Unsicherheit/Angst wegen Diagnose

Hey alle zusammen,

erstmal ich hab dieses Forum per Zufall vor kurzen gefunden. ich versuche einfach mal irgendwo anzunfangen.

Ich leide eigentlich an einer depressiven Episode mit einer kombinierten PS. Ich hab im Laufe meines Lebens immer mal wieder festgestellt gehabt, das ich manchmal etwas impulsiv gewwesen war, auch hier und da einige AUsbrüche von gewalt hatte (jedoch nie gegen andere Menschen oder so) und auch einfach faul war, was ich aber immer auf die Depression geschoben habe. das Ich nicht sonderlich konzentriert war, hab ich so nie bedacht, da ich es ja anders nicht kannte, und dachte es wäre normal. ich bin halt mit all diesen Dingen aufgewachsen und habs immer für normal benommen. Doch seit ein paar Wochen hab ich so ein paar Zweifel an meinen Verhaltenweisen entdeckt. Sei es wie gesagt die fehlende Konzentration, unaufmerksam sein oder so. auch hab ich Störungen was das soziale miteinander anging.

Hatte mich nun dieses Wochenende tatsächlich aber nochmal durch meine alten Arztbriefe aus der Kindheit beschäftigt, weil ich diese Sache mit der Konzentration irgendwie nicht mit meiner Depression in Einklang bringen konnte, hab da mal nach Jahren bewusst drüber nachgedacht.

hab dann im Bericht viele Symptome einer möglichen ADHS Symptomatik (oder auch vielleicht eines Subtypen) festgestellt, und hab mich auf die Suche gemacht. Konnte mich mit vielen Erfahrungsberichten identifizieren, aber konnte mir das nie vorstellen. dieses typische Hibbeln was man so hört, hab ich mir im Kopf anders vorgestellt, als wie ichs mache. mir ist aber schon aufgefallen, das ich so nicht wirklich still sitzen konnte und immer wieder unter Strom war. aber irgendwie hab ich das unbewusst unterdrückt?

Jedenfalls hab ich dann weitere videos gesehen von leuten die das als erwachsener entdeckt hatten, und dachte mir: OKay entweder bild ich mir all diese Symptome ein, ODER da ist tatsächlich was. Beim erneuten durchsehen der Briefe hab ich dann tatsächlich auch verschiedene Verdachtsdiagnosen gelesen und in einem weiteren Brief die komplette Diagnose. hab das einfach überlesen. die Diagnose stand einfach fest als ich 9 war (werde dieses Jahr 30) aber auf einmal ergab alles was im Leben bzgl. der ADHS Symptomatik passiert war, irgendwie sinn.

Meine eltern kann ich leider nicht mehr fragen, da beide gestorben sind.

Nun kommen wir aber zur Frage oder zu einigen Fragen : ich gehe jetzt hoffentlich mal nicht davon aus, das psychische Diagnosen die auch wenn sie vor 20 Jahren gestellt worden sind (besonders im fall von ADHS) ein Ablaufdatum haben?

was genau sind die weiteren Schritte die ich nun machen muss? weil auch wenn ich die Symptome von damals schwarz auf weiss habe so, hab ich trotzdem die Angst , das die fachleute, Psychiater und ähnliches das irgendwie anders sehen könnten, und ich die vermeintliche lösung meiner probleme nochmal neu suchen muss. das wäre extrem deprimierend.

Muss ich nochmal irgendwie Testungen machen? weil das wurde alles als kleines Kind (auch mit 3 oder 4 schon) alles bereits getan.

Die Diagnose wird bei mir sehr wahrscheinlich sowieso umgestellt, bin halt gespannt was davon ADHS Symptomatik ist und was Persönlichkeitsstörungsbasiert.

ich bin übrigens gerade davon beeindruckt, das meine Konzentration beim Schreiben dieses Textes mal keine Ausfälle hat. Scheinbar saugt mein Gehirn diverse DInge die mich betreffen, komplett auf und ich bleibe dabei halbwegs konzentriert :stuck_out_tongue_winking_eye:

es ist für mich halt immer noch ein „Traum“ das viele meiner Probleme die ich habe, durch ADHS zu erklären sind, und dennoch ist es surreal. damals wurde halt auch leider keine Therapie oder ähnliches gemacht, weil keine ahnung. vielleicht war die Wissenschaft Ende der 90er anfang der 00er noch nicht so weit. ANzeichen gabs wie gesagt genug, und die halten bis heute immer noch genug an, um mein Leben massgeblich zu beeinträchtigen. Als wäre mein Kopf ständig voll, es ist so merkwürdig. ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das bei „Normalen“ leuten ist.

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hab nochmal weiter recherchiert und nochmal mehr Fakten und Daten auf den Berichten gefunden, u.a Daten welche Ergebnisse von verschiedenen Testungen kamen. Und je mehr ich auch so drüber nachdenke, desto mehr kann ich mir auch wieder einige Dinge erklären. Während einige Dinge mega ausgeprägt sind, hab ich einige gar nicht, aber das ist ja normal und auch bei jeder Störung so. aber viele Sachen lassen sich wunderbar erklären und ich sehe auch bei Erfharungsberichten viele Zusammenhänge, die ich mir vorher wo ich von der Diagnose nicht wusste nicht erklären konnte. Als hätte jemand einfach mal das Licht angemacht :smiley: ich warte nun auf Freitag auf meinen Psychiater. Vielleicht hat ja sonst jemand noch bisschen was dazu zu sagen :slight_smile:

Kommt auf den Arzt drauf an. Diagnosen haben kein Ablaufdatum, aber viele Ärzte unterscheiden zwischen Kinder-ADHS und Erwachsenen-ADHS.

Angeblich haben manche Kinder als Erwachsene keine ADHS mehr. Umgekehrt nicht.

Jedenfalls den Beleg für deine Kinder-ADHS hast du schon mal, was die Diagnostik der Erwachsenen-ADHS stark vereinfachen dürfte. Denn wer als Erwachsener keine ADHS mehr hat, falls es das gibt (!), der hat ja auch nicht mehr die gleichen (oder andere, aber eben ADHS-typische) Symptome. Oder?

ich hab mich auf jeden fall immer gefragt wie man stimmungsschwankungen im fall bei adhs definiert. konnte mir da keinen reim drauf machen.

ich wurde vor einigen Jahren zb in der Psychatrie mit einer Depression sowie einer kombinierten PS mit histrionisch und emotional-instabilen Anteilen diagnostiziert. ICh hab mir dann gestern mal durchgelesen was Stimmungen bei ADHS heisst, und dachte mir dann: das ergibt auf jeden Fall viel Sinn. Mir ist oft aufgefallen das ich entweder recht freudig zumeist war oder halt irgendwie traurig und agressiv. aber halt immer auch so extrem beinahe theatralisch. aber dachte das sind normale Stimmungen wie sie jeder hat (gut wenn mans nicht anders kennt, nimmt man halt an, das das so ist, wie es ist) aber in dem fall wurde ich halt fehldiagnostiziert. ich hab zum beispiel laut diagnose auch ein paar Borderlinersymptome, und ziehe diese auch an. der Übergang von Borderline zu anderen Störungen kann ja auch fliessend sein. da überschneidet sich halt einiges.

kann mich auf jeden fall damit identifizieren und es erklärt sehr viele Verhaltensweisen von damals.