Termin bei einem Psychiater mit AD(H)S Erfahrung erhalten

Hallo,
wie geht man normalerweise vor, um einen Termin bei einem Psychiater (der ADHS auch bei Erwachsenen anerkennt) zu bekommen?
Das medizinische Versorgungszentrum in Trier sagte mir, dass man keine ADHS Diagnostik mehr anbiete und ich solle mich an die umliegenden Unikliniken wenden. Ansonsten gebe es nur sehr wenige Ärzte in der Umgebung, die das anbieten. Diese habe ich dann auch kontaktiert, nur nehmen sie keine neuen Patienten mehr auf. Das Uniklinikum Saarland hat eine Wartezeit von 2 Jahren - allerdings wird auch seit einem Jahr die Warteliste nicht mehr erweitert. In Bonn gibt es eine Beschränkung nach PLZ und für Mainz brauche ich eine Überweisung eines Facharztes für Psychiatrie. Auch Anfragen bei umliegenden Fachärzten waren erfolglos. Entweder wohne ich nicht im Einzugsgebiet, und wenn doch, nimmt man keine Patienten mit ADHS auf absehbare Zeit mehr an oder bietet es generell nicht (mehr) an.

Herzlich Willkomnen rcd

Schön dass Du das Forum gefunden schreibe morgen mehr

Hallo,

Du kannst bei ADxS.org Adressen von Ärzten und Therapeuten mit Bezug zum Thema AD(H)S anfordern, sofern Du zusagst, Deine eigenen Erfahrungen mit den von Dir kontaktierten Adressen später zurückzugeben.
ADxS.org kennt 1650 Adressen in Deutschland sowie etliche in Österreich und der Schweiz.
Du musst dort eine existierende PLZ angeben, dann bekommst Du die 70 nächstgelegenen Adressen zugemailt.

Hier ist der Link zur Anleitung:

Viel Erfolg :slight_smile:

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Die könntest du ja auch von einer der Psychiaterinnen bekommen, die keine ADHS-Erfahrung haben.

Hallo Rcd

Als Erwachsener einen Termin bei einem Psychater zu bekommen ist zur Zeit in jedem Bundesland sehr schwer!
Ich spreche aus Erfahrung!
Im letzten Jahr hatte ich Glück das der Mann einer Feundin Psychachter war , er hat mit diagnostiziert und medikamentös behandelt!
Diese Jahr hatte ich erneut Probleme da er in Rente gegangen ist und ich kein Btm Rezept mehr bekommen konnte
Näheres in meinem Beitrag "Rattes Jagt nach dem Btm Rezept!

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Da fragt man sich aber schon was da eigentlich los ist, oder?, wie kommt das dass so ein grosser Mangel an ausgebildeten Leuten im Fachgebiet Psychologie vorherrscht?, dass kann doch nicht wahr sein das die psychische Gesundheit der Menschen irgendwie anscheinend „egal“ geworden ist?, oder warum ist das dann so, dass anscheinend überall ein Mangel an Psychologen: innen anzutreffen ist?, ich verstehe das nicht.

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Wenn ich Abitur hätte würde ich sofort mit den Psychologie Studium beginnen

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Also wenn ich noch mal jung wäre und das Abitur hätte, ja dann könnte ich mir das gut vorstellen.

Zu dem Mangel an Psychologen mit Kassensitz hat Jan Böhmermann letztens eine Sendung gemacht. Die findet ihr bei YouTube und wahrscheinlich auch in der ZDF Mediathek (ZDF Royal). Da wird die Misere gut beleuchtet.
Es gibt auf jeden Fall genug junge Menschen, die sich für das Fachgebiet interessieren. Ich hoffe, dass sich die Situation bessert. Zumindest gibt es im deutschsprachigen Raum mittlerweile viel mehr Aufklärung und Akzeptanz für psychische und psychiatrische Erkrankungen.

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Ja liebe @Lupine das können wir nur hoffen, denn das die menschliche Gesundheit nicht nur an organischen Krankheiten liegt, wissen wir ja eigentlich nicht nur, oder erst seit Sigmund Freud, sondern schon viel früher in der Menschheitsgeschichte, lange bevor manch eine Kultur über Schriftzeichen verfügte, was auch immer.

vielen Dank für den Willkommensgruß und die Antworten.
Die Liste (vielen Dank für die Zusendung) habe ich schon zum Teil abgearbeitet - kein Facharzt, den ich erreichen konnte, nimmt momentan neue Patienten auf, unabhängig davon, ob mit oder ohne ADHS-Erfahrung.

@Ratte meinst Du „Rattes Jagd nach dem Medikinet adult Rezept“ oder einen anderen Thread?

Wäre es möglich, im Rahmen einer Psychotherapie von einem Psychologen eine ADHS Diagnose stellen zu lassen, um mit dieser (ohne extreme Wartezeit) bei einem Psychiater ein Rezept zu erhalten?

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Ja "Rattes Jagd nachbdem Medikinet adult Rezept "
Ich habe trotzdem ich diagnostiziert bin über eine Woche gebraucht um an ein Rezept zu kommen ich hätte Kurzgeschichte darüber schreiben können
Armes Deutschland

Du kannst als Alternative und Zeitüberbrückung versuchen, zunächst eine(n) Psychiater* oder Neurologe* zu finden, die/der nicht unbedingt auf Adxs spezialisiert ist, aber willig, dir eine Überweisung auszustellen. Mein Neurologe damals war nicht drauf spezialisiert und war allgemein ein Adxs „Leugner“, trotzdem habe ich ihn überreden können. Gleichzeitig suchst du dann nach einem Spezialisten weiter.

