Hallo zusammen, ich melde mich als Newbie direkt mit einem echten Problem.
Ich habe Anfang April die Diagnose ADS erhalten, bin hierfür sogar bis nach Hamburg (komme aus NRW) gefahren und habe die Diagnostik privat bezahlt.
Der nun behandelnde Psychiater (sitzt in gleicher Praxis wie der diagnostizierende Arzt) hat nach 2 Sitzungen die Behandlung mit Elvanse Adult abgebrochen. Seine Begründung ist dass ich im WURS-K Test nicht ausreichend Punkte erzielt habe (28 von 69, laut seiner Aussage liegen ab 30 Punkte Anzeichen von ADS vor). Ich habe das Problem mich durch viele Traumata wenig bis kaum an meine Kindheit zu erinnern, so war ich nicht imstande einige Fragen zu beantworten. Ich wollte auch nicht lügen, sondern ehrlich antworten.
Nun steh ich da, habe noch Elvanse zuhause, einen möglichen Termin zu einer Therapie (Verhalten) aber laut Psychiater kein ADS.
Ich bin emotional stabil, habe eine unheimliche Motivtation. Ich habe kaum impulsives Verhalten mehr (vorher sehr ausgeprägt). Ich kann mich viel besser auf meine Arbeit konzentrieren, behalte deutlich mehr der gestellten Aufgaben.
Die oben genannten Probleme waren sehr präsent, sind seit der Einnahme viel viel besser.
Herzlich willkommen
Gibt es vielleicht Eltern, Lehrer etc, die dich in der Erinnerung an deine Kindheit unterstützen können?
Gab es da Auffälligkeiten?
Vielleicht kann dich auch ein Verwandter zum Termin begleiten?
Merkwürdig ist die Reihenfolge, die der Arzt gewählt hat: erst Elvanse, dann der Verweis auf das Ergebnis, dann wieder kein Elvanse. Normalerweise läuft es genau anders herum
Lass dich nicht entmutigen! in NRW gibts viele Adressen, die dir weiterhelfen, dafür brauchst du nicht nach Hamburg reisen
Der Arzt der die Diagnostik gemacht hat ( Dr. Meyers) kann nur im Hamburg eine Diagnostik machen. Er hat mich aber mit nach NRW genommen. Behandeln darf er mich aber nicht. Daher hat er mich an den Psychiater in seiner Praxis verwiesen, der sich um die Medikation kümmern soll. Dr. Meyers hat mir 50 mg Elvanse Adult verschrieben, und der Psychiater sieht noch nicht mal die Anzeichen einer ads Erkrankung. Er hat mir sogar unterstellt dass ich alles tue um Medikamente zu bekommen.
Der die Diagnostik gemacht ist dr. Meyers, führender Arzt im Thema AdHS (Kinder und Jugendalter) aber auch bei Erwachsenen… international bekannt und Buchautor zum Thema ADS, der Psychiater der in seiner Praxis arbeitet jemand der sagt… ich habe keine Ahnung von ADHS. Und der sich nur an irgendwelche Ratgeber hält… also schöne Scheisse…
Darauf ist der Arzt ja nicht eigegangen, ich hab genau das angesprochen und gesagt dass ich da gerne meine Mutter zu Rate ziehen würde. Von ihm nur der Verweis dass ich mich an eine Ambulanz wenden soll ( mit Wartezeiten von 1-2 Jahren)
Und diese Praxis ist ja eine wilde Kombination. Wie kann ein anerkannter ADHS-Experte eine Praxispartnerschaft mit einem Psychiater eingehen, der ohne mit der Wimper zu zucken, die Diagnose seines Partners anzweifelt - wohl auch ohne mit ihm Rücksprache zu halten.
Das ist aber auch recht seltsam, denn Experten sollten eigentlich lansam wissen, dass für sehr viele von uns schon die 30mg zu viel sind.
Und mit 50 mg die Eindosierung zu beginnen ist mehr als gewagt. Ich habe mit 30 mg begonnen und war dann mit 50 mg gnadenlos überdosiert.
Viele müssen daher die Kapseln teilen.
Ich habe Tatsachlich mit 50 mg kein Problem. Die einzigen Nebenwirkungen sind ein trockener Mund ( trinke nun endlich 3-4 Liter am Tag) und eine insgesamte Gewichtsabnahme von 3 kg. Mehr habe ich an Nebenwirkungen nicht.
Ich habe die gesamte Problematik an Dr. Meyers weitergeleitet, warte hier noch auf eine Rückantwort.
Den Facharzt werde ich wechseln, nur ist es glaub ich schwer auf Anhieb einen Psychiater zu finden der Kenntnis von ADHS hat und quasi sofort eine medikamentöse Therapie einleiten kann.
Ich wiederhole mich, aber mir stehen echt die Haare zu Berge, was man*/frau* auf der Reise durch die psychiatrischen Praxen dieses Landes erlebt.
Ich würde mir auch einen andere:n Psychiater:in suchen und bin wie du schockiert, dass zwei Menschen, die über ein Thema wie ADHS so unterschiedlich denken, zusammen in einer Praxis arbeiten und dann auch noch von dem Experten zu diesem Verweigerer überwiesen wird. Mann, Mann, Mann. Das kann doch echt nicht wahr sein!
Das mit dem Schriftlichen kann ich nur unterstreichen. Ich musste es nachher per Einschreiben anfordern, sonst hätte ich die Unterlagen nicht mehr bekommen. Und hab auch ,nur“ die Arztbriefe an meinen Hausarzt bekommen.
Zumal ich in der Nachbetrachtung jetzt weiß dass er mir den Test falsch erklärt hat. Mittlerweile bin ich mir zu 100 % sicher dass das kalkuliert war von ihm.