Bin gespannt was du berichten wirst.
Und lass dir bitte Zeit.
Das ist etwas, was man nicht übers Knie brechen kann
Bin gespannt was du berichten wirst.
Und lass dir bitte Zeit.
Das ist etwas, was man nicht übers Knie brechen kann
Musste gerade an deinen Post denken, schau ne Reportage drüber: Video: Helfen Antidepressiva? - Dokumentation & Reportage - ARD | Das Erste
Denke dass eines der Kernproblematiken ist, dass ADs so leichtfertig verteilt werden, wie TicTacs. Und dass die Ärzte eben teilweise keine Ahnung haben / überfordert sind…
Empfinde das als zweischneidiges Schwert.
Vertrete die Ansicht, dass man nach dem Minimax Prinzip vorgehen sollte:
So viel wie nötig, dabei so wenig wie möglich und vor allem so kurz es irgendwie geht.
Ist aber allgemein eine interessante Doku.
Hab in der Klinik damals einige Mitpatienten gehabt, die das Zeug jahrelang genommen haben. Und Schlussendlich eben nicht mehr wirklich davon los kamen.
Der Witz ist, die sind allesamt eigentlich ADHSler gewesen (wurden später auch diagnostiziert)…
Lieber @ZappelPhilipp
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich bin gerade daran mich zu informieren über Wechselwirkungen von Trazodon und Elvanse. Du schreibst, Elvanse wird über das Enzym CYP2D6 verstoffwechselt. Kennst du evtl. eine Quelle dazu? Ich bin eben etwas irritiert, weil ich im Internet verschiedene Angaben darüber finde, über welche Enzyme Elvanse verstoffwechselt wird.
Der Hersteller selber schreibt sogar in der Fachinformation Elvanse (soweit ich das verstehe, ich bin keine Fachperson), dass keine signifikanten Wechselwirkungen mit Medikamenten, welche über CYP1A2, CYP2D6, CYP2C19 oder CYP3A verstoffwechselt werden, festgestellt werden konnte. Ich sehe auf adxs.org, dass dort auch beschrieben wird, dass Elvanse über CYP2D6 verstoffwechselt wird, finde dort aber auch keine Quelle.
Ich persönlich bin gerade in der Situation, dass ich seit längerer Zeit Trazodon (150mg aktuell) nehme gegen Einschlaf- Durchschlafstörung, Depression, Reizüberflutung. All dies ausgelöst hat vermutlich ein unbehandeltes ADHS, traumatische Erfahrungen und fordender Alltag mit zwei kleinen Kindern. Trazodon vertrage ich sehr gut, es hilft mir und wirkt für mich wie eine Art „Schutz“ gegen die Stressbelastungen im Alltag. Ich kann es deshalb nicht so einfach absetzen, ich versuche es weiter zu reduzieren, möglichst auf ein Minimum.
Ich und meine Ärztin würden gerne das ADHS selber behandeln. Ich habe schon ein paar Eindosierungsversuche mit MPH und Elvanse hinter mir inkl. Überdosierungserfahrungen, welche ich um jeden Preis vermeiden möchte. Die Eindosierung gestaltet sich bei mir sehr schwierig, weil ich hypersensibel auf manche Medikamente reagiere (wurde mittlerweile sogar genetisch Abgeklärt und bestätigt, ich weiss dank diesem Bericht welche Enzyme relevant sind für mich). Ich brauche extrem kleine Dosierungen und der Grat zu einer Überdosierung ist sehr schmal. Diese kleinsten Dosierungen kann ich mit Elvanse am besten erreichen und die Wirkung war (wenn ich sie mal optimal erwischt habe) am angenehmsten.
Grüsse
Moin @zusty
Bzgl. Metabolisierung Elvanse:
Also im Endeffekt wird erst das Lysin abgespalten, danach geht es über CYP weiter,
Aus eigener, leidvoller Erfahrung kann ich dir sagen, dass Trazodon und Elvanse nicht funktioniert.
(Endete im Endeffekt in einer absoluten Überdosierung.)
Leider hinkt die Forschung grade in diesem Bereich noch gewaltig hinterher.
Also Metabolisierung und so weiter… Das Feld ist einfach gewaltig und „kürzlich“ wurden erst, nachdem ein 1³cm großes Stück Gehirnmasse in extrem kleine Scheiben geschnitten und mittels KI wieder zusammengesetzt wurde, Unmengen an neuen Synapsen entdeckt.
Es ist gewaltig was da noch an Wissen wartet…
Womit ich persönlich gute Erfahrungen gemacht habe, ist Mirtazapin, in sehr geringer Dosierung (7,5mg, also eine halbe Tablette der kleinsten, erhältlichen Dosis von 15mg).
