Verhalten der Ärzte - Wie ist es euch bei Diagnostik und bei einer etwaigen Odysee zuvor ergangen? Erfahrungsberichte?

Ich weiß dass es in ADHS-Ambulanzen so läuft. Die gab es 2003 auch schon, aber für mich wäre das nicht praktikabel gewesen, denn ich wohne weit weg von einer Großstadt wo es so etwas gibt, und für jeden Termin wäre ein kompletter Tag weg gewesen.

Ich bin deswegen lieber zu einem Facharzt gegangen, der zwar Geld für die Diagnose genommen hat (vier Termine wären ingesamt dennoch viel „teurer“ gewesen), aber es gab nur einen langen Termin und Fragebögen (mehrere für mich, einen für meine Frau) plus spätere telefonische Auswertung.

@Falschparker kann ich verstehen, dass du es so gemacht hast. Bei mir war zum Glück der Weg zur Ambulanz nicht all zu weit.

Man und wenn man überlegt, dass ich von ADHS bei Erwachsenen nichts wusste also nichtmal gezielt eine Diagnose machen wollte, da habe ich so was von Glück gehabt.

Wer weiß was ich nun sonst für Diagnosen hätte und mich immer noch nicht verstehen und an mir selbst rummeckern würde.

Eigentlich sollte es jeder Psychologe / Arzt es mehr mit im Blick haben.

Noch jemand, der einen Erfahrungsbericht beisteuern will, oder sind hier alle passiv im Forum?..

Eine Odysee habe ich nicht erlebt. Ich habe bei einer ADHS-Ambulanz angerufen und einen Ersttermin für die Diagnostik vereinbart. Das dauerte zwar etwas,
aber dafür ging es nachher mit den Folgetermin doch recht schnell und ich kam zu meiner Diagnose.

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Wie wäre es mal mit Danke für schon so einige Beiträge hier

44 Antworten und auch wohl längere Beiträge !!! Was fehlt dir den hier noch ???

Was versteht man eigentlich unter dieser Computertestung? Muss das mit dem Fragebogen für Eltern sein? Das will ich überhaupt nicht.
In welcher Stadt war das denn?

Den Bogen kann man ja nur ausfüllen lassen wenn es möglich ist.
Mein Vater hat den brav aussgefüllt, hab ihm irgendwas erzählt und er hat gar nicht gerafft worum es ging :lol:
Vielleicht gibt es ja sonst noch jemanden dem du so einen Bogen anvertrauen könntest ??

Es ist schon hilfreich für die Diagnostik , weil es ja auch in der Kindheit nachgewiesen werden muss.
So wie du in dem anderen Thread schreibst, gibt es ja da auch noch so einige Erinnerungen bei deinen Eltern, also könnten die hilfreiche Aussagen machen.

Wenn du noch hast, alte Zeugnisse, bei mir waren die auch sehr aufschlußreich.

Notiere dir alles was du an Aussagen und Kommentaren zu dir, von früher noch weißt das ist ja auch sehr aufschlussreich.

Bei der Computertestung ging es hauptsächlich um das Reaktionsvermögen. War aber alles recht einfach, man brauchte da nur auf einen Knopf zu drücken. Es waren insgesamt
3 verschiedene Aufgaben. Es kam natürlich auch auf die Konzentration an. Die erste Übung dauerte glaube ich nur 5 Minuten und dann wurde die Dauer immer weiter gesteigert.
Die 3. Übung dauerte dann schon 15 Minuten und ich habe gemerkt, wie meine Reaktion und auch Konzentration immer schlechter wurde. Ich habe dann auch öfters gedrückt, wo
es falsch war. Wieso die da so eine Testung gemacht haben weiß ich nicht.

Danke für die Antwort.

