Unmittelbare Beendigung Arbeitsverhältnis

Hallöchen, ich schreibe mein Leid mal hier weil ich gerade nicht weiß, wo ich es sonst platzieren kann um irgendwelche Tipps zu erhalten.

Zum 01.07. habe ich einen neuen Job angenommen. Meine erste Stelle als Führungskraft. Verantwortung in meinem Fachberreich für sieben Mitarbeiter und sechs Unternehmen.

Diese Stelle habe ich angenommen, nachdem ich meinen vorigen Job dafür aufgegeben habe. Dort war ich seit 3 1/2 Jahren beschäftigt.

Am 11.07. teilten mir meine Vorgesetzte und meine Stellvertretung mit, dass man keine gemeinsame Zukunft sehen würde. Das kam für mich völlig überraschend.

Entweder solle ich einen Aufhebungsvertrag zum 31.07. unterschreiben oder bekäme die Kündigung zum gleichen Tag.

Arbeitsrechtlich bin ich gut beraten in diese Richtung geht meine Frage auch nicht.

Gründe für die Trennung:
Ich mache den Anschein als sei ich überfordert, die Aufgaben wären wohl zu viel für mich gewesen. Außerdem sei ich ja auch sehr viel privat am Handy gewesen.

Ja, es war viel; viele neue Eindrücke; viele neue und andere Aufgaben. Ja, ich war zwischendurch am Handy; aber größtenteils dienstlicher Kontext.

In meinen Augen wirklich vorgeschobene Gründe, allerdings erschließt sich mir der wahre Grund nicht.
Am Mittwoch Morgen/Vormittag wurden bei den Banken noch sämtliche Vollmachten für mich geändert. Dann kam eine Sitzung in der ich tatsächlich das Handy in der Hand hatte, um die rechtlichen Hintergründe des Vortrags nachzuvollziehen. In der Sitzung habe ich mich außerdem zu einem grenzwertigen Witz hinreißen lassen (Kollegin sagt ihr Stuhl sei zu hart woraufhin ich erwiderte, sie müsse mehr Ballaststoffe zu sich nehmen).

Ich würde jetzt gern eure Meinungen zu zwei Dingen erfahren: Wie erkläre ich die kurzfristige Trennung bei künftigen Arbeitgebern? Was ist der wahre Grund für die Trennung?

Ich danke euch…

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Puh, nicht einfach…
Der Witz ist echt ungünstig. Wir machen in unserem Bereich auch zum Teil sehr heftige Witze aber wir kennen uns alle viele Jahre und wissen wie wirs aufnehmen.

Als neue Führungskraft hast du in jedem Fall Vorbildfunktion und wirst genau beobachtet innerhalb deiner Probezeit.

Das bedeutet so einen Witz in einem Kontext zu machen der ein wenig ich sage mal persönlich aufgefasst werden kann, ist eher schwierig.

es könnte durchaus sein dass da ein Zusammenhang besteht mit der Kündigung.

auf der anderen Seite sag ich dir ganz ehrlich von heute auf morgen kann man gar nicht rausgeworfen werden, da musst du schon das Tafelsilber geklaut haben und freigestellt werden.
also das ist utopisch …

den Aufhebungsvertrag würde ich nicht unterschreiben, das würde ich rechtlich prüfen lassen.

ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute für die nächsten sicherlich nicht einfachen Schritte

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Was ich halt schräg finde ist diese vorgeschobene Begründung.

Handy, ok… Adhs struggle
Wäre es der Spruch, dann sagt es doch, aber auch hier wieder… Konnte es mir halt nicht verkneifen den Spruch zu machen

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Gut, dass Du rechtlich beraten bist.

Für die nicht rechtlichen Fragen: Ich würde für mich vor allem aufpassen (müssen), jetzt nicht in einen ADHS-Teufelskreis zu geraten, der nach unten zieht. Wenn Du vorher über drei Jahre klar kamst, dann zeigt das, dass Du es kannst.

Probezeit, falls es das war, ist sicher eine besondere Härte, aber den Schluss „ADHS struggle, ist eben so, wird immer so sein“… Den würde ich nicht ziehen.

Wenn es Dir wichtig ist, gibt es sicher nochmal eine Gesprächsmöglichkeit, aber es muss auch nicht nur mit Dir zu tun haben. Vielleicht hat sich aus dem Bewerbungsprozess noch jemand gefunden, und dafür nutzen sie jetzt den Rückzieher der Probezeit. Oder es passt eben nicht in der Kombination beider Seiten.

