Therapiefrage: Weiter machen? Abbrechen?

Ja sowas hat sie am Freitag auch gesagt: " Sie haben einen zu hohen Anspruch an sich selbst!" Das ist auch nichts ,was greifen kann. Weil es fur mich nicht im Zusammenhang mit dem grenzüberschreitenden Verhalten meiner Mutter steht. Naja ich werde mal sehen,wie es weiter geht…

Bei VT und der anderen habe ich jeweils auch Techniken gelernt, aber nicht nur. Es geht auch immer um einen selber, weil man von früheren Erfahrungen geprägt ist und man auch mit Techniken noch wegen Erfahrungen handelt, du bist ja keine Maschine.
So wie ich es verstanden habe beschäftigen sich beide Formen mit deinem früher, betrachten es aber anders. Von daher wirst du es immer erleben, dass therapeutinnen dich über mehr fragen als über deine sichtbaren adhs-Sachen.
Ob sie es ist, mit der du gut arbeiten kannst ist eine andere Frage. Von deinen Beschreibungen finde ich jetzt nicht alles unangemessen in einer vernünftigen Behandlung, bei manchen kommt es mir aus deiner Beschreibung allerdings auch seltsam vor.
Hast du dich mit VT mal beschäftigt? Man hat ja bis zu 5 Termine ohne Verpflichtung bei therapeut
innen, und dann nutze die. Überlege für dich, ob du dich auf Therapie, die mehr als Coaching ist, einlassen kannst und was du letzten Endes von einer Therapie erhoffst. Und rede mit ihr darüber, dass deine Erwartungen offenbar von ihrer Praxis abweichen und dass ihr gemeinsam besprecht, ob ihr eine handelsgrundlage erreichen könntet, worauf ihr euren „Vertrag“ gründet. Und wenn nicht, musst du dir wen anderen suchen.

Auch die Frage, warum man die Diagnose wollte oder was das mit einem macht muss nicht verständnislos gewesen sein. Aber es kommt auf jeden Fall auf den Zusammenhang an und bei deiner Schilderung wäre ich mir da auch nicht so sicher.
Ich glaube nur, dass gar keine therapie, wenn man in der Lage ist sich eine zu suchen, und nur medis kein nachhaltiger weg sind, wenn man deutlich leidet.

Hallo Schöller,

ja, ich hatte mich mich VT beschäftigt und die Therapeutin hat mir auch erklärt, wie der Ablauf ist. Das sowohl im hier und jetzt als auch in der Vergangenheit geschaut wird. Man Muster erkennt, Verhalten analysiert und die Muster durchbricht…so oder so ähnlich. Schwierig finde ich ihre Äußerungen gegenüber einem ADHS. Es ging gar nicht darum, ob ich eine Diagnose brauche, sondern allgemein für alle die sich testen lassen. Sie meint eben, man könne sich das für alle ersparen ,wenn man einfach mal MPH verabreicht und schaut,wie es wirkt. Und das finde ich schon strange.

Sie fragt nicht nach meinen sichtbaren Symptomen. Das wäre ja toll. Sie betrachtet mich in den 50 Minuten und sieht kein ADHS ,weil ich u.a. keinen "Sprechdurchfall " habe. Ich hatte das Gefühl, dass man als betroffene eben diese Zappelphilipp- Symptome zeigen muss in ihren Augen ADHS zu haben. Was das ADHS angeht ,bin ich schon mal definitiv nicht gut bei ihr aufgehoben. Aber wie ich schon schrieb, habe ich versucht das gedanklich zu trennen. Sie ist für die VT da und die Psychiaterin für das ADHS. Es wäre nur irgendwie wünschenswert,das auch eine Verhaltenstherapeutin so ein bissel Ahnung hätte, das ADHS nun mal ein Spektrum ist.

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Ich würde nicht bei dieser Therapeuten bleiben, wenn sie sich nicht auskennt. Das macht es ja noch schlimmer, wenn du unverstanden wirst.
Ich habe ein ähnliches Thema mit meiner Mutter und denke manchmal, dass sie es auch hat, also ohne das h, aber das bei ihr innerlich sehr viel abläuft.
Sie wird manchmal richtig unverschämt, nennt mich faul, obwohl ich immer voll gearbeitet habe und sie halbtags.
Daran merke ich dann, dass es in dem Moment gar keinen Sinn hat, weiter zu bleiben.
Deswegen hilft mir dann immer Distanz. Ich gehe dann, sag höflich ‚tschüss, ich geh dann besser‘ und lass 2 Wochen verstreichen. Meistens ist sie dann danach freundlicher, weil sie merkt, dass ich mich zurückgezogen habe und sie ja insgeheim Kontakt will.
Es tut einfach weh und das sollte man sich dann nicht antun. Ich treff mich dann wirklich nur noch mit guten Freunden und positiven Leuten. Dann verkrafte ich das besser.
Ich würde an deiner Stelle eine gute Therapeutin suchen, bei der du dich gut aufgehoben fühlst und dann auch das richtige Handwerkszeug bekommst.
Lass dir dafür Zeit, bis du dich gut beraten fühlst.
Liebe Grüße, Dani

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[quote=„Friedaline, post:23, topic:18112“]
Hallo Schöller,

ja, ich hatte mich mich VT beschäftigt und die Therapeutin hat mir auch erklärt, wie der Ablauf ist. Das sowohl im hier und jetzt als auch in der Vergangenheit geschaut wird. Man Muster erkennt, Verhalten analysiert und die Muster durchbricht…so oder so ähnlich. Schwierig finde ich ihre Äußerungen gegenüber einem ADHS. Es ging gar nicht darum, ob ich eine Diagnose brauche, sondern allgemein für alle die sich testen lassen. Sie meint eben, man könne sich das für alle ersparen ,wenn man einfach mal MPH verabreicht und schaut,wie es wirkt. Und das finde ich schon strange. [/quote]
Dann hatte ich dich falsch verstanden, sorry.

Und auch hier: falsch verstanden.
Dann klingt es wirklich so, als sei sie nicht die optimale für dich.
Das heißt, dass du jetzt die Möglichkeit hast zu versuchen deine Therapie und dein adhs (strikt) zu trennen oder dich nach wem anders umzuschauen? Entschuldige, falls du es schon geschrieben hattest, ich hab es nicht mehr auf dem Schirm. Das ist eine blöde Situation. Denn das trennen ist ja bei den meisten nicht möglich. Selbst wenn es noch andere Themen bei einem gibt, wird man ja immer auch von adhs in seiner Wahrnehmung und problembewältigung beeinflusst. Du könntest ihr wohl auch nicht gut vertrauen? Das ist ja auch ein wichtiger Bestandteil einer Therapie.

Wie ist die Situation in deiner Umgebung, wie viele therapeut*innen gibt es dort?
Ich persönlich finde, dass es nicht unbedingt jemand sein muss, der auf adhs spezialisiert ist, solange die Person ein gewisses Grundwissen hat. Die Suche ist schon schwer genug und dieser Schwerpunkt schränkt die Möglichkeiten noch weiter ein. Aber das ist natürlich auch von der individuellen Situation abhängig.

Wie kann ich denn hier einen Post in mehreren Abschnitten zitieren?

