@Werbefrei
Hey du. Ich kann mich AbrissBirne nur anschließen. Danke für deine lange, ausführliche Erfahrung im Bezug auf deine Erlebnisse. Natürlich ist es nicht so einfach den ADHS-Teil von anderen Dingen zu trennen. Ich denke, dass Vieles zusammenhängt. Eins führt zum Anderen und so entsteht ein Wust aus Konflikten.
Aber es freut mich zu lesen, dass du inzwischen eine Schule besuchen kannst, wo es dir zu einem Großteil besser geht und du dich für die Themen begeistern kannst. Das ist sehr, sehr viel wert!
Ich finde auch, dass du wirklich stark bist, nicht aufgegeben zu haben.
Und genau wie AbrissBirne kann ich mich auch anschließen an den Teil, dass es mir sehr ähnlich ging in meiner Kindheit und Jugend. Also, abgesehen davon, dass ich nicht nach außen explodiert bin, sondern nach innen. Wahrscheinlich, weil bei mir das H in ADHS fehlt. Ich wurde auch gemobbt für meine Andersartigkeit, konnte mich aber nicht wehren als Kind. Ich habe nicht zurückgeschlagen, sondern mich in mich selbst verkrochen. Ansonsten ist es sehr ähnlich wie bei dir. Früher, in der Grundschulzeit habe ich auch jedem x-beliebigen Menschen irgendwas erzählt, war sehr offen und gesprächig. Heute hat sich das leider sehr stark eingeschränkt und ich öffne mich nicht mehr ganz so leicht.
Sogar der Teil mit der Computersucht war bei mir gleich und mit Transidentität und Depressivität hatte ich über meine Jugendzeit hinweg ebenfalls ständig zu tun.
Ich glaub an der Stelle lohnt es sich gar nicht alles einzeln aufzugreifen, deswegen sage ich einfach, dass sich ein großer Teil deiner Erzählungen mit meiner Erfahrung deckt. Auch die leider sehr negativen Dinge wie S*****versuche.
Aber mir geht es mittlerweile auch so, dass ich an einer Hochschule bin, wo ich mich sehr wohl fühle! Ich hab zwar das Gefühl meine Maske noch immer nicht ganz ablegen zu können, aber gut, im Prinzip trägt ja auch jeder Mensch ein Stück weit eine Maske in der Öffentlichkeit. Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich sehr von meinen Mitstudent*innen geschätzt werden. Ich bin sogar Jahrgangssprecherin und mir fliegen die Themen der Seminare und Vorlesungen ziemlich zu (also damit will ich nicht angeben, sondern einfach sagen, wie sehr das Umfeld dazu beitragen kann, dass wir entweder ‚eingehen‘ oder ‚aufblühen‘).
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute, Werbefrei!