Vergleich Methylphenidat Stada und Ritalin LA

Ich habe im Jänner, mit 43 Jahren, meine ADS Diagnose erhalten und nehme seit Februar Methylphenidat Stada 20mg (ist retardiert).
Jetzt gibt es Lieferprobleme und ich habe stattdessen Ritalin LA 20 mg erhalten.

Nun wirkt das Ritalin wesentlich stärker und länger als das MPH Stada und ich wollte hier fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder sich diesbzgl. auskennt?
In diesem Forum habe ich gelesen, dass jemand bei der Firma Stada nachgefragt hat und als Antwort erhalten hat, dass es wie Ritalin wirkt und dieselbe Bioäquivalenz hat.

Mein Arzt möchte mir generell lieber MPH Stada verschreiben, weil es anscheinend leichter zu bewilligen und günstiger ist.

Warum wirken die 2 Medikamente so unterschiedlich?

LG

Warum nimmst du nicht MPH Al das jatte die gleiche wirkzeit und wurde bei mir nis Aut Idem für Ritalin getauscht

Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Generika schwächer sind als das Original. Daher täuscht dich dein Eindruck nicht.

@Kathy Stada gibt’s meines Wissens nur in Österreich und ist das selbe wie das Generikum von AL bei uns. Siehe https://aspregister.basg.gv.at/document/servlet?action=show&zulnr=138489&type=DOTC_GEBR_INFO

Es

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Das ist me gute Frage, ich glaube selber Konzern kann ich mir nucht vorstellen, denn ich hab das AL genommen, hatte nur mehr Nebenwirkungen und war unbekömmlicher für mich.

Und es war die gleiche Stäre und du hast die gleiche Menge genommen? Bei wievielen Einnahmen hattest du eine andere Wirkzeit?
Oder hattest du ein MPH Generika Stada für Medikinet bekommen, was dann plausibel eine Kürzere Wirkung haben würde aber auch schneller anfluten würde.
.Muß in Deutschland auch mal zum Tauschen möglich gewesen sein

Dem muß ich dir leider Widersprechen. Generika müssen Haar genau die gleichen Anforderungen erfüllen wie die patentierten Medikamente. Sonst bekämen sie keine Zulassung.

Entsprechend wird der Wirkmechanismus der Hilfsmittel anders sein. Kurz am ende ist es nicht genau das gleiche Medikament.

Was bekannt ist das die Generika aufgrund anderer Zusammensetzung anders wirken KANN. Das hat aber nichts mit mehr oder weniger Wirkstoff zu tuen. Kommt drauf an wie der Körper mit den anderen Hilfsstoffen eben zurecht kommt. Im Bereich von Gluten-/Laktoseintolleranz ist das z.b. sehr relevant

Die Frage ist auch, ist es wirklich das Generika dieses Original Medikaments etc. Aktuell schlagen wir uns aufgrund der Medikamentenknappheit mit Ersatzprodukten aus dem Ausland rum. Stellenweise Griechenland und sogar Koreanische Medikamente finden in unsere Apotheke. Und das sind eben keine Identischen Medikamente, sondern nur ähnliche. Frag mich jetzt nicht welche Kommission aber die not lässt nach Prüfung auch Produkte durch die es so in Deutschland nicht geben würde.

Warum sind Generika so gut wie das Original?.

Von Medikinet Adult / Retard gibt es keine Generika.

Stada wäre ein Ritalin Adult / LA Generikum.

Der Wirkstoffanteil ist natürlich gleich. Da sind in der Produktion auch nur minimale Abweichungen von 5% erlaubt und da wird sicher genauestens drauf geachtet und anhand von Qualitätsprüfungen sichergestellt.

Bioäquivalent bedeutet allerdings wirklich nicht 1:1 gleich.
Da gehts um die Bioverfügbarkeit, nicht um die Wirkstoffmenge.

Hersteller von Generika müssen in einer Bioverfügbarkeitsstudie nachweisen, dass es nah am Original / Referenzpräparat ist. Hier ist dann wohl aber eine Spanne zwischen 80-125% erlaubt.

Die Verteilung (des Wirkstoffs im Körper) könnte im direkten Vergleich zum Referenzpräparat also minimal anders (niedriger, oder auch höher) ausfallen. Würde man die Wirkkurven übereinanderlegen, wären sie also minimal unterschiedlich.

Patient A reagiert darauf empfindlich.
Patient B merkt keinen Unterschied. :man_shrugging:

Gleiches gilt natürlich auch für die verwendeten Füllstoffe / Hilfsstoffe, sollte man da empfindlich sein.

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@Kathy
Ich hatte da nicht wirklich eine Wahl :wink:

@Kathy Stada soll das Generikum von Ritalin LA sein.

Beides wirkt, aber ich finde Ritalin wirkt besser, stärker.

Gleiche Dosierung, gleiche Tageszeit bei Einnahme.

Nebenwirkungen hatte ich nur Anfangs leicht: am Anfang innerlich unruhig gefühlt und äußerlich sehr ruhig. Hatte 40mg probiert, aber da hab ich mich völlig ruhig gestellt gefühlt und das war nicht angenehm.

Ich komme aus Österreich. Glaube Stada ist nur hier zugelassen.

Ich weiß das mein Apotheker meinte, daß die Galenik vom Original immer besonders verträglich ist und Generika das nicht unbedingt sein müssen, weil das dirchaus auch im Preis bemerkbar ist. Ich fand Ritalin sanfter anflutend und auslaufen und viel weniger Nebenwirkungen

Das kann ich so blind mitgehen, aber alles wirkt bei jedem anders, leider

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Hallo,

das wird schon so sein, in allen Generika ist gleich viel Wirkstoff untergebracht, aber du kannst hier ganz viele Beispiele nachlesen, wo sie eben trotzdem nicht gleich wirken, und das insbesondere bei retardiertem Methylphenidat.

Ich habe diese Erfahrung auch gemacht, bei mir war es MPH Ratiopharm, was viel schlechter wirkte als Ritalin Adult. Und ich habe es immer wieder verglichen, die Schachtel war ja groß genug, das bilde ich mir nicht ein.

(Das heißt nicht, dass Generika immer schlechter sind als Originale, auf dem Trip bin ich nicht. Das unretardierte Methylphenidat 1a, was mein Sohn und ich (abends) nehmen, wirkt wunderbar und ohne feststellbarem Unterschied zu unretardiertem Medikinet oder Ritalin.)

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Sagt mal ne blöde Frage:

Das ‚schlechtere Wirken‘ hat doch bestimmt etwas mit der Retardierung (jeder Hersteller eigenes Verfahren mit eigenen Trägszbstanzkombinationen) dann etwas mit der Freisetzung und damitcauch mit der eigenen Umsetzung im Körper und damit mit der Aufnahme zu tun.

Bestes Beispiel ist ja Ritalin und Medikinet, die beide MPH haben und definitiv andere Retardierungsverfahren, Freisetzungsmechanismen und andere Stärken zur Träger und Hilfsdtoffen verwendet werden und bei Einnahme wir ganz völllig verschidene Wirkstoffe Wirken und damit wie ganz andere Medikamente scheinen. Entsprechend müsste das dann eben auch schon in geringeen Wirkmichanismen sich wiederspiegeln.
Wenn etwas anders wirkt wird wohl eher mehr oder weniger Aufnahme/Resorption vom Wirkstoff die Ursache sein und wenn etwas kürzer wirkt müsste dann schlußendlich es ja heißen, daß die Kügelchen (Retardierung) sich zu schnell auflösen und man dadurch zu wenig Wirkstoff aufnimmt über die geplante Zeit und eventuell wenn es zu unangenehm ist auch zu schnell zu viel Wirkstoff aufnehmen/synthetisieren müsste, und wirkt es zu schwach zu wenig synchronisiert bekommt oder?

Anders kann ja eigentlich nicht erklärt werden warum etwas was gleich sein soll nicht gleich ist, alleine schon mit Blick auf die so verschiedenen Mikrobiome des einzelnen in seinem Darm und damit ganz sicher auch Einfluß auf Freisetzung, Synthese, Resorbtion verantwortlich ist.

Ja, mit dem Unterschied dass uns die Krankenkassen und Hersteller wenigstens nicht erzählen, beides sei identisch und wenn es einen Unterschied gebe, bilde man sich das ein und habe eine Anspruchshaltung.

Nur manche Ärzt/innen scheinen das zu denken.

Verstehen tu ich das trotzdem nicht. Was kann Infectopharm, was Ratiopharm und Co nicht können? Was ist daran so schwer, eine 1:1-Kopie mit nicht nur derselben Wirkstoffmenge, sondern auch allen Zusatzstoffen, Herstellungsumständen usw. anzufertigen? Oder kostet es 1,5 Cent pro Kapsel mehr, das Gleiche zu tun?

Ich glaube dafür gibt es, so wie ich das über die Kontakte mitbekomme könnte das auf 3 Pfeilern veruhen:

Im Studiumu./oder Klinikzeit alte Profs/Oberärtze, die ihr altes Wissen weitergeben, dann kann schon unterrichtet werden was will, es bleibt wohl immer, wenn der Prof das noch denkt/ diese Haltung vertritt, dann wird das neue alles noch schwammig/ wenig fundiert sein

Viele wollen sich einfach nicht weiterbilden und schlucken das auch alles nicht, entsprechend scheint es ihnen gleichgültig zu sein

Andere haben so Angst vor Regress der KV bzw. hab den schon mal hart erlebt und fast daran ihre Existenz verloren, daß sie wahrscheinlich dafür alles behaupten würden.

Ich kenbe 2 Ärzte, die unbedarft je eine Praxis nach der Krankenhaustätigkeit gekauft hatten und inberhalb der ersten 3 oder 5 Jahre einen harten Regress hatten (Frauenärztin um 30.000 Euro) und Psychiater mit so 50.000 Euro Regress, und dann müssen sie das Zahlen. Hast du dann Kredite oder ähnliches wegen der Übernahme/ Kauf der Praxis, dann bist du als Selbstständiger im Freien Beruf ganz schnell mit dem Rücken an der Wand, dann ist deine Wohnung, dein Haus aber auch die Praxis und die Existenz richtig am Wackeln und das macht dann sehr viel mit diesen Ärzten. Sie überlegen sich sehe gut was sie tun und verschreiben.
Letzten Sonntag bin ich mit einer sehr jungen Ärztin aus Hamburg von Köln zurück und wir kamen ins Gespräch, auch das sie wegen Regressen, den oft nicht bezahlten Behandlungen etc. nach 3 Jahren die übernommene Praxis, aus Existenzängst und der Verordnungsunsicherheiten (wechselnde Regeln und neue Formvorschriften) ihre Praxis verkauft und den Plan verworfen und sich lieber wieder eine Anstellung in einer Uniklinik gewählt. So lange das System so bliebe und so Mmnschenverachtend mit den Ärzten umgeht, weil es quasi eine 80 std Woche Arbeit erfordere, denn die Praxen sollen viel und lange Öffnungszeiten, viele Patientenaufnahmen anbieten, dazu aber die gewaltige Bürokratie, das Zwingen zur Software und es gibt sehr begrenzte Anbieter, was im Preis deutlich spürbar ist und auch in der Abrechungssystemen der der Kassen kicht berücksichtig werde, dazu die Sicherheitsupdates, technische Schwierigkeiten teils mit den Sytemen und vielem mehr eigentlich für sich, Familie aber auch einen ethisch korrekten Umgang mit dem Patienten so nicht gewährleistet.

Das kam aber auch bei den Ärzten vom Symposium deutlich hervor, daß schon oft Neuerungen in der Art der Verordnung vieler Medikamente verändert wird. Wird es dann wie vorher verordnet und nicht nach der neuen Form (mit xx Sternchen vor oder nach irgend einer Angabe oder ähnliches) diese eine Verordnung nicht übernommen wird. Entsprechend zahlt der Arzt das dann im Nachgang oder der Apotheker, wenn es unwissend eingelöst wird und nicht durch den Apotheker dann zurückgewiesen wurde.

Ich glaube da wird wirklich viel getan um einzelne Dinge nicht zu zahlen, was wahrscheinlich bei den Ausgaben der Kassenauch wieder sehr viel Geld ist, was die Kassen vor Überforderung bewahrt. Das siehst du auch beim Physio, die sich oft die Verordnungen bewilligen lassen oder auf Diagnoseschlüssel bestehen und Verordnungen ändern lassen, weil sie oft es auch gar nicht bezahlt bekommen, aber ja in Vorleistung gegangen sind

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Wie das so richtig haargenau abläuft, weiß ich auch nicht, aber die Arzneimittel Zulassungsverfahren kann man sich online durchlesen, wie das funktioniert und welche Auflagen Hersteller zu erfüllen haben.

Der Hersteller eines Originals hat natürlich deutlich mehr Kosten durch Forschung, Patente und Nachweise, die zu erbringen sind, bevor es zugelassen werden kann.

Hersteller von Generika haben da schon mal deutlich weniger Kosten.

Was die Kapsel selbst und Füllstoffe angeht, die das Auflösen der Kapsel von innen heraus beschleunigen sollen, da sollten die Unterschiede zwischen den Herstellern theoretisch sehr gering sein und nur minimal für eine unterschiedliche Freisetzung nach Kontakt mit der Magengflüssigkeit sorgen.

Je nach Dicke der Kapsel dürfte es hier vielleicht einen Unterschied von nur wenigen Minuten ausmachen.
Sobald aber ein Loch in der Kapsel ist, sollte es wurscht sein.

Also, beim sofort freisetzenden Anteil des Wirkstoffs würde ich annehmen, dass es keine signifikanten Unterschiede geben dürfte.

Beim retardierten Anteil des Wirkstoffs kommt es dann halt auf die Zusammensetzung an, wie schnell und in welchem Abschnitt der Magen-Darm Passage der Wirkstoff in welcher Menge freigesetzt wird.

Also, welches Coating und welche Bestandteile wurden verwendet und wie dicht wurden diese ggfs. verpresst.

Wenn man die Wirkkurve von Medikinet Retard / Adult und Ritalin LA / Adult vergleicht, wird es da schon mal deutlich erkennbar, dass hier völlig unterschiedliche Retardtechniken verwendet werden.


Bei Medikinet Retard / Adult ist die Auflösung der retardierten Pellets eben abhängig vom pH-Wert, der in der Regel erst im Dünndarm erreicht wird.

Abhängig von der Zusammensetzung des Nahrungsbreis der vorher eingenommenen Mahlzeit, kommen die retardierten Pellets entweder früher oder später im Dünndarm an.


Bei Ritalin LA / Adult sind die retardierten Pellets anders überzogen. Hier löst sich das Coating nicht pH-abhängig, sondern aufgrund der Zusammensetzung erst nach Zeit X auf.


Nun ist es ja aber mit der Magenentleerung in den Dünndarm nicht so, dass die retardierten Pellets von Medikinet Retard / Adult oben auf dem Magenbrei schwimmen und gemütlich darauf warten bis der Magen sich entleert und sie in den Dünndarm rutschen.

Die Zusammensetzung des Magenbreis bestimmt zwar die Verweildauer im Magen, aber trotzdem ist es substanzabhängig. Fette, Kohlenhydrate, Proteine werden ja auch unterschiedlich schnell verdaut und weitergeschickt.

Die retardierten Pellets werden also auch nicht erst nach exakt 3h weitergeschleust. Eher ist es ein kontinuierlicher Prozess und es kommt über die Stunden hinweg immer ein bisschen davon im Dünndarm an, wo es sich dann auflöst und Wirkstoff freisetzt. Das geht dann halt solange bis der Magen vollständig entleert wurde.

Wenn man sich die Grafik der Wirkkurven anschaut, dürfte das oben genannte die deutlich steilere Wirkkurve von Medikinet Retard / Adult erklären. Die steigt ja kontinuierlich an bis zum Peak und fällt dann aufgrund der kurzen Halbwertszeit und MPH typischen Eliminierung rapide ab.

Während man bei Ritalin LA / Adult nach ~3h diesen Knick und leichten Abfall der Kurve nach der ersten Wirkspitze sieht. Dann werden nach Zeit X die retardierten Pellets aufgelöst und die Kurve steigt wieder an bis zur zweiten Wirkspitze bevor auch hier die Kurve rapide abfällt.


Wenn jetzt Hersteller von Ritalin LA / Adult Generika andere Bestandteile / ein anderes Coating verwenden (sie müssen lediglich eine sehr ähnliche Bioverfügbarkeit zwischen 80-125% nachweisen, um es bioäquivalent nennen zu dürfen), dann kann es auch zu leichten zeitlichen Unterschieden bei der verzögerten Freisetzung kommen.

In der Packungsbeilage unter „Pharmakodynamische Eigenschaften“ werden in der Regel die Cmax, Tmax und T1/2 Werte angeben, also nach welcher Zeit in der Bioverfügbarkeitsstudie welche Plasmaspiegel erreicht wurden.

Da sieht man im direkten Vergleich dann schon mal leicht unterschiedliche Werte.

Die sind zwar in der Regel gering, aber könnten bei empfindlichen Patienten eben schon einen wahrnehmbaren Unterschied im Wirkempfinden ausmachen.


Wahrscheinlich ist das alles noch wesentlich komplexer und auch abhängig vom Metabolismus des Patienten (und nochmal komplexer bei möglicher Unverträglichkeit eines bestimmten Trägerstoffs), aber grob und laienhaft dürfte es die möglichen Unterschiede zwischen den Generika und zum Referenzpräparat erklären, denke ich.

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