Hallo Friedaline,

hier wurde ja schon so viel richtiges gesagt, das will ich jetzt nicht wiederholen. Ich würde gerne noch einen Aspekt hinzufügen: egal in welcher Art von Therapie (und wahrscheinlich auch Coaching etc.) - die Beziehung zwischen Patientin und Behandlerin ist extrem wichtig. D.h. konkret, dass es super wichtig ist, dass du Unzufriedenheiten natürlich respektvoll, aber auch unperfekt ansprechen kannst, als Patientin, die sich ihrer Therapeutin anvertraut. Wie die Therapeutin dann reagiert, sagt aus, wie gut sie in ihrem Job ist und wie es um eure Beziehung steht. Und das sagt etwas darüber aus, wie gut die Therapie ist.
D.h. nicht, dass ihr immer einer Meinung sein müsst oder sie dann unbedingt was verändern muss. Aber ein respektvoller, offener Umgang sollte möglich sein. In so einem Gespräch kann sich dann z.B. zeigen, ob eure Vorstellungen doch nicht zusammenpassen oder ob die sichere Basis doch erst mal ausreicht, um weiter zu machen. Wenn die aber nicht gegeben ist, dann sage ich Menschen, die mir lieb sind: Lauf! Die Therapie muss ein sicherer Raum sein.

Beispiele: Ich hatte Probesitzungen bei einer Dame, die ich mit meinem Unmut über sie konfrontiert habe. Und das natürlich respektvoll auch einigermaßen. Die hatte ihr Handwerkszeug also grundsätzlich drauf. Wohl gefühlt habe ich mich aber trotzdem nicht, dass lag aber an ihren Einstellungen und einigen sehr schwierigen Aussagen zu ganz anderen Bereichen.
Jetzt bin ich bei einem Analytiker, der auch nichts von ADHS versteht und sogar der Meinung ist, dass ich es nicht habe. ABER: er drängt mir diese Meinung nicht auf. Und ich muss mich nicht erklären oder verteidigen, warum mir die Diagnose wichtig ist. Und wir konnten auch schon mehrmals über meinen Unmut bzgl. seiner Sicht auf ADHS sprechen. So, dass ich hinterher wirklich das Gefühl habe, dass er mir nichts abspricht, sondern ich feststelle: der nimmt mich ernst, der hat nur einen ganz anderen Blickwinkel auf die Psychiatrie. Vielleicht etwas krude. Und nervig für mich. Aber er nimmt mich in meinem Empfinden komplett ernst und hat einen liebevollen Blick auf mich als Patientin.

Ich möchte dir damit also nicht zu einem Analytiker raten, sondern einfach nur zu einer Therapeutin, die dich ernst nimmt, deine Empfindungen validiert und dir die Sicherheit gibt, auch richtig unangenehmes und super peinliches auszusprechen. Also eine, bei der du dich komplett wohl fühlen kannst.

Ich drück dir die Daumen! Sei lieb zu dir!

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Ich kann mich hier nur der Vorrednerin anschließen. Ich bin selbst Therapeutin und selbst erst spät diagnostiziert worden. Ich bin überzeugt davon, dass jede therapeutische Beziehung “tragfähig” sein muss. Also unabhängig von der fachlichen Ausrichtung, solltest du immer Konflikte oder Spannungen ansprechen können. Ich kann dich also ebenso nur ermutigen das zu tun. Meiner Erfahrung nach, ist es insbesondere auch bei adhs wichtig nicht ins Masking zu gehen, sondern die eigenen Grenzen zu thematisieren. Weil ja genau das häufig zu den Mustern gehört, die man therapeutisch auch bearbeiten möchte. Jeder gut geschulte Therapeut, sollte damit umgehen und auf dich eingehen können. Die Emotionsregulation deiner Therapeutin ist nicht deine Aufgabe :wink:, sondern ihre eigene. Es kann eine Chance sein für eine gute vertrauensvolle Basis. Ich empfinde es immer als Fortschritt, wenn ich das erlebe. Gerade bei Menschen mit ADHS. Ist doch super, wenn du schaffst das anzusprechen und für deine Bedürfnisse einzustehen. Und wenn du dich mit der Reaktion der Therapeutin unwohl fühlst, weißt du auch gleich, dass es zwischenmenschlich nicht passt. Kannst aber trotzdem stolz auf dich sein, dass du die Beziehung geklärt hast.
Therapie braucht Beziehung. Deshalb ist die Chemie so wichtig. Und manchmal passt die auch einfach nicht. Dann macht es Sinn weiter zu suchen. Genau dafür sollte man die probatorischen Sitzungen auch nutzen.
Und zum Thema adhs Erfahrung: Es gibt wirklich wenige Therapeuten, die sich damit gut auskennen. Leider. Auch weil es in der Ausbildung keinen Stellenwert hat. Aber es gibt denke ich schon viele Therapeuten, die die Offenheit mitbringen, sich einzuarbeiten und mit dir gemeinsam Strategien erarbeiten, die auch deine ADHS Diagnose berücksichtigen. Wenn die Chemie passt und du Vertrauen hast, um dich offen zeigen zu können, wird fehlende Erfahrung mit ADHS kein Problem darstellen. Also nicht aufgeben. Und auf keinen Fall deine Unzufriedenheit für dich behalten.

