Umgang mit Stress

Zum Thema Dosierung: ich habe wieder mal einen Arzt, der mir zwar etwas Neues verschreibt, aber gemeint hat, es gibt nur 30 mg davon, was überhaupt nicht stimmt. D.h., entweder suche ich mir wieder einen neuen Arzt aber das hat wie immer keine Hoffnung, weil die selber überhaupt keinen Plan haben. Und dann denke ich ich muss wieder selber in der Dosis herum spielen. Aber ob ich jetzt mehr oder weniger nehmen soll das ist eine gute Frage

Ja, das stimmt, die Leute können gar nicht nachvollziehen, was da emotional mit mir vorgeht. Das ist mir früher auch schon passiert, zum Beispiel wenn ich mich mit dem Auto verfahren habe und völlig ausgerastet bin. Ich denke, mit dem Kollegen, das stimmt schon, er hat wahrscheinlich gedacht er hätte mir indirekt einen Gefallen getan und ich hab jetzt einen schönen freien Tag.
Ich nimm das alles viel zu ernst, ich weiß. Leider weiß ich es nicht in dem Augenblick sondern immer erst hinterher und das ist das Problem, dass es vorher besser ist, dass nicht in diesem Gefühlsrausch mit irgend jemand zu sprechen, weil es dann eskalieren kann


Wenn Glotze und Schoki da was taugt, ist doch okay… da kenne ich schlimmere Möglichkeiten, sich abzuschießen :wink:
Aber schön, das du dich beruhigt hast!


Ach ja, das Thema hatten wir ja erst… kann es nicht sein das er sich blöd ausgedrückt hat und das ein Missverständnis war? Weil 30mg die Dosis ist mit der idR gestartet wird, und nicht höher… also das für dich, zum damaligen Zeitpunkt nur die 30er in Frage kommen!? Nimmst du das Sertralin noch?

Also eigentlich fällt mir jetzt dazu für dich ein MBSR Kurs ein… die Krankenkassen sponsorn die, weil das System der Kurse standardisiert ist.

Einerseits übt man Body scan, Atem-Meditation, offenes Gewahrsein. Andererseits spricht man über Stress, die Auslöser, die Kommunikationstheorie und dass man Gefühle auch verbal von sich trennen lernen kann und wie das geht.

Das könnte wahrscheinlich sehr hilfreich für dich sein… dann hast du was an der Hand, wenn du wieder mal abdrehst und Schoki futterst.

Ich habe vor einem Jahr so einen Kurs gemacht und muss sagen, es war genial. Ich zehre bis heute davon. Es ist ein bisschen wie eine Therapie, aber man ist nicht so eng drin. Vieles kann und sollte man, aber man fliegt nicht wie einer Therapie raus, wenn man irgeindwo blockiert.

Schau mal auf die Homepage deiner Kasse oder frag mal nach. Es ist eine sehr anerkannte Methode, die auch in Kliniken vermittelt wird.

ES gibt auch die App Die Achtsamkeit die etwas ähnlich ist und auch die App Insight Timer, in der man sich aber als Anfänger nicht ganz so leicht zurechtfindet, da ist einfach zu viel drin. Aber es gibt auch Kurse, die toll sind. Kann aber sein, dass man da erstmal zahlen muss. Vielleicht aber auch nicht…

Wirklich, das ist was, das du tun kannst, das die jederzeit zur Verfügung steht! Probier vielleicht zuerst die App Die Achtsamkeit aus, das ist ein guter Weg für Anfänger und von Profis gemacht!

Danke für Eure Antworten

MBSR…da hab ich noch nie was davon gehört und klingt interessant.Oft höre ich Podcasts mit positiven Gedanken, aber natürlich die Ruhe im Stress bringt es auch nicht
Ich schaue mir das jetzt auch an diese App ,kann ich jetzt gleich auch mal machen, so eine Entspannung

Sertralin :habe ich es nicht mehr genommen, und das Zittern ist nun weg. Der Arzt meinte damals zu mir, dass es Elvanse nur in der Dosierung von 30 mg allgemein gibt und andere gibt es nicht

Was mich vor allem mal interessieren würde: durch die ganzen Dinge, die ihr tut oder nehmt, merkt ihr das, dass ihr die Symptome von Stress bei ADS oder ADHS nicht mehr habt?

Nein. So einfach ist das leider nicht. Aber ich setze darauf, dass es mir damit langfristig besser gelingen wird, den Stresslevel insgesamt abzusenken, so dass solche Situationen, die ich natürlich auch kenne, nicht so heftig ausfallen.

