Unterstützung für Psychologen in Verhaltenstherapie

Hallo zusammen,

Ich habe letztes Jahr mit einer Depression eine Verhaltenstherapie gestartet, die sowohl aus Einzel- als auch Gruppentherapie besteht. Mittlerweile steht aber fest, dass eine Adhs die Hauptursache ist. Ich bekomme inzwischen Medikinet Adult, was auch ganz gut wirkt. Ich nehme es jetzt 5 Wochen und habe eine deutliche Verbesserung bei Erschöpfung, und innerer Unruhe erfahren, bin emotional stabiler und komme besser im Alltag klar. Ich bin seit letztem Herbst mit der Depression krank geschrieben und habe natürlich auch jetzt noch mit vielen Symptomen und Verstimmungen zu kämpfen.

In der Gruppe sind ansonsten Personen mit Depression und Burnout, alle ohne Adhs. Ich habe oft das Gefühl, dass, obwohl wir uns viele Symptome der Depression teilen, meine Situation sehr spezifisch ist und ich nur selten richtig verstanden werde, sowohl von den anderen Teilnehmern, als auch von meinem Psychologen.

In bin natürlich unendlich dankbar, überhaupt einen Platz bekommen zu haben und der wöchentliche Kontakt tut mir gut. Allerdings frage ich mich zunehmend, wie zielführend die Therapie ist. Kennt ihr gutes Material, dass ich meinem Psychologen zukommen lassen kann, um ihm Stupser in die richtige Richtung zu geben? Podcasts, Bücher, Artikel. Ich suche vor allem Artikel zu Verhaltenstherapeutischen Maßnahmen, in die er sich einlesen kann, aber auch allgemeine, kurze und knappe Erklärungen zu Selbstwert, sozialer Hemmung oder Unterschiede einer Adhs-Depression zu „normalen“ Depression. Das Ding ist ja, er hat nur begrenzt Zeit und ich kann ihn schlecht einfach einen Stapel Bücher der gängigen Ratgeber hinknallen.

Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich. Ich weiß nicht ob ich diese Therapie als das, was es ist, wertschätzen sollte, oder mich bemühen sollte eine Adhs zentrierte Therapie zu finden. Die oberflächlichen psychosomatischen Symptome gehen zurück, aber ich fange jetzt an, mein halbes Leben, die Beziehungen, meine Karriere, meine ganze Identität zu hinterfragen und habe das Gefühl, bei diesen tiefgreifenden Problemen fehlt ihm das Verständnis, wie Adhs-ler ticken können.

Danke dir die Ratschläge

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Scheint mir in sich ziemlich „adhssig“, der Ansatz ;-): Wie trainiere ich meinen Trainer, damit er mich effektiver trainieren kann?

Wenn Du anfängst zu googeln, ob Gruppentherapie neben Medikation einen eigenständigen Effekt hat, findest Du … das, was Du suchst.

Ich finde Deine Grundhaltung aber super: „Tu, was Du kannst, mit dem, was Du hast, und da, wo Du bist.“ Das ist eben nun das Angebot, das verfügbar ist. Oder brauchst Du damit ein Kontingent von Therapie-Einheiten auf und wenn Du dann eine idealere Unterstützung finden würdest, würde die nicht mehr bewilligt?

Ich selbst müsste extrem aufpassen, nicht zu reizoffen zu sein in so einer Gruppe, sondern bei meinen eigenen Themen zu bleiben. Aber vielleicht wäre diese Abgrenzung genau das Trainingsfeld. RSD abschleifen inklusive. Und vielleicht wäre es daher sogar gut, nicht in einer Gruppe zu sein, in der alle die gleichen Baustellen haben?

Den direkten Austausch mit anderen Nervensystemen im Raum kann eigene Psychoedukation ja gerade nicht simulieren.

Zu dem Thread-Thema selbst: Vielleicht lässt sich dieses Buch aufgrund seiner Arbeitsblätter ganz gut verpacken: Therapie-Tools ADHS im Erwachsenenalter: Mit Online-Material (Beltz Therapie-Tools) : Kirsch, Peter, Haible-Baer, Nina: Amazon.de: Bücher

Damit kannst Du ergänzend selbst arbeiten und vielleicht ergeben sich daraus „Rückfragen“ oder Stupser, die Du mit in die Gruppe bringen kannst, zum Gewinn aller? Viele unserer Themen sind ja doch eher auf dem Spektrum verschoben und nicht komplett andersartig.

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Wie meinst du „Erklärungen zu Selbstwert“? Das ist doch das Mindeste, was ich von einem Psychotherapeuten erwarten kann. Er muss doch selbst extrem viel über den Selbstwert bzw. Selbstwertgefühl wissen?

Vielleicht solltest Du genau darüber mit dem Therapeuten mal in einer Einzelstunde sprechen?

Hat er danach gefragt oder willst Du ihm das „aufdrücken“, weil Du meinst, er könnte es brauchen?

Ich würde ja meinen, wenn ein Therapeut sich wirklich dafür interessiert, dann kümmert der sich selbst um entsprechendes Material. :adxs_noidea:

Ich habe das Gefühl, Du bist in der falschen Gruppe und beim falschen Psychologen…

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Das ist gestern hier eingezogen und der erste Eindruck vom Durchblättern ist „Gut diese!“.

Da kann ich sicher das ein oder andere in der Therapie einbringen, aber in erster Linie nadüllisch für mich begleitend zu Hause :crossed_fingers:t2:

Tankeschön für den Dipp :slight_smile:

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Bin aktuell nochmal beim Stopp-Prinzip dran.
In dem Buch sind so Stopp-Aufsteller für den Schreibtisch.

Dafür werde ich mal versuchen, die KI ein paar bunte, auch lustige Motive entwerfen zu lassen.

Dann die Wand neben dem Schreibtisch damit zupflastern.
Und den Schreibtisch. Oder die ganze Bude :adxs_gruebel: