Unser Weg zur Diagnose, Traurigkeit, Wut und Zweifel

Hallo ihr lieben,

Das ist mein erster Beitrag im Forum :blush: kurz zur uns wir sind akutell mitten auf der Reise zur Diagnose und akutell in der Diagnostik. Mein Sohn ist 5,5 Jahre und hat eine 8 jährige große Schwester, seit er ca. 4 Jahre ist, gab es erste Anhaltspunkte das er in manchen Dingen ein paar Besonderheiten hat.

Von der Kita war erst die Rede von Hochsensibilität und Wahrnehmungsstörung, aber die Kita hat sich hauptsächlich immer um seine Stärken bemüht diese zur fördern ( kreativ, vorallem Technisch, erfindet gerne, neugierig, wissbegierig, liebt Natur) Im letzten halben Jahr wurde die Konzentrations/Wahrnehmungs Störung aber immer mehr ein „Problem“, still sitzen kaum möglich, es wird trotz Absprache einfach über die Straße gelaufen! Hoher Bewegungsdrang usw.

Aber gleichzeitig ist er auch so sensibel und empathisch. Seit September waren wir in der Ergotherapie bei einem Therapeuten der auf solche „Störungen“ spezialisiert ist, und uns empfohlen wurde. Während der Diagnostik war ich immer mit im Raum, mein Sohn ist gerne gegangen und ich empfand es auch immer als sehr gut und liebevoll gestaltet. Viele Situationen und Testungen liefen wie erwartet nicht so wie sie sollten ( ablenkbarkeit usw) aber viele Dinge liefen auch überraschender Weise sehr gut.

Heute hatten wir das Abschlussgespräch das mir ein wenig den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Er hatte 4 Seiten und sagte mir wenn er etwas positives zum Kind zur sagen hat ist es grün markiert! Es war nichts grün, dachte ich erstmal ok. Das Gespräch war durch sie Bank negativ, soviel schlechtes auch über Übungen wo ich dachte klappte echt gut. Ich konnte meine Emotionen nicht mehr halten und bin tatsächlich in tränen ausgebrochen. Kennt das jemand? Ging es jemand auch so?

Eingeschossen wurde sich auf eine Übung, er sollte Becher stapeln, laut Therapeut muss das jedes Kind mit 2 können. Mein kleiner kann das auch! Aber meist macht er mit Materialien die er bekommt, grundsätzlich erstmal andere Dinge, er hat die Becher also erstmal nach Farben sortiert :grin: in verschiedene Muster gelegt usw. Aber natürlich nicht der Größe nach gestapelt, wieso auch ist ja langweilig :joy: naja aufjedenfall meinte er das dies ein Zeichen von schweren Problemen wäre da er dieses stapeln direkt abrufen müsste.

Selbe s mit einem Würfel Puzzle, es waren verschiedene Motive und beim Huhn hatte er Probleme! Bei allen anderen aber nicht, das Huhn kam zur letzt, und man merkte da schon die Konzentration war am ende. Die letzte Stunde hatten wir eine Parcours mit verschiedenen Aufgaben und Übungen, klettern,. springen usw. Er hatte alles gut gemacht brauchte aber manchmal einen zweiten Versuch.

Laut dem Therapeuten hat er nichts geschafft und gekonnt! Das hat mich wirklich so geschockt! Weil es meiner Meinung nicht stimmte! Laut ihm hätte das Klettern über Schaumstoff Bausteine ohne sie um zu stoßen direkt beim ersten mal klappen müssen usw. In der Kita machen sie solche Parcours ganz oft und unser Räuber ist da immer ganz vorne dabei, von der Kita kriegen wir zwecks Bewegung und Motorik ein ganz anderes Bild als wie uns der Ergotherapeut erklärt! Und das selbe Bild wie die Kita haben wir auch.

Laut Therapeut hat unser Sohn aber da auch massive Probleme! Es gibt quasi nichts was er richtig gemacht hat. Sie haben in einer Stunde Halli Galli gespielt, mein Sohn lacht gerne und zeigt wenn er Freude hat! Das Spiel spielen wir oft auch Zuhause und es klappte gut! Laut Ergotherapeut aber anscheinend nicht, wieso konnt er mir nicht mal genau sagen. Ich war dann emotional wirklich sehr getroffen habe ich selbst nicht so erwartet, aber es tat mir alles sehr weh. Auf jedenfall meinte er das er nicht sicher weiß ob man konservativ etwas erreichen könnt.

Wir müssen zur Bestätigung und weiteren Diagnostik zur einen Kinder und Jugendpsychiater das auch völlig ok und finde ich auch wichtig. Er meinte unser Sohn hätte eine schwere Konzentrationsstörung sowie Hyperaktivitäts Störung, Beeinträchtigung der Wahrnehmung, wir haben auch einen Test gemacht few-2, darüber finde ich aber auch nicht wirklich viel im Internet. Allerdings fiel der in den meisten Bereichen bis auf 2 unter der Alters Norm aus.

Mein Sohn soll theoretisch nächstes Jahr eingeschult werden, das steht aber für uns und auch der Kita eher weniger fest und wir würden ihn gerne ein Jahr mehr geben. Er meinte das er womöglich nur ein normalen start ins Schulleben hat, wenn er Medikamente nimmt.

Mich hat das in dem Moment erschlagen. Klar unser Sohn ist Lebhaft hat seine Probleme, aber plötzlich dachte ich mir, wie kann es sein das mein Sohn laut Therapeut eine voll Baustelle ist, mal plump ausgedrückt. Aber ich mit so viel negativen gar nicht gerechnet habe. Nicht mal die einzelnen Stunden habe ich so negativ wahrgenommen wie er jede einzelne besprochen hat. Sind wir als Eltern vielleicht auf gewisse weise betriebsblind?

Mit was muss ich rechnen bei einer Diagnostik beim Psychiater? Aktuell bin ich ein wenig Überfordert mit meinem Gefühlen! Und Gedanken. Ich freue mich auf eure Kommentare und Erfahrungen :sunny:

Hallo,
was war das für eine Diagnostik?
Nach dieser Diagnostik sollt ihr jetzt zum Kinderpsychiater zur Diagnostik? Habt ihr schon einen Termin?

Es kann auch sein, dass es nicht an der Motorik liegt, sondern an der Aufmerksamkeit. Mein Sohn stößt sich öfter an Ecken und Kanten obwohl er geradeaus geht.

Beim Psychiater hatte mein Sohn 2 oder 3 Termine und ein Elterngespräch. Was genau gemacht wurde, kann ich nicht sagen, wir waren nicht dabei, u.a. ein Intelligenztest.
Schule und wir mussten auch Fragebögen ausfüllen.

Das ist verständlich, wenn nur negatives berichtet wurde.

1 „Gefällt mir“

Hallo Annchen,

herzlich willkommen im Forum! :adxs_knuddel:

Ich finde, dieser Ergotherapeut ist sehr defizitorientiert. Viel Verständnis für Menschen mit Konzentrationsproblemen scheint er nicht zu haben, und die Geduld, sich auf die Ebene deines Sohnes einzulassen und die Übungen entsprechend anzupassen, um auch die Stärken zu sehen, scheint er nicht zu haben.

Aber recht hat er natürlich mit der Aussage, dass die Ablenkbarkeit und die kurze Konzentrationsspanne ernste Probleme sind und ihr euch um eine ADHS-Diagnose und ADHS-Behandlung noch vor der Einschulung umsehen solltet. Da die Praxen nicht unbedingt gleich morgen Termine anbieten können und dann die Diagnostik und die Einstellung auf ein Medikament Zeit benötigen, ist es auch höchste Zeit dafür, wenn die Einschulung im nächsten Sommer stattfinden soll.

Es ist für dich schockierend, aber auch richtig, wenn der Ergotherapeut euch da keine Illusionen macht. Denn leider machen viele Kinder sehr frustrierende Erfahrungen nach der Einschulung und die Eltern suchen dann erst Hilfe, was ihr jetzt noch vermeiden könnt.

Bei meinen beiden Söhnen war es auch sehr früh sehr eindeutig, und wir sind froh, dass sie schon im Kindergartenalter Hilfe, einschließlich Medikament, bekommen haben.

