Das Posting trifft bei mir einen Nerv.
Ich verstehe dich und ich bin sicher, das tun viele Eltern von Kindern, die anders ticken.
Ich habe auch wirklich Probleme mit manchem Verhalten von meinem Sohn(8).
Vorab: Ich liebe ihn! Vor allem wenn keine Schule ist, ist er bis auf ein paar Macken echt super. Er ist extrem schlau, kreativ, süß einfach. Ich war auf ihn ehrlich gesagt vor der Schule immer besonders stolz, weil er ist, wie er ist.
1.) Er schlägt in letzter Zeit (denke die Schule setzt ihm sehr zu) immer häufiger mal zu. Letztens hat er mir, als wir Pflanzen gesetzt haben, einen dreckigen Handschuh aus Wut in den Nacken geschmissen. Ich bin so aus der Haut gefahren in dem Moment. Ich fand das eklig (mich hat es echt sehr gegraust), demütigend und respeklos. Und das ganze wegen einer Kleinigkeit. Ich bin schon generell nervlich belastet, dass mich gerade solche Situationen schon sehr aus der Ruhe bringen
Generell habe ich ein Problem mit Gewalt, weil ich vor allem nicht einsehe, dass ich dem ausgesetzt werde und ehrlich auch Angst habe, wie sich das weiterentwickelt. Manchmal fühle ich mich da bei ihm unsicher. Sehr unschönes Gefühl! 
2.) Er ist oft so unruhig (wundert dich jetzt sicher
). Wir sehen einen Film und er hüpft herum, kann das ganze nicht aushalten, weil zu viel/aufregend für ihn. Und wenn er mal halbwegs am Platz sitzt, fragt er dauernd Sachen wegen der Handlung oder kommentiert den Film. Das macht mich auch total unruhig und das nervt natürlich auch meinen Großen…
3.) Er hat auch ein Problem mit Regeln. es nervt ihn total, dass wir Eltern die Regeln machen. Das findet er wirklich extrem UNFAIR. Naja, und FAIR ist das wichtigste überhaupt für ihn. Er kann das stundenlange diskutieren, warum er das nicht akzeptieren kann und es echt superunfair und unmöglich findet…
4.) Wenn eine Aufführung ist und genau mein Kind hampelt rum, weil es zu aufregend ist. Das ist auch unschön. Wenn ich ehrlich sein soll, ist er für mich ein Partycrasher und es ist auch schön, wenn man sich da als Eltern vom Hampelmann so vorgeführt fühlt… Gut, da muss ich drüberstehen und es akzeptieren - das kann ich auch immer besser und zum Glück gibt’s eh kaum Aufführungen und wenn kann er meistens eh nicht teilnehmen, weil ihm vom Lärm schlecht wird und wir ihn vorher holen müssen… 
5.) Wir kommen zu einem Termin (haben ja einige wegen seiner Macken) und er sitzt schon gelangweilt dort. Zeigt nur per Handzeichen wie ein römischer Kaiser seine Anworten und sagt nach nicht mal 5min „ich will nach Hause“. Uff,… ich muss sagen, das ist mir dann auch peinlich. Aber da habe ich an mir gearbeitet. Das nehme ich einfach nicht mehr als Beweis, dass ich in der Erziehung völlig versagt habe, sondern er ist halt so…
6.) Alternativ zu 5. wenn es ihm dort halbwegs gefällt, ist er ein Zappelphillip und kann nicht still sitzen oder bei der Sache sein.
Das ist z.B. beim Kinderneurologen. Dort geht er gerne hin. Dort gibt’s ein riesiges Playmobilhaus, das er liebt. Nur er kann dort kein Gespräch führen, weil er will nur mit dem Haus spielen… Sobald er dort spielen darf, ist er im Hyperfocus und selig.
Blöd nur, weil der Neurologe glaubt mir nicht, dass er so gar nicht ist. Vor allem in der Schule. Er ist in der Schule der stille Träumer und auch im normalen Alltag ist er nicht so überdreht (außer siehe Fernsehen und so
)
7.) Kaputt macht er auch gern Sachen. Gern auch Sachen, an denen ich hänge. Mich ärgert vor allem, wenn ich ihm verbiete was anzugreifen und er muss da ran und seinen berühmten Griff machen - ja, es ist scho eine Gabe. Ein Griff und hin ist’s. 
Als er ein Baby war, war das schon so eine Sache. Wenn man ihn angesprochen hat, hat er die Sachen sofort in hohem Bogen von sich geworfen. Man wusste nicht was tun. Ihn nicht anreden und er ruiniert’s oder ihn ansprechen und er wirft’s und ruiniert’s. 
Er ist der Tüftler Typ, der gerne Sachen mal zerlegt und neu kombiniert. 
Superanstrengend ist sonst an sich hauptsächlich der Schulalltag. Vor der Schule oder auch in den Ferien ohne Aufregung ist er super, weil er einfach sein Ding durchzieht und da geht er voll drin auf. Ehrlich ohne Schule hätte ich echt kaum Probleme mit ihm.
Aber neben ihm sitzen, wenn er Schulsachen machen muss, ist wie Vorhölle! Man will irgendwann nur, dass er endlich fertig wird… aber stattdessen nach jedem Wort das er malt, weiß er sonstwas zu tun. Er zieht es auf jede erdenkliche Weise in die Länge, nachdem er einen vorher ewig hinhält überhaupt zu beginnen. Und man wird ständig angeschrien, wenn man was sagt - sei es eine Verbesserung, sei es dass er weitermachen soll.
Überhaupt, wenn er es falsch macht, muss man sich auf eine halbe Stunde Diskussionen gefasst machen, warum das angeblich nichts macht oder warum das angeblich doch so richtig ist, wie er es macht. 
Meinen Mann und mich belastet das vor allem im Alltag echt extrem. Ich selber bin nervlich (im wahrsten Sinne des Wortes - ich laboriere gerade eine Nervenentzündung mit Lähmungen aus
) ziemlich am Ende inzwischen.
Wir haben uns daher jetzt beim Jugendamt eine Hilfe geholt. Ich bin gespannt, ob uns das entlasten kann. Aber ich bin schon froh, weil die sind bis jetzt von den Gesprächen echt super.
So etwas würde ich dir auch empfehlen. Ich habe lange gezögert - zu lange!
Übrigens: Ich liebe mein Kind echt sehr. Man kann ja jemanden lieben und dessen Verhalten ablehnen. 