Typisches Zeugnis?

Hallo ihr Lieben,

mich würde mal interessieren ob ihr meine Grundschulzeugnisse auch ADHS-typisch findet?
Ich frage mich so oft, warum das früher keinem aufgefallen ist? Oder sprachen die Zeugnisse für keine ADHS?
Ich bin 40 und irgendwie traurig die Diagnose so spät bekommen zu haben.
Andere Diagnosen gab es: Depressionen (war nur depressiv), wollte der Psychologe nicht hören.
Angststörung da ich irgendwann Panikattacken entwickelte.
Lg





Klingt nach einem Kind- einem aufgeweckten und aktiven Kind- für das es neben Schule noch andere wichtige Dinge im Leben gibt, aber Schule trotzdem ernst nimmt.
Wer ADHS auf dem Schirm hat oder selbst betroffen ist, würde aber sofort ADHS rauslesen. Für wieder andere reichen vielleicht Schlüsselwörter wie verträumt und unkonzentriert im Zeugnis, obwohl sie vll wenig Ahnung von ADHS haben. Meine Zeugnisse ( auch 80er) sind voll davon+ ähnlichen Begriffen, aber ADHS war damals ja völlig unterbelichtet und ist es ja heute noch. Erlebe ich so im beruflichen Kontext mit Kindern.
Ich bin froh, dass ich selbst, bzw. bei meinen Kindern überhaupt drauf gekommen bin! Und erst aus meiner jetzigen Perspektive habe ich viele Aha- Erlebnisse, privat und beruflich. In meiner Ausbildung kam ADHS nicht vor, zu „biologistisch“ -habe auch mal so gedacht…

Danke so ist es bei uns auch so. Beide Kinder schön länger diagnostiziert und da bin ich froh drum. Ich bin aber bei mir nie drauf gekommen. Schade ich hätte mir wirklich viel ersparen können. Dafür bin ich umso dankbarer, dass ich jetzt weiß was mein lebenslang los war.

Man kann es rauslesen, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt hat. Aber Mädchen wurden erst ab 2000 mit ins Screening genommen.

Ich, ebenfalls weiblich, habe mich bis zur Offenbarung meiner ADHS Diagnose schon immer über die Formulierung im Grundschulzeugnis gewundert " Sie ist ein aufgewecktes und verträumtes Kind"
Auch Ausschnitte wie „arbeitet sehr sorgsam, teils zu langsam“, „lässt sich sehr leicht durch Gespräche ablenken“, „ist sehr bemüht um korrekte Ausführung“, „macht oft Flüchtigkeitsfehler“ … waren auch dabei.
Ich hab erst mit meiner Diagnose erfahren, dass meine Grundschullehrerin meiner Mutter eine Diagnostik angeraten hat. Ich war tatsächlich auch beim Kinderarzt mit Intelligenztest usw., er war allerdings nur der Meinung, dass ich „zu schlau“ wäre und deswegen im Unterricht gelangweilt sei.

Bis auf das “Margarete arbeitete zuverlässig und pünktlich.“ lese ich da schon deutliche ADHS-Symptome. Für eine Diagnose reicht das natürlich nicht. Das könnte aber ein Hinweis sein, falls sich in heutigen Fragebögen die Symptome des Erwachsenen Alters zeigen.

Danke dir

Danke dir. Ja ich bin auch sehr dankbar, dass meine Kinder ihre Diagnosen früh bekommen haben und ihnen doch einiges erspart bleibt. Die AHA Erlebnisse hatte ich auch.

Danke dir für deine Antwort.

Ja ich bin als Kind wirklich gut durch die Schule, bzw. hab ich gar nicht gemerkt das ich störe. Meine Symptome wurden erst im Erwachsenenalter wirklich unerträglich. Panikattacken, Ängste, Angst meine Aufgaben nicht zu schaffen. Bin durch all meine Ängste, zu so vielen Ärzten und Heilpraktikern und die Ängste waren nie wirklich weg.

In der Grundschule hatte ich auch noch keine Probleme, obwohl ich meine, dass auch drin stand dass ich zu viele Flüchtigkeitsfehler mache. Seit meiner Jugend habe ich echt viel Videospiele konsumiert und ich hatte in der Zeit nie Depressionen oder Panikattacken. Erst seit ich keine Freude mehr am Zocken hane kommen diese Symptome zum Vorschein. Hab schon überlegt ob ich wieder anfange zu zocken um die Symptome zu mildern aber ich glaube langfristig ist es Teil des Problems nicht der Lösung.

Ich bin seit Tagen auf der Suche nach meinen Grundschulzeugnissen. Würde mich schon interessieren, aber keine Ahnung wo die abgeblieben sind.

Danke dir