Verirren - wo seid Ihr schon mal gelandet?

Die Pfeile sind toll, aber sowie ich anfange irgendwas anzukucken nehme ich die nicht mehr war.

Immer der Nase nach: vorm Köttbullar abbiegen, dem Stressschweiß streitender Paare in der Küchenabteilung folgen, dann einen großen Bogen um die Duftkerzen machen, um beim Hot-Dog-Gestank schnell die Drehtür zu nehmen.

Nachtrag zum Verirren in Behörden:

@Hibbelanna :

Vergiss nicht, den :yarn: auszurollen beim Reingehen…

Cassiopeia

Verirrt auf dem Weg zur ADHS Diagnose!
Termin ausgemacht/telefonisch
Auf E-mail Bestätigung gewartet
Gefühlt 3 mal Angerufen um Termin zu Bestätigen
Adresse notiert
Zettel verlegt
Tag des Termins/ zu spät losgefahren
Adresse vergessen
Zum richtigen Krankenhaus gelaufen- nach name gefragt- information bekommen am falschen Krankenhaus zu sein
Name der Ärztin gegoogled
Arzt mit gleichem Name in anderem Krankenhaus in selber Stadt gefunden
Hingefahren und zurückgeschickt 1. Krankenhaus
Panisch rumgelaufen auf der Suche
Richtiges Haus gefunden(schon 3 mal vorbeigelaufen)
Ärztin lacht über Geschichte

:winken

Die Ärztin stand bestimmt die ganze Zeit am Fenster und hat schon mal an deiner Diagnose geschrieben :wink:

:lol:

Ich falle gleich vom Stuhl.

Naja man hat ihr angemerkt, dass ihr so etwas definitiv nicht zum ersten Mal passiert. Sie hat es mit Humor genommen :anfeuer

Suuupeer! Vielen Dank für diesen amüsanten Thread :lol: jetzt bin ich wach! :juhuu

Boah, kann ich so nachvollziehen!
Ich hab aber auch einfach einen schlechten Orientierungssinn.
Musste beim Zahnarzt schonmal nachfragen aus welcher Richtung ich ins Zimmer gekommen bin, damit ich die Treppe zum Ausgang finde.

Oh und eine fürchterliche 4 Stunden Wald-Odyssee.
Ich war umgezogen und hab das erste Mal „richtige“ Wälder kennengelernt und natürlich direkt unterschätzt.
Wald war für mich ein hügeliges Stück Natur mit vielen Bäumen mit hoher Krone (also auch ziemlich hell und übersichtlich) und drei Wegen die am Ende alle wieder leicht zum Ausgang führen.
Ich hab mir also mal wieder meinen Hund geschnappt, ohne Leine und Halsband, klar, schön absoluter Gammellook und Handy mit schwachem Akku, ab ins Auto und los.
Da dann auf einer Parkplatz-Nische an der Hauptstraße raus und los spazieren.
Nach einer Stunde wollte ich langsam zurück, stellte aber fest, das ich da natürlich kein GPS hab. Also panisch rumgelaufen auf der Suche nach besserem Empfang.
Bis der Akku natürlich ausging.
Es folgten zwei Stunden zögerliches Weiterlaufen, mehrere verzweifelte Heulanfälle, bis ich irgendwann Autogeräusche wahrnahm und wie in einem schlechten Film durchs Dickicht auf eine Straße gekraxelt bin.
Leider nicht die auf der ich gekommen war. Und das ich keine Leine dabei hatte hat sich natürlich auch gerächt und war absolut schwachsinnig (es ist nichts passiert, aber an soner Straße die durch den Wald führt und wo ständig was langbraust echt einfach nur dumm).
Ich war so verzweifelt, das ich habselige Versuche gemacht hab mich als Anhalter mitnehmen zu lassen.
Aber ich hab mich so für meinen Zustand geschämt das es nur zu so nem halben versteckten Daumen gereicht hat (wenn das Auto schon fast weg war).
Also aufgegeben und irgendwie der Straße gefolgt, dann kam ein Feld und endlich ZIVILISATION.
Einfamilienhäuser mit Gärten, dörflich, MENSCHEN.
Ich bin also wie son Waldmensch, verheult, schmuddelige Jogginghose (mit Sicherheit, erinner mich aber nicht mehr so genau), fettige Haare, Stöckchen, Erde pipapo, mit meinem Hund provisorisch an Kopfhörerkabeln hinter einer Frau her und hab ihr meine Situation geschildert. Die Gute hat mit mir geschimpft wegen der mangelnden Leine (zurecht) aber hatte genug Mitgefühl mit mir mein Auto zu suchen. (ich wusste ja von welcher Stadt ich kam).
Ging dann auch alles relativ schnell, aber der Tag war dann Zuhause für mich echt gelaufen.
Jetzt ist es immerhin ne kleine Anekdote-.
:smiley:

Ist mir bei einem Seminar auch mal ganz ähnlich passiert, bei dem Loswandern so eine Art Mutprobe war, ohne große Vorankündigung.

Akku war irgendwann auch leer und im ersten Schreck habe ich mich so geschämt, dass ich den ersten Anwohnern in der Zivilisation geglaubt habe, dass „hier sowieso kein Taxi hinfährt“. Tatsächlich stimmte das gar nicht, habe ich von den nächsten erfahren. Wenn man die 5 Euro für die Anfahrt zahlte, war es kein Problem. War mir eine Lektion in Sachen „Nie aufgeben und selber denken“ (und Reserveakku, längere Zeit jedenfalls).

Ich kann mich noch zu gut daran erinnern, um es schönzureden, gerade auch dieses Abwägen rund um das heilige „Fahr nienienie per Anhalter“.

Andererseits: Alle anderen der Gruppe waren halb in Sichtweite der Herberge rumgekreucht. (Mit was Neurodiverserem hatten die Veranstalter wohl auch nicht gerechnet. Ich war für die nächsten Tage im ganzen Haus „die, die bis nach X gelaufen ist“.)

Es steckt mit etwas Abstand doch auch Mut und Abenteuergeist und Uneitelkeit in diesen Geschichten. Und hey: statt Hundeleine

Glaubst Du, auf solche Ideen kommt jeder? Dafür könnte man sich auch feiern, ein bisschen.

Es geht im Ergebnis eben um Balance… zwischen Mut und Leichtsinn, Absicherung und Aufbruch.

Und nicht zuletzt vergrößert es vielleicht die eigene Hilfsbereitschaft gegenüber Verirrten. Auch die kann wieder ins Extrem und in die Irre gehen, aber… leben und lernen.

Auf der Gegenfahrbahn.

Cassiopeia

Krass-gruselig!

Das erinnert mich an eines der besten Science-Fiction-Hörspiele, das ich kenne. Dort wird der Ich-Erzähler in einer Arztpraxis durch ein MRT-Gerät geschoben und kommt am anderen Ende in einer ganz anderen Praxis in einer fremden Stadt heraus.

Die Beseitigung von Eugen Egner
https://www.youtube.com/watch?v=bdSWddUhsNo
(ab Minute 12)

Auf dem Vatertags-Heimweg in Offenbach 2x aus der gleichen Richtung durch denselben Tunnel gefahren (Fahrrad).:smiley:
Ich weiß bis heute nicht, wie ich es geschafft habe, zwischendurch wieder auf die andere Seite zu kommen…

In Mönchengladbach nach dem Fußballspiel mit meinem Bruder am Heißluftballon verabredet gewesen (er Gladbach-Fan, ich HSVer). Blöd, wenn der dann zwischendurch wegfliegt…

Toller Thread! Danke fürs Ausbuddeln @Schröder :wink:

Ich steige leider ziemlich oft in die falsche UBahn und merke es immer erst ein paar Stationen später.

Ist jetzt nicht so schlimm, da sie im 5-10 Minuten Takt fahren, aber es nervt, immer das Gleis zu wechseln (Treppe hoch/runter) und die Bahn zurück dann oben schon zu hören und sie dann doch nicht mehr zu erwischen, weil auf der Treppe alle entgegendrängeln … sowas von unnötiger Stress :smile:

Euch allen einen tollen Tag :sunny: