Verhalten der Ärzte - Wie ist es euch bei Diagnostik und bei einer etwaigen Odysee zuvor ergangen? Erfahrungsberichte?

Hallo zusammen,

habe mich eben neu angemeldet. Seit heute gehöre ich offiziell den Ads-lern an.

Ich habe meine Verdachtsdiagnose anfang des Jahres von meiner Therapeutin bekommen (Depressionen, Leistungsdruck, Probleme im Studium). Sie wollte das aber nicht so einfach ausstellen, weil sie keine Erfahrung hatte.
Heute morgen war dann die Abfrage bei einem Psychater, Diagnose bekommen. Also so 3,5 Monate würde ich sagen, aber hat länger gedauert wegen der Corona sache, ich hatte schon ein anderen Termin.

Die Testung hat nicht er gemacht sondern eine Mitarbeiterin. Der Psychater hat sich die Ergebnisse schnell angeschaut, gesagt ja das ist sehr eindeutig und mir ein Rezept in die Hand gedrückt. Innerhalb 5 min.
Ich bin leicht überfordert momentan, da er auch einfach meinte ich solle mal mit 2 Tabletten Medikinet anfangen morgens und mittags, und in einem viertel Jahr sehen wir uns wieder. Kein Gespräch über einschleichen, welche Wirkungen ich merken könnte, ich soll einfach mal beobachten, die Dosis selbst anpassen, wie ich Lust habe. Kommt mir alles sehr komisch vor. Ich meine er hat auch die 78 Tabletten Version direkt verschrieben, was ist wenn ich direkt starke Nebenwirkungen habe? Und selbst 78 Tabletten würden mir ja gerade mal 1 monat halten, wenn ich es so einnehme wie er das gesagt hat.

Naja, das ist meine Erfahrung. Er also bisher nicht so gut. Meine Therapeutin meinte wenigstens zu mir wenn ich dann anfange es zu nehmen soll ich ein Wirkungstagebuch oder so schreiben. Was denkt ihr über das Verhalten von meinem Arzt? Ich kann es überhaupt nicht einschätzen, weil ich eben nie davor wegen Ads getestet oder in Behandlung war.

Er kommt mir wie jemand vor, der das sehr leichtfertig verschreibt, was mich in meiner Sicherheit über die Diagnose verunsichert.

erstmal herzlich willkommen hier !!!

Na dann hoffen wir dir mal ein wenig helfen zu können :wink:

Hab ich schon öfter gehört, das Testungen von MItarbeitern gemacht werden.
Wie lange hat den die Testung gedauert und was und wie wurde getestet.

Zur Sicherheit/Abgleich kannst du auch noch die Tests bei unserem tollen ULBre machen
Tests und Umfragen - ADxS.org

So Tests könne schon mal schnell eindeutig sein, aber wie man dann unterstützt wird ist das so eine Sache.
Bei mir hat die Testung ein Psychologe gemacht und mich dann an einen PSychiater vermittelt der die Medikation verschrieben hat.
Im wesentlichen hat da zu Beginn mein Psychologe die Begleitung gemacht, der Psychiater hat es verschrieben und alles gut im Blick gehalten das es auch seinen richtigen Weg geht und auch mal was angepasst.

Ich finde das sehr fürsorglich und professionell von deiner Psycholgin. Zum einem ADHS in Erwägung zu ziehen und dich wegen mangels Erfahrung zu jemand anderem zu schicken.

Das der Psychiater dich nach 5 Minuten mit Rezept und ohne weitere Erklärung hat gehen lassen finde ich echt nicht so pralle.
Dachte er denn das deine Psychologin darin erfahren ist und die Behandlung macht ?

Wie heißt das Medikinet denn genau steht da auch Adult drauf und wieviel mg haben die Tabletten/Kapseln?

Ein Wirktagebuch zu schrieben ist schon mal eine sehr sinnvolle Idee .

Es kann sein das er es schnell verschreibt, aber die Diagnose wird wohl stimmen.

Schreib uns ein bischen mehr und tausche dich hier aus.

Vieleicht könne wir ja helfen, vor allem nehmen hier ja viel MEdikamente und kennen die Anfangsphase ja noch.

Herzlich willkommen hier im Forum!

Schau dich mal um, obwohl es dieses Forum erst seit November gibt, kann man schon so einiges finden.