Da gäbe es sicher genug Erinnerungen bei meinen Eltern. Ich hab da nur erstens wirklich wirklich keine Lust drauf, weil meine Mutter einen einfach nerven kann. Man weiß dann genau, dass sie sich jetzt auch allerhand dazu durchließt und dann mit einem darüber reden will, auch wenn man ausdrücklich sagt, dass man das nicht will. Und wenn dann so Tipps kommen, dass man das auch alternativ sehr gut therapieren kann macht mich das extrem wütend. Zweitens kanns auch sein, dass die das dann alles schon bei ihren Antworten einordnen will, so nach dem Motto, Kinder brauchen halt Bewegung und so, obwohl es halt einfach so ist, dass ich in jeder Klasse zu den Verhaltensauffälligsten gehört habe, also jedes Jahr, und das sollte sie einfahc neutral bestätigen aber meine Mutter kann neutral nicht.
Ich weiß da schon noch einiges von, vllt teils mit weniger Details, aber denke es würde reichen, wenn die Ärzte das dann halt abnehmen würden,und es nicht darum geht,dass sie es von wem anders als Bestätigung hören wollen.

Hm okay, interessant, dass es da um die Reaktion geht. Also wir haben ja sicher alle schonmal ein Buch gelesen oder auch eine langweilige Aufgabe beendet. Also mal sehen, aber könnte mir vorstellen, dass ich mich da für 15 Minuten schon konzentrieren kann. Wenn ich aber 3 Stunden Vorlesung hören muss und es langweilig und trocken ist, sieht das sehr anders aus. Vor allem ist der Alltag ja auch keine Testsituation.

Sorry fürs offtopic

Nein, das muss nicht sein. Beides nicht.

Mit einer Computertestung kann die aktuelle Aufmerksamkeit und Ablenkbarkeit festgestellt werden. Das ist nicht schlecht, darf aber auch nicht überbewertet werden!

Denn viele von uns ADHS-lern können sich auf eine isolierte Testsituation ganz gut einlassen. Um ADHS realistisch einzuschätzen, kommt es aber darauf an, wie man seinen Tag oder seine Woche im „ganz normalen Leben“ bewältigt.

Und ADHS-ler können sich ja nicht einfach nicht konzentrieren. Sie können es fast immer sehr wohl, aber sie können nicht steuern wann sie es können oder nicht können.

Fragebogen für Eltern- das finde ich ziemlich anmaßend. Wäre ich Arzt, würde ich da die Finger von lassen.

Wenn jemand 25, 35 oder 45 ist und das Elternhaus längst verlassen hat, dann hat man sein eigenes Leben und die Eltern ihres. Sicher kann man ein gutes Verhältnis zueinander haben- aber eben als Erwachsene zueinander. Und ob man dann zu einem Psychiater geht, das geht die Eltern gar nichts an. Und es kann demütigend sein, dann auch noch auf sie angewiesen zu sein, um eine Diagnose zu bekommen.

Außerdem sind es Vorgänge, die Jahrzehnte her sind. Die Erinnerung an die eigene Jugend kann verfälscht sein. Aber die Erinnerung der Eltern an die Jugend ihres Kindes mindestens so sehr. Da hat sich Manches verklärt und wird längst nicht mehr so dramatisch gesehen als wenn es gestern gewesen wäre. Und das ist ja auch gut wenn die Eltern einen versöhnten Blick auf die damalige Zeit haben, aber nicht gut für eine realistische Diagnose.

Ich bin froh dass mein Arzt das nicht von mir verlangt hat. Dass ich der Meinung bin ADHS zu haben und dass ich glaube dass mein Vater es auch hatte habe ich meiner Mutter (mit verschiedensten anekdotischen Beispielen) öfters gesagt. Aber dass ich tatsächlich eine Diagnose hatte und mich behandeln ließ, ahnte sie glaube ich nicht. :wink:

Ich konnte und kann mich gut an meine Kindheit erinnern, und die war eine ziemlich typische ADHS-Kindheit. Der Arzt hatte keinen Grund mir nicht zu glauben, denke ich, so gut kann man das nicht erfinden. :lol:

Meine Diagnose bestand aus verschiedenen Fragebögen zur aktuellen Symptomatik und zu meiner Kindheit, einem Fremdbeurteilungsbogen zur aktuellen Symptomatik (den meine Frau ausgefüllt hat) und einem eineinhalbstündigen Gespräch mit dem Arzt. Kein Computertest.