Mich versetzt die Medikation in die Lage, mit den Apps zu üben. Ich muss das zweimal am Tag machen, besser wäre, zwischendurch zusätzliche mini Pausen zu machen. An die könnte Insigt Timer erinnern. Es gibt auch ein oder zweiminütige kurze Übungen oder Relaxmusik.

Wichtig ist, dass man sich das entspannte Gefühl beim üben gut einprägt und sich dieses Gefühl vorstellt, wenn man beim nächsten Mal übt. Dann stellt es sich schneller ein und man übt allmählich mit zunehmender Wirkung. Am Anfang darf man sich noch nicht viel erwarten, aber nach ein paar Tagen merkt man schon dieses „Gefühl“ und dann heißt es dranbleiben! :grinning:

@Nono Wenn ich Atemmeditation ausprobiere, komme ich schwer aus der Anspannung raus und kriege sowas wie Angstgefühle (oder die sind eh da und ich nehme sie dann richtig wahr). Kennst du das und lässt das nach, wenn man es öfters tut?

Womit ich keine Probleme habe, ist Schlafmeditation und eine bestimmte Body Scan-Meditation, auch die letztgenannte mache ich im Liegen.

Ich glaub, das Sitzen ist das Schwerste für mich, ich sitze immer sehr angespannt und im Liegen kann ich viel besser entspannen, wenn ich aber Achtsamkeit auf den Atem im Alltag lernen will, muss ich es im Sitzen lernen, da kann ich mich ja nicht überall einfach hinlegen.

Ich bin wirklich kaum in der Lage, entspannt zu sitzen, muss immer die Beine hochnehmen oder verknoten oder sonstwas. Am liebsten würd ich in einer Art Zwangs-Anzug sitzen, der mich so richtig schön zusammen hält.

Hast du dazu einen Tipp oder wie war es bei dir am Anfang?

Zu deiner Frage bezüglich der Atmung würde ich raten, die Atmung nicht zu stark über mehrere Atemzüge hinweg aktiv zu steuern. Wichtig ist eigentlich, dass man erstmal eine natürliche Atmung beibehält. Ich kriege auch Probleme, wenn ich über längere Zeit den Atem irgendwie beeinflusse.

Ich habe in der Insight Timer App gute Erfahrung gemacht mit dem Buddhism Guide, das ist ein britischer Lehrer, der Mönch ist in Indien und ganz nette kurze Übungen anleitet. Bei ihm ist es so: er lässt einen dreimal tief ein und ausatmen und danach soll man wieder natürlich atmen und den Atem nicht irgendwie steuern. So kenne ich es auch von vielen anderen geleiteten Übungen, die ich im Insight Timer oder anderswo gemacht habe.

Zum Sitzen - ich mache grundsätzlich alle Übungen im Liegen, anders kann ich persönlich es nicht und es tut dem auch keinen Abbruch.

Im Alltag bei der Arbeit ist es ja immer nur kurz das Üben… ich denke, man kann das schon von Liegen auf das Sitzen übertragen.

Alles Gute Dir!

… ich wollte nicht nur den Buddhism Guide empfehlen aus dem Insight Timer, da sind noch unendlich viele andere gute Sachen dabei und auch viele, die sehr ähnliche Übungen haben wie seine. Ich kann mir nur von vielen anderen nicht die Namen merken.

Ekram Bsiri gefällt mir auch, Caren Egger, Frank Cibulski… aber wie gesagt… es gradezu überwältigend.

Ich finde leider manche gute Sachen nicht mehr wieder, die ich mal markiert hatte, bevor ich mich leider, als ich gezahlt hatte, dann mit einer andern Email angemeldet habe.

Danke für die tollen Tipps, auch für die Mitleser wertvoll.

@MelaMela In solchen Situationen „ausgeliefert im eigenen Gefühlssturm“ könnten vielleicht auch die vier Fragen von Byron Katie (The work) helfen. Kennst Du vielleicht schon: <LINK_TEXT text=„https://thework.com/wp-content/uploads/ … heWork.pdf“>https://thework.com/wp-content/uploads/2019/03/AnleitungzuTheWork.pdf</LINK_TEXT>.