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Schön auch mal was von der anderen Seite der Perspektive zu hören . Ein sehr hilfreicher Beitrag! :innocent: Danke

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Ja auch von mir ein Dankeschön @Neelia :blush:
Sehr einleuchtend und ermutigend dein Beitrag!

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Hallo neelia, ganz lieben dank für den Blickwinkel von der anderer Seite der Couch.
Das hat mir geholfen. Ich denke, im großen und ganzen kapiere ich immer mehr die VT. Vielleicht will ich mal wieder mit dem Kopf durch die Wand. Ich will jetzt eine Veränderung in meinem Handeln und in meinem Fühlen. Heute habe ich erst erkannt, dass ich noch gar nicht so weit Fortgeschritten bin in meiner VT. Ich war heute wieder bei ihr und hab vorab beschlossen nach der heutige Sitzung zu entscheiden ,wie es weiter geht. Ich habe viel nachgedacht über die letzte Stunde und über die vielen wertvollen Beiträge hier im Forum. Heute war es eine gute Sitzung und ich glaube, dass meine Therapeutin immer mehr mein ADHS sieht und mich sieht. Ich bin heute wieder in Tränen ausgebochen, als es um die Konflikte mit meiner Mutter ging die ich in mir trage. Sie hat mir unmissverständlich klar gemacht, dass meine Gefühle richtig sind und das ich aber schauen muss, wie ich in Zukunft damit umgehe. Heute war irgendwie alles so viel deutlicher und greifbarer fur mich. Ich glaube, langsam werden wir warm miteinander. Und ich bin auch froh darum. Vielleicht erwarte ich zu viel und werde bockig ,wenn es nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle. Was heisst " Vielleicht " …eigentlich ist das schon so. Deswegen bin ich ja auch da.
Ich bin dir auf alle Fälle sehr dankbar für deine Worte und deine Sicht. Vielleicht setzt sich ja meine Therapeutin mehr ADHs auseinander, seit sie weiß, dass es mehr Symptome als nur zappeln, quatschen und stören ist.
Wir haben heute angefangen über meine Lebensgeschichte zu sprechen und ich glaube, da ist bei ihr der Groschen gerutscht …:grinning:

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Wie schaut es eigentlich aus bei Schwierigkeiten im Verständnis der Sozialen Interaktion ohne eigenes Vorwissen auf beiden Seiten, frag für einen Autistischen Freund? Hatte mal gehört das dies zu einem beidseitigen Problem führen kann.

Edit: Finde da mal die Therapeut*innen Sicht ganz allgemein interessant, wenn man mal die Chance hat zu fragen.

@Friedaline, ich an deiner Stelle würde auch wechseln, da erwiesener Maßen weniger das Verfahren für Erfolg in der Therapie spricht, als die Arbeitsbeziehung zum Therapeuten zur Therapeutin. VT kann dir allerdings für ADHS mehr Werkzeuge an die Hand geben. Ferner gibt es noch die 3.welle Verfahren bei VT, die auch die Biografie der Patienten mehr berücksichtigen. Ich kann allerdings auch berichten, dass auch Therapeuten, die sich auf ADHS spezialisiert haben, selbst aber keins haben, teilweise echt befremdliche Aussagen machen.