Und dann ist eine frühe Trennung „Glück im Unglück“, oder nicht? Einen Monat Pause oder auch drei wird niemand als begründungsbedürftiges Loch Im Lebenslauf sehen. Insofern tust Du Dir sicher den größten Gefallen, wenn Du nach vorn guckst.

Trauerarbeit, Wunden versorgen, gut für Dich sorgen. Weiterleben. Drüberleben.

In Sachen Handy-Nutzung lohnt sich vielleicht: Hast Du Dich da (noch) einsam gefühlt und Kontakt gesucht zu Vertrauten? Oder ist es so zur Gewohnheit geworden, zum Handy zu greifen, dass es sich verselbständigt hat?

Letzteres geht sicher vielen so. Und alle anderen haben ggf. Glück, nicht auf dem Präsentierteller einer Probezeit zu sitzen, aber so viele von uns müssen sich immer wieder um eingeschliffene Verhalten kümmern. Ich jedenfalls auch. Insofern will ich da gar nichts auf Dich projizieren, was vielleicht nicht passt.

Das ist sicher sehr traurig jetzt und frustrierend. Aber es kann doch weiter gehen. Manchmal ist an dem Spruch „Entweder gewinnen wir oder wir lernen dazu“ vielleicht doch was dran?

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Probezeit @kleinerSchwede ist ohnehin immer ein wenig Tanz auf dem Drahtseil.

Du bist von außen in dieses Unternehmen, als Führungskraft, in eine Abteilung, in der die Leute bereits länger zusammen arbeiten?

Die Situation ist tricky, wie @Lea es oben bereits beschrieben hat, alle Seiten beobachten dich. Vielleicht hatte sich auch jemand Internes Chancen auf diesen Job ausgerechnet, wer weiß.

Du suchst ja nach Gründen, weshalb es dich jetzt so kalt erwischt hat.

Was deinen Spruch angeht, NEIN, nicht nach so kurzer Zeit, aber vielleicht hat genau DAS deinen Gegner*innen einfach in die Karten gespielt.

Die Wahrheit wirst du wahrscheinlich ohnehin nicht erfahren, es sei denn, es kommt noch jemand von der Seitenlinie und flüstert dir was zu.

Jetzt @Elementary s Worte zu Herzen nehmen und nicht in diesen Teufelskreis geraten.

Alles Gute :four_leaf_clover:

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Die wahren Gründe können wir hier unmöglich wissen. Und du wirst sie vielleicht auch nie erfahren.

Aber ich finde, darauf kommt es nicht unbedingt an. Du warst in der Probezeit und es hat nicht gepasst. Sehr unangenehm, aber es passiert. Hatte ich auch zweimal im Leben, 1994 und 1997. Für die eine Stelle war ich sogar mit Frau und Kleinkind in ein anderes Bundesland gezogen.

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Ich frage mich, wie man seriös nach anderthalb Wochen einschätzen will, ob jemand für ein Unternehmen passt oder nicht. Eine Probezeit dauert in der Regel ja nicht umsonst mehrere Monate.

Vielleicht fährst du ohne dieses Unternehmen in deinem Leben besser. Auch wenn es jetzt natürlich erstmal schmerzt.

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Ja, eben drum habe ich gesagt, mach dir nicht zu viele Gedanken über die Gründe. Wenn die Entscheidung nach so kurzer Zeit fällt, gibt es nicht nur einen Angestellten, der möglicherweise Fehler gemacht hat, sondern auch eine/n impulsiven Entscheider/in.

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Ich sollte intern mal einen Bereich wechseln und dort wollte man mich nicht.
Nicht weil man mich nicht mochte oder für unqualifiziert hielt , sondern weil ich menschlich nicht so reinpasste und zugleich die Kollegen das Gefühl hatten ich müsste mich zu sehr im Konzept anpassen und mich dabei verbiegen.
Ein anders mal wollte ich selber aus einem Bereich raus (nach meiner Reha und Burnout) und im Gespräch mit den Kollegen war man froh um meine Entscheidung , weil ich irgendwie mich verändert hatte und nicht mehr passte.

Tat beides weh und trotzdem hatte die andere Seite auch recht und ich habe trotzdem meinen Weg gefunden, bzw. bin sogar froh drüber das es so konkret benannt wurde.

