Versagensängste

Hallo zusammen,

Ich (43 Jahre)habe letztes Jahr Anfang Dezember eine ADHS Diagnose erhalten.
Seit diesem Tag hat sich sehr viel in mein Lebrn zum negativen verändert.
Ich war vorher schon seit ca. 15 Jahren in Psychatrischer Behandlung (Angststörung, Depressionen)
Doch leider hat niemand bemerkt wo die Ursache meiner Probleme, auch im sozialen Miteinander liegt.

Zur Zeit bin ich von Montag bis Freitag in einer Tagesklinik.
Dort habe ich viel über das ADHS und die Probleme in meiner Vergangenheit gelernt.
Leider habe ich das Gefühl das ich dort leider nicht weiter komme.
Ich habe das Gefühl dass mein ganzes Leben geht den Bach runter geht.
Ich habe das Gefühl ich bekomme keine Liebe von meiner Frau wenn es mir schlecht geht.
Meine Arbeit wurde mir gekündigt umd ich habe wenig Hoffnung auf eine Perspektive.
Gibt es hier jemanden dem es ähnlich geht.
Und wenn ja wie geht ihr mit der Situation um?

Wirst du medikamentös behandelt?

Wieso denkst du, daß du in der Tagesklinik nicht weiter kommst?

Hatte ich vor der Diagnose und hatte viel Kraft gekostet um weiter zu laufen und gefühlt hatte sich nichts verändert, ich glaube nach 2 Jahren merkte ich das ich viel veränderte, es sich aber nie so anfühlte und nie schnell genug war.

Falls du keine Medikamente bei AdhS (Stimulanzien) nimmst, hast du das Gefühl, daß Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung halbwegs zusammen passen oder du meinst eigentlich läuft von deiner Seite alles gut bis ok, doch alle reagieren komisch und ihr Verhalten, ihre Worte passen nicht zu deiner Wahrnehmung?

Typisch Adhs haben bei mir ohne Stimulanzien eigentlich nie Eigen- und Fremdwahrnehmung zusammen gepaßt. Ich hab erst später mit Stimulanzien in einer SHG Menschen ohne Impulskontrolle etc. kennengelernt und wußte, daß ich mich in schlechten Zeiten auch so verhalten habe und verstanden warum mich so niemand wollte und Jahre später erst solche Wunden aufarbeiten konnte bzw. bin

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Grüß dich!
Ich bin 40 Jahre, habe vor 8 Wochen meine Diagnose Angstörung, Deppresionen, Starke Soziale Phobie erhalten in einer Tagesklinik.
Vor 2 Wochen haben ich extern noch eine ADHS diagnostiziert bekommen und bin seit dem auch maßlos überfordert weil ich einfach keinen vernünftigen Arzt finde der freie Plätze hat und mich medikamentös einzustellen.

Wie du erwähnt hast bist du ebenfalls in einer Tagesklinik zur Behandlung? Ich hoffe keine 4 Wochen Klinik?
Die bringen meiner Meinung nach sehr wenig.
Also meine geht 12 Wochen und ich kann dir nur sagen das ich in meiner Therapie langsam Anfang Wege und Situationen besser einzuschätzen und damit um zu gehen.
Die Therapie ist zwar nicht auf ADHS ausgelegt aber man bekommt da doch sehr gute Einsichten und Tipps für danach geboten.

Das mit dem Versagen habe ich auch dauernd, vor allen weil ich mein Leben lang schon dagegen ankämpfen muss weil für mich das Leben anders und merkwürdig ist.

Ich hoffe du gibst der Therapie soweit sie länger als 4 Wochen geht noch eine Chance.

Ps. Hast du mit deiner Frau mal über Liebe und so gesprochen? Kann es sein das sie überfordert ist vielleicht oder du selbst auch durch antidepressiva oder ähnlichen merkwürdig rüber kommst?
Das mit dem Job kenn ich wohl.
Muss mich nach der Klinik umorientieren aber hab noch so gatkeinen Plan wo es hingehen soll bzw wie ich alles mit ADHS und den anderen psychischen Problemen.

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Ja ich werde seit Mitte Januar medikamentös behandelt (Methylphenidat) Werde da auf die höhe der Dosierung noch eingestellt.Und seit ca 15. Jahren nehme ich auch unterschiedliche Antidepressiva. Meine Ängste habe ich hauptsächlich in Bezug auf was nach der Tagesklinik kommt. Habe was Arbeit/Job angeht auch fast nur negative Ergajrungen gemacht im Leben. Außerdem habe ich Angst weil das alles gerade sehr viel einfluss auf mein Privatleben und meine Ehe hat. Habe eine 3jährige Tochter und merke gerade das alles kaputt geht. Trotz allem gibt mir deine Nachricht ein wenig Hoffnung weil ich ja gerade wegen dem ADHS erst am Anfang der Therapie bzw. Selbstwahrnehmung stehe.

Hallo,

In der Tagesklinik wo ich bin gibt es kein genau Angabe über die Zeit die ich da bleiben muss. Ist bei den anderen Leuten dort ganz unterschiedlich. (Zwischen 5 und 12 Wochen) ich bin gerade in der 6ten Woche und am Wochenende wurde mir das alles zuviel im Kopf. Meine Therapeutin sagt mir zwar das ich Fortschritte mache und ich mich auch sehr bemühe an den Dingen zu arbeiten. Leider überwiegt bei mir die Angst was nach der Tagesklinik kommt. Habe sehr Starke Ängste das alles zusammenbricht. (Arbeit, Familie, Finanzielle Dinge)

Mit meiner Frau habe ich schon viel über die Liebe gesprochen. Ich weiß natürlich dass die ganze Situation auch sehr schwer für sie ist. Wir sind auch schon 20 Jahre zusammen und haben eine 3 jährige Tochter. Ich habe aber dem Eindruck seit es drunter und drüber geht wendet sie sich in vielen Bereichen von mir ab.

Ich hoffe für dich natürlich dass du es packst. Es beruhigt mich aber auch dass es nicht nur mir so geht.

Da wirst du Geduld haben müssen ggf. auch mehrfach die Medis wechseln wenn irgendwelche Nebenwirkungen/ Unerwünschte Wirkungen bleiben, aber das Medikament verändern die Stimmung nicht sondern das Medikament gibt dem Chaos Ruhe, eine gewisse andere Struktur. Es ist aber keine Wunderpille sondern durch die Ruhe scheint es genau so langsam bzw. vergleichsweise langsam aus der schweren Depressionen so gehen, wie es hinein gin und so auch mit depressiven Episoden. Es scheint mit der Ruhe und der veränderten Strukturierung der Gedanken, Reizfilter, keine Überforderungen etc. zusammen zu hängen.

Es bedarf aber definitiv Zeit Geduld und Ausdauer, wenn schnell schlechter werden sollte könnte das eher zeigen, daß die Dosis ggf. nach oben angepasst werden müsste, bzw. den Versuch zu erhöhen ist es wert, zu niedrig dosiert macht gefühlt vieles auch Adhs Symptome und tiefe Stimmungen schlimmer zu viel dämpft und entspannt zu sehr und man sieht vieles eher zu locker, prokrastiniert zu viel und bekommt eher nicht viel geregelt - zumindest bei mir

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Das ist spannend, und vielleicht auch was für das Gespräch mit der Therapeutin bezüglich Eigen- und Fremdwahrnehmung, denn nicht das vieles nur in der Wahrnehmung passiert weil du Angst hast hochfährst und damit deine Frau dann überleblastest, die vielleicht auch mal etwas Zeit für sich und zum verarbeiten braucht. Sie hat ja den vollen Alltag und nicht so viel Zeit für viele Gedanken wie du es in der Klinik/ Tagesklinik und ggf. zuhause hast.

Sie hat keine Auszeit, morgens Pflichten mit Kind und Haushalt ggf. Arbeit und irgendwann bist du auch wieder da und die restlichen Pflichten bleiben. Wir merken das oft wegen zu vieler fehlender Impulskontrolle, Gedankenkreisen etc.

Das ist ja Adhs teils auch diese emotionalen auf und abs mit Ängsten. Ich hatte die auch mal, gegen die mußt du sehr aktiv abarbeiten und dich versuchen rational zu stellen.

Ich schätze das lernst du mit in der Therapie oder? Und dann ist es wichtig wie Radfahrer oder Ausdauersport zu über, damit das Gehirn die neuen Wege/ Gedanken auch verstetigen kann.

Ich gehe 16 Jahre in Therapie und bin auch noch lange nicht am Ziel, da kommt auch immer wieder plötzlich das Leben was Rückschritte bringt, Wunden aufreißt etc - damit kann man aber mit jedem Schritt in der Therapie besser umgehen-> auch das ist ein Langstreckenlauf, seufz

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Meine Therapie in der Tagesklinik ist leider nicht speziell auf ADHS zugeschnitten. Wir schauen da viel auf meine Ängste und Depressionen. Hilft mir aber auch sehr vieles zu verstehen. Die Umsetzung gelingt mir jedoch nur Schwer. Aber wenn das ganze wie du es beschreibst ein Langstreckenlauf ist muss ich wohl zuerst lernen geduld mit mir selbst zu haben. Hört sich jetzt blöd an, aber wenn ich nur für mich verantwortlich wäre würde es mir wohl besser gelingen. Mit Familie hat das ganze aber nochmal eine andere Dimension bezüglich der ganzen Verantwortung. Positiv ist das ich aus der Ambulanten Therapie ( seit Mitte Januar) in die Tagesklinik gekommen bin, und dort auch anschließend weiter mache. Habe jetzt erstmal angefangen zu wandern und dies gelingt mir ganz gut. Sport im Allgemeinen gint mir glaube ich schon einiges.
Ich habe mich leider seit meiner Jugend mit Hilfe verschiedener Substanzen selbst „therapiert“ . Damit habe ich zu Beginn des Jahres selbständig ohne Hilfe von aussen aufgehört( habe ich in der Tagesklinik aber auch erzählt).
Das macht es mir sehr schwer Glücksgefühle zu empfinden bzw abscjalten zu können.
Da Hilft mir der Sport leider nur bedingt.

Sprech mal in der Tagesklinik Eigen- und Fremdwahrnehmung, typisch sind Selbstzweifel, Gedankenkreisen, ständige Impulse/ fehlende Impulskontrolle an, vielleicht können und mögen sie das auch mit einbeziehen- absolut typisch ADHS

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Sport besonders Ausdauersport hilft sehr. Bei mir ist je länger desto besser, allerdings erst nach 4 bis 5 Wochen wirkt es richtig zuverlässig

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Du darfst die Tagesklinik nicht als Ziel nehmen das du wenn du dort raus kommst alle deine Sorgen oder Probleme weg sind.
Bei mir sind die auch nicht auf ADHS spezialisiert und wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sogar sagen wir sind in der selben :smiley: weil es gibt nur 2 Kliniken in Deutschland die länger als 4 Wochen anbieten.
Seh die Klink als Chance bestimmte Lösungswege auszuprobieren und achte auf dich wie diese Wege dich beeinflussen.
Die Angst was kommt danach teile ich vollkommen mit dir!
Stehe in 3 Wochen genau vor der selben Baustelle…
Wie geht es beruflich weiter…
Geht es beruflich überhaupt weiter…
Was kann ich tun damit ich weiter an mir arbeiten kann aber gleichzeitig einen Job habe wo ich genug Geld verdiene…
100te Fragen und es überfordert mich total alles.
Vor allen weil man mit dem Thema total alleine gelassen wird wenn man keinen Therapeuten hat und einen zu finden ist bei mir in der Umgebung mit jahrelangen Wartelisten verbunden.
Auch weiß ich nicht ob ich mich medizinisch einstellen lassen soll oder ob ich versuche ohne Medikament per Verhaltenstherapie an mir zu arbeiten um einige meiner Symptome zu lindern.
Es sind soviele Fragen noch offen aber im Endeffekt kann man alles nur auf sich zukommen lassen.

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Habe die letzten Tage Intensiv in der Tagesklinik Themen bearbeitet. Jetzt wurde mir erstmal gesagt einen Gang zurück zu schalten. Fühle mich auch sehr überfordert.

Danke für die Tipps

Ja das ist wohl leider so mit dem auf sich zu kommen lassen. Hoffe der Scherbenhaufen ist hier zuhause bei Entlassung nicht zu groß und versuche es dann irgendwie zu packen.

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So eine Tagesklinik zieht sehr viel Kraft aber du wirst merken das du dadurch manche Sachen ganz anders angehen wirst als du bisher in deinem Leben angegangen bist und dir wird mit der Zeit auch einiges klar worüber du dir vorher nie Gedanken gemacht hast und genau das ist es was dir neue Kraft geben wird.
Der Anfang ist immer schwierig aber halte durch und es wird sich lohnen.
Drück dir ganz feste die Daumen. :+1:

Danke. :+1: drück dir auf jeden Fall auch die Daumen.

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