Beim Kleinen sagte die Psychiaterin, er steht sich selbst im Weg durch die extrem kurze Konzentrationsspanne. Er hat schon mit viereinhalb Methylphenidat, natürlich sehr gering dosiert, bekommen, und es war nicht zu früh.

Ich habe in deinen Text Abschnitte eingebaut, ich hoffe du fühlst dich dadurch nicht bevormundet. Viele von uns sind nämlich selbst ADHS-ler und können eine Buchstabenwand nicht lesen.

2 „Gefällt mir“

Hallo @Annchen1990,

vielleicht ist es gar nicht mal die unterschichtliche Wahrnehmung, sondern eine sehr unterschiedliche Bewertung.

Als Frage könnte da aufkommen, ob es überhaupt der Therapeut des Vertrauens ist, vielleicht ein anderer Therapeut oder gar besser eine Therapeutin wäre.

Soviel ich weiß, dienen die ersten 5 Sitzungen eh des Kennenlernens und das der Ergotherapeut entscheidet, ob er mit einem Arbeiten will und kann.

Ich bin mit meiner in einer ähnlichen Situation, die ersten beiden Sitzungen liefen super, Freitag die schief - plötzlich meinte sie, ich wäre per Medis nicht gut eingestellt und sie könnte mir nicht helfen. Die weiteren Fragen durch sie brauchten Verschlimmerung - was normal bei mir ist - ich rief stop und sagte, daß gerade was total schief läuft.
Zumal das Thema Emotionen für mich nie gut zu beschreiben war…
Ich hab jetzt am Wochenende meine Hausaufgaben gemacht und in ruhe sachlich aufgeschrieben was ich will wo die Defizite sind etc.
Aber hängt sich der Kopf daran auf, es kommen die falschen Fragen (war nicht vorbereitet bzw. beim letzten mal angesprochen das das geklärt werden soll) dann läuft das schief und es wird schlimmer als besser.

Für mich ist das altersbedingt ok, ich gehe dann in mich und fasse dann zusammen…

Mein Eindruck ist es passt und das bekomme ich hin…

Die Frage an Dich sollte eher sein:

  • Passt das aus deiner Sicht mit dem Therapeuten
  • Passen eure Vorstellungen für dich zusammen
  • passen für dich seine Art der Bewertung mit deiner überhaupt überein
  • würdest du deinen Kind dort gut aufgehoben oder gar gefördert sehen
    Wenn nicht schreib dir doch auf bei ja: warum ja
    bei nein: warum nein, was dich gestört hat, was du am Umgang mit deinem Kind nicht gut fandest und vieles mehr

Im Zweifel mußt du das dann beim Psychiater ansprechen oder auch bei der nächsten Ergotherapie

Oder ist es eine Option sich einfach nur wen anders zu suchen.

Abklären beim Psychiater ist nie verkehrt, deshalb mußt du aber nicht verunsichert sein, gerade wenn du das Gefühl hast, es hätte mit dem Ergotherapeuten eh nie gepaßt

1 „Gefällt mir“

Danke für deine Antwort :sun_with_face:

Vorher waren wir 10 Stunden bei einem anderen Ergotherapeuten, dieser hat sich aber nur auf die Stifthaltung konzentriert, was das eigentlich Problem gar nicht auffing. Wir haben dann auf Empfehlung zur unseren aktuellen Therapeuten gewechselt. Der ist gleichzeitig Psychotherapeut und macht nur Pädiatrie und systemische Diagnostik. Bevor wir bei ihm mit der richtige gezielten Therapie anfangen, wollte er erst eine Diagnostik durchführen, um zu wissen wo die Reise hingehen soll.

Das Abschluss Gespräch dazu war ja sehr erschütternd für mich! Er meinte dann das gar nicht klar ist wie er konservativ erfolgreich ansetzen kann.

Gestern habe ich dann mit den Erzieherinnen der Kita und der Leitung gesprochen über das Gespräch von Montag. Sie waren absolut Geschockt und konnten das meiste nicht nachvollziehen und waren über die Situation selbst verwirrt. Sie werden jetzt einen Bericht schreiben. Den ich ihm das auch noch mal vorlegen werde und den ich ja eh brauche.