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Oh ha, nach zwei Wochen schon die rote Karte zu ziehen finde ich echt hart. Man hätte ja wenigstens vorher ein Gespräch führen können, wo Dinge angesprochen werden, und dir Chance zur „Besserung“ einräumen.

Andererseits, vielleicht war es besser so und das Unternehmen, das Umfeld und du passen einfach nicht zueinander. So what, dann auf zu neuen Ufern.

Falls andere Arbeitgeber das ansprechen, würde ich auch mehr oder weniger an der Wahrheit bleiben, dass man halt gemerkt hat, dass du und die andere Firma nicht zueinander passten.

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Ja, Self Care ist wichtig. Im Moment erwische ich mich immer wieder dabei, wenn ich den Sohnemann in die Kita gebracht habe, dass ich danach rund eine Stunde mit dem Auto durch die Gegend fahre, im Auto sitze und Musik höre und/oder am Handy daddel.

Du hast natürlich Recht, dass ADHS nicht die Entschuldigung sein kann. Andererseits hätte ich aber bestimmt weniger das Bedürfnis ans Handy zu gehen.

Die frühe Trennung ist mit Sicherheit Glück im Unglück. Abschlussarbeit im Studium und Umzug stehen an, also kann ich die freie Zeit gerade gut gebrauchen :wink:

Ich glaube, dass es einfach so ein Automatismus ist. Aufgabe erledigt und zack, der Griff zum Handy, mal schauen was es Neues gibt. Der Präsentierteller beschreibt es schon ganz gut. Wenn man die „offene Tür“ lebt, dann schaut natürlich jeder rein. Wenn man auch in den vergangenen Jahren die Freiheiten hatte, das Handy im Büro zu nutzen, dann muss man sich das halt neu erarbeiten…

Aber es macht doch auch so viel Spaß auf dem Drahtseil einen Salto zu probieren :smiley:

Ja genau, ich bin als externe Person in ein bestehendes Team gekommen.

Ich möchte halt gern daraus lernen, aber ohne Feedback ist das halt schwierig. Wie @Elementary aber schon geschrieben hat, oder man lernt dazu.

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Wenn innerhalb der Probezeit nach so kurzer Zeit gekündigt wird, dann passt du nicht ins Team. Und leider sind manche Arbeitgeber nicht so fair, das auch ehrlich zu kommunizieren.

Und es passiert in der heutigen Zeit auch immer häufiger, früh zu kündigen, denn die Arbeitgeber wollen nicht erst Zeit und Geld in die Einarbeitung investieren, wenn recht sicher ist, dass sich der Invest nicht lohnen wird.
Wir sind mittlerweile auch dazu übergegangen, die Reißleine schneller zu ziehen, wenn wir merken, dass es nicht passt.

Und ja, massive Handynutzung und schräge Sprüche schon so früh in der Probezeit sollte man sich verkneifen.
Ich denke, das hast du jetzt gelernt.

Auf zu neuen Ufern und viel Glück!

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Die beiden Dinge, die „vorgefallen“ sind, werde ich auf jeden Fall zum Anlass nehmen und versuchen in den Griff zu bekommen.

Klar, ohne triffigen Grund kann man nicht von heute auf morgen rausgeworfen werden. Ich sollte innerhalb einer Woche den Aufhebungsvertrag unterschreiben, um einer betriebsbedingten Kündigung zuvor zu kommen. Beides unter Freistellung is zum Ende des Arbeitsvertrags.
Den Aufhebungsvertrag habe ich nicht unterschrieben, die Kündigung aber bis jetzt auch noch nicht erhalten (triggert mich auch schon wieder).

Vielen lieben Dank.

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Doch, in der Probezeit ist das so oder hast du die Probezeit rausverhandelt?

Auch in der Probezeit gibt es ja eine Kündigungsfrist, an die man sich halten muss. Fristlose Kündigungen sind nur im Ausnahmefall möglich. Unser Tarifvertrag schreibt in den ersten sechs Monaten „leider“ eine Kündigungsfrist von zwei Wochen zum Monatsende vor. Also bin ich erstmal noch bis Ende August angestellt bei denen :smiley:

Klar, ich sprach auch nicht von einer fristlosen Kündigung, sondern davon, dass du sicherlich mit sofortiger Wirkung freigestellt bist oder nicht?

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