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Gute Frage @schlingelprinz ,
mit Autismus kennen sich dann ja leider noch weniger Therapeuten aus. Ich glaube bei den jüngeren jetzt nachwachsenden Therapeuten und Therapeutinnen nehme ich da mehr Interesse und Neugier wahr. Und da gibt es zumindest in der Ausbildung inzwischen auch mehr Grundlagen vermittelt.
Auf deine Frage kann ich nur aus meiner rein persönlichen Sicht/ Haltung sprechen. Auch ich musste mich erst mit dem Thema adhs auseinandersetzen und einarbeiten. So würde ich das auch bei Autismus tun (ich hatte bisher tatsächlich keine Patienten mit Autismus Diagnose). Meine rein persönliche Erfahrung ist, dass die therapeutische Arbeit mit ADHS-Patienten sehr individualisiert erfolgen muss. Heißt nicht, , dass das bei anderen Störungsbildern nicht so ist, aber dafür gibt es inzwischen meist Manuale oder erprobte Methoden. Bei adhs muss man am Anfang viel Zeit investieren, um herauszuarbeiten, wo genau der Auftrag liegt. Muss sehr aufmerksam sein, weil die meisten ADHsler sehr gut darin sind, “abzuliefern”, was erwartet wird. Man muss als Therapeut also lernen die Kommunikationsmuster des Ggü. Zu verstehen und darauf adäquat reagieren zu können. Und man muss viel in den Beziehungsaufbau investieren, um Kommunikationsfehler (die in jeder Therapie passieren können), gut besprechen zu können. Ich ermutige deshalb meine Klienten dazu auch mich zu unterstützen, indem sie Wege finden, frühzeitig anzuzeigen, wenn sie sich mit einer Reaktion unwohl fühlen. Und ich thematisiere selbst sehr schnell, wenn ich das Gefühl habe, dass masking stattfindet oder Vertrauen fehlt. Ich vergleiche es immer ein wenig mit Tanzen. Ich beherrsche als Therapeut für viele Tanzrichtungen die Grundschritte. Bei manchen bin ich Profi und bei manchen eher etwas steif auf dem Parkett. Und mein Ggü. Hat seinen ganz eigenen Stil und die Grundschritte für sich persönlich angepasst. In der Therapie lerne ich also bei jedem meiner Klienten auch etwas dazu und arbeite daran, gemeinsam einen Rhythmus zu finden, der sich für beide gut anfühlt. Ich glaube diese Neugier und zugegeben auch Ausdauer braucht es, um Menschen mit ADHS und Autismus (oder beidem oder nur Zügen davon :upside_down_face:) gut begegnen zu können. Long story short: Zuhören, aufmerksam bleiben, vertrauensvollen, sicheren Rahmen schaffen und dann herausfinden was brauche ich und was braucht mein Ggü., um sich aufs Parkett zu wagen.

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Meine Traumatherapeutin ist immer sehr authentisch und ehrlich . Das alleine hilft schon enorm, Sie hat mir auch oft erklärt warum die was wie macht oder was sie vorhat. Hilfreich war auch das Sie immer bei ihren Anteilen geschaut hat und wenn sie eine ungünstige Dynamik reingebracht hatte , dann hat sie es mir zurückgemeldet.
Die Punkte zur Sitzung vorsortieren und das sie mir zwischenmeldet welches Zeitfenster noch offen ist , hilft mir auch immer sehr.
Fragen, die auf irgendetwas hinzielen wo ich spüre „die hat was vor“ bringen mich z.B unnötig unter Stress und dann wirkt es schnell so als ob ich mit dem Thema ein Problem habe. Es ist aber nur dieses Unkonkrete was ich spüre und was mich Stresst. Eine klare Frage zu der Thematik und ich kann es Stressfrei beantworten.