Schlimm fand ich auch das der Therapeut mir immer Unterstellt hat ich würde lügen bzw. Seine Wortwahl ich hätte eine zur optimistische Perspektive auf mein Kind. Auf seine fragen wie dies und das ist fiel er mir ständig ins Wort, mit der Aussage das kann er mit seiner Einschätzung nicht in Einklang bringen. Ich habe quasi keinen Satz zur ende sprechen können.

Da ich während der Therapie total begeistert von ihm war, habe ich im Einzelgespräch völlig das Vertrauen verloren. Unsere Kinderärztin kriegt von ihm ja jetzt auch seinen Bericht und dort würde ich gerne die Situation auch besprechen. Aktuell habe ich auch das Gefühl das seit wir generell in der Ergotherapie sind (seit April) vorher waren wir bei einem anderen.

Ist soviel Unruhe in der Familie und unseren Sohn, das ich mich wirklich Frage ob es möglich ist das es einfach Familien gibt oder Kinder wo die Ergotherapie absolut kein weg ist.

2 „Gefällt mir“

Danke dir für deine Antwort :slight_smile:

Genau wir möchten das auch angehen, deshalb ist uns da auch ein Termin wichtig.

Mit der Kita habe ich nochmal Rücksprache über das gesamte Gespräche und dem Inhalt gehalten. Und sie waren darüber absolut Geschockt und konnten es so in der Form und seiner Beobachtung nicht wiederspiegeln.

Das Gespräch lief leider absolut katastrophal ab, auch das er mir nicht die Möglichkeit ließ Sachen zur schildern, obwohl er mich fragte. Wurde ich quasi immer der Lüge bezichtigt und das ich alles zur positiv sehe, dabei bin ich mit Sicherheit keine Mutter die sich ihr Kind „schön redet“ aber manche Dinge waren einfach absolut unfair! Und nicht nachvollziehbar, für mich hat er eine sehr einseitige Perspektive. Auch das er sich selbst den Stempel gibt unseren Sohn besser zur kennen als wir oder die Kita oder sein Lehrer in seinem capeira Training, er hatte ihn nur je 4 mal für 45 Minuten! Da waren soviele Dinge die unfair abliefern. Ich sagte ihn dann auch das ich es nicht ok fand, das er mir nicht sagte das mein Sohn die letzte Stunde eher sportliche Kleidung tragen soll. Er hatte bei dem Parcours den eine jeans an, mit der er manche Bewegungen nicht so flexibel ausüben konnte. Was logisch ist.

Er meinte dann das sei nur eine „Beschönigung“ von mir. Habe ich dann mal so stehen lassen. Die Aussage das er sich nicht richtig bewegen könnt und absolut unfähig! Das passt halt absolut nicht zur Realität ja er ist unruhig, aber wenn er einen Fokus hat auf sein Hobby oder klettern etc. Ist er tadellos. Laut ihm auch etwas was er nicht bestätigen kann. Ich kam mir einfach durchweg über den Mund gefahren vor, es war nicht möglich einen Satz zur beenden.

Das ist gar kein Problem :sun_with_face: ist mir im Nachhinein auch aufgefallen :cry:

Deine Fragen sind echt gut, die habe ich mir mit meinen Mann gestern gestellt. Wir hatten ja auch eine Rücksprache mit der Kita die für das Gespräch und die Aussagen wenig Verständnis hat. Aber wir suchen auch nochmal unsere Kinderärztin auf die für solche Sorgen immer offenes Ohr hat. Aktuell sind wir etwas überfordert bzw. Im Zwiespalt wie und was jetzt das beste ist.

Solche Erfahrungen braucht nun wirklich keiner.

Ich glaube nicht, dass der Herr auf ADHS spezialisiert ist, denn sonst wüsste er, dass diese Kinder nicht unbedingt dann „funktionieren“, wenn man es gerne hätte.
Dass Jeans Kinder behindern können, wenn sie zeigen sollen, was sie bewegungstechnisch drauf haben, könnte man auch wissen und das Kind mit Jogginghose herbestellen. Da hast Du vollkommen Recht. Das hat ja nicht einmal etwas mit ADHS zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand.

Wir hatten es bei irgendeiner U, dass unser Sohn (heute mit ADHS-Diagnose, aber damals noch ohne) schlicht keinen Bock hatte und deswegen bei der einen Übung nur gekaspert und eine andere verweigert hat. Da ging es um so Logik-Zeugs. Nachdem die Arzthelferin es erfolglos mit Engelzungen versucht hatte, habe ich unserem Sohn gesagt, dass er dieses Zimmer erst verlässt, wenn er die Übung gemacht hat, egal, wie lange wir darauf warten müssen. Daraufhin nahm er sich das Blatt und ratterte es blitzschnell einmal runter, und zwar alles richtig, so dass alle nur noch gestaunt haben.

Hätte ich nicht eingegriffen, wäre diese Übung mit null Punkten bewertet worden.
Bei der anderen hat unser Kinderarzt mir geglaubt, dass unser Sohn das eigentlich kann. (Wir kannten uns schon länger.)

Später in der Grundschule hat unser Sohn für alles mögliche im Unterricht ewig gebraucht, aber nicht, weil er über-, sondern weil er unterfordert war. Das hielt seine Lehrerin aber für vollkommen abwegig. Außerdem sei er absolut unerzogen und sowieso eine Vollkatastrophe.
Das Ende vom Lied war, dass er, auf Empfehlung seines Kinderpsychiaters, eine Klasse übersprungen hat. Die Kritik der neuen Lehrerin war dann lediglich, er würde ein bisschen zu viel träumen.

Soviel zum Thema „Fachleute“ und Kinder, die angeblich Vollkatastrophen sind.

In jedem Beruf gibt es Menschen, die da schlicht fehl am Platz sind, egal, was für eine Ausbildung sie auf dem Papier haben. Mein Eindruck ist leider, dass sich gerade im Bereich ADHS/ASS-Diagnostik viele von denen tummeln. Fehldiagnosen und ähnliches sind leider alles andere als selten. Hier im Forum liest man das immer wieder, und ich kenne da auch einiges aus dem realen Leben.
Da darf man sich nicht zu sehr verunsichern lassen.

Die Diagnostik bei unserem Sohn beim Kinderpsychiater bestand zunächst aus einem Intelligenztest. Dann hat der Kinderpsychiater noch so ein paar andere Tests mit ihm gemacht (am Tisch, nicht in Form von sportlichen Test). Allerdings war unser Sohn da schon 8. Bei so jungen Kindern läuft das eventuell anders.

Was Geschicklichkeit angeht, war ich als Kind übrigens motorisch fit und bin viel draußen über Stock und Stein getobt, über Baumstämme balanciert etc… Trotzdem bin ich oft irgendwo gegen gelaufen, hängen geblieben, habe Dinge fallen gelassen oder umgestoßen. Das schaffe ich bis heute öfter als andere. :rofl:
Ich habe zwar keine Diagnose, bin mir aber ziemlich sicher, ebenfalls von ADHS betroffen zu sein.

2 „Gefällt mir“

:adxs_wink: total spannend, deine Beobachtung und deckt sich gerade in meiner Retrospektive :older_woman:t3: mit meinem Sohn damals, nur habe ich’s nicht so wahrgenommen :adxs_jamma: unterzogen wurde hier abschätzig
verschachtelt in „…KiTa Kind, merkt man…“ arbeitende Mütter, geht ja gar nicht :adxs_zunge:

Danke @Fehlerteufel für diesen Gedanken :bouquet:

1 „Gefällt mir“

Im Kindergarten fiel unser Sohn nur ab und zu negativ auf, weil die ihn zu nehmen wussten. Die Erzieherinnen dort waren super. Da hatten wir richtig Glück.