Manchmal erreiche ich mich damit auch noch ganz gut, wenn ich hochgeschaukelt bin, vor allem
mit der sog Umkehrung nach den Fragen. Denn „absolut sicher wissen“ kann man ja selten, was man sich dann so als „Der Kollege hätte mich ansprechen sollen“ in Dauerschleife erzählt. Und eine testweise Umkehrung könnte dann sein „Er hätte mich nicht ansprechen sollen.“ oder „Ich hätte ihn ansprechen sollen. Könnte das genauso wahr sein?“

Funktioniert v.a. vorsichtig und in Verbindung mit Selbstakzeptanz, weil es ja nicht um Schuldumverteilung geht, sondern nur um ein kleines bisschen Loslösen (3, 4 Prozent) von solchen unangenehm festen 110 %-Schwarz-Weiß-Überzeugungen. Schlüsseltrick manchmal: „Wer wärst Du ohne den Gedanken?“. Dann hättest Du die unfreiwillige Sabine-Auszeit… vielleicht in mehr Frieden mit Dir erlebt. Aber Vollmilch hilft auch. :wink: Einschlafen auch manchmal. Wie ein Reboot.

The Work kenne ich.
Eine gute geistige Methode
Ich bin nur in dem Moment auch körperlich zu sehr außer Rand und Band , dass rein geistig erst wieder etwas machbar ist, wenn ich beruhigter bin.
Ich versuche es mit Atmen…nur muss ich mir noch was überlegen, was ich tun kann, wenn ich im Stressmoment nicht aus der Situation kann…bin heute zum Beispiel bei der Arbeit total unkonzentriert und down.Dazu noch Spezialaufgaben und Neues…Kollege ist heute nervig da ironische Bemerkungen,die ich in so Zuständen nicht ab kann.
Jetzt hab ich Pause über Mittag und gehe spazieren.
Liebe Grüße

@Nono Mich interessiert folgendes zu den Body Scan-Meditationen. Ich habe eine, die ich ab und zu mache, aber ich stelle fest, dass ich mir im Grunde auch irgendeine andere Meditation anhören könnte und es keinen Unterschied machen würde. Ich spüre die Körperteile, die jeweils dran sind, nicht. Wie ist das bei dir? Ich spüre wirklich gar nichts, wenn ich z.B. den linken Fuß oder den linken Oberschenkel erspüren soll.
Ich hör mir diese Meditation trotzdem an, weil ich mich dabei entspanne und meist einschlafe und weil sie quasi inhaltlos ist (ich werd also von der angenehmen Stimme, die etwas vorträgt, dessen Inhalt aber nichts in mir auslöst, eingelullt).

Hmm… ich spüre dabei auch nix, was ich auch für ziemlich normal halte, weil ich mich ja nur drauf konzentriere und nix bewege.

Bei der progressiven Muskelentspannung dagegen spüre ich natürlich etwas, da ja die Muskeln angespannt und entspannt werden.

Also man muss auch nichts spüren, es funktioniert trotzdem! :slight_smile:

Am Anfang habe ich auch wochenlang nichts gespürt beim Body Scan und irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich ganz selbstverständlich ein bisschen was spüre und ich habe gar nicht bemerkt, wie es angefangen hat.

Ich habe auch entweder morgens geübt, wo ich mich keine Medikamentenwirkung hatte oder abends, wo sie schon wieder weg war.

Irgendwann habe ich dann, als ich mal am Wochenende vormittags ganz in Ruhe und ausgeruht war, mit Wirkung der Medikamente geübt und habe dann auf einmal den Zustand nach dem Body Scan unheimlich genossen. Ich bin dann so liegen geblieben und habe versucht, den Zustand eine Weile lang aufrecht zu erhalten.

Man kann je nach dem, je nach Verfassung und je nach Übung auch recht unterschiedlich empfinden beim Üben.

Auch heute noch gibt es einen Tag, an dem ich „Wow“ übe und andere, an denen ich plötzlich auch mal gar nicht viel oder nix spüre, vor allem, wenn ich zu selten und zu kurz geübt habe. Ich falle da auch ganz schnell zurück.

Danke, ich dachte, man soll ja wahrnehmen, wie sich das jeweilige Körperteil anfühlt und dass ich da gar nichts wahrnehme, kommt mir seltsam vor. Aber wenn es bei euch auch so ist/war…

Das ist am Anfang ganz normal, dass man nichts spürt…

Ja kenn ich auch nur nicht do heftig.
Einige Menschen simd scho nicht so sozial ind so wenn die Leute kaum Einfühlungsvermögen haben.