Sie war offen für das Thema ADHS zB im Sinne von Gesprächsführung und hat meine Hinweise was mir hilft ernst genommen.

Im grundegenommen konnte ich mir „alles“ wünschen und benennen und sie hat geschaut was für sie stimmig und machbar ist.
Aber sie hat auch klar gesagt wo was nicht geht , weil sie da nicht hinter steht oder unsicher ist.
Sie hat schon sehr die Therapie auf mich angepasst , ohne dies wäre eine Traumatherapie auch nicht möglich gewesen .

Aber unabhängig zu ihr. Fachexpertise hin und her. Es kommt auch viel auf die Persönlichkeit an und ob einer ein eigenes standing hat und immer wieder auch bei sich schaut , weil sonst alle zwischenmenschlichen Probleme nur auf den Klienten haften . Es muss alles sehr ehrlich , wertschätzend und auf Augenhöhe sein und vor allem nicht von Sockel oben herab .

Ja und das finde ich auch generell wichtig. Egal eigentlich in welchem Kontext. Ich möchte den Menschen sehen und ein Mensch ist nun mal nicht perfekt und ich finde gerade das wenig perfekte, macht einen Menschen Sympathisch, wenn er zugeben kann Fehler zu machen, etwas mal nicht so gut hinbekommen zu haben und man am Ende gemeinsam über die gegenseitigen Mängel lachen kann. Das wünschte ich mir sowohl von Ärzten, Therapeuten, im beruflichen Kontext und so weiter.
Wie @Neelia schon meinte ein Tanz, wir tanzen immer mit Menschen und hin und wieder kommt man aus dem Rhythmus und hat den Fuß des anderen erwischt. Das kann einfach passieren. Schade das wir so häufig versuchen unsere Fehler zu verstecken, also ich kann natürlich nicht von euch sprechen aber ich mache das auch schon öfter und verteidige mich vehement, was es meist eher lächerlich macht. Gerade wenn ich das Gefühl habe, jmd ranghöheres drängt mich in die Ecke.
Jetzt bin ich ein wenig abgeschweift. Es tut mir leid.

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Nachdem ich in meinem Leben schon gute und weniger gute Therapiebeziehungen hatte, klingt das wirklich nicht nach der richtigen Person für dich. Das strikte Trennen, dasdu versuchst, ist in der Praxis fast unmöglich, denn wir haben nur einen Kopf und in dem hängt alles mit allem zusammen. Einen wichtigen Teil der eigenen Persönlichkeit ausklammern zu müssen, weil dann blöde oder ahnungslose Sprüche kommen, ist keine Grundlage für eine erfolgreiche Therapie.

Jemand hatte geschrieben, dass VT keine Werkzeuge gibt. Dem möchte ich widersprechen. Ja, es geht um Selbsterkenntnis. Aber die erreicht man ja nicht allein mit lapidaren Kalendersprüchen à la „Tun Sie, was Ihnen gut tut.“ Um es flapsig zu sagen: Den Ratschlag kriegt man auch billiger. Bei meiner sehr erfolgreichen VT habe ich vor allem am Anfang Werkzeuge zur Regulierung an die Handbekommen wie Atem- und Klopftechniken, ein zusammen verarbeiteter Erste-Hilfe-Kasten für stressige Situationen, ich hab Hausaufgaben bekommen, bei denen ich Methoden probiert hab, bis wir die fanden, die mir helfen. Ausgerüstet mit diesem Werkzeugkasten zum Umgang mit meinen Emotionen und stabilisiert konnten wir danach in die Tiefe gehen, es folgten viele anstrengende Sessions mit viel Selbsterkenntnis und immer wieder Auffrischen der gelernten Strategien.

Dass solche Werkzeuge nun auf explizite Nachfrage quasi verweigert wurden, finde ich auch sehr strange. Die sind absolut Teil einer VT.

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