Ja, ja multimodales Behandlungskonzept… aber bisher gibt es nur Medikamente.
Krankenkassen-Arztsuche, Kassenärztliche Vereinigung-Arztsuche… nicht nach „ADHS“-Expertise filterbar/gekennzeichnet
adxs.org-Adressliste gab bisher auch noch nichts her in Richtung Psychotherapie.
Jameda-Suche nach „ADHS*“ hat nur Psychiater (Medikamente) ausgespuckt
Ich habe schon einige Jahre Verhaltenstherapie hinter mir und wüsste nicht, was es gebracht hat. Das war vor der Diagnose.
Wie finde ich einen Therapeuten, der sich mit ADHS auskennt? Wie macht ihr das? Nehmt ihr nur Medikamente?
Mein damaliger Therapeut der mir ADHS Diagnostiziert hat kennt sich natürlich mit ADHS aus und konnte mir auch an der ein oder andere Stelle helfen , aber eben auch unabhängig zum ADHS. Allein mit ADHS ernstgenommen zu werden war aber schon sehr hilfreich.
Über die Zeit hinweg habe ich viel gelesen mich viel in Foren ausgetauscht viel ausprobiert, also irgendwann wird man zu einem „Experten“ wo der Therapeut gar nicht mehr immer mitkommt. Dann ist man schon auch mal anstrengender als Klient mit all seinem neuen Wissen und Fragen.
Aber will sagen Medikamente und Psychoedukation von sich aus, und sich auszuprobieren , tragen schon auch viel dazu bei seinen Weg mal mehr oder auch mal sehr weniger mit ADHS zu finden.
Ich habe sehr viel Zeit in die Suche nach einem Psychotherapeuten investiert. Mir konnte auch niemand eine brauchbare Liste geben, und die von meinem Psychiater war ziemlich veraltet.
Ich habe schlussendlich einfach die Psychotherapeuten in meiner Umgebung angerufen und gefragt ob sie ADxS behandeln oder jemanden empfehlen können.
Damit hatte ich irgendwann glück und habe eine gefunden. Bis jetzt hatte ich nur das Vorgespräch, habe mich aber direkt verstanden gefühlt.
Frag am besten konkret ob sie Erfahrung in der Behandlung von ADxS haben.
Ich war zuerst an eine geraten, die dass nicht hatte. Sie meinte aber sie könne mich trotzdem behandeln. Nur wollte die mir dann drei andere Diagnosen verpassen und die Sachen dann behandeln. :ai
Also besser gründlich nachfragen, dass hätte mich wahrscheinlich vor dem Totalausfall mit der ersten Psychotherapeutin bewahrt.
Ich hatte eine Ärztin bei der war ich etliche Sitzungen wegen einer anderen Sache. ICh war die erste Patientin mit ADHS und sie sagte das sie davon kein Ahnung hat. Die Diegnose nahm sie ernst und hat sich darauf eingestellt und hat das echt gut hinbekommen.
Ich bin auch mal mega gespannt wie es bei der nächsten Therapeutin wird - ich hab gestern bei der Terminvermittlung der Kassenärztlichen Vereinigung angerufen… Ich war bereits einmal in Therapie, vor zweieinhalb Jahren ging sie zu Ende. Die Therapeutin damals ist auf ADS leider gar nicht eingegangen, aber seltsamerweise vermisse ich sie trotzdem total. Interessanterweise gibt es in der Gegend auch eine ärztliche Psychotherapeutin die KVT macht (kognitive Verhaltenstherapie - bin ein Fan davon), ich frage mich ob Fachpersonen mit medizinischen Hintergrund vielleicht einen passenderen Blick auf ADXS haben?
Bei mir ist es ja mehr eine generelle Verrücktheit, irgendwo ist auch ADS dabei, so ungefähr und auch eh ne total seltene Störung. Ich würde mich schon freuen, wenn die Therapieperson mir meine ganzen Diagnosen abnimmt und dass das meiste davon einfach Neurodiversität ist und nicht irgendwas Trauma-bedingtes oder whatever
Bei mir war es ja auch eine Ärztin für Psychotherapie und sie war ziemlich angefressen was da so Psychologen bei mir für Böcke geschossen haben und allgemein manchmal schießen. sie sagte das man als ärztliche Psychotherapeutin einfach noch ein paar Jahre mehr Ausbildung hat und eben noch andere Inhalte. Vor allem genervt war sie , wenn Psychologen ihre Kompetenz überschreiten und damit Schaden anrichten.
Aber letztendlich kann man es auch nicht pauschalisieren , die Persönlichkeit spielt halt auch eine große Rolle.
Ich wünsche mir für dich , dass da jemand vernünftig auf das Gesamtpaket schaut was du mitbringst und nicht das Rad neu erfinden will.
Wenn es ein Trauma wäre meinst du nicht das du es dann schon erahnen würdest?
Man muss auf jeden Fall in beide Richtungen gut schauen . das Trauma nicht übersehen wird oder nicht einfach pauschal angenommen wird.
auf den ersten Blick ist es vielleicht schwer Trauma von Neurodivers zu unterscheiden , aber mit einer guten Diagnostik und Zeit sicherlich zu trennen.
ich habe ja beides und ich kann es irgendwie selbst oft zuordnen was es nun ist.
Mir hat da die Psychoedukation auch sehr geholfen.
Am deutlichsten habe ich es gemerkt als die Medikation plötzlich Kontra wirkte , da war was traumatisches angefacht . Ist ja auch irgendwie logisch , weil das ja auch Abläufe im Gehrin beeinflusst .
deutet man einen ADHSler nur traumatisch hat das fatale Folgen man kommt einfach nicht weiter.
Ich würde mich schon ärgern, wenn jemand versuchen würde, bei mir ein Trauma zu therapieren, weil ich keines habe - da würde ich meine Zeit verschwenden.
Anders gesagt: Ich nehme an, dass man ein eher angeborenes Anders-Sein psychologisch anders angehen würde als ein durch massiv schlimme Ereignisse angeeignetes psychisches Problem. Es gibt halt extra Therapien für PTBS, ich habe davon in einer Vorlesung gehört, das kann man nicht einfach bei anderen Störungen anwenden.
Es gibt zwei Klassen von Störungen, bei denen Traumata per Definition vorliegen müssen: Dissoziative Störungen und PTBS.
Manche Symptome von diesen überschneiden sich mit denen bei Neurodiversität, denke ich. Und bei allen Störungen muss man sagen, dass die Klassifizierung nicht aufgrund des Entstehungsgrundes (Ätiologie) vorgenommen wird, sondern eher nach Erscheinungsbild (Phänomenologie). Ich kann mir schon vorstellen, dass die Unterscheidung daher nicht immer so klar ist. Für mich persönlich ist Neurodiversität aber schon stark damit verknüpft, dass das Anders-Sein durch mehrere Gene (oder Gen x Umwelt Interaktion) bedingt ist…
Ähm ich bin gerade nebenbei in einem Online-Seminar, ich hoffe das alles macht gerade halbwegs Sinn
Immer wenn ich Leuten, die von ADHS nicht viel verstehen, von meiner Mutter erzähle, denken die gar nicht nach und sagen „Kriegsgeneration“, sprich: Trauma.
Für mich sieht es ziemlich deutlich wie ADHS aus.
Mein Bruder ziemlich deutlich wie ADHS, Selbstmedikation seit der Schulzeit mit Alkohol, verheerender Ausgang. Ich Diagnose ADS. Mein Sohn ADHS.
So… ist das ADHS der Mutter Trauma und der Nachfolge Generationen Epigenetik…?
Da es in meinen Vorgängergenerationen nach meiner Einschätzung kein ADXS gibt, dafür aber saftige Traumatisierung, und ich und mit ADXS plus komplexe Traumatisierung und mein Kind mit ADS durch’s Leben wandelt, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ich uns das ADXS epigenetisch eingefangen habe (also nicht schon über mehrere Generationen vererbtes adxs-iges Genmaterial).
In der Gegenwart lässt sich das dann in Symptomatik und Behandlung nicht mehr von andererweitig erworbenem ADXS unterscheiden, wie Du, @Nono auch schon vermutest.
Traumafolgestörungen aus dem eigenen Leben halte ich wie @Nelumba_Nucifera zusätzlich unbedingt für behandlungswürdig, wegen des daraus entstehenden Leidens, der Beziehungserschwernisse und wegen des das ADXS anfachenden Arousals.
Leider gleicht es wegen der Ideologien einem 6er im Lotto, einen für beide Bereiche und Sichtweisen kundigen Behandler zu finden. Wobei ich es für ausreichend halte, wenn derjenige lernbereit ist und zu eigenem Noch-Nicht-Wissen stehen kann.
Vielleicht haben die eine oder der andere von uns da ja noch Glück .
LG, Ihr Wackeren,
Cassiopeia
Ja das wäre absolut verschwendete Zeit und lasse dir da auch bloss nichts andrehen
Eben , man schluckt ja auch keine Kopfwehtablette wenn man eine Blasenentzündung hat.
Das mit den Überschneidungen ist definitiv so, auch Symptome von Depression und Persönlichkeitsstörungen oder Autismus.
Die Ärztin hat aber z.B. in einem Bericht geschrieben, das bestimmte Symptome einer PTBS nur auftreten können wenn es eben ein Ereigniss gab, ohne Ereigniss auch keine PTBS Symptome und das dies von nichts anderem ausgelöst werden kann, egal was man sonst noch hat.
Die Ärztin hat schon lange im Bereich Trauma gearbeitet, ich denke deswegen hat sie es auch so schnell erfassen können. Sie sagte, egal was sie sonst noch haben einer muss ihnen doch dabei helfen.
Die Psychokuh davor meinte nach 5 Minuten „Erscheinugsbild“ sich ein Urteil bilden zu können und das ich kein ADHS habe und keine PTBS (war ein bedrohliches Erigniss als Erwachsene) und alles nur mit meiner Kindheit zusammenhing und als ich es sachlich grade stellen wollte gab es gleich eine weitere Diagnose gratis dazu :lol: All das was bei mir im Leben gut lief wollte die gar nicht wissen, bzw passte gar nicht in ihr Konzept was sie von mir meinte haben zu müssen. Puh das ist schon zwei Jahre her und ich bekomme immer noch einen Hals auf die blöde PsychoKuh. :twisted:
Definitiv !!!
Traumafolgestörungen müssen nicht unbedingt „Beziehungserschwernisse“ auslösen. Es gibt ja auch Trauma die nicht in der Kindheit ausgelöst wurden sondern einfach mit Sachdingen in dein Leben reinhauen.
Eben, oder es kommt einer daher, der gar meint nun das „auslösende“ Ding oder die Diagnose zu finden um dann der Psychologenheld zu werden, anstatt Vordiagnosen mit in Betracht zu ziehen. NAtürlich ist es auch gut wenn einer Diagnosen kritisch sieht und vielleicht auch falsche herausfiltert und dann gezielt helfen kann.
Die Ärztin hat gesagt sie hat keine Erfahrungen mit ADHS und gesagt das es ihre Aufgabe ist für mich einen Behandlungsweg trotz anderer Dinge zu finden, damit es mir wieder besser geht.
Hallo, auch ich habe große Schwierigkeiten damit gehabt, einen Therapeuten zu finden. Ich wohne auf dem Land, therapeutisch gesehen quasi im Niemandsland.
Keiner kannte jemanden, niemand wußte was und von ADxS bei Erwachsenen hatte man sowieso noch nie was gehört (und das von nem Arzt :ai).
Irgendwann dachte ich, dass jemand, der schon lange Kinder damit behandelt, doch vielleicht schon gemerkt haben muss, dass das eben nicht bei allen wie von Zauberhand verschwindet und die Kinder ab 18 ja auch irgendwohin gehen können müssen.
Also habe ich nach Kinderärzten und ADxS gesucht und eine Praxis im näheren Umkreis gefunden (nur 35 Kilometer, also quasi direkt um die Ecke ).
Und siehe da : die wußten tatsächlich jemanden!
Ich muss 40 km fahren, er hat nur nachmittags Termine und ich muss die Kinder - leider kostenpflichtig - unterbringen und ihnen versichern, dass ich nicht todkrank bin, weil ich so oft zum Arzt gehe, aber:
ICH HAB EINEN!
