im Dezember 2022 diagnostiziert.

Davon kann ich ein Lied singen. Habe im Januar 2022 eine Anfrage an einen speziell auf Erwachsenendiagnostik gerichteten AD(H)S-Psychiater gestellt (Kassensitz). Im März (!) erhielt ich dann die Eingangsbestätigung der vollständi8gen Unterlagen. Das allein war schon sehr viel Stress, da vorab allerhand Fragebögen auszufüllen waren (u.a. auch zwei für die Eltern… was ein Spaß) und zahlreiche Online-Test gemacht werden mussten. Außerdem wurde mir im März gesagt, die Wartezeit könne sich auf 6 - 8 Monate hinziehen.

Dann erneute Rückfrage vor einer Woche, da immer noch nichts passiert ist. Neue Mail: Weitere 6 - 9 Monate Wartezeit, unverbindlich… In diesem Leben werde ich wohl nicht mehr von einem Kassenarzt behandelt. Bin jetzt auch auf der Suche nach einem privaten Arzt bzw. Psychiater.

Hey nochmal @suschi ich habe dir in einem anderen Beitrag auch schon geantwortet. Lese gerade alle mit „Saarland“ drin durch. Na dann waren/sind wir ja definitiv bei dem selben Arzt. Gut zu wissen das er im März in Rente geht ?!?! Krass nur dass ich das in einem Forum herausfinden musss, anstatt das er oder die Praxis dies mal kommuniziert. Danke!

Und auch an @rcd : ich suche jetzt schon seit über einem Jahr nach Ärzt*innen, initial zur erst Diagnose, jetzt zur Behandlung (& evtl zweitmeinung). Bis jetzt leider wenig erfolgreich. Falls ich noch was finde melde ich mich hier nochmal. Drücke allen die Daumen.
( nächste Möglichkeit vermutlich mit ca. 2h fahrt Mainz?)

Nach langem Suchen habe ich einen Arzt (Psychiater und Psychotherapeut) gefunden, der online ADHS-Testungen für Selbstzahler anbietet. Meine ambulante Psychiaterin hat mir diesen Arzt empfohlen, den sie von Ihrer Kliniktätigkeit her kennt. Er bietet ADHS-Testungen eigentlich nur vereinzelt auf Empfehlung von Kollegen an. Ich war super zufrieden und kann, da ich sonst nicht nach einem Arzt fündig geworden bin, der freie Termine hat, Betroffenem mit ähnlich hohem Leidensdruck gerne weitere Infos per Mail zukommen lassen

3 „Gefällt mir“

Glückwunsch!! Das ist ja toll!!

Hallo rcd,

bist du inzwischen bei deiner Suche weitergekommen?

Ich habe vor Kurzem recht zeitnah einen Termin bei einer Psychotherapeutin in Trier bekommen und nun meine ADHS Diagnose erhalten.

Bei mir geht es nun darum, einen Psychiater für die Verschreibung einer Medikation zu finden. Bei einer Psychiaterin habe ich einen Termin im Februar 24 bekommen, würde aber natürlich gerne nicht so lange warten.

Vielleicht können wir uns gegenseitig mit Adressen weiterhelfen.

Bist du auch im Raum Trier? Ich habe meine ADHS Diagnose vor Kurzem von einer Psychotherapeutin in Trier erhalten und suche nun nach einem Psychiater zwecks Medikation.

Hast du eine Empfehlung? Gerne auch außerhalb von Trier.