Aber ich selbst war im Kindergarten die „unerzogene Vollkatastrophe“. Meine arme Mutter musste dort ständig antanzen und durfte sich wohl so einiges anhören. Bei mir lief es mit genau einer Erzieherin, die damals kurz vor der Rente gewesen sein muss. Sie galt als total streng, hat aber eigentlich nur klar kommuniziert, was sie von mir erwartete und war sehr verständnisvoll und zugewandt. Ich fand sie super. :heart:

Ich glaube, sehr viele Eltern von undiagnostizierten ADHS-Kindern müssen sich anhören, dass ihre Kinder unerzogen und ganz schrecklich sind. Da ist leider selbst unter Pädagogen und manchen Therapeuten heutzutage immer noch zu wenig Wissen vorhanden, wie ADHS-Kinder ticken und dass man so eins vor sich haben könnte. :slightly_frowning_face:

Die Eltern, deren Kinder noch keine Diagnose haben und die deswegen nicht so oder gar nicht im Thema sind, fühlen sich von solchen Aussagen tief getroffen. Da ist es gut, dass es heutzutage Foren gibt, wo andere Eltern von ihren Erfahrungen berichten.

2 „Gefällt mir“

Hallo Annchen,

der Ergotherapeut klingt extrem unempathisch, wie kann man ein Feedbackgespräch auf so eine unausgewogene Art gestalten.:frowning: :pensive:

Selbst wenn es ihm ein Anliegen ist, euch eine deutliche Botschaft mitzuteilen (a la „kümmert euch zügig um eine Diagnose und Medikation, damit euer Sohn einen guten Schulstart hat“), ist es in jeder Art von Feedbackgespräch wichtig und angebracht, auch Positives zurückzumelden. Und das Positive gab es sicherlich, da hätte dein Sohn schon durchgehend brüllen und/oder verweigern müssen in allen Stunden trotz kompetenten Versuchen, ihn zu motivieren, dass es etwas schwierig wäre, etwas Positives zu schildern.

Zum Glück warst du dabei bei den Stunden, erstens hattest du so selbst einen Eindruck von deinem Sohn und zweitens müsstet ihr euch sonst Sorgen machen, dass euer Sohn mit einem empathielosen Typen stundenlang allein war. Aber offenbar war der Ergotherapeut eurem Sohn gegenüber deutlich freundlicher als im Elterngespräch, was immerhin erleichternd ist.

Ein kurzer Gedanke war, ob er vielleicht mit Psychotherapiestunden mehr abrechnen kann als als Ergotherapeut, und euch daher schnell zur Therapie bringen will. Aber das scheint ja nicht der Fall zu sein. Vielleicht war es dem Herrn einfach zu anstrengend, ein lebhaftes Ergotherapiekind zu haben. :wink:

Und gut, dass ihr das durch längere Beobachtung fundiertere Feedback vom Kindergarten und vom Cap…-Trainer habt. Zusammen mit eurem eigenen Bild von eurem Sohn habt ihr sicherlich ein ausgewogenes Bild, dazu nun die Empfehlung eine Diagnose durchführen zu lassen (den Rest von dem Gespräch würde ich versuchen weitgehend zu vergessen :wink:).

(Nur zu meinem Hintergrund: Sohn daheim schon immer auffällig, im Kindergarten gegen Ende ADHS-Hinweise bekommen und nach ein paar Monaten in der Schule auch. Dann Diagnose Mitte der ersten Klasse. Zuerst Empfehlung „erstmal nur Marburger Konzentrationstraining“, hat nichts oder so gut wie nichts gebracht. Zweite Klasse viel Stress bei den Hausaufgaben und Rückmeldung der Lehrerin „es zieht weiterhin so vieles an ihm vorbei, er leidet“. Medikationsbeginn hat sich gezogen, da der Kinderpsychiater, der die Diagnose gemacht hatte, in Rente gegangen ist, und es schwierig und zeitraubend war, einen zu finden hier in der Großstadt. Seit Ende zweiter Klasse nach Eindosierungsphase 15mg Medikinet (verteilt auf ca. Alle 3 h eine, auch am Wochenende und in den Ferien). Er nimmt sie freiwillig, weil er merkt, wie die Tabletten ihm helfen und es hat sich während der Wirkzeit vieles deutlich verbessert. Wie gesagt, nur kurz zu meinem Hintergrund. Wichtig ist, rechtzeitig mit der Diagnostik und ggd. Medikation zu starten, kann sich nämlich alles lang hinziehen…)

Alles Gute euch!!