Verunsicherung durch Begleiterscheinungen

Hallo zusammen,

schon mehrere Jahre nehme ich AD(H)S-Symptome an mir selbst wahr, bekam auch immer mal wieder Andeutungen oder Hinweise in diese Richtung von Personen und Ereignissen. Also habe ich mich damit intensiver auseinandergesetzt und mich um eine Klärung bemüht.

Sonst bin ich sehr verkopft, doch unmittelbar vor, während und nach der kürzlich stattgefunden Diagnostik bin ich mir sicher den Ausgangspunkt meiner Empfindungen dazu in meinem Bauchgefühl verorten zu können. Es wurde zügig um den Kopf ergänzt. Jedenfalls ist die bisherige Behandlung des Arztes, das bisherige Verhalten eines Mitarbeiters und die erlebte Art und Weise der Praxisorganisation merkwürdig bis unseriös in meiner Wahrnehmung. Unter anderem wegen folgender Dinge:

  • Wurdet ihr vor oder während der Diagnostik zu eurer sexuellen Orientierung befragt?

    • Ich schon. Das erschließt sich mir selbst dann nicht, wenn es darum gehen sollte wie (statt was) ich antworte. Wieso ist die relevant?
  • Habt ihr etwas „offizielles“, dass eure Person/euren Namen mit AD(H)S in Verbindung bringt und die Unterschrift des behandelnden Arztes enthält?

    • Ich nicht. Einzig das Rezept für Methylphenidat war bis zu meinem Besuch in der Apotheke immerhin ein Hinweis darauf. Im Augenblick kann ich mich bei der Suche nach einem Therapieplatz nur auf die knappe, mündliche Aussage des Arztes und/oder auf eine frühere Überweisung wegen einer anderen Erkrankung berufen.
  • Wenn ihr (wie ich) die Diagnostik privat bezahlt habt, habt ihr hierfür eine Rechnung erhalten?

    • Ich nicht. Zwar bin ich gesetzlich krankenversichert, aber ich hätte trotzdem sehr gerne einen Beleg aus dem hervorgeht was und wofür ich bezahlt habe. Der ist dann in dem Fall eben ausschließlich für mich. Doch in Kombination mit den anderen Punkten würde mich das hoffentlich erleichtern.

Insgesamt bin ich verunsicherter als vor der Diagnostik. Mir fehlt die wenigstens bis zum gegenteiligen Beweis „fassbare“ Eindeutigkeit oder wenigstens Verbindlichkeit oder etwas in die Richtung. Meine Erinnerung reicht (mir) nicht. Es fällt mir schwer das in Worte zu fassen.

Mit diesem Beitrag geht es mir um einen Abgleich mit eurer Erfahrung. Ich möchte herausfinden, wie (un-)gewöhnlich meine Erfahrung ist, ob meine Vorstellung realistisch ist, ich überreagiere oder nicht.

Danke euch und viele Grüße

Huhu :slight_smile:

Ich glaube, so eine Frage kam irgendwo im Langnese- (Anamnesebogen) oder einem meiner Fragebögen vor.

Warum die sowas fragen, da könnte ich nur spekulieren. Fands aber überhaupt nicht schlimm. Da muss man wohl einfach offen antworten.

Ja, nach der mündlichen Zusage nach der Diagnostik gabs dann wenige Wochen später ein fachliches Gutachten als passwortgeschützte PDF Datei.

Habe die Diagnostik auch über Privat gemacht und selber gezahlt.

Die Kosten hatte die Neurologin mir vorher schon per Email mitgeteilt und aufgelistet, wie sich das zusammenrechnet.

Nach der Diagnostik gabs dann auch eine offizielle Rechnung inkl. Auflistung der Kostenpunkte und wonach die abgerechnet wurden.

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Ich würde da nachhaken und sowohl nach einer Rechnung, als auch nach einem fachlichen Gutachten / Diagnosebericht fragen.

Meins ist 7-8 Seiten lang und jeder Weiterbehandler könnte dann auch genau erkennen, was alles untersucht wurde usw.

Irgendwas brauchst du schwarz auf weiß, würde ich sagen.

Was, wenn der Arzt nächsten Monat die Praxis dichtmachen würde und du dir einen neuen suchen müsstest? :face_with_peeking_eye:

Bekommst du dein Rezept aktuell denn vom Privat Arzt, oder einem Kassenarzt auf Kassenrezept?

Hallo, :blush:
Meine 10jährige Tochter wurde in einem MVZ diagnostiziert und die Psychiaterin wollte uns partout die Diagnose nicht schriftlich geben. Das fanden wir auch sehr merkwürdig. Ein Rezept wurde hingegen gerne ausgestellt.

Aber ein paar Wochen später baten wir um ein Schreiben, damit wir einen Nachteilsausgleich beantragen können. Und den bekamen wir sofort. Dadurch haben wir die Diagnose auch endlich schriftlich.

Für die Erklärung zur Diagnostik und der Auswertungen nahm sich die Ärztin viel Zeit. Ein Bericht hätte ich allerdings auch richtig gut gefunden.

Bezahlt wurde die Diagnostik von der Krankenkasse.

Liebe Grüße
Sayu

Hallo Nomo :slight_smile:
Also ich wurde in meiner Diagnostik befragt, ob ich viele Sexualpartner habe und auch mal ungeschützten Sex habe/hatte. Ich glaube damit wollte man wissen, wie impulsiv man ist.

Ich habe ein 4-seitiges Gutachten erhalten. Dies kam jedoch erst 5,5 Wochen nach meiner letzten Sitzung,

Ich habe die Diagnostik zwar nicht privat gezahlt, jedoch die Sitzungen etwas überzogen (da die Gespräche mit meinem Partner und meiner Mama länger als 1h gingen). Hier habe ich die Rechnung zusammen mit dem Gutachten erhalten.

Liebe Grüße,

Melly

Ich wurde sowas nicht gefragt bei der ADHS Diagnostik und bei der momentanen ASS Diagnostik ebenso nicht, wüsste jetzt nicht, was die die sexuelle Orientierung angeht.

Das einzige was mir dazu einfallen würde, wären mögliche Identitätskonflikte und potentielle Stressoren dadurch, wo sowas vielleicht interessant wäre, keine Ahnung. Wenn man als Beispiel Homosexuell geboren ist und unter Homophoben … aufwachsen muss etc.

Sucht man sich ja nicht aus, sehen leider manche Menschen eben nicht so und das kann schwierig werden für den Betroffenen, Betroffen dahingehend das man von A… umgeben ist.

Edit: Ich hoffe man versteht wie der letzte Satz gemeint ist, ich lasse den mal so stehen.
Betroffen von A… im Umfeld, nicht von seiner sexuellen Orientierung, die ist völlig normal.