Therapeuten für ADHS finden

@Nichtrichtig

Meine Therapeutin, die ich da beschrieb ist Ü50. :smiley:

Kann ja auch „neben“ statt „statt“ geben bzw. kumulativ statt alternativ.

ZB hier: <LINK_TEXT text=„https://link.springer.com/article/10.10 … 19-00125-x“>Gifted Children with ADHD: How Are They Different from Non-gifted Children with ADHD? | International Journal of Mental Health and Addiction</LINK_TEXT>


Leider ist es in so einigen Biografien zu lesen, dass es Therapien gab mit diversen Diagnosen aber keiner ADHS in Erwägung zog.
Ich möchte nicht wisse wo ich jetzt wäre, wenn der Therapeut auf dem ich nach der Reha/Burnout stieß nicht ADHS im Profil gehabt hätte.
Wohlmöglich zig Diagnosen am und ich selbst im Arsch .

Ja, ich weiß, nur hatte meine Therapeutin das nicht mit auf dem Schirm bzw. hielt von ADHS wohl nichts. Es hätte ihr aber zumindest auffallen müssen, dass ich auch in Zeiten ohne Stress, immer „unnnormal“ hibbelig war etc. Sie dachte immer, wenn ich mein Berufsziel und die Selbstständigkeit erreiche, würde sich alles andere geben. Aber typische Probleme zeigten sich bei mir auch dann sofort wieder. Ich mache ihr da keinen Vorwurf, obwohl ich ADHS als Möglichkeit immer mal ansprach, zumal auch sie keine Erklärungen für meine fortwährende und mich belastende Hibbeligkeit hatte. Eigentlich hätte es sie aber schon stutzig machen müssen, dass mich progressive Muskelentspannung und autogenes Training eher hibbelig(er) machen und nicht ruhiger. All das hatte ich ausprobiert und es ist bekannt, dass beides bei ADHS nix bringt.

Fazit: ich denke, sie hätte, wenn sie sich selbst dazu nicht in der Lage fühlte oder von ADHS als Diagnose nichts hält, mich zumindest darüber aufklären und mir vorschlagen müssen, ADHS mal von wem anders abklären zu lassen.

Hm, ja, same here in etwa. In dieser Stadt, in der ich wohne, gibt es immerhin an zwei Kliniken eine ADHS-Ambulanz inkl. ADHS-Sprechstunde für Erwachsene. In die eine kommt man nur, wenn man noch gar nicht diagnostiziert wurde (habe dort inzwischen in zeitlichen Abständen 3 Mal angerufen; zuletzt gerade heute auf einen Rat hin von einem Arzt, der dort arbeitete und nun aber in Rente geht), in die andere auch wenn man schon diagnostiziert wurde. Auf den Webseiten beider Ambulanzen werden u.a. spezifische ADHS-Gruppen etc. im Rahmen der multimodualen (Weiter-)Behandlung angepriesen. In der Ambulanz hier, in der ich bisher behandelt werde, beschränkt sich das auf die Medikation. Das was die als mulimodulares Therapieangebot auf ihrer Webseite zu stehen haben, wurde mir noch nicht angeboten. Nachdem ich dort zuletzt von meinen sehr realen Problemen im sehr realen Leben berichtete, die in erster Linie durch Corona ausgelöst wurden, wie z.B. mit der Selbstständigkeit pleite gegangen zu sein, bei denen mE auch jeder Nicht-ADHSler „am Rad drehen würde“, kam der Vorschlag für einen stationären Klinikaufenthalt, was mich sehr erschrocken hat. Ich erwiderte, dass ein stationärer Klinikaufenthalt meine sehr realen Probleme im sehr realen Leben aber nicht lösen, sondern eher noch verschlechtern würde. :roll: Ich bin ja nicht am „Herumspinnen“ iSe einer akuten psychischen oder psychiatrischen Erkrankung. Ja, ich habe ADHS. Gilt zwar als psychiatrische Erkrankung, auch wenn sie mE keine ist. Wir sind ja nicht „irre“ und/oder nehmen Dinge falsch war, die korrigiert werden müssten wie z.B. bei Borderlinern. Meine Probleme in seelischer Hinsicht resultieren nicht aus einer Erkrankung oder dem ADHS heraus, sondern meine seelischen Probleme resultieren derzeit aus dieser ganzen „Corona-Scheiße“, um es mal ganz platt auszudrücken.

So, und nachdem ich das hier nun geschriebe habe, werde ich mich nun wohl mal über beide Kliniken bei der zuständigen Kammer o.ä. beschweren. Es kann ja nicht sein, dass die z.B. auf ihren Webseiten etwas in Aussicht stellen, das in Wahrheit nicht stattfindet etc.pp.

Vor allem warum soll man in eine Klinik wenn man selbst die Not nicht verspürt , man ungefähr weiß woran es liegt und sogar ein Ziel vor Augen hat.

Du könntest ja auch versuchen die Krankenkasse einzuschalten , im Sinne von „helft mir“ und ihr müsst keinen Klinikaufenthalt zahlen. :wink:

Hm, ja, nachdem ich den Arzt in der ADHS-Ambulanz in dem KH googelte, sah ich, dass er eine Station in dem KH leitet. Vermutlich bekommen die - wegen Corona - gerade ihre Betten nicht voll oder so.

Das ist auch der Arzt, der mich jedes Mal wieder fragt, ob ich „kiffe“…

Hallo miteinander,

Es wird nicht leichter mit den Ärzten. Meinen Therapeuten hatte ich zwar tatsächlich angerufen ( vielen Dank für den Ansporn, Hibbelanna ), aber ich habe wegen Terminproblemen die Therapie ausgesetzt.

Im Herbst habe ich dann einen anderen Ansatz probiert :

Ich habe mich an die psychiatrische Ambulanz einer Klinik gewandt, da ich es mit einer multimodalen Methode versuchen wollte.
Die Psychiaterin machte auf mich allerdings nicht den Eindruck, als hätte sie viel mit ADxS bei Erwachsenen zu tun.
Auf ihrem Schreibtisch lag ein Buch über Autismus und adhs mit einigen Lesezeichen und sie musste während des Gesprächs mehrmals nachschlagen.
Was bei mangelnden Patienten nicht so sehr mein Problem wäre, sie schien mir aber nicht allzu engagiert oder motiviert zu sein; sie kommt nicht wirklich aus dem Quark.

Sie meinte, dass eine Verhaltenstherapie erst Sinn macht, wenn ich ein paar Monate Medis genommen habe; als ich sie dann fragte, ob sie mir denn zu Medikamenten raten würde, wollte sie von mir mehrfach ( 5-6 Mal bestimmt) wissen, ob ich diese Medikamente wolle und ob ich mir darüber im klaren sei, dass es sich um Amphetamine handelt und es eigentlich quasi Drogen wären.
Insgesamt hatte ich den Eindruck, ich müsste darauf bestehen, dass ich das will, weil sie kein gutes Gefühl bei der Sache hat.

Ich bekam ein Rezept für Medikinet Adult 10mg. An der Anmeldung wurde ich zweimal gefragt, ob ich ein Kuvert für das Rezept möchte, damit es keiner sieht und in der Apotheke wollten sie meinen Ausweis sehen und mussten das Medikament erst bestellen.

Das alles und die Häufigkeit der Nebenwirkungen haben mich dann so verunsichert, dass ich mich nicht getraut habe, die Kapseln zu nehmen.
Ich habe sie seit Mitte November hier liegen und heute habe ich mich überwunden, sie zum ersten Mal zu nehmen.

Eine begleitende Verhaltenstherapie lehnte die Psychiaterin vorerst ab, ich solle erstmal abwarten, wie ich klarkommen und mich im Januar wieder melden, wenn die Schachtel langsam zuende geht.
Blöd jetzt…

Vielleicht melde ich mich einfach erst im Februar.

Was ich zu Medikinet sagen kann, ist noch nicht viel, aber ich war heute einkaufen und habe zum ersten Mal nicht fast die Krise gekriegt mit der Musik, den Durchsagen, den vielen Leuten, dem künstlichen Licht etc. etc.
Und Durst hab ich wie ein ausgewachsenes Kamel.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Liebe Grüße aus Tohuwabohu
die Schniepeltante