Unabhängiges Wohnen Hilfestellung

Ich bin schon auf die 40 gegangen und wohne bei den Eltern und ja ich finde das misslich und nicht gut. Ich will nicht bemuttert werden und unabhängiger werden. Bei mir ist aber irgendwie der Zug anders abgefahren als wie die Leute von früher.

Wie ist es jetzt:

Orchideenfach studiert und in Deutschland umhergereist…immer Jobs ca 6 Monate bis 1 Jahr und immer in möbilierten Wohnungen weil ich ja wusste hier bleib ich nicht lange. Jetzt bin ich schon ein wenig älter und möchte ja nicht weit von Eltern weg aber auch so weit weg, dass man sich nicht stört vielleicht Nachbarsort oder gar bis 100km weiter um am WE Bekannte von früher noch zu treffen. Dann könnt ich ne Wohnung einrichten usw… ja aber macht man das ohne Job? Und das was ich gemacht habe gibt es nicht in jeder Stadt sondern in Ballungszentren irgendwo in Süddeutschland.

WIe geht man damit um, jetzt einfach ne Wohnung unmöbiliert finden einrichten, dann Harz4 und dann…?
Selbst Akademiker mit normalen Studienfächern wie BWL, E-Technik, Maschinenbau finden im Umkreis sicher ne Arbeit.

So soll es sein:

Man suchte sich in einer Nachbarsschaft nen Job hat diesen bekommen weil man (nicht) Akademiker war und man konnte da eine unmöbilierte Wohnung bewohnen und dort wohnen. Dann hat man ein paar Jahre Erfahrung gesammelt und man hat Freunde gefunden, die einen in der Wohnung besucht haben. Man ist im Job aufgestiegen usw… hat ne Wohnung in der Nachbarschaft gefunden dann Freunde dann Job usw… man machte sich sesshaft

Oder andersrum, will heißen, Bürgergeld beantragen und dann eine (Sozial)Wohnung suchen. Ich fürchte ohne Job und ohne Sozialhilfe bekommst du niemals eine Wohnung. Wenn du eine Wohnung gefunden hast, kannst du Möbelgeld, oder wie auch immer es heißt, beantragen.
Und solange du Bürgergeld beziehst, kannst du dich bei deiner/m Betreuer*in über Fort- und Weiterbildungen erkundigen, die dir zusagen. Währenddessen bekommst du auch entsprechende Jobangebote.

Wollen wir ja hoffen, sonst wäre es extrem traurig.

Was ist das? Sag mir bitte nicht, es gibt ein Studiumsfach, wo man Orchideen studiert?

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Die Reihenfolge wäre mir wichtig: Was kommt zuerst? Die Wohnung oder Job oder das Bürgergeld? Mit Bürgergeld würde ich aber niemals zurecht kommen ich verbrauche mehr als 500 im Monat für mich alleine.

:laughing:Ein Studium was nur für „eine“ bestimmte Branche ausgerichtet ist, die hier im Umkreis von 100km selten ist, was man nur an 3 -4 Fachhochschulen in ganz Deutschland studiert. Also ein spezielles Studium und kein generalistisches Fach

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Hallo Belmont,

das heißt, dein Einkommen ist zur Zeit höher? Das nähme dir dann ja niemand weg. Allerdings vom Jobcenter kriegst du natürlich nicht mehr als den Regelsatz (502 € zzt.) plus Miete. Heizung ist bei den Wohnkosten, Strom muss vom Regelsatz getragen werden.

Aber wenn du Arbeitseinkommen hast, kannst du davon einen Teil behalten, die ersten 100 € voll, und von dem was darüber ist 20 %.

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Naja das ALG1 was bald ausläuft schon und da ich einiges an Unkosten habe wie das Zeug für Kraftsport: Proteinzeugs, Gewichte, Geräte etc… geht ein gewisser Teil schon drauf. Auto, Hand etc. muss ja auch bezahlt werden. Hatte relativ ganz gut verdient auch wenn es nur kurze Zeiten waren

Hey @Belmont

Bitte entschuldige, wenn ich nochmal nachhake:
(Ich habe bis 22Uhr gearbeitet und meine Konzentration ist im Eimer :wink:)
Also, wenn wenn ich das richtig verstanden habe, dann möchtet du dir im Klaren sein über eine sinnvolle Struktur deinen Wohnort, Job und dein Privatleben (Eltern, Freunde) betreffend, richtig?

