Hi zusammen,
ich werde seit rund vier Wochen auf Elvanse eingestellt und vertrage es bislang eigentlich recht gut. Zuvor hatte ich einen kurzen aber heftigen Einstellversuch auf Medikinet, den ich aufgrund starker NW abbrechen musste. Mittlerweile weiß ich, dass mein Arzt in dem Bereich offenbar nicht allzu erfahren ist - hatte ich doch auf seine Anweisung hin die Dosen viel zu schnell erhöht.
Auf eigenen Wunsch, auch im Hinblick auf meine depressive Symptomatik, sind wir dann auf Elvanse umgestiegen. Dieses Mal habe ich mich dann allerdings an den Eindosierungsleitfaden gehalten, wie er hier auf der Website zu finden ist.
Gestartet bin ich die ersten zwei Tage mit 5mg, dann jeweils eine Woche 10mg, 20mg und 30mg. Aktuell (seit vier Tagen) nehme ich 40mg täglich.
Starke NW zu Beginn habe ich damit erfolgreich vermeiden können. Ab 20mg setzte, noch sehr subtil, eine erste positive Wirkung ein, ab 30mg war sie dann schon besser spürbar: Ich fühlte mich gefühlsmäßig etwas ausgeglichener als zuvor, dazu kam ein aktivierender Effekt auf der körperlichen Ebene. Auch in meinem Kopf kehrte etwas Ruhe ein.
Einen wesentlichen Unterschied zum MPH habe ich aber schon bei 30mg, und besonders jetzt bei 40mg gespürt: Meine doch recht stark ausgeprägte motorische und innere Unruhe, sowie meine Impulsivität haben sich nicht verbessert, sondern sind eher schlimmer geworden. Ich fühle mich den Tag über ausgesprochen angespannt bis fahrig, kann noch schlechter still sitzen ohne ständig hin und her zu rutschen usw.
Meine Ungeduld hatte sich mit MPH wie in Luft aufgelöst, genau wie auch meine sonstige Unruhe - beides plagt mich aktuell sehr.
Im Augenblick bin ich deshalb etwas ratlos, wie ich weiter vorgehen soll. Ich hatte gelesen, dass Symptome wie verstärkte Unruhe auf gewissen Dosierungsstufen auftreten, bei weiterer Erhöhung der Dosis jedoch wieder verschwinden können. Hat von euch jemand mit Elvanse diese Erfahrung gemacht?
Einerseits möchte ich nicht zu schnell die Flinte ins Korn werfen, immerhin bin ich ja noch mitten in der Eindosierung. Die lange Wirkzeit und der damit verbundene einfache Einnahmemodus von Elvanse kommen mir sehr entgegen, mit der Zwei-Phasen-Retardierung von Medikinet bin ich weniger gut zurecht gekommen (habe die Spitzen eher als unangenehm empfunden). Andererseits vermute ich, dass ich von einer erneuten, langsameren Einstellung auf MPH langfristig womöglich mehr profitieren könnte, als von Elvanse…
Concerta und Elvanse haben ja scheinbar ähnliche Spiegelverläufe und ich bin versucht, es einmal damit zu versuchen.
In zwei Tagen habe ich meinen nächsten Termin beim Arzt, weshalb ich mich über eure Tipps und Anregungen freuen würde!