ToDos, Prokrastination, Angst?

Den Zwölfen zum Gruße,

eigentlich sagt der Betreff schon alles. Ich habe ToDos, ich schiebe sie auf (womit es mir schon nicht gut geht) und dann, irgendwann, kickt die Angst so hart, dass ich die jeweilige Aufgabe schlecht oder verspätet oder eben manchmal gar nicht mache.
Ich hab vieles durchprobiert, todo-Listen im Handy, auf Papier, Erinnerungen per Alexa, Freunden davon erzählen damit ich einen Verbindlichkeitspartner habe und sicherlich noch mehr, die ich grade nicht in Erinnerung rufen kann.

Wie schafft ihr das? Was hilft euch gegen Prokrastination? Ich freue mich über alle Tipps und Tools und was-weiß-ich, die ihr mir geben könnt. Ich würde gerne so was wie Gamification und Instant-Belohnungen mit rein bringen, aber mir fehlen absolut die Ideen, wie man so was anstellen könnte.

EDIT: oha, jetzt habe ich auch in den vorgeschlagenen Links die Tipps zum Umgang mit Prokrastination gefunden, die ich mir durchlesen werde. Sorry Forum! :hugs:

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Ich habe selbiges Problem. Bin Meister im notieren und kreieren und ausprobieren jeder Form und Art Möglichkeiten einer ToDo Liste.

Was meinem Selbstwert und meiner Orientierung hilft ist quasi eine Todo Liste entweder Rückwirkend zu schreiben oder direkt was ich grade gemachte habe zu notieren oder gar zu tracken
Dies dann auch noch sehr kleinschrittig notieren . Ich hake es dann später ab, so als ob ich eine ToDo-Liste vorher geschrieben habe.
Also z.b nicht nur Wäsche , sondern

Wäsche:

  • sortiert → Buntwäsche , Sportwäsche, weißes
  • in die Waschmaschine
  • Aus der Waschmaschine
  • aufgehangen
  • Abgenommen
  • Gefaltet
  • Weggeräumt

Oder z.B Bad putzen:

-Ablagen frei
-Sachen raus
-Dusche und Wanne
-Waschbecken
-Wc
-saugen
-wischen

  • Sachen auf Ablagen
  • Sachen zurück räumen

Durch das tracken oder eintragen in einen Zeitstrahl sehe ich wieviel Zeit ich benötiget habe.

Würde bei mir nur Wäsche und Bad stehen würde ich denken das waren zwei ToDos von einer Minute.
Liste ich es detailliert auf bekomme ich beim abhaken ein Gefühl davon das es weitaus mehr war.

Ich erledige nicht unbedingt deswegen mehr von meiner eigentlichen ToDo Liste aber ich sehe was ich trotzdem alles geschafft und gemacht habe. Bin sogar oft verwirrt wieviel es war und dann relativiert sich das was ich nicht geschafft habe etwas .

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Tja, wenn ich das wüsste :smile:

Im Ernst: Bestes Beispiel heute: ich muss eigentlich seit einer Woche schon was für meine Mitarbeiter fertigstellen und habs von Tag zu Tag zu Tag geschoben und es auf heute gelegt
…und was mach ich heute ?
ich gehe zum Sport, ich hab die Küche Blitzblank geputzt, hab schon Baked Oats für morgen im ofen , habe schon alle Salate für heute Nachmittag fertig …du weißt was ich meine…
also alles mögliche machen bloß nicht das was wichtig wäre…

und das ist das was ich auch nicht verstehe .weil die Energie habe ich offensichtlich dafür und kann es dennoch nicht anpacken, aber warum nicht???

Diese Überwindungsanalyse zerdenke ich bis ins Detail und bin immer noch nicht weiter… .

also lese ich hier in deinem Beitrag gespannt mit was die anderen berichten

Liebe Grüße an einen "Leidensgenossen " :blush:

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:adxs_wink: noch ein Platz frei hier?

Ein falscher Klick und alles wech :adxs_jamma:

Aber ich komme zurück und mache einen zweiten Versuch :adxs_peace: versprochen

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Putze seit vierzehn Tagen mit der app tody. Macht Spaß :wink:

Wie heißt es so schön:

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe gleich auf morgen :sweat_smile:

OK, Scherz beiseite, mit dem Punkt kämpfe ich auch noch. Aber seit meiner Diagnose bin ich geduldiger mit mir selbst. Listen schreiben kann ich super, aber dann hört es auch schon auf. Zumal meistens irgendwas/irgendwer dazwischen grätscht. Ich muss versuchen, die Aufgabe in kleine Teile aufzudröseln.

Beispiel: Aufräumen

Mein Hirn ist eine Dramaqueen und schreit bei dem Gedanken ans Aufräumen sofort: ‚Waaass??? Das alles??? Die Wohnung hat 60 qm, sicher mehr durch die Dachschrägen. Und das willst du jetzt aufräumen???‘ :adxs_ai:

Da fühlt man sich doch gleich richtig motiviert anzufangen …. Bisher habe ich ein paar Stunden/Tage damit verbracht mit mir zu diskutieren, inklusive nicht so netter Selbsbetitelungen. Und wenn ich denn mal angefangen habe, hab ich größtenteils sinnlos Sachen von A nach B getragen. Dann lag es halt woanders im Weg. Und selbstverständlich muss alles gemacht werden. Sofort. Am besten gleichzeitig. Nach 47 Jahren bin ich endlich auf die brillante Idee gekommen die große Überschrift ‚Aufräumen‘ in Teilschritte aufzuteilen. Ich räume jetzt nicht mehr auf, ich staubsauge, ich wasche ab, mach den Couchtisch sauber, das Waschbecken, etc. Und ich muss ja auch nicht alles am selben Tag machen. Außer meine Mutter kommt zu Besuch …. Aber dann ist es nicht mehr die ganze Wohnung sondern eher Kleinigkeiten wie staubsaugen, Staub wischen, Geschirr in die Küche bringen.

Bei Wäsche nehme ich mir vor: Heute ist rot dran. Da mein Wäschekorb nicht nach Farben sortiert (ne Frechheit eigentlich), muss ich also die rote Wäsche rausklauben. Dabei kann ich schon mal ganz unauffällig sortieren. Landet dann zwar auch wieder im Wäschekorb, aber ein Grabscher und ich hab 90% der hellen Buntwäsche.

Und oft erledige ich mehr als ich ‚wollte‘. Ich spiele ein Saiteninstrument, da sind durchweichte Finger nicht förderlich. Wenn ich also z. B. abwasche, bietet es sich geradezu an auch gleich das Waschbecken etc. sauber zu machen. Hände sind ja eh schon nass, üben zwecklos. Haare kann Frau auch gleich waschen. Manchmal versuche ich es auch mit Logik: ‚Schau Hirnli, wenn wir jetzt Teller und Besteck abwaschen und vielleicht noch die Töpfe, dann sind es nur noch Tassen und Gläser. Das sind insgesamt 5, in die Spüle passen 8, hat also bis morgen Zeit‘. Und manchmal funktioniert es sogar :joy:

Bei ADHS wird immer wieder Reizüberflutung genannt. 5 Tonnen Krempel und Trampelpfade durch die Wohnung zählen da wohl nicht dazu …

Auf Arbeit hab ich das Problem eher nur bei ‚zeitlosen‘ Aufgaben. Bei den meisten Aufgaben ist ein Zeitstempel drauf. Auch da kann mal was ein paar Tage wandern, aber alles im Rahmen. Outlook hat sowohl einen Kalender mit Erinnerungsfunktion, sowie eine Aufgabenliste. Wichtig: Erst ‚Schließen‘ wenn es erledigt ist! Manchmal ist die Reihenfolge auch ‚wer schreit am Lautesten‘. Ich hab sowieso mehrere Sachen gleichzeitig laufen, damit das Hirn nicht auf dumme Gedanken kommt.

Mmhh, war da jetzt was hilfreiches dabei??

Ich finde es echt bemerkenswert wie du es schaffst als allererstes zum Sport zu gehen das macht mir zwar von all den Aufgaben die du zu erledigen hattest am meisten Spaß aber meine Vernunft würde mich zwingen zuerst die Aufgabe für die Mitarbeiter zu erledigen,dann die Salate und den Kuchen zu backen und für das was ich eigentlich am liebsten mache nämlich bei mir das Joggen würde mir dann wieder die Kraft fehlen denn ich wäre völlig kaputt von den doofen Sachen und so geht es mir fast immer
Ich habe wenn ich zuerst joggen gehe echt Angst das mir dann die Kraft für die wichtigsten Sachen fehlt
Und so geht es mir schon das ganze Leben lang und daher kommen die schönen Dinge bei mir fast immer zu kurz

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Lange, unsortierte To-Do-Listen sind für mich der Killer. Für die Arbeit habe ich eine digitale To-Do-Liste, die ich mithilfe von Tags in eine zeitliche Abfolge für den Tag bringe (was EInfaches zum Start :sleeping:, eine Sache, die ich an dem Tag auf jeden Fall machen will, ein paar To-Dos, die auch nochmal geschoben werden können, wenn es nichts wird, Vorbereitung für den nächsten Tag).

Wenn ich im Haushalt viel zu tun habe, hab ich eine Liste mit maximal drei Punkten, sonst verzettel ich mich. Streiche ich einen Punkt durch, kann ich einen neuen dazuschreiben. Und dann mache ich das, worauf ich von den drei Punkten grad am meisten Lust hab. Gegen die Motivation zu arbeiten, kostet Kraft.

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Ich nutze inzwischen Microsoft ToDo und das für Microtasks.

Fällt mir etwas ein packe ich es direkt auf die „Mein Tag“ Liste.
Allerdings packe ich mir nur noch wenige Aufgaben da rein.
Sobald die Liste zu gross wird blende ich sie nämlich aus.

Wichtig für meinen Tagesplan ist, dass es für MICH realistisch ist. Also nur Dinge, bei denen ich quasi
mit mir selbst einig bin, dass ich das heute schaffe. Und in dem Widget schaue ich mir dann nur die „Heute Liste“ an.
Overhead, den ich (heute) eh nicht packe schmeisst mich aus solchen Listen raus. (Also die ganze Last großer Vorhaben der nächsten Monate (Muss man mal machen)
Diese Pflege ich eher in einer zweiten Liste und übertrage das bei Bedarf.

Ansonsten hilft noch das Belohnungssystem Worauf ich Lust habe mache ich direkt nach der Aufgabe XY.

VG

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