Trauma bei ADHS

dazu als Starter der Vortrag von Cordula Neuhaus auf dem ADHS-Symposium 2017 in Münsingen zu ADHS und Trauma https://www.youtube.com/watch?v=lw_55P5kZuo

Den Beitrag habe ich mir hier angeschaut und empfinde ihn als sehr Wertvoll.
Danke @Overthesky

ich habe ihn mir jetzt zum zweiten mal angeguckt, vergess doch immer alles. Ist mir wieder ziemlich nahe gegangen, ich finde mich an so vielen Stellen wieder und es erklärt so viel von der großen Scheiße, die mir in den letzten Jahren passiert ist.
Ich bräuchte mal einen mentalen Selbstverteidigungskurs :wink:
a.k.a Stärkung des Selbst-Bewusstseins, Selbst abwerten aufhören, Sich-Selbst etwas wert sein und niemand darf mich so fertig machen., einfach niemand.

Wann ist ein Trauma ein Trauma? Ich finde diesen Begriff so schwammig… komm da nicht bei.

Die anderen Beiträge des Symposiums sind auch zu empfehlen…

Für mich ist Trauma, wenn du mit einem seelischen Schmerz durchs Leben läufst und von ziemlich vielen Sachen getriggert wirst :jammer . So fühlt es sich bei mir an :winken

Was aus psychologischer Sicht ein Trauma ist, ist genau definiert. Da muss jemand schon etwas sehr extremes, lebensbedrohliches erlebt haben, damit ein Trauma entsteht.

Im Zusammenhang mit ADHS legt Fr. Neuhaus die Messlatte aber deutlich niedriger, da sie von einer besonderen Traumatisierbarkeit bei ADHS ausgeht. Ich denke, dass da auch was dran ist.

Kein Wunder bei der Reizoffenheit und Sensibilität bei gleichzeitiger Erfahrung des Scheiterns.
Aber wir sind auch Stehaufmännchen weil wir vieles vergessen, nur Unbewusst bleibt vieles trotzdem da.

ich finde das gefühlt schwierig, den Begriff Trauma schnell zur Hand zu haben. So wie Neuhaus „Minitauma“ etc.
aber wie auch immer, zur Zeit interessiert mich viel brennender als Begriffe und Definitionen:
→ wie geht ihr damit um?
→ Merkt ihr schnell, dass ihr gerade in einem Gefühlsstrudel seid? Wie, was hilft beim Bemerken?
→ Wie erkennt ihr das und vor allem: was tut ihr dagegen? Was hilft dann?

mich hats vor zwei Tagen wieder erwischt und heute habe ich so langsam das Gefühl, dass ich mich erhole. Langsam. Dazukommt jetzt gerade halt auch noch niedriger Östrogenspiegel, das spielt bestimmt mit rein.
Ich habe im ersten Moment mit totalem Rückzug reagiert, und seitdem eigentlich nichts daran geändert. Bin zu hause, kriege nicht viel hin, Verkriechmodus, mein Freund lässt mich und regiert respektvoll und liebevoll, lebt aber auch sein Leben, das ist voll gut. Es tut gut, einen Verbündeten zu haben. Ich denke, in spät. 2 Tagen bin ich wieder alltagstauglich. Das kann ich mir gerade leisten, aber was ist, wenn das nicht so ist?? Wie macht ihr das?

Ich bin in letzter Zeit superdankbar für dieses Forum :lovedumb

Ich finde, das ist ein zentraler Knackpunkt bei ADHS und leider völlig unterschätzt.

Um damit klarzukommen, braucht es mMn:

  • das Wissen, was da genau bei einem los ist: ADHS als Störung der emotionalen Dysregulation (negativer Hyperfokus etc.)
  • einen guten Therapeuten, der mit einem Strategien erarbeitet, die bei einem selbst auch wirklich funktionieren
  • eine funktionierende Medikation, die das Umsetzen dieser Strategien ermöglicht (angefangen mit der Wahrnehmung, dass es emotional gerade bergab geht, VOR dem Point of no return!)
  • viel Geduld, denn selbst wenn alles drei vorhanden ist, heißt es: üben, üben, üben…

Nichts leichter als das, würde ich sagen… :wink:

Ich finde den Begriff Mini-Traumen schon passend. Ich denke es macht auch Sinn es ein wenig von einem „großen“ Trauma abzugrenzen welches sich noch mal ganz anders in die Tiefen der Psyche festbeißt und einem noch mal ganz andere Schwierigkeiten bringt.

Grundlegend schon weit vor meiner ADHS-Diagnose hat mir sehr die Arbeit mit dem innerem Kind geholfen und das ist immer noch ein Ansatz der mit gut tut.
Dann war es EMDR in einer Therapie, wobei hier das echt jemand vom Fach machen muss, sonst kann das auch nach hinten losgehen.
Dann nutze ich EMDR Musik für mich selbst

Das aller wichtigste ist jedoch !!! Der Therapeut kann Fachlich und in Schwerpunkten noch so gut ausgebildet sein, die Chemi muss einfach stimmen und man sollte sich dort gut aufgehoben fühlen, alles andere ist verschwendete Zeit und kann einen vom Weg bringen. Es sollte schon eine gestanden Persönlichkeit sein, die sich nicht selbst auf den Sockel setzt.

und ja all das was @Addy_Haller schon schreibt