Auf adxs.org findest du ja mehr, als man verarbeiten kann…

Schau hier auch mal in den frischen Thread für Newbies rein <URL url="https://adhs-forum.adxs.org/t/link-fuer-adhs-newbies-merkzettel-fuer-betroffene/418/16 text=„viewtopic.php?f=8&t=485&p=5684&hilit=Newbies#p5684“>https://adhs-forum.adxs.org/t/link-fuer-adhs-newbies-merkzettel-fuer-betroffene/418/16

Der erste Link, den ich mal so gepostet hatte, wurde eigentlich ziemlich zu Recht ordentlich zerpflückt, aber zum Ende des Threads kommen sehr interessante Links…

Hallo Vermiglia (btw, was bedeutet dein Nickname? Ich kenne nur Ventimiglia?),

herzlich willkommen auch von mir! :smiley:

Ich glaube, du musst nicht an deiner Diagnose zweifeln, wenn auch deine Therapeutin, die dich ja gut kennt, das unterstützt, und der Facharzt es bestätigt. Ich denke auch nicht dass er die Diagnose leichtfertig gibt oder Medis verschreibt.

Was aber nicht in Ordnung ist, dass er dich jetzt so allein lässt. Denn zur Diagnose gehört ja nicht nur Sie haben das ja oder nein, sondern warum und was fangen wir jetzt damit an? Da muss sich ein Arzt schon Zeit nehmen. :shock:

In der Phase wo du jetzt bist hat man ja eine Menge Fragen.

Hast du wirklich Medikinet Tabletten oder nicht doch Kapseln? Es gibt beides, aber es ist ein wichtiger Unterschied, deswegen frage ich.

Dass du langsam (mindestens 5-7 Tage für jeden Dosisschritt) und kleinschrittig hochdosieren musst hast du bestimmt schon gehört oder gelesen. Und dass du gucken musst wie lange es wirkt, um zu wissen wann man am Besten nachnimmt (nämlich eine halbe Stunde bevor es aufhört zu wirken) weißt du vielleicht auch schon.

Und: Viele Leute brauchen nachmittags weniger als morgens, und abends noch weniger als nachmittags. Aber wichtig für dich ist erstmal die Einzeldosis herauszufinden, die für dich nicht zu hoch und nicht zu niedrig ist.

Dass Medikinet Adult (Kapseln!) immer mit einem Essen verbunden sein sollte steht zwar im Beipackzettel, aber ich sag es zur Sicherheit hier nochmal.

Tut mir leid dass dein Arzt so kurz angebunden ist. Als ADHS-ler möchte man doch einen Arzt der einen annimmt und einem das Gefühl gibt ihn zu verstehen. Das geht mir nach 16 Jahren auch noch so. Ich gehe noch zu demselben Arzt der mich 2003 diagnostiziert hat, aber nur noch einmal im Jahr.

Dran bleiben, informieren, herum lesen hier im Forum und anderswo.

Auch von mir,
Herzlich willkommen
Alles wird gut :ok_hand::monkey_face:

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Um wieder auf das ursprüngliche Thema zurück zu kommen, ich habe meine Diagnose damals in einer ADHS-Ambulanz bekommen. Da hatte ich zwar etwas Wartezeit, aber die hat sich
ausgezahlt, da ich sofort an die richtigen Fachleute gekommen und auch heute noch werde ich von dieser ADHS-Ambulanz weiter betreut.

Da hast du Glück gehabt
Die für mich zuständigen waren nicht so einfach ausfindig zu machen, von der Überweisung zur nächsten Überweisung

Das tut mir leid. Hast du denn inzwischen die richtige Stelle gefunden?

Ja ich hatte war dann irgendwann in Düsseldorf gelandet
Wo man mich über Fragebögen und computertest bis hin zu Grundschulzeugnissen die ich tatsächlich noch hatte!, analysieren konnte ( auch ein früher Pingpong Trainer mußte Fragebogen ausfüllen )… Dann war das Ergebnis eindeutig

Meine Psychatriesche Unterstützung war dann auch gut
( allerdings muss ich mich da am Riemen halten, habe 2 Termine sausen lassen, die wollte mich schon quitt werden )

Mustet ihr solche langen Prozeduren nicht mit machen?

Nein, ich habe auch erst in den Foren gesehen das es „untypisch“ schnell ging

Der erste Verdacht zeiget sich ja schon im Kindheitsfragebogen in der Reha
Dann hat mein Psychologe Entwicklungsstörungen im Leistungsprofil ( ADHS, Autismus, Asperger) und schon lange Erfahrung damit.Aber das habe ich erst später erfahren.

[list]

  • Dann hat er mich ausgiebigst in einem Interview befragt
    ich bekam zwei oder drei ?? Fragebögen zum ausfüllen (Kindheit und aktuell)
    Dann einen für meinen Vater
    Zeugnisse und Rückblick auf meinen Werdegang und Probleme
    Blick in die Familie
    Blick auf den BurnOut und die latent noch vorhanden erhöhte Reizempfindlichkeit
    Und zig weitere Sachen die er abgefragt hat
    und zig Tendenzen die er schon so in meinem Auftreten erfasste
    Waren zwei längere Termine er hatte sich viel Zeit genommen
    Neurofeedback angefangen und da zeigten sich auch die Defizite
  • [/list]

    Glück gehabt,
    : was ist Neurofeetback?

