Verzetteln dauernden umentscheiden Stress

Hallo,

ich fange „gerne“ Dinge an und verzettle mich dabei. Ein Thema, an dem ich derzeit zu knabbern habe ist das Thema Börse/Geldanlage. Ich hAbe mehr als mein halbes (Un)Vermögen per kostenlosen Depots in hunderten von einzelnen Wertpapiere (Sparaten an 1 Euro) angelegt. Seit 2 Jahren täglich Wertpapiersschecks und Änderung der Sparrazen. Das meiste ist jetzt im Minus. Unrealisiert liegt der Verlust bei va. 4000 Euro. Verteil auf 6 Depots.Jetzt einfach verkaufen wäre schlecht, da jetzt die Dividenden kommen.

Das Thema ist ein Paradebeispiel für mein verzetteln. Ich muss da selbst Schritt um Schritt heraus.

Meine Frage: Kennt ihr das auch? Mit dem Verzetteln? Ist mein Verzetteln ADHS-typisch? Man findet kein Ende bei Themen

Ergänzend: Das Verzetteln mache ich seit Jahren bei allen Dingen: Mail-Accounts, Zugänge und Passwörter, bei Büchern möglichs alles zusammensuchen (Masterarbeit mit 200 Quellen abgegeben. Und zu meinen Depots: ich habenir noch Zugagsdatrn zu zwei Depots…

Ja, leider ist das ein stück weit normal. Das was man dabei an Zeit oder Geld verliert wird manchmal auch ADHD Tax, also ADHS Steuer genannt.

Bist du schon offiziell diagnostiziert? Nimmst du Medikamente und hast Unterstützung durch Therapeuten?

Hallo @ADHS

glaube das kennen ziemlich viele! Bei vielen und vor allem wichtigen Sachen ist bei mir das Smartphone einfach mein Freund und Helfer! Wüsste nicht, wie ich ohne das Teil klarkommen würde :smiley:
Der Passwort-Manager ist gefüllt mit um die 100 Passwörtern, die zeitliche Erinnerungsfunktion ploppt jeden Tag mehrfach auf, meine Weckerliste ist sehr lang und meine Liste an Notizen noch deutlich länger (ein Hoch auf Hashtags und die Suchfunktion!). Sei dir nicht zu fein selbst die einfachsten Dinge wie „Brot kaufen“ da rein zu schreiben und natürlich immer Backups machen bzw. Cloud-Speicher verwenden!
Das simple Runtertippen und Aufschreiben von Dingen hat mir echt gut geholfen. Natürlich verzettelt man sich trotzdem noch häufig, aber verliert so zumindest nicht die wirklich wichtigen Dinge aus den Augen wie zB die Zugangsdaten für deine Depots.
Mein Bücherregal ist auch voll von Sachbüchern zu bestimmten Themen, die ich ganz unbedingt gebraucht habe und von denen ich letztendlich nicht mehr als den Titel gelesen habe :smiley:

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Sich verzetteln kenn ich gut, Büro Kram ist sowieso wie ein rotes Tuch für mich. :red_square: :ox: :joy:

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Ja, das ist völlig normal.

Dazu kommt das Sensation Seeking. Denn ansonsten wäre die Sache ja einfach: Nicht mehr selbst mit verschiedensten Depots arbeiten und spekulieren, sondern andere (Vermögensberater o. ä.) das machen lassen. Aber du machst das ja offensichtlich selbst, weil es für dich spannend ist.

So wie ich es spannend finde, Zugverbindungen herauszusuchen und verschiedene Varianten durchzuspielen. Das habe ich sogar schon gemacht, als es noch gedruckte Kursbücher gab.

Nur: Dabei verliert man keine 4.000 €.

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@Falschparker wenn ich Zugverbindungen raus suchen muss, dann stehe ich oft da wie der Ochs vorm Berg. :mountain_snow::ox:
:rofl:

Ja, und ich wenn ich Geldanlagen einschätzen soll.

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Nein, ich verrate euch jetzt nicht wieviele Tabs jetzt gerade in meinem Browser offen sind. Naja, „jetzt gerade“ ist irreführend weil die zum Teil seit vielen Monaten schon offen sind.

Unter anderem sind es Seiten mit Testberichten von irgendwelchen Sachen die ich brauche, dabei das für mich beste finden will, kein Ende und deshalb keine Entscheidung finde.

Dann sind es Seiten, mit deren Inhalten ich mich bei Gelegenheit intensiv befassen will, z. B. die Infos über Eledigungsblockaden von Ruth Joss, Themen hier im Forum u. v. m.

Seiten mit denen ich aus irgendwelchen Verpflichtungen was machen muss und jedesmal ein schlechtes Gewissen bekomme wenn ich den Tab sehe.

Es gab auch schon mal, dass ich die offenen Tabs auf 0 reduziert hatte. Das war nach einem heftigen Systemabsturz; ich musste fast alles neu installieren.

F.