Bluttests und EKG hat meine Hausärztin gemacht. (Die tragen übrigens nicht viel zur eigentlichen ADHS-Diagnostik bei, sind aber wichtig falls man anschließend mit Medikamenten anfängt, denn es ist wichtig nicht nur während der Einnahme von Medikamenten Werte zu haben, sondern auch zum Vergleich Werte ohne Medis.)

Um Himmelswillen. Nee oder? Ärger den man sich sparen sollte. :sunglasses:

Ich weiß jetzt nicht ob du Kinder hast, aber für die gilt genau so, falls eines davon mal ADHS hat und Tabletten nimmt- das ist kein Thema für den Sonntagskaffee. Großeltern müssen nicht alles wissen.


Sie meint es gut, aber das kann auch nerven…und ich würde lieber selbst entscheiden, was für mich gut ist.

@Damaurice
Na ich glaube ich würde das in dem Falle auch sein lassen.
Das Gelaber muss man sich ja nicht antun :wink:

Kinder sind nicht immer einfach zu erziehen, aber …Eltern , die sind schwer noch zu erziehen :wink:

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Vor der Therapeutensuche - Psychotherapietipp

Ich halte von Elternfragebögen gar nichts. Oft haben die Eltern oder ein Teil selbst ADHS und man kann sich vorstellen, was dann dabei rauskommt: entweder man erinnert sich nicht oder alles wird als ganz normal betrachtet und heruntergespielt.

Vieles ist in „ADHS-Familien“ auch ganz normal, was sonst nicht üblich ist, z.B. dass sich beim Essen niemand an Gesprächsregeln hält und alle munter durcheinander quatschen. Meine Mutter behauptet in schöner schwarz-Weiß-Manier, dass Kinder sich grundsätzlich nie nicht an das halten, was ihre Eltern ihnen sagen, weil sie es von ihren Kindern eben nicht anders kennt. „Überangepasst“ und damit nicht normal sind dagegen die, die es machen. :wink:

Aussagekräftiger sind da schon Fremdbeurteilungen, z.B. in Zeugnissen, besonders aus der Grundschule.

Ich denke, dass neben den aktuellen Problemen ein genauer Blick auf die Lebensgeschichte, aber auch ähnliche Probleme bei Verwandten etc. am Wichtigsten sind: ein erfahrener Diagnostiker wird allein aufgrund der Lebensgeschichte ziemlich treffsicher feststellen können, ob sich hinter den aktuellen Problemen eine ADHS verbirgt.

Ich hatte das Glück in einer ADHS-Ambulanz diagnostiziert zu werden. Jetzt werde ich auch weiterhin von der Ambulanz betreut und habe einmal im Monat
ein Gespräch mit der Ärztin, die mich damals auch diagnostiziert hat und ich muss immer Monatsberichte schreiben, die ich dann mitbringen muss und wir
besprechen sie dann. Es geht auch darum zu sehen, wie sich die Medikation auswirkt.

Ich weiß leider nicht mehr wo hier im forum aber es gab mal den Ratschlag lieber zu einer Praxis mit einem psychologen zu gehen anstatt zu einer Ambulanz, weil man da nur einen Ansprechpartner hat.
Ich wollte dich mal fragen ob du bisher hauptsächlich mit der einen Ärztin zu tun hattest und ist das auch die, die das bei dir diagnostiziert hat?

Edit.: Du scheinst sehr zufrieden zu sein mit der ambulanz wo du behandelt wirst.

@Rocco

Ja, ich habe in der Ambulanz immer nur mit der einen Ärztin zu tun und ich fühle mich dort sehr wohl.

Hast du für den ersten Termin eine überweisung gebraucht oder hast du da angerufen und hast direkt ein Vorgespräch bekommen?