Ein Job ist natürlich die Voraussetzung für die Anmietung einer Wohnung auf dem freien Markt.
Somit wäre zu diskutieren, ob du deinen Job eventuell im Homeoffice erledigen kannst, so dass du den Arbeitgeber zwar in Süddeutschland hättest, aber in der Nähe deiner Eltern wohnen könntest.

Wenn du am Wohnort bleiben möchtest, hier aber nicht in Arbeit bist, wird das Amt dir früher oder später einen Job anbieten, der ggf nicht deiner Ausbildung entspricht, aber zumutbar ist oder dich auffordern, den Radius der Jobsuche zu erweitern (alternativ könnte ich mir vorstellen, dass sie perspektivisch den Geldhahn abdrehen und vorschlagen, dauert bei den Eltern zu wohnen)

Wenn du mich nach der Priorität fragst: Job first!
Ein Job muss nicht immer die ultimative Erfüllung sein, aber er sichert das Leben ab, also Nahrung, Kleidung, ein Dach über dem Kopf.

Deinen Traum von einer eigenen Wohnung könntest du dir somit erfüllen. Und ggf. auch die Bahncard oder ein Auto, welches dich zu deinen Freunden und Eltern bringt, auch wenn du weiter entfernt wohnst aufgrund deines Jobs.

Versuch dir über deine Prioritäten Klarheit zu verschaffen, was genau wünschst du dir am meisten? Und dann richte dein Handeln danach aus, mit dem Wissen, dass eine Kurskorrektur jederzeit möglich ist. Nichts ist schliesslich für immer :wink:

Viel Glück wünsche ich dir :sunny:

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Das war immer so, dass ich einen Job gefunden habe in dem was ich studiumstechnisch gemacht habe und das war so: Job gefunden, Umziehen +500km, dann 6 -12 Monate später wieder zurück und wieder von vorne usw… (Grund war immer die Gründe die zur Kündigung führten:
Zu Langsam, Zu Unselbständig, ungeschickt usw… dann Burnout

Ich glaube, du machst dir etwas vor - erstens - ich komme mit dem Bürgergeld-Regelsatz nicht aus. Aber wenn das AlgI ausläuft und du keine neue Arbeit hast, hast du eh nicht mehr als das Bürgergeld und musst damit auskommen, egal wo du wohnst.

Und zweitens, du hast einen Job gefunden, ihn nach 6 bis 12 Monaten wieder verloren und bist dann zurück. Okay, aber warum dann ausgerechnet wieder zu den Eltern? Mit 40?

Wäre es nicht besser, eine Wohnung zu beziehen, die billig genug ist, dass man sie auch ohne Job noch halten kann, und an dem Ort wo es einen hin verschlagen hat, noch solange man einen Job hat ein Freundesnetzwerk aufzubauen, so dass man auch nach einem Jobverlust dort bleiben kann?

Sehe ich nicht so. Nicht ab einem bestimmten Alter. Mit Job eine Wohnung suchen ist natürlich besser, aber ohne Job sollte es auch möglich sein. Es gibt Leute, die wegen Krankheit oder Behinderung nie über Grundsicherungniveau kommen, die aber trotzdem selbstverständlich Anrecht auf ein Leben ohne Mutti haben. Völlig unabhängig davon, ob man sich mit seinen Eltern gut versteht. Gehört zur Menschenwürde und zur Selbstachtung.

Deshalb schrieb ich „Anmietung einer Wohnung auf dem freien Markt“
Im Bereich der städtischen, öffentlich geförderten Wohnungen liegt der Fokus natürlich anders.

Und ein Mensch, der eine Behinderung und aufgrund dessen eine Berentung o.Ä. hat, ist natürlich gleichgestellt.

Die harte Realität- zumindest bei uns in der Grossstadt - ist, dass ein Job auf dem freien Markt der Wohnungen Voraussetzung ist. Jeder Verwalter/ Makler fragt bei der Besichtigung nach entweder Gehaltsnachweis oder Rentenbescheid.

Menschen mit Grundsicherung haben selbstverständlich ebenfalls ein Wohnrecht und erhalten -zumindest bei uns - bevorzugt Wohnungen in öffentlich geförderten Beteichen zT mit WBS . Alles andere wäre vom Mietspiegel her auch schwierig.

Die Mieten sind teilwruse exorbitant hoch und die Vermieter haben die Wahl.
Ob das fair ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt, das ist der Markt (Angebot, Nachfrage)

Zum einen haben meine Eltern bzw. mein Vater damals ein recht großes Haus mit großem Garten etc. gebaut in welchem wir als Kinder aufgewachsen sind. Zum anderen wirke ich als 40 Jähriger auf dem Stand eines Mitte 20 Jährigen von der geistigen Reife her trotz eines Studiums und Akademiker Eltern.

Ja gebe ich dir Recht und eigentlich habe ich die letzten paar Jahre etwas Eigenkapital angespart und ich könnte mich nach einer recht kleinen 2 Zimmer Wohnung umschauen die die ich dann kaufen anstatt mieten könnte.
Aber wäre es nicht besser von diesem Geld eine Umschulung (IHK 2-3 Jahre z.b.) zu bezahlen denn eine Umschulung zu bekommen als 40 Jähriger Akademiker ohne vorherige Ausbildung ist nicht einfach bzw. seit 2018 versuche ich das ohne Erfolg diese gegenüber eines Jobcenters, Reha zu erklären.

Ärztliche Gutachten vorlegen, mit anwältichem Schreiben untermauern, Klage vorm Sozialgericht drohen, wenn nicht, anklagen.

Du hast da ein Recht drauf, wenn du nachweisbar für deinen alten Beruf nicht mehr geeignet/fähig bist diesen auszuüben.

Schau mal bei Rehadat nach, ob es schon entsprechende Urteile gab, wenn ja, mit anwältlichem Schreiben darlegen und auf den/die Fall/Fälle berufen, ansonsten Klage.

So leid es mir tut. Aber anders wirst du oft bei JobCentern und deren „Reha-Abteilungen“ nicht durch kommen.

Integrationsfachdienste können helfen. SoVD und andere Inklusionsdienstleister/ämter anschreiben/anrufen, beraten lassen, alle ins Bot holen.
Nimm alle Stellen, die du nutzen kannst.

Viel Erfolg :wink:

Vermutlich wirst du kein Hartz4 bekommen, wenn du über genügend Erspartes verfügst für eine Eigentumswohnung. Die Kosten inklusive 6,5% Grunderwerbssteuer, Notar etc überschreiben den Freibetrag.

Was genau bedeutet das? Magst du das mal konkretisieren? Weil, daran hängt mMn sehr viel.

Liebe Grüße

Ich meine damit dass die Leute von früher mit denen ich zur Schule gegangen sind inzwischen sesshaft geworden sind, teilweise eigene Häuser gebaut haben und ein Familienleben führen (Heirat, Kinder…) im Job eine gewisse Stellung eingenommen haben und somit in Gesellschaften gut agieren können da sie m.E. dies „was zählt und was kommt schlussendlich heraus“ besser beherrschen und besser in die Zukunft planen können.

Es kann sein, dass ich die „Zeitblindheit“ von Adhs gerade abbilde; ich erinnere mich noch vor ein paar Jahren unötige Sachen gekauft und im Nachhinein habe ich mich gefragt wozu ich das getan habe (diente sicherlich der kurzzeitigen Befriedigung). Ich hätte das Geld in Bildung investieren können was auch ein paar Leute von früher gemacht haben aber dann hätte ich wieder nicht gewußt „wieviel z.b. das Zertifikat XYZ zählt bzw. was schlussendlich ich damit bewirken kann“. Auf das was ich zeige ist unbedeutsam könnte man meinen.Dadurch ensteht noch zusätzlich das Gefühl in den unendlichen Möglichkeiten nicht das richtige zu finden.

Dadurch hinke ich natürlich hinterher in Bezug auf Lebensplanung und Ziele im Leben: um eine Größe von etwas abzuschätzen bzw. messen zu können muss man ja wissen in welchem Zustand sich diese befindet bzw. eine Relevanz hat damit ich überhaupt die Größe einschätzen kann und irgendwie kann ich das nicht gut weil ich nicht abschätzen kann wieviel ein „Teil des Gesamten“ ist.