    Ich hatte insgesamt 4 Termine. Der 1. Termin dauerte 1 Stunde und dort wurde meine gesamte Anamese aufgenommen. Ich bekam Fragebögen mit die ich ausfüllen
    musste. Da war auch ein Fragebogen für meine Mutter dabei. Dann hatte ich einen 2. Termin nochmals ein Gespräch, dauerte dieses mal aber nur 20 Minuten. Ich habe da auch die
    Fragebögen wieder abgegeben. Der 3. Termin war dann die Computertestung und bei dem 4. Termin wurden dann die Ergebnisse besprochen. Es war eindeutig ADHS und ich wurde
    danach dann auch gleich medikamentös eingestellt. Außerdem muss ich immer ein Monatsprotokoll ausfüllen bei dem verschiedene Punkte abgefragt werden und ich habe immer
    so alle 6 - 7 Wochen einen Termin in der AHDS-Ambulanz wo ich dann mit der Ärztin alles bespreche.

    Ja ich war 39,
    Meine Mutter war im gleichen Jahr gestorben
    Und mein Vater hat ADS und andere Knoten ( der läßt sich halt nicht mehr sagen und konnte auch keine Bögen deswegen ausfüllen

    Und wie sollte es nun bestätigt werden wie ich z. B. als Junge, danach als Teanager usw. war??

    Und so mußte es anders heraus gefunden werden…
    Und das strecke sich.

    Wie alt bist du denn?

    Fachlich beschrieben

    <LINK_TEXT text=„Behandlung und Therapie - ADxS.org … ofeedback/“>Neurofeedback als ADHS-Therapie - ADxS.org</LINK_TEXT>

    Bildlich beschrieben

    [attachment=0]prinzip-neurofeedback-infografik.jpg[/attachment]

    Von mir beschrieben :wink:

    Ich bekam so Hirnstrommessstöpsel aller Frankenstein auf dem Kopf :ugeek:

    dann programmierte die Ergotherapeutin was an diversen Hirnwellen trainiert werden sollte.

    -Training war z.B einen Film schauen und wenn ich mich nicht darauf konzentrierte stoppte der Film, bis ich es wieder schaffte das er weiterlief.
    -oder eine Kerze am leuchten halten
    -oder Autowettrennen und das Auto fuhr um so besser je mehr ich mich konzentrierte
    -Puzzel am Bildschirm

    Nach der Sitzung wurden dann die Aktivitäten der Hirnwellen ausgewertet

    Wir haben das Training in unterschiedlichen Ausgangssitutaionen gemacht.

    -Direkt von der Arbeit
    -früh morgens und „ausgeruht“
    -mit Medikation
    -ohne Medikation
    -auf Englisch einen Film geschaut
    -viele oder wenig Reize von außen
    -Wirkung von Stimulation über Fidgets

    Es ließ sich da ne Menge ablesen.

    Neurofeedback habe ich jetzt von der ADHS-Ambulanz verschrieben bekommen. Leider hat im Augenblick nur die Ergotherapiepraxis die dies macht wegen Corona geschlossen.
    Ich hatte aber schon ein Vorgesprächstermin und da wurden auch schon Messungen durchgeführt.

    Höhrt sich ganz witzig an,
    Wo kann man das machen?
    Hat man mir noch nicht vorgeschlagen:dizzy_face:

    Das läuft über ein Rezept für Ergotherapie und du musst eine Praxis finden die die Geräte hat und jemand darauf ausgebildet ist. Auf dem Rezept muss etwas bestimmtes vermerkt werden, weiß aber nicht mehr was es war.?

    Mein Psychologe kennt das halt und hält das für sinnvoll, hat was für den Hausarzt aufgesetzt und der hat es dann verordnet.

    Es ist schon auch witzig, aber auch sehr sehr anstrengend. Wenn ein Film z.B ständig stoppt…

    Es hat mir aber geholfen und ich würde es bald gern mal wieder machen.
    Aber man benötigt schon einiges an Sitzungen.

    Mir hat damals meine Ärztin von der ADHS-Ambulanz die Verordnung ausgestellt. Denke, die muss schon von einem Facharzt kommen. Und dann muss man
    noch eine Ergotherapiepraxis finden die die entsprechende Geräte und Personal hat. Zum Glück ist meine Ergotherapiepraxis nicht zu weit von meinem
    Wohnort entfernt und ich bekomme dort sowieso schon Ergotherapie.

    Die erste Ergotherapeutin die ich hatte,
    meinte Sie lösen Sachen unorthodox und das wäre gut
    Ob Sie verstanden hat warum ich kam?

    Vielleicht werde ich das später nochmal machen
    Allerdings sind im hier und jetzt andere Sachen dran
    Mir gelingt es erst jetzt eigentlich den Kühlschrank zu
    bedienen… ( ich muss es überwachen und einzelne Sachen die fehlen aufschreiben und auch möglichst nur diese kaufen!
    Kreislauf!