Hallo zusammen,
ich bin 43 Jahre alt und habe einen 18 jährigen Sohn, der mit 17 endlich verlässlich eine sehr hohe ADHS-Stufe diagnostiziert bekommen hat. Ich selbst hatte jahrelang den Verdacht, ich könnte ADS haben, was euer V5-Testergebnis eben so ausgespuckt hat.
Seit meiner frühesten Kindheit verfolgt mich ein Schicksalsschlag/Trauma nach dem anderen. Ich bin dadurch sehr resilient geworden und auch ein Einzelkämpfer.
Die meiste Zeit war ich alleinerziehend, da meine Beziehungen nicht funktioniert haben. Auch familiäre Unterstützung hatten wir nicht. Ich musste mich als mein Sohn sehr klein war von der Familie distanzieren, weil es meine psychische Gesundheit zu sehr belastete. Auch die Beziehung zu meinem Sohn war sehr schwierig, da er dadurch logischerweise extrem auf mich fixiert war und mich mit seinem ADHS total überrannte.
Ich habe seit mein Sohn in mein Leben kam, aus Liebe zu ihm, meine ganze Kraft kanalisiert um uns beide auf einen guten Weg zu bringen. Von Anfang an habe ich stark aktiv nach Hilfe gesucht, die es einfach nicht gab. Ständige Wechsel/Abbrüche von Schule, Jobs, Beziehungen aller Art waren die Folge. Seit Jahren nur Stress und Unruhe und das Gefühl nicht zu genügen. Schadensbegrenzung und Funktionieren…
Ich kann auf Grund der Schicksalsschläge langsam nicht mehr. Jedes mal, wenn ich mich aufraffe (und die Anläufe werden immer länger,) bekomme ich wieder ein heftiges Brett. Ich komme auch mit dem „Aufarbeiten“ nicht mehr hinterher.
Alle meine Ressourcen sind fast erschöpft. Seit drei Jahren habe ich bereits schlimme Depressionen. Seit meiner Kindheit soziale Ängste.
Ich habe nach der Pandemie eine zweite Ausbildung gestartet, um finaziell und beruflich noch auf einen einigermaßen „grünen Zweig“ zu kommen. Jetzt sitze ich durch die Inflation richtig in der … und ich hätte nicht gedacht, dass mir diese Ausbildung mental, psychisch und somatisch so viel abverlangt. Meine (Überlebens-)Strategien greifen hier nicht mehr und ich bin überlastet, überfordert, erschöpft und hoffnungslos vom vielen Scheitern. Hab keine Lebensfreude mehr. Stecke im Eremiten-Modus fest. Meine Grenze ist erreicht.
Es ist mir sehr unangenehm, andere damit zu belasten und ich hätte das nie gedacht, weil ich echt zäh bin, aber ich brauche dringend Hilfe. Wenn jemand einen Tipp für mich hat, wie ich die Milch im Fass endlich zur Butter gestrampelt bekommen könnte, bin ich sehr dankbar.
Viele liebe Grüße
P.S.: Ich habe bereits einen Psychiater und eine Verhaltenstherapeutin, wegen früherem „Burnout“, die aber beide nicht auf dem Gebiet AD(H)S geschult sind und jetzt nicht mehr wissen, wie sie mir helfen können.
Die Kontaktaufnahme mit einer Selbsthilfegruppe hat mich zu dieser Seite und dem Test geführt.