Im Grunde fängt es schon damit an, dass du - es ist etwa 12 Uhr, also mal gerade so Eulenzeit - den Fahrkartenautomaten am heimischen Bahnhof nicht kapierst, deinen Fahrschein schließlich aber doch noch bekommst … nach einigen Fluchattacken gegen dieses blöde Ding, das wohl nicht alle Elektronen auf der Hülle hat! Am Zielbahnhof, den du eigentlich ganz gut kennst, findest du aus irgendwelchen Gründen den richtigen Ausgang nicht gleich und (w)irrst ein paar Male kreuz und quer durch den (sch)wirrenden Hummelrummel. Nun gut, … der Bummel über den Weihnachtsmarkt wird es richten…
Dein Zug zur Rückfahrt geht, so steht es auf dem Fahrplan, um 16:10 Uhr und du begibst dich um 16:00 Uhr zum Bahnsteig, … auf dem jedoch ein unbekannter Zug steht, der in eine fallig völsche Richtung fährt! Ein freundlicher Bahner erklärt dir dann, dass am Wochenende andere Zeiten gelten, die (wenn man denn imstande/gewillt ist, von seiner Lesefähigkeit Gebrauch zu machen) auch dem Fahrplan zu entnehmen sind … und siehe da: dein Zug geht um 16:45 Uhr. Nun gut, … es hätte jetzt auch blöder kommen können, nämlich, dass dein Zug schon WeCh is…
Um 16:30 Uhr begibst du dich erneut zum Bahnsteig, dein Zug steht auch schon bereit … und als du dir einen schönen, leicht erhöhten Sitzplatz am Fenster gesucht hast, von dem aus du das wimmelnde Getümmel der Großstadt noch ein wenig beobachten kannst, fällt dir auf bzw. ein, dass du rückwärts fahren würdest. Du willst aber lieber vorwärts fahren, also suchst du dir einen anderen Sitzplatz am Fenster in Fahrtrichtung.
Dieser Platz ist zwar leider nicht erhöht, aber man kann wohl nicht immer alles haben, denkst du dir, … als sich plötzlich die Bahnhofsuhr in dein Blickfeld schiebt, … die offensichtlich nach geht, … ??? … oder stehengeblieben ist, und zwar vor 5 Minuten, … denn laut dieser Uhr ist es 16:25 Uhr, … eben war es schließlich schon 16:30 Uhr! Den stehenden Sekundenzeiger betrachtest du als Beweis für deine sonderbare Feststellung, … als sich dir direkt das nächste Kuriosum offenbart: Dieser Sekundenzeiger steht nicht, sondern läuft in die falsche Richtung, also rückwärts!
Dann dämmert dir, dass du einer Spiegelung in einer Glasscheibe auf den Leim gegangen bist. Nun gut, … solange du dich nur vor dir selbst zum Honk machst, geht’s noch.
Der Zug fährt schließlich los … und dir fällt erst am nächsten Halt wirklich auf, dass du rückwärts fährst, … du also auf deinem ursprünglich gewählten Platz, auf dem natürlich längst andere Leute sitzen, in Fahrtrichtung gefahren wärst!
Die letzten Kilometer nach Hause fährst du mit dem Auto, das du auf dem heimischen Bahnhofsparkplatz geparkt hattest, … und da der Wurm heute so oder so drin ist, wie es aussieht, wähnst du dich auf halber Strecke in einem Kreisverkehr, … der erst eine Kreuzung später kommt, … fährst zwischenzeitlich also in die falsche Richtung bzw. wieder zum Bahnhof zurück, … bis dir deine, für heute hoffentlich letzte (W)Irrung auffällt…
Vielleicht solltest du dir dein Vorhaben, nächstes We mit dem Zug zum Weihnachtsmarkt einer Millionenmetropole zu reisen, noch einmal durch den Kopf gehen lassen…
[size=120]Kann man so verpeilt sein?? Noch jemand hier mit solchen Papieren ausgestattet? :?[/size]