Verwechsle ich innerliche Unruhe mit Angst?

Hallo Zusammen

Ich war schon immer etwas ängstlich, verträumt usw.
Habe nun auch meine ADH/ diagnose bekommen.

Nun ist es gerade so das viele Änderungen in meinem leben kommen: Umzug in eine neue Stadt, neuer Job, und ich will vieles tun wie Wohnung suchen usw. meine beziehung leidet auch darunter.

Ich leide in letzter Zeit stark unter Angstzustände aber die gehen dann mal wieder weg für 1 Woche und dann wieder da für 2 Wochen oder mal 3 Tage. Was ich aber immer spühre ist diese innerliche Unruhe und Nervösität die vor allem am Morgen da ist und dann fängt das Gedanken Karussel an. Abends lässt diese dann sehr nach und ist sogar ganz weg. Kann es sein das ich meine innerliche Unruhe mit Angst verwechsle und ich mich somit in auf die Suche nach möglichen Gründen mach wo gar keine sind? Ich warte schon sein 6 Wochen auf mein Ritalin aber mein Psychiater ist im Urlaub….

Danke fürs lesen und mögliche Antworten.

Hi,

das ist immer so eine Sache mit den Gefühlen bzw. deren Einordnung. Die innere Unruhe die du beschreibst, kommt mir schon bekannt vor - kann also durchaus genau das sein.
In der Regel äußert sich Angst auch physisch - denk etwa daran, wie du dich in einer Situation fühlst, die du als bedrohlich wahrgenommen hast. Ist es das gleiche Gefühl, dass du jetzt fühlst?

Was das Gedankenkarussell angeht: Hier gibt es verschiedene Techniken, die helfen können. Zum Beispiel äußere Reize setzen - kaltes Wasser ins Gesicht, sich zwicken, irgendwas scharfes oder saures essen. Irgendetwas, dass dich kurzzeitig ablenkt. Im Idealfall hast du dann auch schon wieder vergessen, an was du grade gedacht hast. In dem Sinne nutzt du dein ADHS positiv aus :slight_smile:

Grüße

Als ich anfangs des Jahres noch in Behandlung wegen Depressionen war ( da noch ohne ADHS Diagnose & Medikamente) hatte ich mehrere Panikattacken ausgelöst durch viele Veränderungen auf der Arbeit und totaler Überlastung.
Mittlerweile ist das sehr viel besser… (vermutlich auch durch die Medikamente)
Ich denke nicht das du das verwechselst, aber das die innere Unruhe die Ängste evtl. auslösen kann.
Ich war damals einfach überfordert mit den Veränderungen und dem Stress.

I

Danke für die Tipps. Naja, gerade fühle ich mich eher überfordert mit dieser Situation weil die guten Tage nicht mehr als 7 Tage anhalten. Wobei es sich insgesamt etwas verbessert hat wenn ich zurückblicke. Mein Job stresst mich auch, was auch ein auslöser sein kann.

Danke für deine Antwort. Welche medis hast du denn bekommen wenn ich fragen darf? Ich nehme derzeit Johanneskraut seit 2.5 Wochen, spühren tue ich noch nichts davon aber das soll ja eine weile dauern.
Ich möchte einfach mal das ritalin testen um zu wissen ob es so besser geht und vor allem um zu wissen ob ich damit meine gedanken besser sortieren kann.

Ich hatte mit medikinet angefangen (gleicher Wirkstoff wie Ritalin), dann Elvanse, und heute atomoxetin und elvanse in Kombination…
Das mit dem Johanniskraut unbedingt beim Arzt erwähnen, da es einige Medikamente beeinflußt.

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@Mlo

den gedanken hatte ich auch schon sehr oft, weil meine innere unruhe stark schwankt und nie kontinuierlich da ist.
manchmal ist sie sogar ganz weg.
die innere unruhe korreliert ganz stark mit angstgefühlen bzgl zukunft etc

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Innere unruhe kommt durch das zu wenig verfügbare Dopamin, da die Reizfilter dann nicht funktionieren…

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Dieser Theorie folgend müsste es dann ja immer so sein.
Ich habe aber phasenweise keinerlei innere Unruhe. Wie erklärt sich das?

Es muss natürlich auch etwas (Unruhe) da sein zum filtern … außerdem sind wir nicht all gleich.
Wie ich das sehe: prinzipiell erzeugt das Gehirn immer sehr viele Assoziationen beim nachdenken. in einem NT Gehirn werden die meisten von funktionierenden Reizfiltern ausgefiltert. Wenn die Reizfilter dann nicht gut funktionieren führt das zu vielen parallelen Gedankenwegen und dem bekannten „Chaos im Kopf“.

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Lieber @Hagbard ich nenne das auch gerne „Kopfsalat“. :wink::leafy_green::joy:

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Ich trenne inzwischen diese innere Unruhe, die ich nicht immer habe vom H im ADHS.
Innere Unruhe sind für mich eher die Gedanken, die dann so aufgewühlt sind. Das steigt stark an, wenn ich eine depressive Phase oder Ängste habe.

Das H ist das Aktive in mir, welches ich auch oft als positiv empfinde. Werde ich lethargisch dann ist was im Argen und bedeutet meist die Eintrittsphase in die negative Gedankenspirale.
Mein H lässt mich teilweise sehr produktiv werden, vor allem im kreativen Bereich. Irgendwie ist das mein Motor, der manchmal im falschen Gang ist und die Kraft nicht auf die Räder übertragen kann.

Ich kann wuselig sein, aber dennoch „kopfruhig“.

Bin ich im „Sofamodus“ (so nennt mein Freund es) dann weiß inzwischen selbst er, dass die Stimmung bald umschlägt.

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Hi zusammen,

ich hab mich in Deinem Text so wiedererkannt. Ja, ich kann in körperlich aktiven Phasen eine wunderbare Ruhe im Kopf haben, wobei ich von meiner Frau als „unruhig“ eingestuft werde. Ich kann den Abend auf der Couch verbringen und in mir ist die Hölle los. Wobei diese Passivität dann fälschlicherweise von meiner Frau als „ruhig“ interpretiert wird. Schwierig, dass Leuten ohne ADHS zu erklären.