Vorteil Mirtazapin:
Wird lediglich anteilig über CYP2D6 metabolisiert.
Reagiere selbst auf Medikamente sehr fein und kann bei meiner Kombination (Elvanse Off-Label 3 x 20mg) und eben bei Bedarf Mirtazapin 7,5mg nur positives berichten.
Dass ich nicht durchschlafen kann, hat bei mir andere Gründe, die ich auch nicht mit einem AD oder einer Therapie weg bekommen werde.
Hoffe dass dir das etwas weiter hilft.
Liebe Grüße
Vielen herzlichen Dank für deine Antwort @ZappelPhilipp.
Ja ich bin mich gerade intensiv am in die Thematik einlesen, habe aber noch überhaupt keine Ahnung und bin noch nicht in der Lage die Texte genau zu verstehen. Ich wundere mich auch darüber, dass der Hersteller dazu nichts angibt. Ich bin natürlich nicht ganz sicher, denke jedoch mit meiner bescheidenen Erfahrung auch erlebt zu haben, dass die Medikamente sich negativ beeinflussen. Ich denke auch, dass da noch viel unbekannt ist und es leider am Ende einfach ein Ausprobieren ist. Ich versuche jedoch so viel Information wie verfügbar zu lesen, um einen guten Entscheid fällen zu können, welchen Versuch ich als nächstes wage. Deshalb danke für deinen Erfahrungsbericht!
Ich habe selber eine solche Überdosierung erlebt in einer Liga, wie ich das nie mehr Erleben möchte, ich hatte den Eindruck, das Zeug kann mich bei noch mehr davon auch umbringen. Ich muss mir sehr sicher sein, dass das nicht nochmals passiert, sonst werde ich lieber nie mehr einen Versuch mit Elvanse starten. Ich hab eine riesen Angst davor. Damals habe ich bei meinem Versuch wo Elvanse sehr angenehm gewirkt hat noch eine kleine Menge Trazodon genommen (12.5mg) und dazu auch noch 6mg Escitalopram, das verlangsamt ja glaube ich auch CYP2D6. Bei meiner starken Überdosierung mit Elvanse habe ich 2mg Escitalopram genommen und 50mg Trazodon. Die Dosis Elvanse, die ich eingenommen habe, bei beiden Versuchen, damit nimmt mich vermutlich niemand ernst: 0.5mg
Wobei ich dazu auch erwähnen muss, der zweite Versuch mit Überdosierung, da war ich auch sehr schludderig in der Anwendung. Ich hatte Elvanse vor einer Woche in Wasser aufgelöst, im Kühlschrank in der Spritze liegend gelagert und davon sogar ohne zu schütteln 0.5ml herausgenommen. Das könnte natürlich auch sein, dass ich somit mehr als 0.5mg zu mir genommen habe oder dass es zu lange im Kühlschrank lag. Das mach ich so natürlich nie wieder. Es ging mir damals nicht so gut, ich litt sehr unter Reizüberflutung und erinnerte mich an die sehr angenehme Wirkung von Elvanse und habe dann zu impulsiv das aus dem Kühlschrank einfach genommen.
Danke für den Tipp, mit Mirtazapin, das werd ich im Hinterkopf behalten.
Vielleicht lass ichs auch lieber mit Elvanse, wenn ich da so empfindlich reagiere und es eben doch potentiell mit Trazodon eine Wechselwirkung gibt und wende mich wieder MPH für einen nächsten Eindosierungsversuch. Da war ich auch schon überdosiert, auch höchst unangenehm, mit vielen Panikattacken, aber es wirkte auf mich subjektiv weniger lebensbedrohlich als mit Elvanse.
Leider kann ich mein AD nicht einfach absetzen zum Versuche mit Elvanse oder MPH ohne AD zu machen, weil es mir doch einen minimalen Reizschutz und Stressschutz gibt. Ohne diesen kann ich aktuell meinen Alltag leider einfach nicht bewältigen.
Nur aus Interesse…
Koffein lässt du in jeglicher Form weg?
Sprich kein Kaffee, Espresso, Cappuccino, Energy Drinks, schwarzer Tee und grüner Tee?
Glaube dass weißer Tee ebenfalls problematisch ist.
Wenn Elvanse einmal in Wasser aufgelöst ist, sollte das theoretisch kein Problem sein, wenn du das nicht vorher schüttelst.
Was du da siehst, ist das Trägermaterial.
Das löst sich nicht auf.
Bedenke bitte, dass die Antidepressiva jeweils Spiegelmedikamente sind.
Im Schnitt dauert es um die zwei Wochen, einen Spiegel auf- und wieder abzubauen.
Heißt, dass du etwa noch zwei Wochen nach der letzten Dosis Trazodon noch leichte Auswirkungen davon merken wirst.
150mg ist auch nicht wenig.
Zumindest, wenn du sehr fein reagierst.
Ich würde an deiner Stelle erst auf Mirtazapin wechseln und dann so langsam mit Elvanse einsteigen.
Also auch wieder kleinschrittig.
Was ich nicht machen würde, ist, auch das Mirtazapin direkt hoch anzusetzen.
Die erhältlichen Dosierungen sind, wenn ich mich grade richtig erinnere, 15, 30 und 45mg.
Und die kannst du jeweils noch teilen.
Also bei den 15mg weiß ich es garantiert, bei den anderen beiden gehe ich sehr stark davon aus.
Schau einfach, wie viel du wirklich brauchst.
Vielleicht reichen bei dir ja auch schon 7,5mg (also eine halbe 15mg).
Denn bedenke, dass hat alles Wechselwirkungen untereinander.
Es kommt aufgrund der jeweiligen Dosierung immer nur darauf an, wie stark jeweils.
(Bin persönlich ein Freund von "so wenig wie möglich, so viel wie nötig und so kurz es irgendwie geht. Also speziell bei ADs.)
Hallo @ZappelPhilipp
Entschuldige die späte Antwort, ich war in einem erneuten Tief und versuche dann Bildschirme so gut es geht zu meiden (Reizüberflutung…)
Ja Koffein habe ich immer komplett weggelassen. Auch keine schwarze Schokolade o.Ä., ich reagiere da auch sehr empfindlich darauf und war mir bewusst, dass ich dies keinesfalls kombinieren soll.
Ich habe mittlerweile noch die Diagnose PTBS (Mehrere aufeinander folgende Ereignisse ca. ein Jahr lang als Erwachsene vor 4 Jahren) erhalten. Mittlerweile schaffe ich es wieder etwas besser als auch schon mein Nervensystem herunterzuregulieren und wieder zur Ruhe zu kommen. Aber ich bin sehr schnell überreizt, schaffe es je nach dem was passiert ist nicht mich zu regulieren und alles was mich „pusht“, also auch Stimulanzien vertrage ich sehr schlecht. Koffein habe ich früher in „normalerem“-Umfang vertragen (2-3 Kaffees pro Tag) Vielleicht vertrage ich Stimmulanzien besser, wenn die PTBS etwas besser wurde, mal sehen, es braucht wohl Zeit und Geduld. Ich frage mich natürlich schon, wenn ich ja tatsächlich ADHS haben sollte (die Diagnose war recht deutlich), dann sollten Stimmulanzien mich doch eigentlich beruhigen. Das erlebe ich bisher nur in winzigsten Dosierungen so…
Ja ich versuche Trittico zu reduzieren, zu wechseln, sobald mein Zustand zusammen mit den Alltagsbelastungen dies zulässt. Ich habe auch die Einstellung wenns nötig ist bin ich sehr dankbar, dass es ADs gibt und dass ich eins gefunden habe, welches bei mir hilft. Aber ich möchte es dennoch wieder reduzieren/absetzen oder falls nötig wechseln sobald dies möglich ist.
Danke jedenfalls vielmals für deine Inputs!
Moin @zusty
Alles gut, keine Entschuldigung erforderlich
Du ganz ehrlich?
Stimulanzien können da echt „merkwürdig“ wirken…
Als kleines Beispiel:
Ich nehme 3 x 20mg Elvanse (was anderes funktioniert einfach nicht).
Mit 50mg (und vermutlich auch schon mit 40) bin ich deutlich überdosiert.
Sprich deutlich verstärkte ADHS Symptomatik (Unruhe (innerlich und äußerlich), getrieben usw usf… Gerade nicht die Nerven das alles aufzulisten ).
Im Endeffekt kann ich mit zusätzlichen 5mg! meine Wirkdauer am Abend um etwa 3h rauszögern.
Möchte damit sagen, dass das bei dir nicht ungewöhnlich sein muss dass du auf geringe Dosierungen bereits sehr fein reagierst…
Und bedenke halt wirklich die Metabolisierung.
Das beeinflusst alles andere zuweilen sehr deutlich.
Und, nur mal als Gedankenspiel: Das ganze kann sich wieder ändern, wenn du keine ADs mehr nimmst… Da wirst du vermutlich etwas mehr ADHS Medis brauchen.
Meinem Verständnis nach, sollte das Ziel bei ADs immer im Absetzen liegen.
Das jahrelange ADs einwerfen ist auf Dauer nicht gut, wenn man dem ganzen auch anders beikommen kann.
Ich drücke dir die Daumen und bin gespannt, was du in Zukunft berichten wirst.