Es gibt Menschen hier im Forum, die für ihre Diagnose weit weg fahren müssen, also falls für dich möglich, erweitere deinen Suchradius. Viele Ambulanzen und Zentren wollen eine Überweisung haben, daher würde ich dort fragen, ob eine solche vom Hausarzt auch möglich wäre, falls du so schnell keinen Psychiater* findest.

Ich bin in einer ähnlicher Situation, wie du @rcd . Ich habe mich im März nach einem Warteplatz für „ADHS im Erwachsenenalter“ erkundigt. Nach 5 Absagen (keine neuen Patienten werden mehr aufgenommen, oder man erhalte nur einen Warteplatz, wenn man vorab vorbei kommt und die Versichertenkarte vorzeigt (der Psychiater war Mal eben 250 km weit weg…) hatte ich mich dann ans Uniklinikum meiner Stadt gewendet, nachdem mir das hier empfohlen wurde.

Seit März warte ich auf irgend ein Lebenszeichen. Musste vorab auch schon eine Menge an Unterlagen ausfüllen, Online-Test machen, Grundschulzeugnisse bei meinen Eltern abholen (Freude… „wofür brauchst du die denn?“), etc. Das hat mich schon viel Überwindung gekostet. Mir wurde im März eine Wartezeit von ca. 6 Monaten mitgeteilt. Wäre also jetzt im September also so weit. Ich ahne aber was ganz anderes :frowning:

Hallo @rcd und herzlich willkommen!

Ja das geht. Ich habe meine Diagnose von einem Psychologen (der sich mit ADHS im Erwachsenenalter auskennt) bekommen und das ganze Prozedere scheint mir ziemlich identisch gewesen zu sein mit dem, was ich im Forum so gelesen habe. Nur Aufmerksamkeitstests etc. am Computer wurden nicht gemacht. Das Ganze war auch nicht im Rahmen einer Therapie sondern ich bin extra für die Diagnose da hin (es waren glaube ich mit Fremdanamnese so 6-7 Termine). Die erste gesetzliche Psychiaterin hat meine Diagnose zwar nicht direkt anerkannt („mit Abitur kann man kein ADHS haben“) aber dann bin ich halt erstmal zu nem privaten Psychiater gegangen, bis ich einen neuen gesetzlichen hatte. Der hat die Diagnose dann aber problemlos anerkannt. Insgesamt sind so von Beginn der Diagnostik bis Medikamenteneinnahme „nur“ 3 Monate vergangen.

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Vielen Dank für die weiteren Antworten und Willkommensgrüße.
Die Klinik, die eine Überweisung eines Psychiaters benötigt hätte, hat meine Anfrage bisher nicht beantwortet. Eine andere Klinik wies mich auf diese Möglichkeit hin, sich bei einem Psychologen erstmal diagnostizieren zu lassen (nachdem man mir sagte, dass man auch dort auf absehbare Zeit weder ambulant noch stationär deswegen behandelt werden könne). Allerdings darf dieser nur eine „Verdachtsdiagnose“ stellen, die eigentliche Diagnose darf letztendlich nur ein Arzt stellen. Ich werde es so versuchen und falls der Verdacht bekräftigt wird, sind dann Ärzte vielleicht eher gewillt, darauf aufbauend dies zu behandeln.

Ich war jetzt bei einem Psychotherapeuten vorstellig. Der jetzige Stand ist: Die Diagnose ist schwer zu stellen, vor allem bei Erwachsenen. Er gab auch zu verstehen, dass, falls sich z.B. ein Kind mit ähnlichen Problemen bei einer bestimmten Beschäftigung gut konzentrieren könne und dann z.B. viele Aspekte seines Lieblingsspiels kenne, es sich lediglich um ein Motivationsproblem für unliebsame Dinge handle und nicht um AD(H)S.

Und das ist der Moment, in dem du weißt, dass der Arzt zu wenig Expertise hat.

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Das ist so falsch, dass es wehtut. Aufmerksamkeit ist motivationsgesteuert. Das Kernproblem bei AD(H)S ist eine mangelhafte Selbstmotivierbarkeit. Der typische Dopaminmangel im Striatum (dem Belohnungszentrum) ist ja kein Zufall.
Kannst du mir bitte ein PN schicken, welcher Psychotherapeut das war, damit wir andere Betroffene warnen können?

Das ist jetzt schon wieder einer für die Kolumne „Ärzte- / Therapeuten ohne AD(H)S-Kenntnis - was User sich von Nichtspezialisten anhören mussten.“
Was war das gestern? Ach ja, dass, wenn man von Stimulanzien nicht müde wird, man kein AD(H)S habe. Der Arzt verschreibt Ritalin als Schlafmittel…
Ähm - ja.

Wir bräuchten aber noch eine bessere Überschrift für die Kolumne. Hat jemand Vorschläge?

Ich überlege auch - wäre es vielleicht hilfreich, solche Ärzte und Therapeuten anzuschreiben und zu sagen, entschuldigen Sie bitte, uns wurde da berichtet… Falls das kein Missverständnis war, würden wir das gerne aufklären…
Danke im Namen aller Betroffenen.
Graswurzelarbeit. Aber es könnte Wissen in die Welt bringen, und zwar insbesondere dahin, wo es multiplizieren würde.
Meine Sorge ist: nehmen uns die das krumm, wenn sie berichtigt werden? Reagieren sie muffig? Ruinieren wir uns den Ruf?
Wir haben ja mit ADxS.org viel Wissen zusammengetragen, aber uns fehlt immer noch ein größeres Team an Fachleuten im Fachbeirat, um das abzusichern.
Was denkt Ihr dazu?

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