Jetzt hoffe ich nur, dass ich die Therapie nicht verspielt habe, weil ich seit Ende Nov. nicht mehr da angerufen habe. Vor lauter Lockdown, Homeschooling und Kurzarbeitsdurcheinander hab ich das total verschusselt.
Ich muss da unbedingt anrufen. Aber ich trau mich nich, piiieeens
Ich bin ja seit diesem Jahr in einer neuen Stadt und hab gleich meinen ersten Therapie Termin, bin sehr gespannt.
Sie sagte, ich kann den Hund ruhig mitbringen. Muss also ein guter Mensch sein
Ich muss ehrlich sagen, mit auf ADxS spezialisierten Therapeuten habe ich leider gar nicht so besonders gute Erfahrungen gemacht. Ich denke es kann wichtiger sein, dass es zwischenmenschlich passt.
Hatte mich anfangs sehr darauf konzentriert einen auf ADxS spezialisierten Therapeuten zu finden (meine Neurologin hat da eine Liste bzw. man findet ja auch einiges im Netz) und da hat es zwei Mal einfach wirklich gar nicht gepasst und einmal war es eine riesige Praxis die wahnsinnig viele verschiedene „Spezialgebiete“ hatte, da musste ich dem Therapeuten erklären, dass ADxS eine neurologische Ursache hat.
Jetzt bin ich bei einer Therapeutin, die nicht darauf spezialisiert ist, aber dem Thema AdxS offen und neutral gegenüber eingestellt ist und bin sehr glücklich sie gefunden zu haben.
Kann nur Mut machen, mit offenen Augen und offenem Herzen weiter zu suchen, wenn man keinen Therapeuten findet der nun ganz genau dieses Spezialgebiet hat.
Das bedeutet natürlich umgekehrt nicht, dass es keine tollen ADxS Therapeuten gibt.
Und umgekehrt habe ich mal ein Coaching gemacht, das auf ADxS spezialisiert war und wo es wirklich nur so 08/15 Tipps gab, die für ADSler einfach gar nicht so richtig greifen.
Ich weiß wie man einen Plan macht, mein Problem ist diesen konzentriert umzusetzen und überhaupt erstmal anzufangen. Die Leiterin sagte zu mir, als ich das vorsichtig ansprach, ADS mache einen ja nicht handlungsunfähig - was ich gar nicht behauptet hatte. Das hat mich ziemlich verletzt, denn es haute gefühlt in die übliche Kerbe von „Man muss eben auch wollen“ :fischglas
Ich muss mal sagen, dass meine alte Therapeutin, bei der ich innerhalb von 12 Jahren oder so insgesamt 3 Therapien gemacht habe, echt gut war. Es hätte nur besser gefunzt, wenn sie statt einer hohen intellektuellen Begabung bei mir gesehen hätte, dass es wohl ADHS ist. Ich sprach das mehrfach an. Ich denke, mit Medikation wären die Therapien bei ihr noch viel besser gelaufen. Schön war aber, dass sie mir beim letzten Mal meine ausführlichen Lebensfragebogen wieder ausgehändigt hat, den ich mit Mitte 20 ausgefüllt hatte. Ich hatte, alles was in beruflicher Hinsicht drin stand, tatsächlich verwirklicht. :shock:
Manchmal vermisse ich sie.
Seitdem ich die Diagnose ADHS habe, mache ich mit Ärzten etc. eher seltsame Erfahrungen. Fühle mich nicht ernst genommen und als würde man mir kein Wort glauben. Kann aber durchaus auch mit an mir liegen, weil ich derzeit recht dünnhäutig bin und mir selbst nur wenig zutraue.
Kann das nur unterschreiben!! Habe nach Jahren ein relativ jungen und frischen Therapeuten gefunden, kein ü50!
Inzwischen ist hat sich der Ausbildung zum Psychologen einiges geändert… AHDS ist dort kein Exoten Thema sondern Bestandteil!
Das Etikett „AHDS Therapeuten oder Mit Schwerpunkt AHDS“ i